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 Film- und Fernsehklassiker national
Ray Offline



Beiträge: 1.930

30.08.2018 22:17
Hokuspokus oder: Wie lasse ich meinen Mann verschwinden? (1966) Zitat · Antworten

Hokuspokus oder: Wie lasse ich meinen Mann verschwinden? (BRD 1966)

Regie: Kurt Hoffmann

Darsteller: Heinz Rühmann, Liselotte Pulver, Richard Münch, Fritz Tillmann, Joachim Teege, Klaus Miedel, Stefan Wigger, Gert Haucke u.a.



Frau Kjerulf wird verdächtigt, ihren Ehemann bei einer gemeinsamen Bootsfahrt getötet zu haben. Dieser war ein erfolgsloser Maler, doch nach seinem Tod finden seine Werke reißenden Absatz...

Die dritte Verfilmung des Bühnenstücks von Curt Goetz ist eine quirlige Justizfarce geworden. Kurt Hoffmann inszenierte den Film in den CCC-Studios und sorgte für eine bewusst künstliche Pop-Art-Optik. Viel weiß, gerade Linien aus rot und lila, ob Wohnhäuser oder ein Gerichtssaal, alles ist extrem artifiziell und wirklichkeitsfern gehalten, was mit dem skurillen Treiben, das der Zuschauer präsentiert bekommt, im Einklang steht. Ebenso perfekt ins Bild passt hier die quirlige Liselotte Pulver, die ganz in ihrem Element ist. Heinz Rühmann, der erst nach einer halben Stunde als Pulvers neuer Anwalt aufschlägt, zeigt sich einmalmehr verschmitzt lächelnd als der allüberlegene Charakter im Film. Richard Münch und Fritz Tillmann geben stimmige Darbietungen als Richter bzw. Staatsanwalt. Dass der im Film großen Raum einnehmende Prozess eine Farce ist, ahnt auch der uninformierte Zuschauer schnell. Trotzdem folgt er der Verhandlung in Erwartung auf vorhersehbare Wendungen bzw. Pointen bereitwillig, da das Werk zu keiner Zeit uninteressant wird, dafür sorgen neben der schrillen Optik und der guten darstellerischen Leistungen nicht zuletzt auch die Inszenierung, die manchen wilden Schwenk bereithält. Alles in allem eine willkommene Wundertüte, die in der Form im deutschen Kino der 1960er-Jahre gewiss eine Sonderstellung einnimmt - Seitenhiebe auf gesellschaftlichen Umgang mit toten Künstlern und moderne Kunst inklusive.

Der Schuber der Filmjuwelen-DVD ist optisch ebenfalls sehr gelungen, dafür ist die Bildqualität eher ausbaufähig. Gerade bei einem solchen Film, der in erheblichem Maße über seine Optik punktet, wäre eine aufwendigere Restaurierung wünschenswert gewesen. Als Bonus gibt eine interessante eineinhalbstündige Rühmann-Dokumentation sowie das obligate Booklet.


Quirlige, schrille Justizfarce in Pop-Art-Optik mit gut aufgelegten Stars und gelungenen Pointen. 4,5 von 5 Punkten.

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