Der Diamantenprinz (Jack of Diamonds, USA/BRD 1967)

Regie: Don Taylor

Darsteller: George Hamilton, Joseph Cotten, Marie Laforet, Wolfgang Preiss, Karl Lieffen, Maurice Evans, Alexander Hegarth, Zsa Zsa Gabor, Lilli Palmer, Carroll Baker, Al Hoosman u.a.


Versicherungsagent von Schenk jagt den "Diamantenprinz“, einen Juwelendieb, der wohlhabende Damen um ihre kostbaren Juwelen erleichtert und ihnen dabei gerne auch noch freche Botschaften hinterlässt…

„Der Diamantenprinz“ ist schon produktionshistorisch besonders: Es handelt sich um eine amerikanisch-deutsche Co-Produktion, wobei der Film – intuitiv würde man es eher umgekehrt annehmen – in Deutschland nur im TV ausgestrahlt wurde, in den USA dagegen sogar in den Kinos lief. Der Film reitet auf der Welle der seinerzeit besonders populären Heist-Movies wie „Topkapi“ und kann an der Oberfläche durchaus überzeugen: Verschiedene Schauplätze (u.a. München, Alpen, Südfrankreich) sorgen für optische Hingucker, die Musik von Peter Thomas ist gewohnt experimentell (bei einer Skiabfahrtszene, die ein wenig „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“-Atmosphäre vorwegnimmt, gibt es einen jazzigen Jodel-Score, in einer anderen Szenen baut Thomas Hundegebell ein) und der Cast kann sich ebenfalls sehen lassen. Die Idee eines „Diamantenprinzen“, der sein Handwerk bei einem berühmt-berüchtigten „Diamantenfürsten“ gelernt hat, ist zudem recht nett. Joseph Cotten als „pensionierter“ Diamantenfürst gibt dem Film dabei Klasse, auch Wolfgang Preiss als Versicherungsagent kann durchaus Akzente setzen und muss sich vor den internationalen Kollegen keinesfalls verstecken. George Hamilton kommt indes arg glatt daher, zudem fehlen dem Film die ganz großen Höhepunkte. Trotzdem schaut man dem viel Sixties-Flair versprühenden Treiben durchaus gern zu, zumal der Film bis in die Nebenrollen prominent besetzt ist (Marie Laforet, Karl Lieffen u.a.) und weitere prominente Damen kleine Auftritte als Opfer des „Diamantenprinzen“ geben und dabei sich selbst spielen (Lilli Palmer, Zsa Zsa Gabor und Carroll Baker). Hier von Interesse ist sicherlich noch, dass Al Hoosman („Der Rächer“) einen seiner letzten Auftritte vor seinem Tod hat.

Pidax zeigt den Film ungekürzt, die in der deutschen Fassung gekürzten Szenen sind untertitelt. Das Bild ist leider wieder einmal nicht besonders., dafür ist der Film im Kinoformat (16:9) zu sehen.


Atmosphärische Sixties-Gaunerkomödie in amerikanisch-deutscher Gemeinschaftsproduktion, der allerdings die großen Höhepunkte abgehen. 3,5 von 5 Punkten.