Am 12.03. geht es schon weiter mit #3 der "Black Cinema Collection": "Straße zum Jenseits" ("Across 110th Street") mit Anthony Quinn und Yaphet Kotto u.a.

Bin sehr gespannt, zumal folgende Bewertung sich sehr vielversprechend liest...

https://der-film-noir.de/v1/node/1444

"Straße zum Jenseits" ist tatsächlich nicht nur aus "Neo-Noir"-Sichtweise ein interessanter Film, sondern zählt zu den Highlights des "Blaxploitation"-Bereichs und hat einen Knaller-Soundtrack von Bobby Womack.
Die amerikanische Blu-Ray ist von 2014 und hat eher durchwachsenes Bild. Sofern Wicked Vision da kein neues Master aufgetrieben hat, dürfte die VÖ eher in den Bereich "technisch okay" fallen.
Aber ich überlege dennoch zuzuschlagen. Die Reihe ist bisher sehr interessant und scheint vom B-Movie-Klopper bis hin zu den ernsteren Vertretern Alles abzudecken.

Ja, vom Package zu "Slaughter" war ich sehr angetan. Erstmal ist der Film ausgesprochen unterhaltsam, dazu in top Qualität und mit vielen schönen (selbst produzierten) Extras. Der mitgelieferte Schuber zur Edition ist auch sehr schick und hochwertig. Macht sich gut im Regal. #2 "Zehn Stunden Zeit für Virgil Tibbs" hatte ich ausgelassen, weil ich den schon auf DVD habe. Aber bei #3 ist auch wieder ein viel versprechendes Featurette ("The Sound of Blaxploitation") dabei.

Generell bedient die Edition eine Nische, die hierzulande bisher beinahe sträflich vernachlässigt wurde. Kenne daher bisher auch nur die absoluten Klassiker wie "Shaft" oder "Foxy Brown" und hoffe auf möglichst viele bis dato unveröffentlichte Titel. Schön wäre es z.B., wenn auch die Fortsetzung zu "Slaughter" kommen würde.

So schnell geht es manchmal: Vor wenigen Tagen habe ich "Straße zum Jenseits" geschaut und im Nachgang erfreut festgestellt, dass Yaphet Kotto noch lebt - heute erreichte die Welt dann die Nachricht von seinem Tod. RIP


Straße zum Jenseits (Across 110th Street, USA 1972)

Regie: Barry Shear

Darsteller: Anthony Quinn, Yaphet Kotto, Anthony Franciosa, Antonio Fargas u.a.


Drei Männer erbeuten als Polizisten verkleidet in Harlem 300.000 Euro von einer kriminellen Organisation. Dabei kommen sieben Menschen ums Leben. Die ungleichen Polizisten Mattelli und Pope geraten bei ihren Ermittlungen zwischen die Fronten von der Täter und der kriminellen Organisation, die nun Jagd auf die Räuber macht…

Wie oben schon beschrieben, mixt der von Barry Shear inszenierte „Straße zum Jenseits“ Elemente des Neo Noir mit jenen der Blaxploitation. Nach dem deftigen Einstieg dringt der Film tief ein in die Lebenswirklichkeit im seinerzeitigen New Yorker Problemviertel. Die Kamera fängt teilweise beinahe semidokumentarisch Eindrücke von den Lebens- und insbesondere Wohnverhältnissen der ganz überwiegend schwarzen Bevölkerung ein. Trotz normaler Laufzeit konzentriert sich der Film nicht nur auf zwei bis drei, sondern auf fünf, sechs Figuren. Abgesehen von der Kotto-Figur haben alle ihre Probleme und die wenigsten verlassen den Film lebend. Noch mehr Atmosphäre gewinnt der Film durch den grandiosen Soundtrack von Bobby Womack. Der Titelsong wurde, wenn auch in einer anderen Version, später in Tarantinos „Jackie Brown“ (1996) und Ridley Scotts „American Gangster“ (2007) wiederverwendet. Im Showdown schließt sich der Kreis, denn da geht es wie zu Anfang mächtig zur Sache und der Film endet durchaus abrupt. In einer für ihn typischen Nebenrolle ist übrigens Antonio Fargas ("Shaft", "Foxy Brown", "Starsky & Hutch") zu sehen.

Sehr gelungen ist wieder die Veröffentlichung von Wicked Vision: Gute Bildqualität, ein interessantes Feature über den „Sound of Blaxploitation“, das die Brücke bis zu modernen Hip Hop-Klassikern schlägt, eine ausführliche, mit dem Soundtrack unterlegte Bildergalerie sowie ein erneut sehr informatives Booklet bekommt der Käufer geboten. Man darf gespannt auf die kommenden Titel der „Black Cinema Collection“ sein!


Atmosphärisches Kriminaldrama, das Elemente des Neo Noir mit jenen der Blaxploitation verbindet und mit einem grandiosen Soundtrack von Bobby Womack garniert ist. 4,5 von 5 Punkten.

Zitat von Ray im Beitrag #4

---

So schnell geht es manchmal: Vor wenigen Tagen habe ich "Straße zum Jenseits" geschaut und im Nachgang erfreut festgestellt, dass Yaphet Kotto noch lebt - heute erreichte die Welt dann die Nachricht von seinem Tod.

---