Mit Olivia Pascal, Alexander Waechter, Christoph Moosbrugger, Nadja Gerganoff, Jasmin Losensky, Corinna Gillwald, Peter Exacoustos, Jesus Franco (=Jesús Franco Manera), Otto W. Retzer
Buch: Erich Tomek (unter dem Pseudonym Rayo Casablanca) Kamera: Juan Soler Musik: Gerhard Heinz & Frank Duval Bauten: Rolf Albrecht Schnitt: Karl Aulitzky Herstellungsleitung: Erich Tomek Produzenten: Karl Spiehs & Wolf C. Hartwig Regie: Jesus Franco (=Jesús Franco Manera)
An der Costa del Sol in Spanien wollen junge Mädchen aus ganz Europa in einer Sprachschule ihre Fremdsprachenkenntnisse aufpolieren. Doch die junge Angela kommt in der Hölle an, denn ein wahnsinniger Mörder, der mit Hieb und Stich manch schöne Maid niedermetzelt und auch mal die titelgebende „Säge des Todes“ anwendet, um aus einer Hübschen gleich zwei zu machen, treibt dort sein mehr als nur blutiges Unwesen.
Ein deutsch-spanischer Giallo? Ja! Jess Franco ist ja sonst für ziemlichen Trash bekannt, aber bei diesem eigentlich aus produktionstechnischer Sicht rein deutschen Film arbeitet er wirklich anständig. Es scheint einer jener Filme zu sein, die er drehte, um den anderen zu beweisen, dass er auch gut arbeiten kann, wenn er will (so irgendwie hatte er es mal in einem Interview formuliert). Eine Sprachschule für junge Mädchen (sehr hübsch in der Titelrolle: Olivia Pascal!), ein Killer, der sie dezimiert und eine Atmosphäre, die ständig für leichtes Gruseln sorgt. Viele Einstellungen werden aus der Sicht des Täters gezeigt, für Gänsehaut sorgt außerdem der im Gesicht entstellte Miguel (Alexander Waechter), der psychisch gestört ist und fünf Jahre in der Psychiatrie war, weil er im Affekt ein Mädchen tötete. Auch Otto W. Retzer, Aufnahmeleiter des Films, ist hier passend als eine Art Ungeheuer-Faktotum der Sprachschule eingesetzt (in der man so wichtige Alltagssätze wie "Frau Ortega hat acht Äpfel" lernt und diese 20x nachsagen muss :-)). Einziges Manko für mich sind die unnötig brutal und blutig-grausam inszenierten Morde, man muss ja nicht hinsehen und sollte diese splatterartige Inszenierung in der Gesamtbetrachtung des Films nicht überbewerten. Schließlich war Die Säge des Todes der deutsche Versuch Karl Spiehs' und Wolf C. Hartwigs auf US-Erfolgen wie Freitag der 13. und Halloween mitzuschwimmen. Wie gesagt, ich war überrascht, wie gut das gelungen ist, der Film spielt sicherlich auf der oberen Gialloliga, ist natürlich aber auch kein Kunstwerk. Für den gelungenen Sound sorgt übrigens Frank Duval, dessen Titelthema sich gruselig an die Handlung anpasst.
Jess-Franco-Fans mögen ob des anständigen Handwerks fast enttäuscht sein, der Whodunitthriller Die Säge des Todes sorgt jedenfalls für angenehme Gruselspannung, wenn man keine künstlerischen Ansprüche stellt!
P.S.: Bei Youtube (https://www.youtube.com/watch?v=LlCRiZXMbSU) gibt es den Kinotrailer, der allerdings dem Film nicht gerecht wird, da er mehr oder weniger ein Zusammenschnitt der brutalen Morde ist und den Eindruck eines Trashfilms vermittelt.
Liest sich ja sehr kurios - gerade der Teil über Jess Franco, der beweisen will, was er wirklich auf der Pfanne hat. Vom Titel her musste ich natürlich unmittelbar an Sergio Martinos Torso – Die Säge des Teufels (1973) denken.
Du darfst kein Kunstwerk erwarten und musst die Gewaltszenen ausblenden ... - aber der Versuch eines deutschen Giallos ist sicherlich einmal sehenswert. Übrigens kam ich auf Säge des Todes auch nur, weil ich ihn vom Titel her mit Säge des Teufels verwechselt habe ...