Auch dieser Tod lässt einen Teil meiner Jugend sterben. Wie gerne haben wir doch in den spät-70ern und früh-80-ern seine unterhaltsamen Filme geschaut. Es ist ihm vergönnt, dass er ein doch recht respektables Alter erreichen durfte. Mein Urlaub schein diversen Stars kein Glück zu bringen. RIP
Ja in der Tat, da geht ein Stück Jugend von uns. Wegen ihm und Terence Hill bin ich in die Kinos gegangen. Unvergeßlich die Stimmung im Kino als 4 Fäuste oder due rechte Hand liefen. RIP
Aber wir haben ja noch viele Superstars wie z.B. Gina Lisa
Die Ikone meiner Kindheit, ab 1978 dürfte ich jeden seiner Filme im Kino gesehen haben. Ein neuer Bud Spencer war das Ereignis, wenn man den nicht gesehen hatte, konnte man nicht mitreden. Ruhe in Frieden, alter Knabe, und wenn sich im Himmel einer nicht benimmt, gib ihm ein paar Schellen.
Bud Spencer, der unangefochtene Held auch meiner Jugend, war zusammen mit Terence Hill der Hauptakteur meiner ersten eigenen VHS aus den 80er Jahren im zarten Alter von 7 Jahren. "Zwei Missionare" - treffsicher und sorgsam mit dem Filzstift als "Zwei Missjohnare" beschriftet - war der Anfang einer langen Sammelleidenschaft Spencer'scher Haudraufrhetorik. Und wer diese Filme kennt, der weiß auch, dass hier alle seit gestern Abend einer ganz eindeutigen Falschinformation aufsitzen, denn Bud Spencer, soviel ist wohl klar, ist unantastbar und unsterblich. Bud Spencer stirbt nicht, Bud Spencer haut Gevatter Tod ne Schelle und macht aus dessen Ohren Wäschetrockner! Da bin ich mir sicher. Ganz sicher.
Zwei Fäuste, die nicht mehr sind… Nun also auch Bud Spencer. Er war nicht die gerechte „Schmetterhand“, zu der man aufblickte. Bud war der Kerl, den man sich im Freundeskreis wünschte, der alle unliebsamen Weggefährten mit einem Schlag aus dem Weg räumen konnte. Ohne das er ihnen sichtbar weh tat. Einer aus der "heilen Märchenwelt" der unbeschwerten Kinder- und Jugendzeit. Wenn sich der „Dicke“ auf der Leinwand in Bewegung setze, dampfte es kräftig. Was sich alles dank einer Portion Bohnen machen ließ. Zusammen mit dem Schlitzohr Terence Hill verkörperte Buddy das Duo der Unbesiegbaren. Mit Ave Maria und Halleluja verdroschen sie böse Buben im Wilden Westen, waren Freibeuter auf den Weltmeeren, Krokodil und Nilpferd, wie auch Himmelhunde auf der Erde. Es schien, als hätte das unbeschwerte Hauen sogar den Segen von ganz oben erhalten – denn neben „Don Camillo“ lief damals die "Missionsarbeit" der vier Fäuste in Filmaufführungen im örtlichen Pfarrheim.
Wenn sich Bud Spencer einmal ohne seinen Kumpel blicken ließ, jubelte man innerlich über Mannsbilder wie Hector, Plattfuß, Mücke oder Charlie Smith. Auf Carlo Pedersoli war immer Verlass. Erstaunlicherweise gefielen mir seine beiden „Solo“-Vorstellungen mit Guiliano Gemma in AUCH DIE ENGEL ESSEN BOHNEN und Raimund Harmstorf in SIE NANNTEN IHN MÜCKE mit am besten. Wer vergißt schon Bud Spencers Gesicht, als das U-Boot-Rohr (das Periskop!) seinen Fischkutter durchschlägt?
Erinnerungen dieser Art - und etwa Oliver Onions geniale Musik "Bulldozer" - sind es, die dafür sorgten und sorgen, dass Bud Spencer unvergessen bleiben wird. Er war es, der uns lehrte, immer an das Gute im Menschen zu glauben. Nicht zuletzt durch ihn zählen Bohnen (nicht die blauen!) zu einem meiner Leibgerichte. Bud Spencer war schon zu Lebzeiten eine Legende. Seine Filme haben Geschichte geschrieben.
Danke, Bud! Ich hoffe, Du verhaust nun im Himmel die falschen Engel.