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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 226 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
Giacco Offline



Beiträge: 2.499

02.07.2018 14:43
Im Namen einer Mutter (1960) Zitat · Antworten

Im Namen einer Mutter - Regie: Erich Engels - Produktion & Verleih: Deutsche Film Hansa
Erstaufführung: 2.9.1960
Darsteller: Ulla Jacobsson, Claus Holm, Irene von Meyendorff, Christiane Nielsen, Dietmar Schönherr, Hans Putz, Ilse Steppat, Rudolf Fernau, Paul Edwin Roth, Hans Paetsch



Als ihr Mann, ein erfolgreicher Architekt, tödlich verunglückt, ist das sorglose Dasein der lebenslustigen Vicky Merlin mit einem Schlag beendet. Um sich und ihre fünfjährige Tochter durchzubringen, muss sie aus dem noch nicht abbezahlten Haus in eine Mietwohnung umziehen. Ihre ganze Fürsorge gilt nun der kleinen Antje. Als diese einem Sexualverbrechen zum Opfer fällt, erleidet die verzweifelte Mutter einen Nervenzusammenbruch. Der Täter ist bald gefasst und es stellt sich heraus, dass er noch zwei andere Mädchen auf dem Gewissen hat. Doch das Gericht erklärt ihn für unzurechnungsfähig und ordnet seine Einweisung in eine Nervenheilanstalt an. Nach der Urteilsverkündung, die Vicky fassungslos zur Kenntnis nimmt, erschießt sie den Mörder ihrer Tochter. Noch im Gerichtssaal wird sie festgenommen und landet in Untersuchungshaft. Ihr Schwager, Rechtsanwalt Dr. Sperber, übernimmt die Verteidigung. Doch Vicky macht es ihm nicht gerade leicht, denn sie steht zu ihrer Tat.

"Ein heikles Thema, das da Erich Engels in seinem Film anschneidet. Es geht, genau genommen, um die zur Zeit umstrittene, der Öffentlichkeit oft zu humane Urteilsfindung unserer Gerichte. Erich Engels will nicht Stellung nehmen, sondern versuchen, darüber die Diskussion in Gang zu bringen."(Film-Echo - Besuch in deutschen Ateliers - Juni 1960)



"Im Namen einer Mutter" wurde im Sommer 1960 in den Ateliers der "Göttinger Filmstudios GMBH" hergestellt. Ein paar Außenaufnahmen fanden in Berlin statt. Das Drama um Selbstjustiz und Todesstrafe entstand nach dem gleichnamigen Roman von Teda Bork. Erich Engels routinierte Inszenierung lässt nicht darüber hinwegsehen, dass hier manches zu schablonenhaft geraten ist. Insgesamt ist der Film dennoch unterhaltsam und im Hinblick auf seine Thematik auch als Zeitdokument interessant.
Ulla Jacobsson spielt die Rolle der Vicky Merlin mit vollem Einsatz, wobei ich sie mitunter etwas anstrengend fand. Dietmar Schönherr hat als ihr Ehemann zwar nur wenig Screentime, verleiht seiner Rolle aber mit sparsamen schauspielerischen Mitteln Profil und Authentizität. Claus Holm als Rechtsanwalt Dr. Sperber glänzt vor allem in seinem abschließenden Plädoyer, während Christiane Nielsen als seine Frau und Vickys Schwester, kaum die Möglichkeit bekam, sich wirkungsvoll in Szene zu setzen. Irene von Meyendorff versprüht als Nachbarin Hilfsbereitschaft, Herzensgüte und Edelmut im Übermaß und Hans Putz nutzt seine eher kleine Rolle als Psychopath und Kindermörder, um sich dem Zuschauer nachhaltig einzuprägen. In der Gerichtsverhandlung, die das letzte Filmdrittel dominiert, zeigen Rudolf Fernau als Staatsanwalt, Paul Edwin Roth als Sachverständiger und Hans Paetsch als Vorsitzender solide Darbietungen.

"Im Namen einer Mutter" war Erich Engels letzter Kinofilm. Er wurde ein paar Jahre später vom kleinen Hamburger Transatlantic-Verleih mit dem reißerischen Titel "Triebverbrecher" wiederaufgeführt.

Georg Offline




Beiträge: 3.259

02.07.2018 15:05
#2 RE: Im Namen einer Mutter (1960) Zitat · Antworten

… ein sehr spannender Film mit einer sehr guten Besetzung! Erich Engels war ein guter Regisseur, das zeigt sich auch hier in seinem letzten Werk.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2018 16:41
#3 RE: Im Namen einer Mutter (1960) Zitat · Antworten

Hui, Hans Putz als Mörder und Hans Paetsch als Gerichtspräsident in einem Erich-Engels-Film ("Mordprozess Dr. Jordan", "Dr. Crippen an Bord", "Mordsache Holm" ...). Das hört sich aber gut an! Eine DVD-VÖ würde ich sofort kaufen.

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