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 Film- und Fernsehklassiker national
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Beiträge: 7.591

14.01.2018 14:26
Camp der Verdammten (1961) Zitat · Antworten


CAMP DER VERDAMMTEN

● CAMP DER VERDAMMTEN (D|1961)
mit Christiane Nielsen, Hellmut Lange, Hermann Nehlsen, Thomas Alder, Peter Kirsten sowie Ellen Schwiers
eine Ernst Ritter von Theumer Filmproduktion | im Nora Filmverleih
ein Film von Ernst Ritter von Theumer




»Eine Bewegung und wir sind alle in der Hölle!«


Toni (Thomas Alder) ist Leiter eines Ölcamps in Anatolien. Eines Tages wird er von seinem Freund Harald Birk (Hellmut Lange) aufgesucht, einem ehemaligen Fremdenlegionär, aber nicht über die gute alte Zeit zu plaudern. Die beiden Männer besitzen einen Lageplan von einem verborgenen Königsgrab im Olympus, der die Eintrittskarte für den persönlichen Reichtum und Unabhängigkeit darstellen soll. Zusammen mit den beiden Frauen Kerima (Ellen Schwiers) und Ingrid (Christiane Nielsen), sowie dem sogenannten Professor, dem Archäologen namens George (Hermann Nehlsen), und einigen anderen Eingeweihten, brechen sie gemeinsam auf, um den sagenumwobenen Schatz ausfindig zu machen. Eines wurde dabei allerdings nicht einkalkuliert: die verschiedenen Interessengemeinschaften versuchen sich gegenseitig kaltzustellen...

Ernst Ritter von Theumers Filmbeiträge genießen weitgehend einen berüchtigten Status und bereits zur Entstehungszeit dieses Films stand sein Name für reißerisch aufgezogene B-Filmfreuden, die ganz offenkundig keinen künstlerischen Anspruch verfolgten, dafür aber vornehmlich die reine Unterhaltung im Visier hatten. "Camp der Verdammten" kann eindeutig als Abenteuerfilm klassifiziert werden, dem man zunächst bescheinigen darf, dass er über sehr atmosphärische Aufnahmen und Schauplätze verfügt, außerdem über eine an die damalige Zeit angepasste Populär-Besetzung, die in anderen Beiträgen oftmals jedoch nur in der zweiten Reihe agierte. Bereits der frühe Verlauf gibt unmissverständlich zu verstehen, dass sich das möglicherweise bevorstehende Spektakel ziemlich derb präsentieren will, was sich zunächst in den flapsigen Dialogen durchschlägt, deren Echo bemüht umgangssprachlicher Natur sind. Die Suche nach einem sagenumwobenen Schatz stellte schon für so manchen Film einen ergiebigen Nährboden dar, und auch hier wird der Zuschauer langsam darauf vorbereitet, dass man einer gefährlichen Mission gegenübersteht. Kostproben von Action und leichtem Tempo, sowie charakteristischem anatolischen Flair machen einen angemessenen Eindruck, wenngleich sich dann doch Tendenzen von gepflegtem Leerlauf einschleichen, sodass die Geschichte nach einiger Zeit etwas zu sehr gestreckt wirkt, um ausgleichend auf die dünne Story einzuwirken. Bestückt mit bekannten Gesichtern des damaligen Kinos, sieht man gut eingefasste Rollen, die in erster Linie vielleicht nicht gerade sinnbildlich für die ganz große Prominenz stehen werden, aber dem Verlauf ihre Stempel aufdrücken können. Interessant ist die Tatsache, dass man der attraktiven Würzburgerin Christiane Nielsen die Hauptrolle des Films anvertraute.

Kurz zuvor in dem Edgar-Wallace-Krimi "Das Rätsel der roten Orchidee" zu sehen, konzipiert sie ihre Rolle hier offensiv-verführerisch, nahezu lasziv, schlagfertig und waghalsig, sodass sie ihren Platz in der von Männern dominierten Umgebung nicht nur beanspruchen, sondern auch behaupten kann. Hellmut Lange hatte kurz zuvor ebenfalls einen Einsatz bei Wallace, woraus man bei den Hauptrollen schon klar die Strategie ableiten kann, dass man auf einer Erfolgswelle mitschwimmen wollte, auch wenn es sich um ein vollkommen anderes Genre handelt. In diesem Zusammenhang ist auch noch Thomas Alder zu nennen, der ebenfalls einen einmaligen Auftritt in der erfolgreichen Serie absolviert hatte. Christiane Nielsen und Hellmut Lange machen jedenfalls mehr als solide Eindrücke, genau wie Ellen Schwiers, die jede Produktion, außerdem jede noch so unterschiedliche Anforderung, meistern und deutlich aufwerten kann. Die allgemeine Stimmung wird plötzlich durch einige Schlager-Einlagen von Peter Kirsten auf recht dünnes Eis geführt und leider fängt das Ganze ohnehin an, deutlich vor sich hinzuplätschern, da zu lange auf wahrnehmbares Spektakel gewartet werden muss. Zwar ist positiv anzumerken, dass die Stimmung keinesfalls kippt, aber dennoch handelt es sich im Endeffekt um einen zu konventionell aufgezogenen und recht lieblos aneinander gereihten Abenteuer-Krimi, der nur wenige Ausrufezeichen setzen kann. Die größten Ausrufezeichen setzen in diesem Zusammenhang schließlich viele der gerne gesehenen Darsteller und vor allem die atemberaubend schönen Schauplätze. Letztlich handelt es sich bei "Camp der Verdammten" nicht gerade um eine vergessene Perle des Geschäfts, denn dafür wurden einfach zu viele Möglichkeiten liegen gelassen. Freunde des Genres werden jedoch sicherlich Inhalte finden, die zufriedenstellend sind.

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