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 Film- und Fernsehklassiker national
Giacco Offline



Beiträge: 2.517

21.12.2018 13:30
Fabrik der Offiziere (1960) Zitat · Antworten

FABRIK DER OFFIZIERE
BRD 1960 - Regie: Frank Wisbar - Deutsch.Erstauff.: 29.12.1960 - Produktion & Verleih: DFH
Darsteller: Carl Lange, Helmut Griem, Horst Frank, Peter Carsten, Paul Edwin Roth, Erik Schumann, Walter Wilz, Karl John, Lutz Moik, Folker Bohnet, Gisela Tantau, Margitta Scherr, Günther Ungeheuer, Hans Paetsch



1944. In einer Heereskriegsschule irgendwo in Deutschland werden in jeweils 11wöchigen Lehrgängen Offiziere ausgebildet, die der zusammenbrechenden Kriegsmaschinerie sinnlos geopfert werden. Als bei einer Pionierübung ein Aufsichtsoffizier ums Leben kommt, wird das zunächst als Unfall zu den Akten gelegt. Generalmajor Moderson hegt jedoch Zweifel am Ergebnis der Untersuchung und beauftragt den jungen Oberleutnant Krafft, verdeckte Ermittlungen durchzuführen.



Man mag kaum glauben, dass der Film, der nach dem gleichnamigen Roman von Hans Hellmut Kirst entstand, damals nur mäßigen Publikumszuspruch fand. Klar, es ist in erster Linie ein Militär- und Männerfilm und ein Happy-end gibt es auch nicht, aber er bietet spannende Unterhaltung. Die Story zieht den Zuschauer mehr und mehr in ihren Bann und Frank Wisbars eindringliche Inszenierung sorgt vor allem im letzten Drittel für packende Momente. Beeindruckend sind auch die hochklassigen Leistungen der Schauspieler.
Carl Lange ist als aufrechter General Moderson der Kommandeut der Schule. Der idealistische Oberleutnant Krafft, der Konflikten mit Vorgesetzten nicht aus dem Weg geht, wird von Helmut Griem dargestellt, der mit dieser Rolle sein Leinwand-Debüt gab. Horst Frank verlor als Hauptmann Feder durch einen Granatsplitter seine Manneskraft und wurde dadurch zum Zyniker. Paul Edwin Roth überzeugt als ebenso gewissenloser wie fanatischer Oberfeldrichter, der im Auftrag der Gestapo aus Wahrheit Lüge macht. Walter Wilz gehört zu einer Dreiergruppe besonders radikaler Nazis unter den 40 Fähnrichen und ist an dem besagten Unfall, der sich als geplanter Mord erweist, nicht unbeteiligt.
Von den Nebendarstellern beweist Folker Bohnet in einer einprägsamen Rolle sein Talent. Für ihn war es der zweite Kinofilm nach "Die Brücke". Der junge Roger Fritz, der hier ebenfalls seinen zweiten Leinwandauftritt hat, nannte sich damals noch "Marc Roger". Und Gisela Tantau verabschiedete sich leider mit ihrem Auftritt in diesem Film von der Kinoleinwand. Sie war anschließend nur noch in einigen Fernsehrollen zu sehen.
Von der Filmbewertungsstelle erhielt "Fabrik der Offiziere" kein Prädikat und ging auch beim "Deutschen Filmpreis" leer aus. Immerhin wurde Helmut Griem als bester Nachwuchsdarsteller mit einem "Bambi" ausgezeichnet.

"Kein pathetischer Held produziert sich vor der Kamera, sondern ein Mensch, den sein Gewissen gegen alle Absicht in den Konflikt treibt. Helmut Griem (in seiner ersten Filmrolle) meistert den schwierigen Part mit überzeugender, herber Ausdruckskraft."
(Filmdienst)

"Frank Wisbar hat schon mehrfach bewiesen, dass er für problematische und zeitkritische Filme eine gute Hand hat - und das sichere Gespür dafür, die Tendenz nicht zu überziehen und durch eine Schwarz-Weiss-Zeichnung den Stoff und das Thema unglaubwürdig, angreifbar und undiskutabel zu machen. Die in einen Reißer verpackte Geschichte - mit politischem Mord und falschem Fanatismus - spielt im Jahre 1944 auf einer Heereskriegsschule. Die Besetzung ist vorzüglich. Vom kargen General des Carl Lange bis zum flammenden Idealisten des jungen und begabten Helmut Griem stimmt die Richtung genau. Karl John als Streber, Horst Frank als Intellektueller und Peter Carsten als Etappenschwein sind sichere Rollenträger. Von den weiblichen Darstellern hat Gisela Tantau etwas eigene Farbe" (Film-Echo)

Film-Echo-Note: 5,0 (65 Meldungen) / Erstnote: 3,7
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