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 Film- und Fernsehklassiker national
Ray Offline



Beiträge: 1.929

20.12.2019 17:21
Yester - Der Name stimmt doch? (TV, 1971) Zitat · Antworten

Yester - Der Name stimmt doch? (BRD 1971)

Regie: Karlheinz Bieber

Darsteller: Horst Tappert, Doris Kunstmann, Eva-Maria Meineke, Martin Hirthe, Friedrich W. Bauschulte, Wolfgang Lukschy u.a.



Ehepaar Clenz zieht in ein abgelegenes Landhaus in der amerikanischen Provinz. In der unmittelbaren Nachbarschaft wohnt lediglich das Ehepaar Yester. Schnell wird deutlich, dass die junge und ausgesprochen attraktive Yolande Clenz (Doris Kunstmann) wesentlich besser zum erfolglosen Journalisten Yester passt als zu ihrem eher grobschlächtigen Mann. Die beiden Nachbarn beginnen eine Affäre und überlegen bald, wie sie ein „neues“ Leben in ungestörter, trauter Zweisamkeit beginnen können…

„Yester –Der Name stimmt doch?“ – seltsamer Titel, es handelt sich um ein eher unbedeutendes Zitat aus dem Film – ist trotz des Entstehungsjahres (1971) und der farbigen Bilder auf dem Front- und Rückcover der DVD erfreulicherweise in schwarzweiß produziert worden. Dieser Umstand sowie die überschaubaren Schauplätze – über 90 % der Handlung spielen sich in den Landhäusern und ihren (Vor-)Gärten ab – lassen ein Stück weit die gute, alte Zeit der Kammerspiele der 1960er-Jahre aufkommen. Im Unterschied zu diesen kommt „Yester“ indes ohne (über-)lange Szenen aus, zeigt sich insoweit also schon als ein etwas moderneres Fernsehstück. Die Besetzung ist vorzüglich. Horst Tappert darf in der Titelrolle wie damals noch durchaus üblich, aber aufgrund seiner anschließenden „Derrick“-Karriere in Retrospektive stets etwas ungewohnt, einen zwielichtigen Charakter spielen. Sein Yester hat seit zehn Monaten kein Geld ins Haus gebracht, ist im Gegenteil finanziell von seiner Frau (Eva-Maria Meineke) abhängig und schmiedet „zum Dank“ alsbald Pläne, sie los zu werden, nachdem er eine jüngere, attraktivere Frau kennen gelernt hat. Doris Kunstmann gibt eine Art „Femme Fatale“ und erobert mit schlanker Figur und Schmollmund rasch das Herz Yesters. Der eher als Synchronsprecher bekannte Friedrich W. Bauschulte spielt den gewitzten und fintenreichen Ermittler, in einer Nebenrolle ist zudem Wolfgang Lukschy zu sehen. Wenn man dem Film etwas vorwerfen kann, dann ist es der Umstand, dass er ohne größere oder kleinere Überraschungen auf das vorhersehbare Ende zusteuert. Der typisch deutsche Jägerzaun, der die Grundstücke der Ehepaare einfriedet, lässt zudem wenig ur-amerikanisches Feeling aufkommen.

Die Bildqualität der vor wenigen Monaten veröffentlichten DVD von Pidax ist für einen TV-Film von 1971 erstaunlich gut. Extras sind bis auf ein Wendecover leider Fehlanzeige. Die Bezeichnung als „Psychothriller“ erscheint ein wenig übertrieben. Im Grunde handelt es sich um einen „normalen“ Kriminalfilm, der, die Handlung nach Deutschland verlegt, auch ein „Tatort“ hätte sein können. Produziert wurde der Film übrigens durch Artur Brauners CCC.


Stark besetzter und solide inszenierter TV-Krimi, dem die ein oder andere Überraschung gut zu Gesicht gestanden hätte. 4 von 5 Punkten.

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