Thomas Fritsch ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Der Sohn des Schauspielers Willy Fritsch gab 1962 sein Leinwand-Debüt neben Lilli Palmer in "Julia, du bist zauberhaft" und avancierte zu einem der beliebtesten Leinwandstars der 1960er Jahre. Auch als Sänger war er erfolgreich. Sogar Hollywood winkte mit einem Vertrag, doch die Bundeswehr machte einen Strich durch die Rechnung. Seine Rolle in der Kommissar-Folge "Der Papierblumenmörder" brachte ihn wieder ins Gespräch und mit der ZDF-Serie "Drei sind einer zuviel" gelang ihm dann ein glanzvolles Comeback.
Fritsch ist für dieses Forum natürlich vor allem durch seine Rolle in "Der Wixxer" relevant. Als Synchronsprecher konnte man ihn beispielsweise für Russell Crowe in "Gladiator" hören/sehen. Noch dazu habe ich ihn gern als Erzähler der "drei Fragezeichen" gehört, wo er von 2002 bis 2017 dabei war.
... Und er war nach Fritz Weppers Abgang im KOMMISSAR als sein Nachfolger geplant, dann optierte Ringelmann aber für Elmar Wepper als Assistenten von Erik Ode.
Genial war Fritsch auch als Antagonist in der frühen „Derrick“-Folge „Nur Aufregungen für Rohn“. Und natürlich nicht zu vergessen: „Rivalen der Rennbahn“! Die Serie habe ich letztes Jahr zum ersten Mal gesehen - deftige Luxus-Unterhaltung aus den späten 80er: Fritsch ideal besetzt als alternder Jockey zwischen zwei Frauen (Jutta Speidel & Maja Maranow), der nach einem mysteriösen Reitunfall seine Karriere beendet, um fortan gemeinsam mit dem knurrigen Hellmut Lange einen Reitstall zu leiten. Grandiose Darsteller (Margot Hielscher, Manfred Zapatka, Ilse Werner, Thekla Carola Wied, Hans Clarin, Tilly Lauenstein, Ferdy Mayne, Horst Frank) und hoch erfolgreich, erscheint es verwunderlich, dass bereits nach 11 Folgen Schluss war. Auf jeden Fall kommen Fritschs Qualitäten als Leading Man hier voll zur Geltung. Zur Zeit kostenlos in der ZDF-Mediathek abzurufen.
Als Synchronsprecher war Fritsch natürlich legendär - die Einsätze auf Russell Crowe (insgesamt „nur“ fünf, zuletzt 2007 „Todeszug nach Yuma“) haben sich besonders eingeprägt; zu Jeremy Irons, den er wesentlich länger sprach, passte er auch ideal. Unerreicht sein „Scar“ in „König der Löwen“, der im Original auch von Irons gesprochen wurde - eine unvergessliche Kindheitserinnerung.