Der Gauner und der liebe Gott (BRD 1960)

Regie: Axel von Ambesser

Darsteller: Gert Fröbe, Karlheinz Böhm, Ellen Schwiers, Hans Clarin, Rudolf Vogel, Renate Grosser u.a.


"Gauner" Wittkowski steht mal wieder wegen Einbruchs vor Gericht. Dieses Mal unschuldig, wie er vorgibt. Dennoch wird er zu langjähriger Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt. Ob dieser auswegslosen Situation unternimmt er bei Entfernen aus dem Gerichtssaal einen erfolgreichen Fluchtversuch. Mehr oder weniger durch Zufall kommt er in der Folge an das Gewand eines Geistlichen. Wittkowski muss sich zunächst an die veränderte Wahrnehmung seiner Person durch die Umwelt gewöhnen. Doch es dauert nicht lange, bis er sich die Situation auf seine eigene Weise zunutze macht...

Eine deratige Ausgangslage macht natürlich Hoffnung auf die ein oder andere amüsante Verwicklung. Gert Fröbe ist es zu verdanken, dass sich diese Erwartung mitunter auch erfüllt. Er gibt den "Geistlichen" mit besonderer Spielfreude und sorgt so für manche Pointe. Dieser Umstand wurde damals auch entsprechend honoriert, denn Fröbe wurde für seine schauspielerische Leistung gleich mehrfach ausgezeichnet. Die Story gibt im weiteren Verlauf nicht allzu viel her und könnte in ähnlicher Form auch in Serien à la "Um Himmels Willen" vonstatten gehen. Wer kein Problem mit derartiger Unterhaltung hat und an der bisweilen arg schwankhaften Inszenierung keinen Anstoß nimmt, darf sich auf recht vergnügliche 90 Minuten einstellen. Neben Gert Fröbe überzeugt Karlheinz Böhm in seiner für längere Zeit letzten deutschen Produktion. Ellen Schwiers ist mit ihrem Part einigermaßen unterfordert, stellt nichtsdestoweniger aber eine Bereicherung dar. Die Parts der Wallace-Schauspieler Hans Clarin und Renate Grosser ("Im Banne des Unheimlichen") sind eher klein ausgefallen. Eine wesentlich größere Rolle spielt hingegen Rudolf Vogel, der u.a. aus "Eheinstitut Aurora" bekannt sein könnte. Vogel kommt mehr oder weniger die Rolle des "Bösen" zu. Seine Figur ist der "Großkotz vom Lande", ein Spießer vor dem Herrn. Kleinkariert, von Fremden mitunter fast ehrfürchtig respektiert, von der eigenen Familie kaum ernst genommen.

Filmjuwelen bringt die Krimi-Komödie erstmals auf DVD. Der Film wird im 4:3 (1,33:1)-Format präsentiert, laut imdb ist das Original-Format 1,66:1. Die Bildqualität geht soweit in Ordnung. Dazu gibt es das übliche Booklet.


Dank Gert Fröbes engagierter Leistung recht vergnüglicher Krimi-Schwank. 3,5 von 5 Punkten.