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Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 869 mal aufgerufen
 Off-Topic
Ray Offline



Beiträge: 1.930

28.12.2017 12:47
Rückblick 2017 Zitat · Antworten

Da sich das Jahr mit großen Schritten dem Ende nähert, übernehme ich einfach mal ungefragt Daniels Job und lade zum Forums-Rückblick auf das Jahr 2017 ein.

Zum Denkanstoß wiederum ein paar Fragen, an denen ihr euch orientieren könnt. Selbstverständlich dürft ihr auch auf weitere Punkte eingehen, die euch am Herzen liegen.


-Welche Filme/Serien habt ihr neu entdeckt oder wiederentdeckt?
-Gab es erwähnenswerte Neuanschaffungen im Bereich Filmbücher/Hörbücher/Hörspiele?
-Wie beurteilt ihr die Arbeit der Labels? Welche Firma hat besonders gute DVDs/Blu-Rays vorgelegt in 2017? Habt ihr Veröffentlichungswünsche für 2018?
-Gab es Highlights im Fernsehen? Welche Sender haben euch in diesem Jahr mit besonderen Perlen oder anderen interessanten Sendungen beglückt?


Allgemein zum Thema Wallace gab es aus meiner Sicht eine sehr gute und eine sehr schlechte Nachricht.
Zunächst die positive: Nach dem Testballon von Heiligabend 2015 hörte man in der Folge zunächst nichts bezüglich weiterer Blu-Ray-Editionen der Wallace-Filme von Universum. Im Frühjahr kam dann doch überraschend die Nachricht, dass das Label die Wallace-Filme komplett zu veröffentlichen gedenkt. Stolze drei weitere Editionen mit je drei Filmen sind seitdem erschienen und in Sachen Bildqualität dank des Sprunges von 2K zu 4K deutlich besser als die ersten. Dafür wurde leider an anderer Ecke gespart, denn erwähnenswerte neue Extras sucht man vergebens.

Die schlechte Nachricht: die Wallace-Hörspielreihe von Hörplanet wurde überraschend eingestellt, obwohl bereits ein weiteres Hörspiel ("Der Rächer") angekündigt war. Grund war das generelle Einstellen des Betriebs beim Unternehmen.


Nun meine Neuentdeckungen im Bereich Filmklassiker national:

-Banktresor 713 (1957)

Nachdem der Film zunächst systemwidrig innerhalb der Straßenfeger-Reihe erschienen und schon länger vergriffen war, folgte in diesem Jahr eine Einzel-VÖ via Filmjuwelen. Top besetztes und hervorragend gespieltes Kriminal-Drama mit toller Berlin-Atmosphäre!

-Alibi (1955)

Ähnlich wie ein paar Jahre später im ebenso empfehlenswerten "Gestehen Sie, Dr. Corda!" spielt Hardy Krüger hier einen (vermeintlich?) Unschuldigen. Um ihn herum gesellt sich ein großartiger Cast, der den Film zu einem packenden Kriminaldrama macht!

-Am Tag als der Regen kam (1959)

Und noch ein Kriminaldrama aus den 1950ern. Ein "Halbstarken-Film", der als Antwort auf den großen Hollywood-Erfolg "Denn sie wissen nicht, was sie tun" entstand und ebenfalls eine interessante Geschichte mit einer starken Besetzung, allen voran Mario Adorf und Gert Fröbe, verbindet.

-Die Hölle von Macao (1966)

Aufwändig produzierter Abenteuer-Krimi mit einem spielfreudigen Werner Peters und dem Ohrwurm-Titelsong von Dusty Springfield.

-Der Fluch des schwarzen Rubin (1965)

Von den mir bekannten Abenteuer-Krimis aus der Schmiede Wolf C. Hartwigs der mit Abstand beste: kultiger Soundtrack, sympathisches Kumpel-Trio, beeindruckende Schauplätze. Schade, dass man nicht in Serie ging.

- Fluchtweg St. Pauli - Großalarm für die Davidswache (Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker (4))

Auch den St.Pauli-Krimis habe ich mich erstmals ausführlich gewidmet. "Fluchtweg St. Pauli" erwies sich dabei als derjenige, der Krimi und Kolportage am stimmigsten verbindet.


Neuentdeckungen im Bereich Filmklassiker international:

-Die tödliche Falle (1959) mit Hardy Krüger

Dieser britische Thriller mit Hardy Krüger überzeugt durch seine edle Inszenierung, eine wendungsriche Story und hervorragende schauspielerische Leistungen.

- Die rote Schlinge (Sammelthread "Film Noir" (27))

Unterhaltsamer Film Noir von "Dirty Harry"-Regisseur Don Siegel mit dem aus "Goldenes Gift" bekannten und bewährten Duo Robert Mitchum/Jane Greer.


Der Rest folgt in Teil 2...

Josh Offline




Beiträge: 7.928

28.12.2017 18:16
#2 RE: Rückblick 2017 Zitat · Antworten

Serien gucke ich kaum, dieses Jahr habe ich mir auf Empfehlung mal Türkisch für Anfänger geholt, nach zwei Wochen habe ich verzweifelt eine weitere DVD gesucht, aber das war wirklich das Ende. 4 Blocks hat mich auch gefesselt, ganz stark fand ich auch The Man in the high Castle, wo zum Henker, bleibt die dritte Staffel?
Bei den Hörspielen habe ich mir nur die Neuerscheinungen im EW-Bereich und die neuen Folgen der drei??? gekauft.
Bei den Labels gehört der Preis für die beste Arbeit Subkultur, die VÖ's des Jahres sind Blutiger Freitag und die Brut des Bösen, was da ein Gesamtpaket für einen kundenfreundlichen Preis abgeliefert wurde, Wahnsinn. FilmArt darf nicht unerwähnt bleiben, der Knaller Die Rache des Paten ist endlich mal legal für jeden Fan erhältlich, und das Gesamtpaket ist jeden Cent wert. Filmjuwelen hat meinen Lieblingswestern Leichen pflastern seinen Weg in HD veröffentlicht, auch ein Highlight. Desweitern Pidax für Don Matteo und ein paar weitere, X-Rated für Giallo a Venezia, der zwar totaler Müll war, aber danke dafür, dass ich den endlich mal sehen durfte.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

28.12.2017 22:26
#3 RE: Rückblick 2017 Zitat · Antworten

Nun ja, in den Sommermonaten habe ich kaum Filme geschaut. Ansonsten bin ich dem Forum oft fremdgegangen und habe meiner Begeisterung für die Serien "Game of Thrones" und "Vikings", die hier wohl nicht viele Interessenten finden dürften, gefrönt. Sie werden von mir daher auch nicht näher dokumentiert. Darüber hinaus ist mit mir in Punkto Serien mangels Zeit, wie schon an anderer Stelle erwähnt, nicht viel los. Was die Foren-relevanten Themen betrifft, habe ich zusammen mit Gubanov sämtliche BEW- und LWW-Filme neu gesichtet und besprochen. Ein oder zwei Gialli waren auch dabei, wofür ich mich aber nicht entzünden konnte. Mit den Avengers beschäftige ich mich nach wie vor, auch wenn gut Ding Weile braucht. Als Fan des Britischen lebt auch meine alte Begeisterung für die Hammer-Filme wieder auf, wo ich einige Parallelen zu unseren Wallace-Filmen sehe. Beide Reihen sind in etwa zur gleichen Zeit entstanden. Hammer hat nur ein bisschen früher begonnen und ein bisschen später geendet, dafür aber auch seinen typischen Alte-Schule-Flair deutlich länger beibehalten, was ich natürlich hoch anrechne. Auch eine typische Stammbesetzung mit Wiedererkennungswert haben beide Reihen gemeinsam. Ansonsten schau ich mir immer wieder mal Thriller, Krimis und Horrorfilme an, sofern es die Zeit zulässt. Hab aber keine detaillierte Erinnerung mehr daran, was ich 2017 alles geschaut habe. Meine Tendenzen haben sich jedenfalls nicht großartig geändert. Die neue Staffel von "Sherlock" fällt mir auch noch ein.

Ach ja, nachdem ich das Medium Blu-Ray entdeckte, habe ich mir die James-Bond- und Karl-May-Gesamtkollektionen zugelegt, wobei die Sichtungen eher schleppend vorangehen. Habe das Ganze wohl schon zu oft gesehen. Trotzdem bin ich von der aufgewerteten Qualität begeistert. Auch bei Wallace kauf ich mir die Neuerscheinungen immer sofort. Habe dort bisher nur hineingeschnuppert. Ich habe aber vor, die ganze Reihe zu besprechen, sobald sich mit weiteren Blu-Ray-Erscheinungen die Lücken schließen. Auf DVD schau ich mir derweil bewusst keinen mehr an, da ich doch schon ziemlich übersättigt bin.

Ray Offline



Beiträge: 1.930

29.12.2017 13:31
#4 RE: Rückblick 2017 Zitat · Antworten

Danke für eure raschen Antworten!

Hier Teil 2 meines Rückblicks:


Serien:

In Sachen TV-Serien habe ich mich dieses Jahr vor allem in den 1970ern aufgehalten. Serien wie "Sonderdezernat K1"(Bewertet: "Sonderdezernat K 1" (1972-1982) (4)), "Ein Fall für Männdli" ("Ein Fall für Männdli" - Krimiserie 1972/ 1975 ), "Der Alte" (Bewertet: "Der Alte" (16)), "Jörg Preda berichtet" (Jörg Preda berichtet (Krimiserie mit Pinkas Braun, 1965 ff.) - auf DVD!), "Sonne, Wein und harte Nüsse"("Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode (2)) haben mich allesamt mehr oder weniger gut unterhalten und meinen Horizont ein wenig erweitern können.


Filmbücher:

-International Adventures. German Popular Cinema and European Co-Productions in the 1960s (Tim Bergfelder) (Eure Filmbücher (12))

Sehr schöner Überblick über das deutsche Unterhaltungskino der 1960er-Jahre mit vielen Hintergrundinformationen und interessanten Analysen.

-Die James Bond-Filme (Erich Kocian) (Eure Filmbücher (12))

Äußerst detaillierter Einblick in den Ablauf der frühen Bond-Produktionen, insbesondere der Connery-Bonds. Ab den Moore-Bonds werden die Informationen ungleich weniger.

-Die James Bond-Filme (Michael Scheingraber) (Eure Filmbücher (12))

Wie das Wallace-Buch von Florian Pauer in der Reihe von Citadel erschienen, bietet das Werk Hintergrundinfos und ausführliche Kritiken. Für Fans, die vor allem die frühen Filme interessieren, sehr zu empfehlen.


Was die Arbeit der Labels angeht, so haben mich vor allem wieder Pidax und Filmjuwelen mit einigen Perlen beglückt. Filmjuwelen verlegte sich dieses Jahr ganz überwiegend auf Wieder-Veröffentlichungen bereits früher erschienener Filme. Davon wanderten "Banktresor 713", "Der Rest ist Schweigen" und "Der letzte Mohikaner" in meine Sammlung. Ansonsten habe ich mich aus dem reichen Sortiment der zurückliegenden Jahre bedient und mir einige Abenteuer- und Exotik-Krimis des Labels zugelegt. Generell möchte ich jedoch an das Label appellieren, auch die unveröffentlichten Filme nicht aus dem Blick zu verlieren. Von Pidax gab es ebenfalls u.a. "Das Rätsel der grünen Spinne", womit eine Lücke im Epiogonen-Kosmos geschlossen wurde. Im Übrigen habe ich auch hier eher vergangene Veröffentlichungen aufgearbeitet wie die Serien "Ein Fall für Männdli" oder "Sonne, Wein und harte Nüsse". Koch Media führt erfreulicherweise seine Film Noir-Reihe mit zwei Filmen pro Jahr fort. Last but not least macht auch das Label Icestorm von Filmjuwelen sublizensierte Krimi-Klassiker dem geneigten Betrachter zugänglich.


TV-Sender des Jahres ist für mich Arte, der regelmäßig nationale und internationale Klassiker in sehr guter Qualität zu vernünftigen Sendezeiten zeigt.


Obwohl Weihnachten ja gerade erst vorüber ist, hätte ich noch eine kleine "Wunschliste" bzw. Anregungen an die Labels wie @Pidax, Filmjuwelen & Co:

-An einem Freitag um halb zwölf (BRD/F/I 1961)
-Endstation Rote Laterne (BRD 1960)
-Der schwarze Panther von Ratana (BRD/I 1963)
-Der Schnorchel (GB 1958)
-Das Stundenhotel von St. Pauli (BRD 1970)
-Der Pfarrer von St. Pauli (BRD 1970)
-Okay S.I.R. (TV-Serie, 1973/1974)

Wäre schön, wenn das ein oder andere demnächst erscheinen würde.


Zum Schluss wünsche ich allen einen guten Rutsch und ein frohes Jahr 2018!

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

30.12.2017 01:37
#5 RE: Rückblick 2017 Zitat · Antworten

Zitat von Josh im Beitrag #2
Bei den Labels gehört der Preis für die beste Arbeit Subkultur, die VÖ's des Jahres sind Blutiger Freitag und die Brut des Bösen, was da ein Gesamtpaket für einen kundenfreundlichen Preis abgeliefert wurde, Wahnsinn.

Naja, auch wenn ich nicht daran zweifle, dass die Auswertungen subkultur-typisch hochwertig ausgefallen sind, wäre es schön, wenn man dasselbe Prädikat auch den ausgewerteten Filmen an sich verleihen könnte. Solange Subkultur nur (für mich uninteressanten) Trash in Edel-VÖs bringt, ist der Preis "Bestes Label" von meiner Warte aus sehr weit von Subkulturs Reichweite entfernt. Für mich geht er dieses Jahr an Pidax, die für die beste Edgar-Wallace-Neuigkeit des Jahres, die VÖ des BBC-Period-Dramas "Der Fall der verängstigten Lady" gesorgt haben. Auch anderweitig war das Pidax-Programm dieses Jahr vor allem gen Jahresende für mich deutlich attraktiver als das von Filmjuwelen, die sich mittlerweile fast vollständig auf unspannende Zweitauswertungen von ehemaligen Kinowelt-Lustspielen mit Rühmann, Alexander und Erhardt versteift haben. "Banktresor" fiel noch auf Anfang 2017? Gut, dafür gibt es ein Fleißsternchen - ich muss mir selbiges mit dem Kauf der DVD aber immer noch erst verdienen.
Zitat von Ray im Beitrag #4
TV-Sender des Jahres ist für mich Arte, der regelmäßig nationale und internationale Klassiker in sehr guter Qualität zu vernünftigen Sendezeiten zeigt.

Ja, das ist Arte hoch anzurechnen. Darüber hinaus möchte ich die kürzliche Ausstrahlung von "Sensationsprozess Casilla" im MDR lobend hervorheben. One etabliert außerdem Agatha Christie am Mittwochabend. Bisher wurden hauptsächlich klaumaukhafte französische Neuinterpretationen gezeigt, 2018 geht es dann mit David Suchets originalem "Poirot" richtig los.
Zitat von Ray im Beitrag #4
-An einem Freitag um halb zwölf (BRD/F/I 1961)

An diesen Film habe ich als DVD-Veröffentlichungswunsch kurioserweise auch als allererstes gedacht. Außerdem - leider unwahrscheinlicher - würde ich die professionelle Zugänglichmachung alter deutscher Krimis von vor 1945 sehr befürworten.

Tarzan Offline



Beiträge: 1.038

31.12.2017 00:01
#6 RE: Rückblick 2017 Zitat · Antworten

DVD-Highlights im Genre waren:

Die rote Schlinge (Koch)
Oberst Wennerström (Pidax)
Das Rätsel der grünen Spinne (Pidax)
Schonungslos (Pidax)
Agentenpoker (Pidax)
Maigret und der Würger von Montmare (Pidax)
und natürlich die neuen Wallace Blu-Rays!

Highlights über die Mattscheibe hinaus, dass ich anlässlich Bob Mitchums 100. Geburtstag in 2017 an den Theken saß, wo er mit Jane Greer "Goldenes Gift" und "Die rote Schlinge" drehte.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

31.12.2017 12:42
#7 RE: Rückblick 2017 Zitat · Antworten

Ich habe noch einmal die diesjährigen DVD-Veröffentlichungen mithilfe meiner DVD-Profiler-Liste rekapituliert. Sowohl Titel, die ich sofort gekauft habe, als auch solche, die noch auf der Wunschliste stehen. Die nennenswertesten für meine Begriffe sind die folgenden (nach Label sortiert):

Brüche und Kontinuitäten: Werner Klingler (Icestorm)
Brüche und Kontinuitäten: Hans Deppe (Icestorm)
Brüche und Kontinuitäten: Milo Harbich (Icestorm)
Herz ohne Gnade (Icestorm)
Der Flüchtling aus Chicago (Icestorm)
Schuss durchs Fenster (Icestorm)
Drei vom Varieté (Icestorm)

Banktresor 713 (Filmjuwelen)
Dorothea Angermann (Filmjuwelen)
Viele kamen vorbei (Filmjuwelen)

Das Rätsel der grünen Spinne (Pidax)
Agatha Christie: Das Spinngewebe (Pidax)
Wer erschoss Boro? (Pidax)
Edgar Wallace: Der Fall der verängstigten Lady (Pidax)
Maigret und der Würger von Montmartre (Pidax)

Tenebrae (Arrow)
Death Walks on High Heels (Arrow)
Death Walks at Midnight (Arrow)
The Red Queen Kills Seven Times (Arrow)
The Night Evelyn Came out of the Grave (Arrow)
Deep Red (Arrow)

Die Männer vom K3 - Staffel 1 (Studio Hamburg)
Die Männer vom K3 - Staffel 2 (Studio Hamburg)
Der Hammermörder (Studio Hamburg)

Wenn es Nacht wird in Paris (Studio Canal)

Sherlock Holmes' größter Fall (Koch Media)
Das Privatleben des Sherlock Holmes (Koch Media)

Schwarzer Kies (Concorde Home Entertainment)

Bzgl. der Anzahl lohnenswerter Titel hat also Icestorm die Nase vorn, insgesamt halte ich die Pidax-Titel aber für am relevantesten. An dieser Stelle daher auch nochmal danke an @Georg für sein Engagement. Ebenfalls traumhaft waren für mich dieses Jahr die diversen perfekt restaurierten, mit Unmengen Bonusmaterial ausgestatteten und spottbilligen Arrow-DVD-Re-Releases der Giallo-Klassiker (GB-Importe). Für nächsten Februar ist da schon eine neu restaurierte Version der "schwarzen Handschuhe" angekündigt (als Limited-Edition-Blu-ray kam sie schon dieses Jahr), die die alte amerikanische Blue-Underground-Scheibe ersetzen wird. Ein Traum für Gelbjacken!

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

31.12.2017 23:55
#8 RE: Rückblick 2017 Zitat · Antworten

Und wieder geht ein Jahr voller Filmvergnügen zu Ende. Immerhin 137 Berichte zu Spielfilmen, TV-Filmen und -Serienepisoden sind es dieses Jahr geworden und zusätzlich auch ein paar, die sich mit Hörspielen und Hörbüchern beschäftigen. Es zog mich sowohl zu Altvertrautem als auch zu Neuentdeckungen. Im Speziellen habe ich mich über das Wiedersehen mit folgenden Produktionen gefreut:

Der spleenige Detektiv aus San Francisco unterhält mit einer leichtfüßigen Mischung aus ausgefeilten Kriminalfällen und sitcom-artigem Humor. Die wiederkehrenden Figuren der Ermittlerriege sind sehr liebenswert und die Episoden warten oft neben den Lach- und Spannungsmomenten mit kleinen Augenblicken des Nachdenkens über Monks Andersartigkeit auf. Dieses Jahr hatte ich Staffel 2 im Player, die einige „Monk“-Allzeit-Highlights umfasst.
Monk (2002-09, TV) (2)
Auch wenn sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass ich nicht der allergrößte „Tatort“-Fan in diesem Forum bin, so gibt es doch einige Episoden, die mir ausgezeichnet gefallen. Ein Beispiel für eine besonders gelungene „Tatort“-Folge hatte ich diesen Sommer auf meiner Sichtungsliste: „Transit ins Jenseits“, ein Fall des Berliner Kommissars Schmidt in Kooperation mit Veigl aus München. Hochspannende Geschichte eines Verbrechens auf der Transitstrecke zwischen West-Berlin und Bayern.
TATORT - Die restlichen 700+ (4)
Die am engsten verwandten und prominentesten Vertreter der Edgar-Wallace-Epigonenschaft sind zweifellos Artur Brauners Bryan-Edgar-Wallace-Filme. Obwohl die Streifen sich offensichtlich an das erprobte Wallace-Rezept anhängen, haben sie doch ihre Eigenheiten und auch ihre speziellen Macken. Einige Filme sind aber wirklich herausragend gelungen; Anspieltipps: „Der Würger von Schloss Blackmoor“, „Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe“ und „Die neunschwänzige Katze“.
Bewertet: "Der Würger von Schloss Blackmoor" (1963, BEW 2) (4)
Bewertet: "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" (1969, BEW 7) (8)
Bewertet: "Die neunschwänzige Katze" (1970, BEW 8) (5)
Etwas weniger klanghaft, aber nicht einen Deut weniger wallace-like sind die vier Krimis nach Vorlagen des Wallace-Epigonen Louis Weinert-Wilton. Hier machen besonders die Besetzungen Freude; in den meisten Filmen sind Joachim Fuchsberger, Karin Dor und Werner Peters zu sehen. Anspieltipp: „Die weiße Spinne“.
Bewertet: "Die weiße Spinne" (1963, LWW 2) (5)
Wenn auch nicht der allererste, so doch der unbestrittene Ur-Maigret mit Frankreichs Schauspiellegende Nummer 1. Gabin ist ein perfekt grummelig-eigenbrödlerischer Maigret, der in einer wunderbaren Spät-50er-Atmosphäre auf Mördersuche geht. Das hilft auch über stellenweise Tempoprobleme in seinen Ermittlungen hinweg.
Französische Kriminal- und Gangsterfilme (3)
Wer ein klamottiges Hans-Albers-Vehikel erwartet, wird positiv überrascht sein: „Der Greifer“ bietet hochspannendes Krimiflair kurz vor Beginn der Edgar-Wallace-Reihe. Der unheimliche Frauenmörderfall ergänzt sich ausgezeichnet mit dem häuslichen Drama des alten Kriminalers.
Der Greifer (1957/58) (3)
Jürgen Rolands Polizeikrimis vom „Stahlnetz“ sind für mich die ultimativen TV-Krimiserien-Klassiker. Von kleinem Raubüberfall bis hin zu tragischer Kindstötung ist das ganze Repertoire der Kripo dabei, fast dokumentarisch in bestechend schönem Schwarzweiß auch abseits der Studio-Routine ausgestaltet. Heinz Engelmann, Rudolf Platte und Helmuth Lange gehen quer durch die BRD auf Ganovenjagd. Anspieltipps aus diesem Jahr: „Saison“, „Rehe“ und „Verbrannte Spuren“.
Der Stahlnetz-Grandprix (11)
Edgar Wallace’ Geschichte vom „indischen Tuch“ erfuhr diverse Umsetzungen in Film und Ton, doch diese beiden stechen heraus: „Der Fall der verängstigten Lady“ als lupenreines period drama im gepflegten BBC-Literaturverfilmungsstil der 1980er Jahre, „Der Schrecken von Marks Priory“ als atmosphärisches Vierzigerjahre-Kammerspiel altbewährter Schule. Beide Versionen zeigen, dass die Wallace-Vorlage noch heute bestens unterhält und mehr als eine „Zehn kleine Negerlein“-Kopie ist. (Wie auch? Sie erschien sieben Jahre eher.)
Der Fall der verängstigten Lady (BBC 1983)
Von Blinden, Mönchen und verhexten Fremden: Britische Wallace-Filme

Wir lesen uns im neuen Jahr wieder; dann folgt auch der zweite Teil dieses Rückblicks.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

01.01.2018 16:20
#9 RE: Rückblick 2017 Zitat · Antworten

Noch zahlreicher waren wie üblich die Vorstöße in (teil-)unbekanntes Territorium, also in komplettes Neuland sowie in mir bisher noch nicht bekannte Folgen bereits erprobter Serien. Von den ganz alten Schinken bis zu härterer Ware der 1970er und 1990er waren ganz verschiedene Sachen dabei. Hier meine Top-12 der Neusichtungen 2017:

Enorm unterhaltsam, wenn auch etwas albern: Louis de Funès’ Komik kommt in der Verwechslungsgeschichte hervorragend zur Geltung. Gewürzt wird das Vergnügen in „Die Abenteuer des Rabbi Jacob“ mit politisch unkorrekten Witzen und aufwendigen Szenen mit großen Star- und Statistenaufgebot.
Nein! Doch! Oh! - Komödien mit Louis de Funès
„Unter den Dächern von St. Pauli“ ist wohl einer der kurzweiligsten Reeperbahn-Krimis. Die Episodenstruktur funktioniert dank Herbert Reineckers Erzähltalent fantastisch, die Rollen sind glänzend besetzt (v.a. Werner Peters und Joseph Offenbach) und die Musik von Peter Thomas ist ein Träumchen.
Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker (4)
Als Krimidrama vor der Kulisse einer tief zerstrittenen Fabrikantenfamilie ist „Herz ohne Gnade“ ein schönes Zeugnis des Vor-Wallace-Wirtschaftswunderkrimis in den BRD-Kinos. Hansjörg Felmy und Barbara Rütting prägen sich nachhaltig ins Gedächtnis des Zuschauers ein, weil sie als starke Charaktere dem eigentlichen Mordfall die Schau stehlen.
Herz ohne Gnade (1958)
In den Gereon-Rath-Romanen von Volker Kutscher taucht der Leser in das Berlin der späten 1920er- bzw. frühen 1930er-Jahre ein. Die Schilderungen sind authentisch und werden von interessanten Kriminalfällen begleitet, in denen der fiktive Rath neben dem realen Ernst Gennat ermittelt. Auf die Verfilmungen kann man gespannt sein; auch als Hörbücher machen die Kutscher-Krimis einen guten Eindruck.
Babylon Berlin: Die Gereon-Rath-Krimis von Volker Kutscher
Dieser düstere TV-Krimi ist einem wahren Fall nachempfunden und lässt das Publikum ausnahmsweise einmal ganz durch die Augen des Mörders blicken. Erschreckend baut sich ein brutaler Fall auf, dessen private Seite noch einmal um ein Vielfaches bedrückender ist.
Der Hammermörder (1990, TV)
Wie üblich setzte ich auch 2017 meine große „Derrick“-Sause fort. Das Tempo wurde etwas gedrosselt, aber ich bin durchaus zuversichtlich, 2018 einen Schlussstrich unter Horst Tapperts Ermittlungen ziehen zu können. Auch kurz vor Serienschluss hält sich Derrick als perfekter Gentleman-Ermittler, charismatisch im Zusammenspiel mit Wepper und oft in menschlich anspruchsvollen Fällen unterwegs. Anspieltipps aus dem vergangenen Jahr: „Eine Endstation“, „Der Schlüssel“ und „Teestunde mit einer Mörderin?“.
"Derrick" oder: das andere Konzept (56)
Ein Jahr ohne den Baker-Street-Detektiv ist ein verlorenes Jahr. Neben dem Wiedersehen mit zwei alten Basil-Rathbone-Klassikern stand die Neuentdeckung dieses Holmes-Ripper-Crossovers im Mittelpunkt. „Sherlock Holmes’ größter Fall“ packt den Spagat geschmackvoller und leichter verdaulich an als „Mord an der Themse“; John Neville und Donald Houston geben ein sympathisches Holmes-Watson-Duo und werden von einer Reihe deutscher Darsteller unterstützt, die inmitten eines völlig englischen Flairs nochmal ganz eigen wirken.
Sherlock Holmes' größter Fall (1965) (2)
Eine Kindsentführung bildet den Anlass zu einem knisternd spannenden Psychothriller, dessen Hauptrollen mit Kim Stanley und Richard Attenborough brillant besetzt sind. Die Düsternis des Films ergibt sich weniger aus mystischen Gruseleffekten als vielmehr aus der beängstigenden Entrückung der Protagonisten. Anspruchsvoll!
Monster-, Biester-, Bestien- und Psychothriller - damals und heute (3)
Es müssen nicht immer Krimis sein: Im Zuge meiner Beschäftigung mit Kriegs- und Vorkriegskriminalfilmen entdeckte ich auch die Dramen und Romanzen der NS-Zeit als lohnenswertes Filmgenre. Was in anderen Zeiten womöglich allzu banal ausgefallen wäre, offenbart im Kontext des Nationalsozialismus interessante gesellschaftliche Facetten sowie eine Reihe enorm starker Regisseure und Schauspieler. Anspieltipps: „Die große Liebe“ und „Opfergang“.
Krieg, Kameradschaft, Katastrophen (2)
Heimweh und Liebesrausch: Dramen aus der Ufa-Zeit
Auch über Maigret hinaus schenkten mir 2017 Krimis französischer Herkunft interessante Filmstunden. Von düsterem Realismus über French Film Noir bis hin zu abenteuerlich verspieltem Paris-Giallo lässt sich Verschiedenstes entdecken. Es werden nicht meine letzten Vorstöße in dieser Richtung gewesen sein. Anspieltipps: „Fahrstuhl zum Schafott“, „Angst über der Stadt“, „Marie-Octobre“ und „Die Verlobung des Monsieur Hire“.
Französische Kriminal- und Gangsterfilme (4)
Die im dritten Reich produzierten Krimis erweisen sich oft als atmosphärische Schmuckstücke mit kompakter Laufzeit und vertrauter Besetzungsliste. Leider auf dem DVD-Sektor immer noch sträflich unterrepräsentiert, ist es schwer, diese Filme abschließend und umfänglich zu erkunden, was der Thematik einen Hauch des Mysteriösen verleiht. Anspieltipps: „Morgen werde ich verhaftet“, „Der Fall Deruga“ und „Gleisdreieck“.
Der deutsche Kriminalfilm vor 1945 (4)
2017 war für mich das Jahr der saftigen italienischen Gialli. Neben dem bereits erwähnten Wiedersehen mit Argentos „Handschuhen“ und „Katze“ standen einige Neuentdeckungen von Klassikern und Obskuritäten des umstrittenen Genres an. Viele sind echte Perlen mit Schauergarantie und teilweise sogar ambitionierten filmischen Schauwerten (wer will, kann’s doppeldeutig verstehen). Anspieltipps: „Hitch-Hike“, „Das Haus mit dem dunklen Keller“, „Rosso - Die Farbe des Todes“ und „Don’t Torture a Duckling“.
Hitch-Hike / Der Todes-Trip (1977)
A Blade in the Dark / Das Haus mit dem dunklen Keller (1983)
Rosso – Die Farbe des Todes / Deep Red (1975) (2)
Don't Torture a Duckling – Quäle nie ein Kind zum Scherz (1972)

Josh Offline




Beiträge: 7.928

01.01.2018 18:50
#10 RE: Rückblick 2017 Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #5
Zitat von Josh im Beitrag #2
Bei den Labels gehört der Preis für die beste Arbeit Subkultur, die VÖ's des Jahres sind Blutiger Freitag und die Brut des Bösen, was da ein Gesamtpaket für einen kundenfreundlichen Preis abgeliefert wurde, Wahnsinn.

Naja, auch wenn ich nicht daran zweifle, dass die Auswertungen subkultur-typisch hochwertig ausgefallen sind, wäre es schön, wenn man dasselbe Prädikat auch den ausgewerteten Filmen an sich verleihen könnte. Solange Subkultur nur (für mich uninteressanten) Trash in Edel-VÖs bringt, ist der Preis "Bestes Label" von meiner Warte aus sehr weit von Subkulturs Reichweite entfernt. Für mich geht er dieses Jahr an Pidax, die für die beste Edgar-Wallace-Neuigkeit des Jahres, die VÖ des BBC-Period-Dramas "Der Fall der verängstigten Lady" gesorgt haben. Auch anderweitig war das Pidax-Programm dieses Jahr vor allem gen Jahresende für mich deutlich attraktiver als das von Filmjuwelen, die sich mittlerweile fast vollständig auf unspannende Zweitauswertungen von ehemaligen Kinowelt-Lustspielen mit Rühmann, Alexander und Erhardt versteift haben. "Banktresor" fiel noch auf Anfang 2017? Gut, dafür gibt es ein Fleißsternchen - ich muss mir selbiges mit dem Kauf der DVD aber immer noch erst verdienen.

Blutiger Freitag ist doch kein Trash, aber bei Brut des Bösen kann man das so stehen lassen , auch wenn der verteufelt unterhaltsam ist. Mir geht es darum, dass ein Label für Filme, die in der Nische von Nischenfilmen liegen, ein Aufwand betreibt, den kein anderes Label je riskieren würde, und dafür sind sie für mich das Label des Jahres.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

01.01.2018 20:22
#11 RE: Rückblick 2017 Zitat · Antworten

Zitat von Josh im Beitrag #10
Blutiger Freitag ist doch kein Trash

Naja, die Rahmenbedingungen (Karl Spiehs / Rolf Olsen / 1972 / Besetzung) lassen das zumindest vermuten, aber ich habe den Film natürlich noch nicht gesehen. Wenn er gut ist, würde ich einen Kauf durchaus in Erwägung ziehen. Aber der Preis ist nun - auch wenn er vielleicht für die in die VÖ geflossene Mühe nicht überzogen ist - andererseits genauso wenig für einen spontanen Blindkauf angetan.

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