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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 325 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
Georg Offline




Beiträge: 3.259

27.07.2019 11:05
"Der Tod eines Doppelgängers" (BRD/ B 1966) Zitat · Antworten

Der Tod eines Doppelgängers
BRD/ Belgien 1966, s/w

Mit Jürgen Draeger, Werner Pochath, Ivan Desny, Alexander Allerson, Hedy Frick, Nicole Badal, Jack van Hombeck

Musik: Bernd Kampka, Udo Jürgens
Kamera: Wolf Wirth
Schnitt: Ingeborg Taschner
Produktion: Luggi Waldleitner
Buch und Regie: Rolf Thiele


Der psychopathisch veranlagte Cutler (Pochath) arbeitet als Kurier für einen Juwelier (Desny). Eines Tages bedroht er eine Frau mit einer Waffe und will sie damit zum Sex nötigen. Der Gelegenheitsgauner Jack rettet Cutler aus der Situation und die Dame vor der Vergewaltigung. Jack erkennt, dass er Cutler ähnlich sieht und plant einen Coup, um an das große Geld zu kommen. Dabei muss er in die Maske des psychopathischen Cutler schlüpfen.

Rolf Thiele dreht mit Der Tod eines Doppelgängers (übrigens ein eher unpassender Titel) einen sehr gut fotografierten deutschen Kriminalfilm, der in seiner Machart v. a. an französische Klassiker des Genres erinnert und überhaupt nicht wie eine deutsche Produktion wirkt. Jürgen Draeger ist überzeugend als Kleinkrimineller zu sehen, Pochath spielt wie so oft seine Paraderolle als leicht psychopathischer Mitbürger und Desny als Juwelier spielt gewohnt souverän.
Die Kritiken gehen von "Spannender deutscher Psycho-Krimi mit überraschenden Wendungen" (Tele.at) bis "Ein mit Freudschen Theorien vollgestopfter, psychologisierender Psychokrimi, stellenweise gut fotografiert, aber oberflächlich, zusammenhanglos und ohne Spannung inszeniert. Jedes wirklichkeitsnahe geistige Engagement verschwindet hinter modischen Effekten und einer leicht anrüchigen Atmosphäre" (Lexikon des internationalen Films). In meinen Augen liegt irgendwo in der Mitte die Wahrheit. Wirklich vom Hocker reißt einen Thieles Film über weite Strecken nicht, wenngleich er auch nicht langweilig ist. Überraschend ist immerhin das Ende.
Der Titelsong "Nobody knows" wurde übrigens von Udo Jürgens gesungen.

Giacco Offline



Beiträge: 2.499

27.07.2019 17:50
#2 RE: "Der Tod eines Doppelgängers" (BRD/ B 1966) Zitat · Antworten

"Die Story ist originell und birgt für den Schluss einen noch wenig strapazierten Überraschungseffekt. Das Drehbuch zeigt auch das Bemühen, die menschlichen Umrisse der Hauptpersonen herauszuheben. Schade ist nur, dass man hierzulande so wenig Mut hat, eine Story ohne verquere Ambitionen zu erzählen. Bedauerlich im vorliegenden Fall umso mehr, als die Story gut ist und Rolf Thiele sein Handwerk versteht, weil Wolf Wirth die Kamera zu führen weiß und sehr passable, unverbrauchte Gesichter zur Verfügung standen." (Film-Echo)

Angekündigt wurde der Film unter dem Titel "Es gehören zwei dazu". Die Außenaufnahmen fanden in Brüssel und Antwerpen statt und bei "Hedy Frick" handelt es sich um die "Miss Schweiz 1966". Wenn man den diversen Datenbanken glauben darf, war es ihr einziger Leinwandauftritt.

Der Gloria-Verleih startete den "Tod eines Doppelgängers" am 6.Januar 1967 ohne jeglichen Werbeaufwand. Für Publicity sorgte aber die Tatsache, dass die beiden jungen Hauptdarsteller Draeger und Pochath, um den Film zu unterstützen, auf eigene Kosten zur Aufführung nach Mainz reisten und sich dafür Autogrammkarten drucken ließen, die sie ebenfalls selbst bezahlten. Die Presse berichtete darüber und als Produzent Luggi Waldleitner davon erfuhr, beschwerte er sich beim Gloria-Verleih, der daraufhin eine festliche Münchener Uraufführung im "Gloria-Palast" am Stachus organisierte.
Der geschäftliche Erfolg des Films hielt sich dennoch in Grenzen und beim Film-Echo gingen weniger als 10 Meldungen ein.

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