In der Hauptrolle ist Charles Regnier zu sehen, der als privater Schnüffler (eigentlich ist er Krimiautor) einen raffinierten Mord auf einem Hausboot aufklärt. Verdächtige gibt es genug ...
In weiteren Rollen spielen Axel von Ambesser, Hannelore Elsner, Lina Carstens, Gerd Baltus, Herbert Steinmetz, Giulia Follina, Volkert Kraeft und Jochen Busse.
Mir absolut unbekannt, klingt aber vor allem wegen der Besetzung von Regnier als Ermittler und den Dreharbeiten an Originalschauplätzen sehr interessant! Da werde ich wohl zuschlagen.
Ich denke, der Titel wird für viele von uns ein Pflichtkauf sein. Hört sich wirklich vielversprechend an. Ein wenig schade ist es nur um das DVD-Cover; wieder eine von Pidax' schwächeren Arbeiten ohne Bezug zur eigentlichen Produktion - dafür ist sehr prominent das erst 2001 eröffnete Portcullis House darauf abgebildet. Aber okay, wenn letztlich die Bildqualität des Fernsehfilms stimmt ...
Zur Abwechslung von der "Toten aus der Themse" heute mal was zum "Tod auf der Themse" ...
Tod auf der Themse (BRD 1973)
Regie: Oswald Döpke
Darsteller: Charles Regnier, Hannelore Elsner, Jochen Busse, Axel von Ambesser, Gerd Baltus, Giulia Follina, Volker Kraeft, Ulrich Gressieker, Axel Scholtz, Herbert Steinmetz, Wolfgang Weiser, Oswald Döpke, Carlos Werner
Ein englischer Mediziner lädt sechs Freunde zu einer Fahrt auf seinem Boot mit Übernachtung ein. Nach vergnüglichem Start nimmt der Ausflug ein jähes Ende, als am nächsten Morgen der Gastgeber tot am Steuer des Bootes aufgefunden wird. Einer der Freunde des Toten traut dem ermittelnden Sergeant die Aufklärung des Falls nicht recht zu und heuert kurzerhand seinen befreundeten Kriminalschriftsteller und Hobbydetektiv Peter Finbow (Charles Regnier) an...
"Tod auf der Themse", 1972 an Originalschauplätzen in England gedreht und Anfang 1973 im ZDF ausgestrahlt, entpuppt sich als wahrer Glücksfall eines TV-Kriminalfilms. Die Story kommt gut in die Gänge. Es ist von Anfang an klar, dass nur einer der (vermeintlichen) Freunde des Toten für die Tat verantwortlich sein kann. Von der Inszenierung her ist "Tod auf der Themse" sehr ambitioniert. Regelmäßige Wechsel der Schauplätze und ungewöhnliche Kameraperspektiven sorgen für Abwechslung und heben den Film vom klassischen Kammerspiel des vorherigen Jahrzehnts ab. Die Besetzung ist absolut erstklassig. Die Rolle des Peter Finbow ist eine Paraderolle für Charles Regnier, der wie schon in "Der schwarze Abt" einen hervorragenden Ermittler abgibt. Sein natürliches Charisma und seine unaufdringlich zur Schau gestellte Überlegenheit beeindrucken. Sofort ist offensichtlich, dass Gerd Baltus in der für ihn ungewohnten Rolle des Sergeants bei den Ermittlungen nur eine Nebenrolle einnehmen wird. Es macht einfach große Freude, Finbow bei seinen Überlegungen zuzuschauen, die er regelmäßig mit seinem Auftraggeber, gespielt von Axel von Ambesser, teilt. In den weiteren Rollen hinterlassen insbesondere Hannelore Elsner und Jochen Busse einen bleibenden Eindruck. "Tod auf der Themse" ist bis in die Kleinstrollen gut besetzt, so muss sich etwa ein profilierter Akteur wie Wolfgang Weiser mit einer einzigen Szene begnügen. Von dramaturgischer Warte erweist es sich als ungemein effektvoll, die Verdächtigen nach der gescheiterten Bootsfahrt auf einem an der Themse gelegenen Anwesen zusammen zu halten. So stellt sich nach und nach heraus, dass ein jeder ein handfestes Motiv für die Tat hatte. Eine dramatische Wende scheint das Geschehen schon auf den Kopf zu stellen, da versammelt Finbow die Verdächtigen im Speisesaal des großzügigen Anwesens und rückt die Verhältnisse in Agatha Christie-Manier wieder gerade. Die Auflösung erweist sich als durchaus überraschend und dabei gleichwohl absolut stimmig. London-Bilder sowie die hochwertige und stets passende musikalische Untermalung durch Erich Ferstl runden das Krimi-Vergnügen ab. Von Charles Regnier in der Rolle des Peter Finbow hätte man gerne mehr gesehen!
Die ersten Einstellungen lassen Schlimmes befürchten, aber im Grundsatz geht die DVD von Pidax bildtechnisch in Ordnung. Das 08/15-Titelcover wurde schon zu Recht kritisiert, hier hätte sich ein Motiv des Hauptdarstellers aus dem Film angeboten. Die Hauptsache ist aber natürlich, dass dieser TV-Film endlich den Weg auf DVD gefunden hat, angesichts der prominenten Besetzung und der Qualität des Films eigentlich erstaunlich spät.
Hochwertiger TV-Kriminalfilm, bei dem einfach alles passt. Von der reizvollen und wendungsreichen Story über den obercoolen Charles Regnier in der Rolle des smarten Privatschnüfflers bis zur ambitionierten Inszenierung durch Oswald Döpke. 5 von 5 Punkten.
Ich muss leider sagen, dass mich die Produktion zumindest am Anfang weniger anspricht. Heute wollte ich zum zweiten Mal probieren, diesen Fernsehfilm zu sehen, habe auch etwas länger durchgehalten als beim ersten Anlauf, habe dann aber trotzdem nach etwas unter einer Viertelstunde abgebrochen. Vielleicht entwickelt sich "Tod auf der Themse" ja im späteren Verlauf sehr vorteilhaft, aber der Anfang mit der merkwürdigen Gesellschaft auf dem Boot, dem völlig unspektakulären Mord und den sich unmittelbar anschließenden drögen Polizeibefragungen hat mir schon enorme Geduld abgefordert. Hinzu kommt, dass ich die Dialoge stellenweise fürchterlich unnatürlich fand.
Das erstaunt mich jetzt doch sehr. Gerade bei deutschen TV-Krimis gebe ich eher selten die Höchstwertung, im Fall von "Tod auf der Themse" war ich aber sehr angetan. Ganz maßgeblich dafür ist allerdings die Regnier-Figur und seine Darstellung. Insofern würde ich vorschlagen, dass du getreu dem alten Sprichwort "Aller guten Dinge sind drei" dem Film eine weitere Chance gibst. Kannst ja so weit vorspulen, wie du heute gekommen bist, dann musst du das nicht nochmal sehen. An besonders unnatürliche Dialoge kann ich mich jetzt nicht erinnern, aber die Sichtung ist natürlich schon ein paar Monate her. Aber gerade in dem Bereich müsste dein Geduldsfaden von diversen "Derrick"-Episoden doch extremst gestählt sein.
Mich haben Film und Plot jetzt auch nicht vollkommen überzeugt. Natürlich ist der scheinbare Twist ganz nett, als die Tatwaffe gefunden wird. Aber letztendlich fehlte am Ende die Überraschung. Für alle Verdächtige wurden nach und nach sorgsam die Motive herausgearbeitet, dass es am Ende doch ein wenig zufällig und letztendlich auch unerheblich wirkt, wer da schließlich als Täter entlarvt wird. Da ist man von Christie, Wallace und Co. interessantere Auflösungen gewöhnt. Originalschauplätze und Schauspieler sind hingegen der Pluspunkt des Films.