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Dieses Thema hat 48 Antworten
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Havi17 Offline




Beiträge: 3.761

17.08.2020 14:27
#16 RE: Qualität im TV Zitat · Antworten

Zitat von Fabi88 im Beitrag #14
Zitat von Havi17 im Beitrag #12
Lieber Fabi,

vielleicht reden wir ja aneinander vorbei, oder wir kommen halt nicht überein.

Wenn du eigene Erinnerungen für eine "objektive Sichtweise" hältst, kommen wir tatsächlich nicht überein.

Du bringst es auf den Punkt. Deshalb verlaufen fast alle Diskussionen ergebnislos und der junge Leser nimmt,
nichts mit, denn alles ist gut und alles ist schlecht, gleich ob damals oder heute. Wenn ein Geschichtslehrer
im Unterricht zurückblickt, dann ist das eben nicht objektiv, der Schüler weiß es besser.

Gruss
Havi17

Jan Offline




Beiträge: 1.753

17.08.2020 15:20
#17 RE: Qualität im TV Zitat · Antworten

Das Beispiel "Tatort" ist natürlich ein in diesem Zusammenhang immer wieder gerne verwandtes, ist doch der "Tatort" seit 1970 kontinuierlich am Sendeplatz und scheint eine verlässliche Größe zum Messen der (selbst empfundenen) Qualität zu sein. Häufig liest oder hört man, dass der "Tatort" heute nicht mehr das sei, was er früher war. Das ist er sicher ganz und gar nicht, denn es werden, glaubt man Wikipedia, heute pro Jahr 35 Episoden produziert. In den 1970er Jahren waren das je Jahr noch zwischen elf und 13 Episoden; mithin also ein Drittel an Ausstoß dessen, was heute hergestellt werden muss. Schon der reine Aufwuchs an Filmen dürfte dafür verantwortlich sein, dass man die Qualität heute schlechter wahrnimmt als noch in den 1970er Jahren. Unterstellt, in den 1970er Jahren wären alle (!) Episoden eines Jahres qualitativ hervorragende Produkte gewesen und weiter unterstellt, heute wäre dies nur noch zu einem Drittel der Fall, so wäre die absolute Zahl der hervorragenden Episoden immer noch identisch. Möglicherweise schlägt einem in der Betrachtung da insofern die eigene Wahrnehmung ein Schnippchen, da der Aufwuchs an Produktionen unbewusst in die Bewertung einfließt.

Tatsächlich hatte auch ich mich zwischenzeitlich vom "Tatort" vollständig verabschiedet. Der Trend zum erhobenen Zeigefinger, zu privaten Eskapaden und eine zu hoch gewichtete Politisierung begann m.E. in den 1990er Jahren und setzte sich im ersten Jahrzehnt der 2000er nahtlos fort. Mittlerweile erkenne ich aber durchaus eine (teilweise) Abkehr, und vor allem der NDR produziert für mein Dafürhalten durchaus gute Krimis unter dem "Tatort"-Label.

Ob das Verlieren in handlungstechnische Nebensächlichkeiten wie die eines alleinerziehenden Ermittlers, dessen Alkohol-, Drogen- oder Epilepsie-Probleme, Ausländerintegration, Gleichberechtigung, Umweltprobleme oder dergleichen tatsächlich nur der Alleinstellung der zu zahlreichen Ermittler dient, weiß ich nicht. Sicher ist dies auch ein Grund. Zumindest aber auch der Verdacht könnte aufkommen, dass die Masse an Produktionen je Jahr, die neu hergestellt werden müssen, nicht dem Angebot an kreativen Autoren entspricht. Will heißen: Die geistreichen Plots sind in ihrer Anzahl offenbar recht gleichbleibend, währenddessen sich das Produktionsaufkommen (nicht nur das der "Tatorte", sondern aller Krimigeschichten je Jahr) vervielfacht hat. Was liegt also näher, als einer kriminalistisch wenig geistreichen Geschichte ordentlich Beiwerk zu spendieren, um die 90 Minuten zu füllen?!

Um also auf die Generalkritik des Ausgangspostings zurück zu kommen, so denke ich weiterhin nicht, dass früher die Qualität - absolut betrachtet - höher lag bzw. der Qualitätsanspruch weiter verbreitet war als dies heute der Fall ist. Möglicherweise muss man aber einmal hinterfragen, ob es nicht sinnvoll wäre, die Masse an Produktionen zu begrenzen. Es gibt zahlreiche Märkte, auf denen sich Produktionen zukaufen ließen, die auch auf den Sendeplätzen der gegenwärtigen 100%-Eigenproduktionen laufen könnten.

Gruß
Jan

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.894

17.08.2020 16:03
#18 RE: Qualität im TV Zitat · Antworten

Zitat von Havi17 im Beitrag #16
Zitat von Fabi88 im Beitrag #14
Zitat von Havi17 im Beitrag #12
Lieber Fabi,

vielleicht reden wir ja aneinander vorbei, oder wir kommen halt nicht überein.

Wenn du eigene Erinnerungen für eine "objektive Sichtweise" hältst, kommen wir tatsächlich nicht überein.

Du bringst es auf den Punkt. Deshalb verlaufen fast alle Diskussionen ergebnislos und der junge Leser nimmt,
nichts mit, denn alles ist gut und alles ist schlecht, gleich ob damals oder heute. Wenn ein Geschichtslehrer
im Unterricht zurückblickt, dann ist das eben nicht objektiv, der Schüler weiß es besser.


Entschuldigung, aber diese "erfahrener Berichterstatter" gegen "junger Leser"-Fronten baust Du doch permanent auf, nicht ich.
Auch dieser Vergleich zum Geschichtslehrer und Schüler ist nicht angebracht. Der Geschichtslehrer berichtet nämlich beispielsweise eben nicht, wie er die DDR selbst erlebt hat, sondern stützt sich auf Lehrmaterial und historische Eckpunkte. Dass beispielsweise der Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 startete, ist keine Erinnerung (die leicht getrübt sein kann), sondern ein Ereignis.
Stützt sich der Geschichtslehrer nur auf eigene Erinnerungen, war die DDR plötzlich vielleicht das beste System der Welt, weil er gut darin klar kam.
In deiner Analogie dürfte der Geschichtslehrer ja nicht einmal über Geschehnisse unterrichten, die vor seinem Geburtsjahr liegen.
In diesem Falle ist also der Grund für das Scheitern unserer Diskussion nicht, dass ich Nichts von dir mitnehmen will, sondern Du es Dir auf deiner "Meine Erinnerungen sind objektive Fakten"-Insel gemütlich machst und Dir eigentlich nur wünscht, der "junge Leser" setzt sich dazu und hört dir nickend zu.
So klingt es jedenfalls für mich und nicht nach einer Ergebnis-offenen Diskussion.
Und im Ausgangstext quasi zu behaupten, ein Michael Schanze hätte heutigen Entertainern in Punkto Schaffenskraft und Galanz Einiges voraus kann ich mir nur mit völliger Ignoranz heute tätiger Leute oder Verklärung früherer TV-Abende erklären.
Dass im nächsten Satz dann "heutigen Menschenmassen" jeglicher Anspruch abgesprochen wird, reiht sich in das Bild eines "früher war Alles besser"-Verklärers leider ein.
Selbst, wenn Du das mit deinen Ausführungen gar nicht beabsichtigt hast, aber so ist die Außenwirkung auf mich.
Ich kann mit einem riesigen Teil des heutigen "Entertainments" Nichts anfangen, aber würde ich mich gezielt innerhalb von einer Woche durch das Echtzeitprogramm einer Woche aus den 60ern oder 70ern schauen, wette ich mit dir, dass ich mich bei einigen Leuten, die da rum turnen fragen würde, wer da Talent erkannt haben will und wie man diesen Leuten Sendeplätze geben konnte.
Eine Diskussion ist nur im Austausch von Argumenten möglich. In den Eingangsposts habe ich aber nur Lobpreisungen einiger alter Recken und Pauschalverurteilungen des heutigen Publikums und schwammige Kritik am TV gelesen.
Deswegen ja auch mein Hinweis darauf, dass ich "quotenfreies Angebot" bei Filmen extrem schwammig finde. Ich hatte Hoffnung, dass du näher darauf eingehst?
Auch die psychologischen Aspekte und Ähnliches werden von Dir nur Schlagwort-mäßig eingeworfen. Für eine wirkliche Diskussion fehlen Beispiele.

Zitat von Jan im Beitrag #17
[...]

Den erhobenen Zeigefinger, private Eskapaden und eine zu hoch gewichtete Politisierung gab es doch schon immer in unterschiedlicher Ausprägung. Das Privatleben der Ermittler war doch sogar der größte Unterschied zum "Polizeiruf 110", wo die Polizeiarbeit im Vordergrund stand. Ausländerintegration, Gleichberechtigung, Umweltprobleme - um mal Themen aus Deiner Liste herauszugreifen waren, wie dargelegt, schon in den 80ern bei Schimanski Thema. Dass Schimanski als Identifikationsfigur deutlich Stellung bezog gegen Waffenhandel, für Umweltschutz und die Integration von Migranten, würde ihm heute als erhobener Zeigefinger ausgelegt werden.
Der erste Ermittler, den der WDR als größter Sender im ARD-Verbund in den "Tatort" einbrachte, war Kressin. Und der steht für 0,0 von dem, was sich Otto Normalverbraucher heute als "klassischen Krimi-Tatort" wünscht. Gesellschaftsstücke gab es oft genug, ich habe viele Tatorte von den 70ern bis heute gesehen. "Reifezeugnis" ist kein reiner Krimi, es gab Psychogramme von Mördern, aus ihrer Perspektive erzählt und vieles mehr. Ebenso wie bei Wallace dürfte gerade der Umstand, dass nicht Woche für Woche das selbe Muster bedient wurde dafür gesorgt haben, dass die Reihe sich nicht totgelaufen hat.
Es ist nun einmal der heutige Anspruch eines Großteils der Zuschauer, nicht nur 90 Minuten einer Handlung zu folgen. Man will mit Figuren mitfühlen, man will Teil einer Entwicklung sein.
Ob das immer gelungen ist, will ich nicht beurteilen. Aber ich weiß nicht einmal, ob ich selbst Freude daran hätte, einem Kommissar bei seiner Ermittlung zu folgen, von dem ich weiß, dass er Kurt heißt, Kommissar ist und gern Cord trägt. Damit ich wirklich mit ihm mitfiebere, würde ich schon gern mehr von ihm wissen. Dass es einige Autoren dann wiederum übertreiben, sehe ich selbst so.
Und es gab früher weniger Tatorte, aber eben auch weniger Sonntage, an denen der "Tatort" lief. Es bleibt doch jedem unbenommen nur an den Sonntagen einzuschalten, an dem die bevorzugten Ermittler am Start sind? Dann landet man wahrscheinlich bei einem Turnus, der dem der 70er ähnlich ist.

Eine Begrenzung der Masse wird nicht mehr möglich sein, bzw. wäre auch nur per "Gleichschaltung aller Medien" möglich. Ein Kinofilm muss sich heutzutage eben nicht nur gegen einen parallel laufenden Fernsehfilm, sondern auch gegen Kinofilme und Serien auf Streaming-Plattformen, YouTube-Videos, Videospiele oder TikTok durchsetzen. Es gibt vielfältigste Unterhaltungsformen, von denen mir auch nicht alle schmecken.
Aber ich würde einen Teufel tun mir Zeiten zurück zu wünschen, wo es nur drei Programme gab und ich mich für das entscheiden konnte, wo ich mich zumindest zu 52 Prozent wiederfinde.
Aus meiner Sicht leben wir im Paradies: Das Kino existiert noch immer, es gibt subventionierte Opern- und Theaterhäuser, man kann aus Romanen, Filmen und Büchern aus vielen Jahrzehnten wählen, viele Filme sind in Editionen erhältlich, die eine Rezeption in besserer Qualität als noch damals im Kino möglich machen und wer die Fähigkeit hat, ein TV-Programm zu lesen, findet sogar im linearen Fernsehen jede Menge tolles Programm. Für Kulturpessimismus sehe ich gar keinen Anlass.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.761

17.08.2020 17:41
#19 RE: Qualität im TV Zitat · Antworten

Zitat von Fabi88 im Beitrag #18
[quote=Havi17|p7399478]

Der Geschichtslehrer berichtet nämlich beispielsweise eben nicht, wie er die DDR selbst erlebt hat, sondern stützt sich auf Lehrmaterial und historische Eckpunkte.

Ich folge daraus, daß ein Rückblick nur dann statthaft ist, wenn die Information in einem Buch steht, daß irgendwelche Autoren die natürlich nicht
politisch einseitig berichten zusammengeschrieben haben und damit Zeitzeugen nicht zählen, welche die Zeit im Rückblick selbst erlebt haben. So kommen wir in der
Tat leider nicht überein.

Gruss
Havi17

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

17.08.2020 18:26
#20 RE: Qualität im TV Zitat · Antworten

Deine Ausführungen regen schon zum Nachdenken an .....vielleicht hab ich doch einiges zu einseitig in Erinnerung ?? Die Schimanski Tatorte hatte ich fast verdrängt,das war und ist für mich nur "Mode" gewesen und kann ich mir heute nicht mehr ansehen. Liegt auch was dran das ich das aufgesetzte Spiel von G. George ganz schlecht ertragen kann.Der Rebell in der Schmuddeljacke.....wenn der Reiz des damaligen neuen vorbei ist...ätzend.
Wobei ich G. George in "ruhigen" Rollen ( zB. Der Totmacher )schon recht gerne gesehen habe.

Jedenfalls schwer genau zu sagen warum für mich Tatort nicht mehr Tatort ist ? Sicher auch ( neben Storys ) die Ermittler selber ....keiner mehr für mich dabei ( ok...Thiel...aber das ist ja wieder was anderes )

Ach ja.....James Bond schaue ich auch nicht mehr ....da fehlt mir der Charm der "alten" das augenzwinkernde Agentenmärchen .Als reine Aktion für mich uninteressant .

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

17.08.2020 19:04
#21 RE: Qualität im TV Zitat · Antworten

Ein weiteres Drama.....ist euch nicht auch ab und zu der Gedanken gekommen.... finde ich mal eine Serie gut ( was ja leider bei mir nur alle zig Dekaden mal vorkommt ) dann wird sie auch schon wieder eingestellt und jeder,wirklich jeder M.....geht in die zigte Staffel....... bei mir zB. bei " Dead End " so empfunden..6 Folgen..Ende offen....und nix mehr.

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.894

17.08.2020 20:16
#22 RE: Qualität im TV Zitat · Antworten

Zitat von Havi17 im Beitrag #19
Zitat von Fabi88 im Beitrag #18
[quote=Havi17|p7399478]

Der Geschichtslehrer berichtet nämlich beispielsweise eben nicht, wie er die DDR selbst erlebt hat, sondern stützt sich auf Lehrmaterial und historische Eckpunkte.

Ich folge daraus, daß ein Rückblick nur dann statthaft ist, wenn die Information in einem Buch steht, daß irgendwelche Autoren die natürlich nicht
politisch einseitig berichten zusammengeschrieben haben und damit Zeitzeugen nicht zählen, welche die Zeit im Rückblick selbst erlebt haben. So kommen wir in der
Tat leider nicht überein.

Ich bitte Dich! Du weißt doch ganz genau, dass es einen riesigen Unterschied zwischen wissenschaftlich erarbeiteten Sachbüchern und Aussagen à la "Ich habe XY als Kind gesehen und das war besser als Alles, was heute gesendet wird." gibt.
Die Ausführungen zu "quotenfreiem Filmangebot" und Psychologie und Co erwarte ich auch noch gespannt.

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.894

17.08.2020 20:29
#23 RE: Qualität im TV Zitat · Antworten

Zitat von schwarzseher im Beitrag #20
Deine Ausführungen regen schon zum Nachdenken an .....vielleicht hab ich doch einiges zu einseitig in Erinnerung ?? Die Schimanski Tatorte hatte ich fast verdrängt,das war und ist für mich nur "Mode" gewesen und kann ich mir heute nicht mehr ansehen. Liegt auch was dran das ich das aufgesetzte Spiel von G. George ganz schlecht ertragen kann.Der Rebell in der Schmuddeljacke.....wenn der Reiz des damaligen neuen vorbei ist...ätzend.
Wobei ich G. George in "ruhigen" Rollen ( zB. Der Totmacher )schon recht gerne gesehen habe.

Jedenfalls schwer genau zu sagen warum für mich Tatort nicht mehr Tatort ist ? Sicher auch ( neben Storys ) die Ermittler selber ....keiner mehr für mich dabei ( ok...Thiel...aber das ist ja wieder was anderes )

Ach ja.....James Bond schaue ich auch nicht mehr ....da fehlt mir der Charm der "alten" das augenzwinkernde Agentenmärchen .Als reine Aktion für mich uninteressant .

James Bond war immer am Puls der Zeit und auch darauf angewiesen. Noch mit sehr wenig Budget bestückt und nicht zum Erfolg "verdammt", konnte man mit "Dr. No" noch selbst den Maßstab setzen, musste dann aber zuerst "größer, weiter, mehr" liefern, sprang dann auf den Blaxploitation-Zug auf, folgte "Star Wars" in den Weltraum, thematisierte das Ende des kalten Krieges, nahm Internet und Co auf und veränderte dabei schlussendlich natürlich auch (immer wieder) die Figur des James Bond. In "Dr. No" finde ich ihn eigentlich ähnlich charmant wie Daniel Craig in den neuen Filmen. Das Augenzwinkern beschränkt sich ja auch ziemlich stark auf einen Spruch, als der Leichenwagen in die Schlucht donnert. Ansonsten findet man hier viel ernsthaftigkeit, was sich auch noch bis in "Liebesgrüße aus Moskau" zieht. Vieles, was wir heute als Augenzwinkernd wahrnehmen, war damals auch ernst gemeint.
Den Geist der alten James Bond-Filme findet man - meiner Meinung nach - übrigens mittlerweile in moderner Art in den "Kingsman"-Filmen. Mal so als Tipp.
Die Serie "Dead End" kam weder bei der Kritik gut weg, noch hatte sie ansprechende Klick- oder Live-Zuschauerzahlen. Antje Traue hat ja auch sehr gut zu tun (unter Anderem in Hollywood), so dass eine Fortführung der Serie nur bei absolut beeindruckendem Erfolg eine Option gewesen wäre.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.761

17.08.2020 21:54
#24 RE: Qualität im TV Zitat · Antworten

Zitat von Fabi88 im Beitrag #22
Zitat von Havi17 im Beitrag #19
[quote=Fabi88|p7399480][quote=Havi17|p7399478]

Der Geschichtslehrer berichtet nämlich beispielsweise eben nicht, wie er die DDR selbst erlebt hat, sondern stützt sich auf Lehrmaterial und historische Eckpunkte.

Du weißt doch ganz genau, dass es einen riesigen Unterschied zwischen wissenschaftlich erarbeiteten Sachbüchern und Aussagen à la "Ich habe XY als Kind gesehen und das war besser als Alles, was heute gesendet wird." gibt. .
Ja klar weil ich das weiß, glaube ich nicht was ich selbst erlebt habe. Ich werde demnächst einen Autor bitten, das was ich jeweils erlebt habe in ein Buch zu schreiben, damit ich das dann lesen und danach glauben kann :-);

Gruss
Havi17

DanielL Offline




Beiträge: 4.154

18.08.2020 00:26
#25 RE: Qualität im TV Zitat · Antworten

Bei allem Respekt, die Aussagen von Schautzer sind gehaltlos und kommen über einen pauschalen "Früher war alles besser"-Rant nicht hinaus. "Das Fernsehen von heute ist nicht mehr meine Welt." Ja, das beweist er mit seinen Aussagen tatsächlich recht deutlich. Ein wenig peinlich finde ich es zudem, seine eigenen Sendungen als besondere Handwerkskunst darzustellen. Das meiste waren ja konzeptionell gesehen moderierte Abfolgen von Gesangsdarbietungen oder Heimvideo-Pannen. Absolut legitim für die Zeit, aber keine Meilensteine der Fernsehformatentwicklung. Würde mich sehr interessieren, was denn da seiner Meinung nach "richtig gebaut" worden ist. Beim ARD WUNSCHKONZERT und bei IMMER WIEDER SONNTAGS ist natürlich auch nie jemand mit Vollplayback aufgetreten . Silbereisen und Fischer treffen mitnichten meinen persönlichen Nerv, aber es sind zweifellos absolute Profis, denen ich nie pauschal das Talent absprechen würde. Davon abgesehen: Das Schautzer ausgerechnet die beiden stellvertretend für ein ganzheitliche Programmkritik nennt, zeigt zudem, dass er die fragmentierte Programmwelt von heute überhaupt nicht verstanden hat. Zum Glück gibt es Leute wie Frank Elstner, die konstruktive, sachorientierte Kritiv hervorbringen und junge Talente fördern. Auch Gottschalk, Blacky und sogar der "schwierige" Carrell liefern bzw. lieferten ihre Spitzen zum Nachwuchs, haben jüngere Kollegen aber gleichzeitig eine grundsätzliche Wertschätzung entgegengebracht.

Das man sich dagegen Abseits des verlinkten Artikels Kultur, Wortwitz, Galanterie und vielseitige Talente wünscht und dabei die großen Legenden nennt: Finde ich nachvollziehbar. Natürlich Ausnahmetalente. Und es gibt heute m.M. einiges, das nicht gut ist. Aber erstens: Wie schon erwähnt, waren das damals die absoluten Flagschiff-Entertainer im Programm. Der vergessene Programmalltag sah anders aus. Zweites spielen doch ohne Frage nostalgische Gefühle eine Rolle und das Programm wurde eben damals als Abendunterhaltung für die ganze Familie konzipiert und entsprechend flamboyant inszeniert. Heute wird Zielgruppen- und Nischenfernsehen gemacht, dass auch über Abgrenzung funktionieren muss. Das der 80 jährige Schautzer dann mit Klaas Heufer-Umlauf nichts anzufangen weiß, ist durchaus beabsichtigt. Und von den neuen Medien wollen wir da gar nicht erst sprechen. Da gibt es zwar aufgrund des unbegrenzten Platzes noch viel mehr Schrott, aber durchaus tolle Ausnahmetalente.

Gruß,
Daniel

Havi17 Offline




Beiträge: 3.761

18.08.2020 07:16
#26 RE: Qualität im TV Zitat · Antworten

Bei allem Respekt Max Schautzer selbst ist kein Glanzlicht der Unterhaltung, ja. Natürlich kann man argumnentieren,
daß er dann besser seinen Mund hält. Auch ist ein Vergleich punkto Qualität bei Schlagergrößen nicht zielführend. Es
ist richtig, mutig und statthaft, sei es als Moderator oder eben nur als Bürger, den Qualitätswandel anzusprechen, was
andere, die es wissen müssen, vor ihm schon längst getan haben. https://www.wunschliste.de/serie/fernsehgeschichte-n-deutsch
Im Bereich der Volksmusik, die schon immer einige als "flach" oder was auch immer eingestuft haben, sind die beiden echte
Talente und gehören zu den Menschen, welche die Volksmusik in die heutige Zeit retten und populär halten. Wenn man
diese moderne Volksmusik dem Gesamtgenre Volksmusik zuordnet, sehe ich auch eine Qualitätssteigerung in der heutigen Zeit.

Gruss
Havi17

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.894

18.08.2020 11:16
#27 RE: Qualität im TV Zitat · Antworten

Zitat von Havi17 im Beitrag #24
Zitat von Fabi88 im Beitrag #22
Zitat von Havi17 im Beitrag #19
[quote=Fabi88|p7399480][quote=Havi17|p7399478]

Der Geschichtslehrer berichtet nämlich beispielsweise eben nicht, wie er die DDR selbst erlebt hat, sondern stützt sich auf Lehrmaterial und historische Eckpunkte.

Du weißt doch ganz genau, dass es einen riesigen Unterschied zwischen wissenschaftlich erarbeiteten Sachbüchern und Aussagen à la "Ich habe XY als Kind gesehen und das war besser als Alles, was heute gesendet wird." gibt. .
Ja klar weil ich das weiß, glaube ich nicht was ich selbst erlebt habe. Ich werde demnächst einen Autor bitten, das was ich jeweils erlebt habe in ein Buch zu schreiben, damit ich das dann lesen und danach glauben kann :-);




Noch einmal im Klartext - auch wenn ich glaube, dass du eigentlich genau weißt, worauf ich hinaus will: Der Bau der Mauer ist ein Ereignis und historischer Fakt. Was du gefühlt hast, als Peter Alexander vor zig Jahren das und das im TV gemacht hast, ist eine Erinnerung. Dass du Sendung XY vor etlichen Jahren begeistert gesehen hast, ist keine geeignete Basis für eine Pauschalkritik am heutigen Programm. Zumal wie gesagt von Deiner Seite bisher keinerlei Beispiel kam, was Du in der heutigen Zeit überhaupt siehst oder gesehen hast, damit irgend eine Form von Vergleich möglich ist.
Und führst Du deine ominösen Nebelkerzen von wegen "quotenfreies Angebot", "Psychologie" und "Manipulation" nochmal etwas aus oder kommt da Nichts mehr?

Havi17 Offline




Beiträge: 3.761

18.08.2020 12:34
#28 RE: Qualität im TV Zitat · Antworten

Lieber Fabi,

die Tatsache, daß Du mir unterstellst, das ich nur etwas gefühlt habe als ich damals TV Sendungen sah
und das als jeweiliges Gefühl in Frage stellst, ist zulässig. Das Du Fakten diskutieren möchtest zeigt
mir, daß wir aneinander unterschiedliche Ansätze von Wahrnehmung haben. Das ist auch nicht weiter
schlimm, zeigt jedoch wie schwierig eine Wahrnehmung einzuschätzen ist und folgedessen ein Verständnis
anderen gegenüber überhaupt erst entstehen kann.
Verfolgen zwei Menschen eine Situation oder ein Ereignis, geht normalerweise jeder von sich aus, daß
der andere annähernd das gleiche wahrgenommen hat, weil dieser natürlich von sich ausgeht. Genau das
ist schon ein Problem. Hat einer der beiden z.B. ADS wird das Ganze um ein vielfaches problematischer.
Auf der anderen Seite gibt es Menschen die sich blind verstehen. So kann der eine zu einem Ereignis einen
Satz anfangen und der andere diesen mit gleichem Inhalt beenden.

Lesen zwei Menschen gleiche Fakten in einem Buch, lassen sich diese diskutieren und dann auch vergleichen
und (nur) Meinungen daraus ableiten. Das ganze Internet als auch Berichte in den Medien sind voll von
Meinungen, die als solche jedoch nicht gekennzeichnet sind. Viele machen sich die Mühe daraus Fakten
abzuleiten um diese wiederum als Meinung zu verbreiten. Im Endeffekt reduziert betrachtet gibt es sehr
wenig echte Fakten, die jedoch als solche dargestellt nicht geglaubt werden können, da zu einfach.
Üblicherweise werden diese dann in pro und contra zerlegt und diskutiert.

Je mehr Fakten man für sich lernen darf und kann umso zielführender ist eine Meinungsbildung. Ist dies
nicht gegeben oder gewollt, umso leichter sind Menschen zu manipulieren und Gesellschaften zu spalten.
Frei nach dem Motto "je mehr Verwirrung umso besser"

Gruss
Havi17

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.894

20.08.2020 11:37
#29 RE: Qualität im TV Zitat · Antworten

Das Problem ist hier allerdings, dass Du die These aufgestellt hast, die "Qualität im TV" wäre massiv gesunken, dafür nur Lobpreisungen früher tätiger Entertainer und das Interview mit einem Pensionär anführst.
Eine Basis für eine Diskussion wäre ja zumindest gegeben, wenn du uns mitteilen würdest, welche heutigen Sendungen du überhaupt kennst und schaust. Da aus dieser Richtung aber nun einmal Nichts kam und kommt, sondern Scheindebatten um Wahrnehmung, Geschichtsunterricht und Ähnliches geführt werden, bezweifle ich, dass von Deiner Seite großes Interesse an einer ergebnisoffenen (!) Diskussion besteht.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

20.08.2020 20:00
#30 RE: Qualität im TV Zitat · Antworten

Also, die Qualität im TV ist definitiv gesunken: DSDS, Supertalent sind ja im Vergleich zum Wendler, Katzenberger, Geissens, Big Brother, Naked Attraction usw. usw. (mir fallen die ganzen Schrott-Sendungen gar nicht ein) ja direkt noch "anspruchsvoll". Solchen (Entschuldigung) Scheiss hat's früher einfach nicht gegeben. Schuld daran sind aber die privaten TV-Sender, letzten Endes jedoch die Zuschauer. Wenn nicht genug LEute zuschauen würde, dann würde solcher Schrott auch nicht gesendet. Das Niveau (in der Gesellschaft) ist halt leider dramatisch gesunken. Oder will hier im Forum tatsächlich irgendjemand etwas anderes behaupten?

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