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 Film- und Fernsehklassiker national
Ray Offline



Beiträge: 1.930

13.05.2021 21:40
Nachts auf den Straßen (1952) Zitat · Antworten

Nachts auf den Straßen (BRD 1952)

Regie: Rudolf Jugert

Darsteller: Hans Albers, Hildegard Knef, Marius Goring, Lucie Mannheim, Hans Reiser, Wolf Ackva, Hans Zesch-Ballot u.a.



Durch die Heirat und den damit verbundenen Auszug seiner Tochter in eine Krise gestürzt lässt sich der LKW-Fahrer Heinrich Schlüter zu für ihn untypischen Handlungen hinreißen: Einem Toten, den er auf seiner Route auf der Straße findet, nimmt er 20.000 DM ab. Außerdem betrügt er seine Frau mit der jungen Inge, die er als Anhalterin mitnimmt. Was Schlüter jedoch nicht weiß: Inge handelt auf Geheiß ihres Lebensgefährten Kurt, den sie Schlüter gegenüber als ihren Bruder ausgibt. Schlüter soll als gutgläubiges Werkzeug Waren über die Grenze bringen...

Rudolf Jugert ist auf Basis eines Buches von Helmut Käutner, unter dem er in den Kriegsjahren als Regieassistent gearbeitet hatte, ein bemerkenswerter Film des Nachkriegskinos geglückt, der offensichtlich Anleihen beim amerikanischen Film Noir nimmt. Inge, gespielt von Hildegard Knef, ist Schlüters "gefährliche Begegnung", die ihn jedenfalls an den Rande eines Unglücks bringt, wenngleich sie keine klassische "Femme Fatale" ist. Nicht umsonst werden im Vorspann den Lastwagen und Straßen wichtige Nebenrollen zuerkannt, denn ein nicht unerheblicher Teil der Handlung spielt "nachts auf den Straßen" - atmosphärische Aufnahmen inklusive. Ein gewisses Maß an Melodramatik bringt auch dieser Albers-Film mit, aber "Nachts auf den Straßen" kippt erfreulicherweise nie in Rührseligkeit ab. Das hat das Endprodukt nicht zuletzt Hildegard Knef zu verdanken, die eine sehr gute Ausstrahlung und Präsenz aufweist und so dem großen Hans Albers beinahe ein wenig die Show stiehlt, etwa in einer ausgesprochen verspielt arrangierten Tanzszene in einem Frankfurter Lokal. Trotz der mit fast 110 Minuten recht stolzen Länge und dem sich abzeichnenden Ende kommt nie richtige Langeweile auf. Zu erwähnen ist noch, dass der Film auch in der Breite eine interessante Besetzung aufweist: Der Engländer Marius Goring ("Das Geheimnis der gelben Narzissen") in der Rolle von Knefs Lebensgefährten und "Anstifter" ist ebenso mit an Bord wie seine damalige Ehefrau Lucie Mannheim. Mit Hans Reiser, Wolf Ackva und Hans Zesch-Ballot sind weitere Schauspieler zu sehen, die in den kommenden Jahren noch in einigen Kriminalfilmen zu sehen sein sollten. Insgesamt ein sehr ordentlich inszeniertes Kriminaldrama mit mächtig "Star-Power".

Die kürzlich veröffentlichte DVD von Pidax zeigt den Film in guter Qualität. Als Bonus gibt es eine Bildergalerie und den üblichen Abdruck der Illustrierten Film-Bühne. Da hat das Label mal wieder eine echte Lücke geschlossen.


Kriminaldrama mit Anleihen aus dem amerikanischen Film Noir und Hans Albers sowie Hildegard Knef als reizvollem Leinwandpaar. 4,5 von 5 Punkten.

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