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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 290 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
Ray Offline



Beiträge: 1.930

14.08.2021 00:07
Die Journalistin (TV, 1970-1971) Zitat · Antworten

Die Journalistin (BRD 1970-1971)


Auch wenn die Serie inhaltlich eher nicht so mein Ding ist, hat mich die Besetzung mit Marianne Koch als titelgebende Journalistin und Horst Frank als ihr befreundeter Fotograf sowie die Produktionszeit angesprochen und mein Fazit fällt insgesamt durchaus positiv aus. Marianne Koch spielt sympathisch wie eh und je und kann hier in einer auf sie ausgerichteten Serie natürlich nochmal mehr von ihrem schauspielerischen Können zeigen als in vielen Filmen der 1960er-Jahre. Horst Frank einmal in einer länger angelegten und dazu sympathischen Rolle zu sehen, macht ebenfalls Spaß und die Chemie der beiden ist durchaus gut. Kochs Vater spielt der vor allem aus „Dinner for One“ bekannte Heinz Piper, ihren Chef bei der Zeitung „Prisma“ gibt Bruce Low.
Die Regie bei allen Folgen übernahm Georg Tressler, die Drehbücher stammen i.d.R aus der Feder von Rolf Kalmuczak (Stefan Wolf). Martin Böttcher hat eine wunderbare Titelmusik komponiert, die stets im Vor- und Abspann ertönt und ein bisschen in Richtung der aus italienischen Genrefilmen bekannten Musik geht – sehr hörenswert.

Die Serie ist ein wirklich schönes Zeitdokument. Gleich die erste Szene der Auftaktfolge nimmt den Zuschauer mit in eine Redaktionssitzung, in der es ordentlich „qualmt“ und über den steigernden Absatzchancen durch Zurschaustellung „nackter Tatsachen“ diskutiert wird. Marianne Koch spielt zwar eine im Grundsatz durchaus unabhängige, emanzipierte Frau, wird von Chef Bruce Low gerne aber auch mal väterlich mit „Renatchen“ angesprochen. Gedreht wurde im In- und Ausland, dazu gibt es einige bekannte Gastdarsteller wie Siegfried Rauch, Judy Winter oder den jungen Marius Müller-Westernhagen. Auch wenn die Geschichten längst nicht durchweg fesselnd sind und man durch das ein oder andere offene Ende beim Abspann so schlau wie vor Einlegen der Episode ist, ist die Serie unterm Strich allemal eine schöne Entdeckung, wenn man die Darsteller und den Zeitgeist zu schätzen weiß.

Erschienen ist „Die Journalistin“ bei Pidax. Das Bild ist für eine TV-Produktion der Zeit völlig in Ordnung.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

14.08.2021 10:11
#2 RE: Die Journalistin (TV, 1970-1971) Zitat · Antworten

Ich habe die Serie auch und auch schon einige Episoden gesehen. Inhaltlich ist das, wie nicht anders zu erwarten war, bisweilen recht flach, wobei einige Bücher, wie beispielsweise das um den Heiratsschwindler, recht pfiffig geschrieben sind. Womit man Marianne Koch, deren letzte größere Produktion dies war, gelockt hat, ist auch unverkennbar: Die Serie spielt an vielen (Urlaubs-)Orten, und diese Orte haben für die Geschichten kaum eine weitergehende Bedeutung. Das scheint Frau Koch motiviert zu haben, zumal sie in manchen Episoden auch kaum mehr als eine nette Randfigur ist (z.B. bei der Episode mit dem Autorennen, in der auch die übrigen und z.T. namhaften Darsteller eher durch die Kulisse denn durch die Geschichte gelockt worden sein dürften).

Georg Tressler hat den Credits zufolge nahezu jede Episode noch selbst bearbeitet. Bemerkenswert ist gerade für die damalige Zeit, dass er zahlreiche Schauspielerlaien besetzte und diese wie auch die professionellen Darstellern frei sprechen ließ. So entstanden gerade in den Redaktionsräumen ziemlich frei gestaltete Szenen, die nur dem Inhalt nach "skripted" sind.

Wie Ray schon ganz richtig schrieb, ist "Die Journalistin" ein nettes Stelldichein namhafter Darsteller und überdies auch interessanter Schauplätze. Man sollte keine allzu fesselnden Geschichten erwarten.

Gruß
Jan

P.S.: Die Titelmelodie ist wirklich ein netter Ohrwurm und fast ein wenig overdone und zu dramatisch für die eher seichte Produktion. Den Vergleich zu italienischen Produktionen finde ich sehr treffend, daran hat sie mich auch sofort erinnert.

Dr.Mangrove Offline




Beiträge: 107

21.08.2021 23:56
#3 RE: Die Journalistin (TV, 1970-1971) Zitat · Antworten

Ich habe nach der Hälfte entnervt aufgegeben - selten eine Serie mit so pointenlosen und langweiligen Geschichten gesehen.
Dazu die teilweise wirklich schlechten Darsteller - kein Highlight und schade ums Geld.

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