Wenn ich mich recht erinnere, war die Chance da, bevor die Bond-Reihe, wie wir sie heute kennen, entstand. Also bevor Broccoli ins Spiel kam. Dann wäre es zur britischen Bond-Reihe in der Form zumindest in den 1960er-Jahren nicht gekommen.
Ich bin mir leider nicht ganz sicher, in welchem Interview Fuchsberger die Bemerkung machte. Ich meine, es wäre entweder in jenem gewesen, welches als Bonus auf der CCC-Wallace-Box enthalten war oder dem von der Straßenfeger-Box mit "Zu viele Köche". Ich meine, es wäre in dem Zsammenhang gewesen, was man aus Fuchsbergers bei Wallace hätte besser/anders machen können. Er war ja dafür, aus dem Duo bestehend aus Eddi Arent und ihm "mehr" zu machen und "sorgfältiger" zu produzieren, sprich weniger Filme, die dafür aufwendiger wären und so möglicherweise auch eher für ein internationales Publikum interessant. In dem Zusammenhang kam er dann meine ich auf die Bond-Geschichte und sagte, Wendlandt hätte diese ähnlich "kostensparend" produzieren wollen wie Wallace.
Wie gesagt alles aus der Erinnerung. Müsste mir die Interviews nochmal ansehen.
Zitat von Ray im Beitrag #16Wenn ich mich recht erinnere, war die Chance da, bevor die Bond-Reihe, wie wir sie heute kennen, entstand. Also bevor Broccoli ins Spiel kam. Dann wäre es zur britischen Bond-Reihe in der Form zumindest in den 1960er-Jahren nicht gekommen.
Die Schlussfolgerung verstehe ich immer noch nicht. Warum hätte eine deutsche Serie, selbst wenn sie vor 1962 aus der Taufe gehoben worden wäre, eine britische Serie verhindern sollen? Wendlandts Exklusivrechte, wenn er sie wirklich hatte, hätten doch nur Deutschland betroffen. Und die hiesigen Filme wären ja nun wirklich keine Konkurrenz auf dem internationalen Markt gewesen. Insofern hätte es den Briten doch trotzdem völlig offen gestanden, Bond-Filme zu produzieren, genau wie damals auch zeitgleich in BRD und GB Edgar-Wallace-Filme entstanden.
Die frühen britischen Filme wären dann bei uns vielleicht nicht so groß vermarktet worden ... aber sonst?
Bin da kein Experte, aber die Rechte wären, wie ich annehme, "exklusiv" vergeben worden, wie es dann auch später geschehen ist und nicht nur für den deutschen Markt. Man mag mich korrigieren, wenn dies falsch ist.
Ich glaube, Fuchsbergers Aussage auch in seinem Buch "Denn erstens kommt es anders..." gelesen zu haben. Mit den Rechten kenn ich mich nicht aus, aber bei Wallace wurden neben den deutschen Filmen ja auch englische (Merton Park) gedreht.
Zitat von Ray im Beitrag #16 In dem Zusammenhang kam er dann meine ich auf die Bond-Geschichte und sagte, Wendlandt hätte diese ähnlich "kostensparend" produzieren wollen wie Wallace.
Genau das ist uns Gott sei Dank erspart geblieben. Kosten sparen geht bei Bond nun mal gar nicht.
Zitat von patrick im Beitrag #22Kosten sparen geht bei Bond nun mal gar nicht.
Das ginge schon. Bei "Casino Royale" und "Liebesgrüße aus Moskau" wär das durchaus möglich. Es darf eben nur nicht danach aussehen.
Ich glaube das täuscht. Ich denke nicht, dass die ersten Bond-Filme bei niedrigem Budget ihre optische Wirkung erzielt hätten.
"Liebesgrüsse aus Moskau" hat 1963 immerhin 2 Mio. US-Dollar gekostet und 1962 der allererste und gleichzeitig billigste Bond "Dr.No" 1 Mio.US-Dollar. Ich kenne natürlich den Wechselkurs von US-Dollar auf DM im Jahre 1962 nicht. Google verriet mir, dass man 1953 für einen Dollar 4,20 DM bekam. Der für 1962 sündhaft teure "Schatz im Silbersee" hat 3,5 Mio.DM gekostet und dürfte damit bei ganz grober Schätzung so in etwa in der preislichen Liga der ersten beiden Bond-Filme gelegen sein.
Als dritter Constantin-Bondfilm wäre der dritte Bondroman "Moonraker" mit folgender Besetzung denkbar gewesen:
James Bond: Joachim Fuchsberger Gala Brand: Sabina Sesselmann Hugo Drax: Albert Lieven M: Siegfried Lowitz Bill Tanner: Claus Holm Miss Moneypenny: Inge Langen