Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Forum Edgar Wallace ,...



Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 0 Antworten
und wurde 551 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
patrick Offline




Beiträge: 3.245

30.12.2016 19:47
Winnetou - Das Geheimnis vom Silbersee (2016) Zitat · Antworten

Winnetou - Das Geheimnis vom Silbersee (2016)



Regie: Philipp Stölzl

Produktion: Christian Becker, 2016

Mit: Wotan Wilke Möhring, Nik Xhelilaj, Iazua Larios, Milan Peschel, Fahri Yardim, Carlo Ljubek, Matthias Matschke, Henny Reents, Emilio Sakraya, Adrian Maaß



Handlung:




Nscho-Tschi erklärt Old Shatterhand, dass sie ihn zum Manne haben will, was dieser völlig überraschend ablehnt, da er sich nicht zutraut, als Apache leben zu können. Er verlässt nachdenklich das Indianerlager und begibt sich zu Mr.Henry nach St.Luis. Während seiner Abwesenheit wird der Stamm überfallen und Nscho-Tschi als Geisel mitgenommen. Der psychopathisch veranlagte mexikanische Bandit Loco hält sie für die Reinkarnation seiner toten Geliebten und möchte, dass sie ihn und seine Bande zum Silbersee führt, wo einer alten Legende nach ein Goldschatz der Apachen versteckt sein sollte. Als Old Shatterhand davon erfährt, bewaffnet er sich mit dem nach seinem Erfinder benannten Henry-Stutzen und verbündet sich erneut mit Winnetou, um Nscho-Tschi zu befreien. Dabei geraten sie in die Hände der mexikanischen Banditen und werden von diesen gezwungen, nach dem Schatz zu tauchen, der sich in einer unterirdischen Höhle befindet…

Umsetzung:




Nach dem sehr ambitioniert wirkenden 1.Teil flacht die Geschichte hier stark ab. Von Karl May bleibt praktisch gar nichts mehr übrig und sowohl Story als auch Inszenierung vermögen es nicht, wirklich mitzureißen. Die Bösewichter sind frei erfunden und Fahir Yardim (geb. 1980) als verrückter und mörderischer Loco trägt viel zu dick auf. Er erscheint dabei wie ein parodistischer Psycho-Kasperl. Auch wirkt seine fixe Idee, Nscho-Tschi wäre die Wiedergeburt seiner alten Liebe, lächerlich und an den Haaren herbeigezogen. Die Art und Weise, wie Winnetous Schwester Dank Drehbuch dieses Theater verkrampft mitspielen muss, kann man nur mit einem Kopfschütteln über sich ergehen lassen. Nik Xhelilajs Winnetou zeigt trockenen Humor, wirkt allerdings steif und zu wenig charismatisch.

Schauplätze:



Als Pluspunkt dürfen allenfalls die gelungenen Landschaftsaufnahmen verbucht werden. Der Tulove Grede glüht in vollem Glanze und ist aus derselben Perspektive aufgenommen, wie in den 60er-Jahren, als er praktisch das Wahrzeichen der alten Filme darstellte. Dieses Element ist eine deutliche Reminiszenz an die Klassiker. Auch der Zrmanya bekommt hier wieder eine Rolle. Der Silbersee befindet sich im Krka-Nationalpark. Dennoch strahlt er nicht annähernd den Zauber aus, welchen man aus den 60er-Jahre-Filmen gewohnt ist.

Silbersee-Thema:



An die Geschichte „Der Schatz im Silbersee“ erinnert kaum mehr etwas, was ausgesprochen schade ist, weil gerade damit eine große Chance vertan wurde. Beckers Team hat hier ganz eindeutig versagt und das ungeheuere Potential der Geschichte völlig unbefriedigend und ohne attraktive Höhepunkte umgesetzt. Die Wirkung dieser Inzenierung rückt nicht einmal in die Nähe des Charms und der Dramaturgie der 1962er-Version. Auch ist unverständlich, warum man nicht anstelle des frei erfundenen Loco den viel interessanteren Cornel Brinkley neuinterpretiert hat. Die Umstände, wie Old Shatterhand zu seinem berühmten Henry-Stutzen kommt, werden lieblos und oberflächlich dargestellt. Auch Winnetou krallt sich seine Silberbüchse ganz nebenbei ausgerechnet von einem mexikanischen Banditen. Es wirkt in diesem Film einfach alles recht billig und unambitioniert.

Fazit:


Die schönen Landschaftsaufnahmen vermögen die Schwächen des Drehbuchs nur unzureichend auszugleichen. Was unterm Strich übrig bleibt ist eine naive, dümmliche und völlig unglaubwürdige Geschichte, die einfach nur enttäuscht. So stelle ich mir Karl-May nicht vor. 2,5 von 5.

 Sprung  
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz