Darsteller: Melina Mercouri, Maximilian Schell, Peter Ustinov, Robert Morley u.a.
Die Amerikanerin Elisabeth Lipp ist bei ihrer Suche nach wertvollen Schmuckstücken auf einige Gegenstände gestoßen, die im Topkapi-Palast von Istanbul ausgestellt sind. Zusammen mit einem Bekannten und ein paar Amateuren sollen die Kostbarkeiten entwendet werden...
Fast zehn Jahre nach seinem wegweisenden Heist-Movie "Rififi" wählte Jules Dassin im Rahmen desselben Genres einen etwas anderen Ansatz. Die Geschichte um die nymphomanische Diebin Lipp und ihre Mitstreiter legt mehr Wert auf Schauwerte und ist zudem komödiantisch aufgelockert, bietet also im Ganzen leichtfüßige Unterhaltung. Melina Mercouri war zur Zeit der Entstehung bereits die Partnerin des Regisseurs, wenig später heirateten die beiden. Ihre Darstellung ist sehr extravagant und dürfte längst nicht jedem Betrachter zusagen. Ihren alten Bekannten, den Gentleman-Gauner und "Kopf" des Unternehmens gibt Maximilian Schell, der seine Rolle erwartungsgemäß souverän meistert. Für die humoristische Auflockerung sind Peter Ustinov und der spätere Wallace-Darsteller Robert Morley ("Das Geheimnis der weißen Nonne") verantwortlich. Schauplätze in Istanbul, Griechenland und Frankreich machen den Film optisch äußerst attraktiv, den Gesetzen des Genres folgend darf zudem eine ausgedehnte Einbruchssequenz zum Ende des Films nicht fehlen, in deren Rahmen die Bande sich über das Dach des Palastes in spektakulärer Art und Weise Zugang verschafft. Hier dürften die Macher des ersten "Mission Impossible"-Films mit Tom Cruise genau hingeschaut haben. Freunde des 1960er-Jahre-Unterhaltungskinos und/oder des Heist-Movies kommen voll auf ihre Kosten, allein die Sequenz bei dem Ringkampf ist überlang ausgefallen und spannt das Publikum in seiner Vorfreude auf den Einbruch ein bisschen zu sehr auf die Folter.
Mir liegt noch die alte MGM-DVD vor, die bildtechnisch viel Luft nach oben lässt. Inzwischen ist der Film bei Koch auf DVD und Blu-Ray erschienen.
Leichtfüßiges Heist-Movie mit reizvoller Besetzung und großen Schauwerten. 4,5 von 5 Punkten.
Einem guten Urteil für einen schönen Film stimme ich immer gern zu. Außerdem darf ruhig mal erwähnt werden, dass die Rolle von Peter Ustinov zur "humoristischen Auflockerung" so anspruchsvoll und beeindruckend ausfiel, dass er verdientermaßen seinen zweiten Oscar dafür erhielt....
Ein wirklich schöner und unterhaltsamer Film, dessen Schauplätze ein Genuß sind. Eine etwas modernere Variaton von Rififi, die ich gerne angenommen habe.
Zitat von Peter im Beitrag #2Einem guten Urteil für einen schönen Film stimme ich immer gern zu. Außerdem darf ruhig mal erwähnt werden, dass die Rolle von Peter Ustinov zur "humoristischen Auflockerung" so anspruchsvoll und beeindruckend ausfiel, dass er verdientermaßen seinen zweiten Oscar dafür erhielt....
Das stimmt! Gefühlt hatten die Oscar-Verantwortlichen zu der Zeit für leichtere Unterhaltung ohnehin mehr übrig als heute, wie man ja z.B. an der Oscar-Auszeichnung der Doris Day-Komödie "Bettgeflüster" für das Beste Originaldrehbuch sieht.