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Dieses Thema hat 4 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

13.01.2018 15:09
Schloss Hohenstein - Irrwege zum Glück (1992-95, TV) Zitat · Antworten

BEWERTET: "Schloss Hohenstein" - Folge 1 "Die Entscheidung" (Deutschland 1992)
mit: Sophie von Kessel, Mathieu Carrière, Ruth Maria Kubitschek, Albert Fortell, Marita Marschall, Gudrun Gabriel, Anouschka Renzi, Wolfgang Weiser, Tina Ruland, Eva Christian u.a. | Drehbuch: Christiane Sadlo | Regie: Georg Tressler

Nach dem Unfalltod ihrer Mutter nimmt die Medizinstudentin Christine Berger eine Stellung als Krankenpflegerin bei der herzkranken Gräfin Leonore von Hohenstein an. Bis auf Baronesse Elsa fliegen der jungen Frau bald alle Sympathien auf dem Anwesen zu und sie muss sich vor ihren eigenen Gefühlen in Acht nehmen, die mehr und mehr von Graf Gregor beherrscht werden. Doch bald schon gerät sie in den Strudel von Intrigen und Geheimnissen....



Als Edelschmonzette reinen Wassers versucht die dreizehnteilige Serie ihre Seelenverwandtschaft mit Erfolgsproduktionen wie "Das Erbe der Guldenburgs" gar nicht erst zu verleugnen: Gräfliches Blut, ausgedehnte Ländereien und dunkle Familiengeheimnisse sorgen für kurzweilige Unterhaltung und präsentieren ein Ensemble populärer Mimen. Das "Aschenputtel" erweist sich in Gestalt von Sophie von Kessel jedoch weniger scheu als es normalerweise in solchen Dramen der Fall ist. Mit ihrer einnehmenden Art und ihrer jugendlichen Vorurteilsfreiheit betritt sie das Schloss ebenso sicher wie die Pferdekoppel und pariert spitze Bemerkungen mit einem sanften Lächeln. Mathieu Carrière, im allgemeinen immer für finstere Egomanen zu haben, verkörpert den Grafen mit Milde und Weitsicht. Den schwarzen Peter hat diesmal Albert Fortell erwischt, der den verantwortungslosen Luftikus Arno mit Sonnenbrille und Sportwagen ausstattet und auf dem Weg zum Gut eben mal den Seitenspiegel von Anouschka Renzis Citroën-Ente abreißt. Die Rolle des Biestes kommt Marita Marschall zu, während im Elfenbeinturm keine Prinzessin, sondern die unglückliche, blutleere Gräfin Leonore wohnt - der Weg zu Graf Gregor scheint für Christine also frei zu sein. Doch so einfach wird es der jungen Heldin doch nicht gemacht: Finstere Wolken in Gestalt so mancher Leichen (im Keller) und Hexen (ohne Besen) bedrohen ihre romantischen Träume....

Der "Adel exklusiv"-erprobte Zuschauer ahnt einiges und weiß so manches, dennoch harrt er gespannt weiterer Episoden, auch, weil so mancher Schauspieler entgegen seines Images ein neues Gesicht zeigt - wird man ihm bzw. ihr trauen können?

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

13.01.2018 20:02
#2 RE: Schloss Hohenstein - Irrwege zum Glück (1992-95, TV) Zitat · Antworten

Diese Serie wirkt auf den ersten Blick tatsächlich ein bisschen, als träfen sich Plüschkrimi und "Rivalen der Rennbahn" bzw. "Erbe der Guldenburgs". Interessante Besetzung und ohne Zweifel angenehme Sonntagnachmittagunterhaltung.

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

13.01.2018 20:08
#3 RE: Schloss Hohenstein - Irrwege zum Glück (1992-95, TV) Zitat · Antworten

Ich fühle mich dabei auch ein bisschen an "Das Erbe der Guldenburgs" erinnert, und die Serie fand ich ja immer großartig. Außerdem ist die Besetzung absolut verlockend, daher werde ich sicherlich schon bald auch einmal in "Schloss Hohenstein" vorbeischauen. Danke jedenfalls für die Vorstellung!

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

14.01.2018 14:19
#4 RE: Schloss Hohenstein - Irrwege zum Glück (1992-95, TV) Zitat · Antworten

BEWERTET: "Schloss Hohenstein" - Folge 2 "Die Intrige" (Deutschland 1992)
mit: Sophie von Kessel, Mathieu Carrière, Albert Fortell, Gudrun Gabriel, Ruth Maria Kubitschek, Marita Marschall, Marina Berti, Claudio Gora, Tina Ruland, Anouschka Renzi, Wolfgang Weiser, Eva Christian, Raidar Müller-Elmau, Franz Hanfstingl u.a. | Drehbuch: Christiane Sadlo | Regie: Georg Tressler

Christine Berger hat sich nach den Anfeindungen durch die Baronesse Elsa vom Schloss zurückgezogen, doch Graf Gregor holt sie wieder nach Hohenstein. Auf der Rückfahrt gesteht ihm Christine ihre Gefühle. Der Ball, der anlässlich des Geburtstags der Gräfin Leonore gegeben wird, sieht Christine und Gregor gelöst auf der Tanzfläche, doch wird das Fest durch eine Todesnachricht aus dem Krankenhaus gestört....



Christine Berger ist weniger eine Pflegerin als eine Gesellschafterin und Vertraute der Gräfin und nimmt an allen Aktivitäten der Familie teil. Es wäre fast zu viel der Harmonie und Glückseligkeit, wenn nicht Baronesse Elsa aus dem Hinterhalt intrigieren würde. Zunächst versanden ihre Giftpfeile in der Erde, doch bald schon bietet sich die Gelegenheit, sich dauerhaft auf dem Schloss einzunisten, um einen Keil zwischen Graf Gregor und die ihr verhasste Rivalin zu treiben. Ahnungslos und gutmütig sieht Gräfin Leonore in ihrer jungen Angestellten eine Vertraute des Herzens und bedenkt sie nicht nur mit Geschenken, sondern auch mit Informationen über ihr Leben. Wenn der Wind in den Baumkronen rauscht und die Kamera eine Panoramafahrt über den Park unternimmt, glaubt man, Rosamunde Pilchers Geist wahrzunehmen, der die Welt des Landadels romantisch aufbereitet. Während Mathieu Carrière wie ein Wolf wirkt, der zu viel Kreide gefressen hat und man unwillkürlich darauf wartet, dass er explodiert und die einfältigen Lämmer in seiner Umgebung verspeist, exponiert sich Albert Fortell in alle Richtungen als risikobereiter Vabanque-Spieler. Durch die Co-Produktion mit der italienischen RAI begibt man sich bereits in der zweiten Folge zum Gardasee nach Norditalien, wo Marina Berti, die "Schmerzensmutter" ihre Trauer mit wenigen, feierlichen Gesten zelebriert. Der schwermütige Familienzweig der italienischen Seitenlinie kontrastiert in seiner würdevollen Gefasstheit mit der ichbezogenen, rachsüchtigen "Hohenstein"- Repräsentantin in Gestalt von Marita Marschall. Deren Gedanken kreisen nur um ihr eigenes Wohl und ihre Handlungen lösen brandgefährliche Reaktionen aus. Das Festhalten an Traditionen und an der Vergangenheit fesseln die Personen an früheres Unglück, bewahren sie aber auch vor Leichtsinn und unbedachtem Verhalten. Hier stehen sich die starken Frauen Kubitschek und Berti und die flatterhaften Fortell und Marschall gegenüber, was für Zündstoff sorgt und Unruhe in das feste Gefüge bringen wird. Man darf also gespannt sein, welche Abgründe sich hier noch auftun werden.

Während Christine Berger immer enger an die Familie heranrückt, bedrohen zwei Mitglieder des Clans den inneren Frieden: Spekulation und Erpressung sorgen für eine explosive Mischung, die bald hochgehen wird: Wen wird sie wohl vernichten?

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

21.01.2018 14:45
#5 RE: Schloss Hohenstein - Irrwege zum Glück (1992-95, TV) Zitat · Antworten

BEWERTET: "Schloss Hohenstein" - Folge 3 "Schatten und Licht" (Deutschland 1992)
mit: Sophie von Kessel, Gudrun Gabriel, Mathieu Carrière, Ruth Maria Kubitschek, Albert Fortell, Tina Ruland, Marita Marschall, Marina Berti, Vanni Corbellini, Eva Christian, Wolfgang Weiser u.a. | Drehbuch: Christiane Sadlo | Regie: Georg Tressler

Nach Erhalt der anonymen Nachricht, die ihren Mann verleumdet, schließt sich Gräfin Leonore in ihr Zimmer ein. Zu tief sitzt der Stachel, der in ihrer Vergangenheit wurzelt. Die Familie macht sich große Sorgen um sie. Wäre Italien ein möglicher Rettungsanker um die unglückliche Frau wieder aufzurichten?



Das Gift, das Baronesse Elsa in ihrem Brief an die Gräfin ausgelegt hat, zeigt Wirkung: War Leonore gerade wieder ein wenig fröhlich geworden, so fällt sie jetzt umso tiefer in Depressionen: Graf Gregor soll ein Verhältnis mit der Tochter des Chauffeurs haben. Die anonyme Briefeschreiberin wusste nicht, dass in Wahrheit Graf Arno der Liebhaber der Dienstbotentochter ist. Dunkle Wolken legen sich über das Schloss und wieder einmal erwacht die Sehnsucht in Goethes Landsleuten. Sie erinnern sich an blühende Zitronen und die wundersame Wirkung eines Urlaubs an südlichen Gewässern. Eins, zwei, drei und Christine, die Gräfin und Gregors Mutter sitzen unter Sonnenschirmen mit Blick auf den Gardasee. Ein geheimnisvoller Galan darf natürlich nicht fehlen und so hat Christine den Badesee kaum verlassen, als ein Fischer sie mit seinem aufmerksamen Blick erspäht. Der Zuschauer ahnt es bereits: bei dem Fremden handelt es sich um keinen Geringeren als den jüngsten Sohn der Principessa. Selbstredend hat er gerade eine alte Villa erworben und führt Christine dorthin, um ihr ein Fresko zu zeigen, dessen Anblick sie verblüfft: es zeigt das Bildnis einer jungen Frau, die ihr aufs Haar gleicht.... Weitere Andeutungen, die auf ein dunkles Familiengeheimnis schließen lassen, ergeben sich in der Unterhaltung, die Ruth Maria Kubitschek mit ihrer Gastgeberin führt. Ein Juwelendiebstahl und der Mord an einer Zofe hören sich nach neuen Mosaiksteinen an, die letztlich zur Aufdeckung der Herkunft von Christine Berger führen werden. Die Intrigen werden fein gesponnen und erinnern an das große Vorbild aus der Bierbrauerbranche. Wo einst Christopher Buchholz für exotisches Knistern bei der blonden Tochter mit vornehmem Stammbaum sorgte, vertreibt hier Vanni Corbellini die Gedanken Christines an den edlen Mathieu Carrière, der zuhause sein Töchterchen beschützt und nichtsahnend einer Katastrophe entgegen blickt, die sein verantwortungsloser Bruder Albert Fortell heraufbeschwört. Sein Charakter macht richtig Spaß und sorgt für fortwährende Fettnäpfchen auf hohem Niveau.

Die Spuren, die das Drehbuch in Bezug auf Christines Abstammung auslegt, sind sorgfältig gewählt und unterbrechen die romantische Stimmung nur ganz dezent. Doch wie in jedem Paradies gibt es auch hier eine Schlange; genaugenommen sind es zwei. Wie lange wird es dauern, bis sie ihre Opfer im hoffnungslosen Würgegriff halten?

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