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 Film- und Fernsehklassiker national
Ray Offline



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11.01.2017 16:29
Cliff Dexter (1966-68, TV) Zitat · Antworten

26-teilige Vorabendserie mit Hans von Borsody in der titelgebenden Hauptrolle, die zwischen 1966 und 1968 im ZDF ausgestrahlt wurde. Alle Folgen sind schwarzweiß.


Die Serie erlebte 2 Staffeln mit jeweils 13 Folgen, die so unterschiedlich daherkommen, dass ich die Bewertung zweiteilen möchte.


Staffel 1:

Der ehemalige FBI-Agent Cliff Dexter hat sich in Hamburg ein Privatbüro eingerichtet und greift insbesondere der Hamburger Polizei bereitwillig unter die Arme.

Die Folgen der ersten Staffel werden mit einem grandiosen Vorspann eingeleitet, in dem Dexter mit seinem Cabrio vor dem Gebäude seines Büros vorfährt, die Empfangsdame begrüßt, den Lift nimmt und am Büro angekommen seiner Sekretärin eine Blume übergibt. Das ganze wird von einer leichtfüßigen Titelmelodie mit allerhöchstem Ohrwurmfaktor untermalt.

Die Drehbücher zur ersten Staffel stammen von Rolf Kalmuczak, der auch die Idee zur Serie lieferte und unter dem Pseudonym Stefan Wolf die Hörspiel-/Buchserie "TKKG" erschuf. Inhaltlich kommt die Serie in dieser Phase für eine deartige Vorabendserie überraschend stark daher. Die Fälle sind, eben weil Dexter häufig mit der Kriminalpolizei zusammenarbeitet, entsprechend realistischer als bei "Percy Stuart" & Co. Dabei gibt man sich erfrischend humorlos, was bei Vorabendserien dieser Art Seltenheitswert hat. Hans von Borsody agiert charmant, bleibt stets glaubwürdig und verleiht damit der Serie ungemein Profil. Alles in allem bietet die erste Staffel wirklich gute Krimi-Unterhaltung. Zu bemängeln wäre hier allenfalls, dass die Frequenz an bekannten Gaststars nicht wirklich hoch ist und gegen Ende der Staffel die Fälle schon "internationaler" werden, was dem Niveau eher abträglich ist.


Staffel 2:

Hier machte man sehr viel anders und nahezu alles davon falsch. Statt des liebgewonnenen Vorspanns gibt es höchst alberne Pre-Title-Sequenzen, in denen Dexter begleitet von seinen neuen Mitarbeiter, die kommentarlos eingeführt werden, irgendwelche Übungen (Schießübungen z.B.) über sich ergehen lässt. Der "Humor", der vorher dankenswerterweise ausblieb, wird nunmehr mit der Brechstange eingeführt. Das alles hat ein derart hohes Fremdschäm-Potential, das einem am Ende dieser Einminüter schon die Lust auf die anstehende Episode weitgehend vergangen ist. Die Titelmusik wurde ebenfalls ersetzt (die alte erklingt zwischendurch und beim Abspann), die neue erinnert an jene von "Butler Parker".

Die Drehbücher schrieb nun Karl-Heinz Zeitler, der sich später auch für die letzten Staffeln von "Percy Stuart" inhaltlich verantwortlich zeigte. Und so sehen die Folgen denn leider auch aus. Oftmals haarsträubende Abenteuer in ganz Europa bekommt man hier aufgetischt, wobei man aber anders als etwa bei "Graf Yoster" Deutschland nie verlassen zu haben scheint. Entsprechend schlecht fällt der Gesamteindruck der zweiten Staffel aus. Hans von Borsody erzählte im der DVD beiliegenden Interview, dass die Drehbücher so schlampig geschrieben worden seien, dass er bis tief in die Nacht vor dem Dreh der jeweiligen Episode noch an ihnen rumgewerkelt habe. In Konsequenz habe er eine Fortführung der Serie an die Bedingung geknüpft, von Anfang an an der Ausarbeitung der Drehbücher beteiligt zu werden. Dies wurde abgelehnt und die Serie in der Folge eingestellt. Einziges Trostpflaster ist die nunmehr höhere Rate bekannter Gastdarsteller, so sieht man in den zweiten 13 Episoden etwa Ulrich Beiger (leider ziemlich peinlicher Auftritt), Dieter Borsche oder Friedrich Schoenfelder.


Insgesamt lohnt sich der Kauf der Straßenfeger-Box bei einem entsprechenden Angebot aufgrund der wirklich guten ersten 13 Folgen allemal.

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