Fand ich ganz nette Unterhaltung. Bert Harras, der angebliche Autor, der vorher und nachher nicht mehr in Erscheinung trat, dürfte in Wahrheit Bruno Hampel gewesen sein. Darauf deutet hin, dass die erste KEINE-POLIZEI-Folge ICH BIN SO FREI starke inhaltliche Parallelen mit der KOMMISSAR-FREYTAG-Episode 1:0 FÜR FRANKFURT hat. Auch die Initialen B. H. sind identisch. Die MORDKOMMISSION kommt auch noch in diesem Jahr, in zwei Volumes.
13-teilige Krimiserie mit Til Erwig in der Rolle des Münchner Privatdetektivs Peter Martin, der Folge für Folge mit neuen Fällen konfrontiert wird, die von Diebstahl bis Mord reichen. Tatkräftige Unterstützung erfährt er dabei zum einen von seinem Schwager, dem Kriminalkommissar Matthias Wenzel (Siegfried Rauch), der ihm manch wertvollen Tipp aus erster Hand gibt, zum anderen von seiner Ehefrau Vera (Susanne Beck), die als seine Sekretärin fungiert.
„Bitte keine Polizei“ ist ein wenig eine Mischung aus „Kommissar Freytag“, „Kommissar Brahm“, und „Privatdetektiv Frank Kross“, da trotz klaren Schwerpunkts auf Krimiserie hier und da auch immer wieder kleine Elemente der Familienserie eingestreut werden. Inhaltlich wird letztlich typische „25 Minüter-Kost“ geboten, also eher weniger komplex, aber in aller Regel gut unterhaltend. An Schauwerten bekommt der Zuschauer auch durchaus etwas geboten, so führt gleich der erste Fall Martin in den seinerzeit noch jungen Olympiapark von München, in den weiteren Folgen gibt es u.a. einen Abstecher nach Salzburg. Der Hauptcast agiert sympathisch, auch die Chemie zwischen dem Serienehepaar Erwig/Beck stimmt. Unter den Gaststars finden sich bekannte Namen wie Ulrich Beiger, Heinz Engelmann, Mady Rahl (in der Rolle einer Filmdiva mit Henning Schlüter als abgenervtem Produzenten), Konrad Georg oder Adrian Hoven. Wer mit diesem Format generell etwas anfangen kann, darf sich im Falle von „Bitte keine Polizei“ insgesamt auf eine nette kleine Neuentdeckung freuen.