Frankreich (1958) - R: Maurice Cazeneuve - DE: 16.6.1959 - FSK 18 - V: Iltis Darsteller: Mylene Demongeot, Maurice Ronet, Jean Servais, Francoise Prevost, Jean Lara, Hubert Noel
Jean Mallet arbeitet als künstlerischer Direktor in einem renommierten Pariser Verlag. Seit kurzem ist er mit der jungen, höchst attraktiven Sylvie verheiratet, die gerade als Covergirl für eine Kampagne dieses Verlags ausgewählt wurde. André Reverdy, der Chef des Unternehmens, macht keinen Hehl daraus, dass er Sylvie begehrenswert findet und einer Affäre mit ihr nicht abgeneigt wäre. Als Jean erfährt, dass sich Sylvie privat mit seinem Chef getroffen und einen Scheck von ihm erhalten hat, ist für ihn die Sache klar. Von Eifersucht geplagt fährt er abends zu Reverdys Wohnung. Als dieser das Haus verlässt, folgt er ihm und erschlägt ihn. Doch dann stellt er fest, dass er einen unbekannten Mann getötet hat. Wenig später meldet sich ein mysteriöser Erpresser.
Bei diesem Krimi-Melodram handelt es sich um den einzigen Kinofilm des französischen Regisseurs Maurice Cazeneuve. Seine Inszenierung ist konventionell und ohne Mätzchen und stellt sich ganz in den Dienst der Handlung und der Darsteller. Bemerkenswerte schauspielerische Leistungen, vor allem im Hinblick auf die drei Hauptcharaktere, machen den Film - trotz kleiner Schwachpunkte in der Story - durchaus sehenswert. Maurice Ronet bringt sich als labiler Jean Mallet, der für einen Moment die Kontrolle verliert, in eine scheinbar ausweglose Lage. Seine Frau Sylvie - Mylene Demongeot - ansonsten eher leichtlebig und verspielt, erkennt erst in dieser Situation, wie sehr sie ihren Mann liebt und erweist sich als verlässliche Partnerin. Jean Servais ist der überlegen scheinende Verlagschef, der seinen Angestellten, auf dessen Frau er scharf ist, mit kühler Arroganz behandelt. In Nebenrollen sieht man Francoise Prevost als Riverdys Sekretärin, Hubert Noel als kaltschnäuzigen Erpresser und Jean Lara als Inspektor. Das zumeist nächtliche Paris der späten fünfziger Jahre bildet die stimmungsvolle Kulisse.
"Vermeintliche Untreue verstrickt einen Pariser Verlagsangestellten in unwahrscheinliche Kriminalaffären. Trotz aller Laster- und Erotik-Beigaben eher langweilig."(filmdienst)