Sie gab die Ella Bennett im ersten Edgar-Wallace-Film DER FROSCH MIT DER MASKE und bekleidete damit die erste weibliche Hauptrolle der Reihe: Eva Anthes, die diesen Künstlernamen nur für ihre kurze Filmkarriere nutzte und eigentlich Elftraud von Kalckreuth heißt.
Geboren am 22. Mai 1937 in Breslau, studierte sie nach dem Abitur Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte und begann anschließend bei Film, Funk und Fernsehen als Sprecherin zu arbeiten. Ihr erstes Engangement als Filmschauspielerin folgte dann 1959 in MIKOSCH IM GEHEIMDIENST, einer Komödie von Franz Marischka. Hier spielte sie noch eine Nebenrolle, während Renate Ewert für die weibliche Hauptrolle gebucht war. Im sich gleich anschließenden FROSCH MIT DER MASKE durfte sie dann gleich die weibliche Hauptrolle spielen, noch bevor Renate Ewert dann im Folge-Wallace diese Position einnahm. Möglich, dass Anthes von Marischka empfohlen wurde. Immerhin soll er der Überlieferung nach ja auch FROSCH-Drehbuchautor Egon Eis an Constantin und Rialto empfohlen haben.
Trotz dieser wichtigen Rolle ist Eva Anthes bisher ein eigenes Thema in diesem Forenbereich verwährt geblieben. Selbst innerhalb der FROSCH-Filmbewertungen im Nachbarforum kommt sie kaum auf ein Dutzend Erwähnungen. Man scheint sie fast etwas zu übersehen, ihrer Rolle wird sie dennoch gerecht: Ella Bennett besitzt weder Stadtwohnung noch Millionärsgatte, wohnt unter strenger Obhut im Landaus, achteinhalb Meilen von London entfernt. Der Zeitgeist fordert 1959 noch keine großen Anpasungen der Romanvorlage. Sex-Appeal in Großdosierung gibt es im Film durch die Rolle der Lolita (Eva Pflug) und insofern ist die kindliche, bodenständige Ella durchaus ein passender Kontrast. Nach dem FROSCH folgten nur noch zwei Spielfilme, was der Prominenz sicherlich nicht zuträglich ist. Ein ordentlicher und sympathischer Einzelauftritt, der allerdings zu wenig Höhepunkte hat, um damit eine ikonenhafte Bedeutung zu erlangen wie etwa eine Ursula Andress als erstes Bond-Girl.
Bis 1960 erscheinen KEIN MANN ZUM HEIRATEN, eine Schlagerkomödie und der ENDSTATION ROTE LATERNE, dort gibt es ein Wiedersehen mit Fuchsberger, allerdings nach Art des Hauses Wolf C. Hartwig. Dem Publikum bleibt Eva Anthes als Ansagerin im Fernsehen erhalten, hier in den 70ern gern gesehen als Elfie von Kalckreuth. Bis in die 90er arbeitet sie hinter den Kameras als Redakteurin ehe sie sich 1998 umorientiert und als Therapeuthin für Logotherapie und Existenzanalyse arbeitet und in diesem Zusammenhang Bücher veröffentlicht. Als überaus sozial engagierter Mensch erhält sie bereits 1987 das Bundesverdienstkreuz.
Hier berichtet Elfi von Kalckreuth etwa ab Minute 05:00 über ihre kurze Zeit als Filmschauspielerin. Sie hat sich in der Filmwelt wohl nie "zu Hause" gefühlt. Deswegen auch nur diese kurze Karriere.
Absolut. Trotzdem finde ich es schon ein bisschen schade. Ich fand von Kalckreuths Spiel und Ausstrahlung sehr passend. Gerade in den Wallace-Filmen 1960/61 hätte ich sie gerne noch in der einen oder anderen Rolle gesehen. Für den Typus der klassischen Wallace-Heldin war von Kalckreuth wie geschaffen - eine ideale Besetzung. Ich muss gestehen, wenn ich einen Wallace-Roman lese und mir die Charaktere vorstelle oder imaginär in den Sixties besetze, denke ich fast immer zuerst an Eva Anthes oder an Brigitte Grothum; lange vor Karin Dor, Karin Baal oder Uschi Glas. Ihren Auftritt in "Der Frosch mit der Maske" möchte ich daher keinesfalls missen.