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 Film- und Fernsehklassiker international
Giacco Offline



Beiträge: 2.516

09.09.2018 17:51
Schritte ohne Spur (1959) Zitat · Antworten

SCHRITTE OHNE SPUR - (A DOUBLE TOUR)
Frankreich/Italien (1959) - R.: Claude Chabrol - DE: 22.4.1960 - FSK 18 - Verleih: Gloria
Darsteller: Madeleine Robinson, Jean Paul Belmondo, Jacques Dacqmine, Antonella Lualdi, Jeanne Valerie, André Jocelyn, Bernadette Lafont, Mario David



Henri Marcous lebt mit seiner Frau Therése in einer schönen alten Villa mit idyllischem Garten in der französischen Provence. Die Ehe besteht nur noch auf dem Papier und Henri flüchtet immer öfter in die Arme seiner jüngeren Geliebten Leda, die nur wenige Meter entfernt wohnt. Seine Frau weiß von dem Verhältnis, ist aber nicht bereit, sich scheiden zu lassen. Sie möchte die Fassade einer glücklichen Familie mit aller Macht aufrecht erhalten. Dass sich ihre Tochter Elisabeth in den rüpelhaften und respektlosen Laszlo verliebt hat, mißfällt ihr ebenfalls und sie versucht mit allen Mitteln, diese Beziehung zu unterbinden. Sohn Richard lebt meist in seiner eigenen Welt und hegt eine Leidenschaft für klassische Musik. Von Laszlo ermutigt, seine Frau endlich zu verlassen, zeigt sich Henri mit Leda erstmals in aller Öffentlichkeit. Kurz darauf wird sie tot aufgefunden.



"Schritte ohne Spur" ist Chabrols erste Farb- und "Groß"-Produktion. Wie er es auch später häufig tat, nimmt er hier das bürgerliche Milieu unter die Lupe. Der Film, der den Sommer in Südfrankreich geradezu spürbar macht, besticht durch seine Eleganz und die gekonnte Farbdramaturgie. Obwohl die Mordszene (in einer Rückblende) sehr ausführlich gezeigt wird, handelt es sich nicht um einen herkömmlichen Kriminalfilm. Selbst der ermittelnde Kommissar tritt nur kurz in Erscheinung. Vielmehr ist es ein Familiendrama mit interessanten Charakteren und guten darstellerischen Leistungen.
Madeleine Robinson spielt die verbitterte und starrköpfige Ehefrau so nuanciert, dass man ihr tiefe Abneigung entgegenbringt, aber auch eine Art Mitgefühl für sie empfindet. Neben ihr hat es Jacques Dacqmine als zunächst unentschlossener Henri, der sich gefangen in einer lieblosen Ehe fühlt, als Darsteller nicht leicht. Antonella Lualdi ist die schöne Leda, deren Tod man als Zuschauer sehr bedauert. Den ungehobelten Rüpel Laszlo spielt Jean Paul Belmondo, der mit seinem nächsten Film "Außer Atem" 1960 den Durchbruch schaffte. Jeanne Valerie ist die Tochter Elisabeth und André Jocelym der versponnene Sohn Richard. Bernadette Lafont stellt aufreizend-kokett das Hausmädchen Julie dar.

"Chabrol kapriziert sich ganz auf die Darstellung schicksalshaft verflochtener Beziehungen, die in ein reines Melodram münden (DER SPIEGEL)
"Ein Film der raffinierten optischen Einfälle, randgefüllt mit morbiden Seelenqualen." (MÜNCHENER MERKUR)
"Aufgesetzte Extravaganzen vermögen nicht darüber hinwegzutäuschen, dass der mit großem Anspruch auftretende Film alles andere als eine Meisterleistung darstellt." (FILM-ECHO)
"Der Film glorifiziert das Vulgäre." (DIE ZEIT)

Film-Echo-Note: 3,8 (21 Meldungen) / Erstnote: 2,8
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