Uwe Friedrichsen verstarb am 30.4 in seiner Geburtsstadt Hamburg im Alter von 81 Jahren.
Wieder einer weniger.
Neben seiner Darstellung des Jim Pepper im Gorilla kennen wir ihn vor allem als Zollrat Zaluskowski in der Serie Schwarz Rot Gold oder als Jones Burthe in John Klings Abenteuer
Meine erste Begegnung mit Uwe Friedrichsen war rein akustischer Art: Im Schatz im Silbersee leiht er dem großen Wolf seine Stimme. Zum ersten mal gesehen hab ich ihn in der Dem Täter auf der Spur Episode 'Froschmänner'
Zitat von Peter im Beitrag RE: Uwe FriedrichsenSelbstverständlich aus der Sesamstraße kennend muss ich zugeben, Uwe Friedrichsen niemals in irgend einer Weise ernst genommen zu haben, bis ich ihn in der Faust-Verfilmung gesehen habe. "Der Gründgens hat nicht jeden Hergelaufenen in sein Ensemble und in seine Film-Produktion genommen!", dachte ich mit verwundertem Kopfkratzen, und so ist es ganz einfach. Respekt!
So vielseitig, wie er als Schauspieler war, erwies er sich auch als Sänger. In Unterhaltungsshows präsentierte er humorvolle Klassiker wie "Oh Donna Clara" oder "Guck doch nicht immer nach dem Tangogeiger hin". Daneben veröffentlichte er Schallplatten mit Schlagern, Chansons und norddeutschen Liedern. Außerdem gibt es eine LP, auf der er Balladen von Francois Villon auf Plattdeutsch singt.
Ein Volksschauspieler!!! Wird unvergeßlich bleiben.
Ich sage nur: UNSER HAUS IN KAMERUN (1961), natürlich DER GORILLA VON SOHO (1968), einmalig in EIN SARG FÜR MR. HOLLOWAY (1969) oder natürlich SCHWARZROTGOLD. Für mich persönlich auch noch erwähnenswert sein "Tex Ritter" in STADT OHNE SHERIFF (1972) oder - wie kürzlich nochmals gesehen - sein verschlagener, historischer General Mejia in MAXIMILIAN VON MEXIKO (1970).
Kein schöner Wochenanfang mit diesen Meldungen. So langsam fehlen mir die Worte...und es geht an die Nieren. Die Helden der Jugend verabschieden sich...
Eine sehr bedauernswerte Nachricht. Uwe Friedrichsen hat mir in jeder seiner Rollen gefallen. Ein sympathisches Nordlicht, das auch lustig und ausgelassen sein konnte, ohne albern zu wirken. Meine erste Begegnung mit Friedrichsen war der "Gorilla". Bei allen Schwächen, die der Film hat, ist das Zusammenspiel zwischen Tappert und Friedrichsen sowie auch zwischen Glas und Friedrichsen durchaus gelungen. Danach lernte ich ihn zunächst vor allem durch seine markante Stimme schätzen, z.B. als Synchronsprecher in den ersten beiden "Columbo"-Fällen oder als Hörspiel- und Hörbuchsprecher (Edgar Wallace: "Der Frosch mit der Maske", Agatha Christie: "Das fehlende Glied in der Kette").
Seine Krimiserien kenne ich, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, bis heute nicht. Mehr reizen als "John Kling" würde mich aber "Schwarz Rot Gold".
Ich kenne Uwe Friedrichsen noch aus seinen Zeiten aus der "Sesamstraße" - da erlebte ich ihn noch "live" bei den Erstausstrahlungen (wenn ich mich nicht irre immer Montags bis Mittwochs um 18:00 Uhr in den 3. Fernsehprogrammen). Erst später sah ich ihn dann (natürlich) im "Gorilla" aber auch in "Unser Haus in Kamerun" oder als (seltenen) Gast in den Ringelmann-Krimis. Besonders bemerkenswert blieb mir sein Auftritt in der von Dietrich Haugk inszenierten und durchaus unkonventionell geratenen Episode "Floßfahrt ins Jenseits" aus der Reihe "Der Alte" mit Rolf Schimpf in Erinnerung. Friedrichsen war wirklich so etwas wie ein norddeutscher Volksschauspieler, auch wenn er mit diesem Image weniger kokettierte als andere. Zahlreiche Theaterengagements (z.T. auch auf Plattdeutsch) zeugen aber davon.
Als bisweilen griesgrämiger aber stets pflichtbewusster und mit den ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht immer zufriedener Zollfahnder Zaluskowski setzte er dann den vielen deutschen Beamten ein Denkmal, die abseits der schillernd und effektsicher dargestellten Polizeiarbeit in den vielzähligen TV-Krimis keinerlei Beachtung fanden. Die Reihe "Schwarz Rot Gold" wirkt zwar aus heutiger Sicht aufgrund der völlig veränderten wirtschaftlichen Gegebenheiten nostalgisch, verliert dennoch beim Wiedersehen kaum etwas von ihrem Charme, der neben den guten Büchern und der detailverliebten Regie nicht zuletzt auf Uwe Friedrichsens Darstellung fußt. Friedrichsen war es nach eigenen Angaben wichtig, dem Zollfahnder Zaluskowski bei aller Brisanz der zeitgenössischen Fälle stets eine gewisse Bodenhaftung zu verleihen, aus der der Zuschauer Vertrauen und Achtung für den oftmals nicht sonderlich wertgeschätzten Beruf des Beamten beziehen sollte. Ich finde, das ist ihm in den vielen Episoden der Reihe mit einer bemerkenswerten Konstanz gelungen!
Danke Jan für diese sehr gute Analyse und Zusammenfassung zu Schwarz, Rot, Gold. Bin mir nicht mehr sicher, welche Folge mir aus der Erinnerung am besten gefallen hat, tendiere zwischen "Unser Land" und "Alles in Butter". "Unser Land" habe ich mir sogleich nach seiner Todesmeldung wieder angesehen, "Alles in Butter", beide Regie Dr. Dieter Wedel, folgt alsbald.
Ich habe - rein zufällig - vor einigen Wochen "Alles in Butter" wieder einmal gesehen. Eine Episode, deren Handlung noch nicht gar so windungsreich ist, wie es in späteren Fällen der Zollfahnder durchaus vorkommen konnte, die allerdings trotzdem genau diesen typischen Charme hat, der die Serie schlussendlich ausmacht. Interessanterweise setzte Dieter Wedel, der ja auch Jahre später den "Schattenmann" inszenierte, hier bereits auf so eine Art Duell der beiden Protagonisten (Friedrichsen und Böckmann). Währenddessen der eine (Böckmann) sich immer erfolgreicher die Taschen vollstopft, kommen dem anderen (eben Friedrichsen) bisweilen dann doch Zweifel, ob er in seiner Mietswohnung noch alles richtig macht im Leben. Eine ganz ähnliche Situation hat Wedel beim "Schattenmann" mit der Figur des Charly Held auch geschaffen.
Ja, für mich die beste Folge. Dies war 1982 auch die erste Folge die ich sah. Die erste Folge "Unser Land" hatte ich verpasst und bin dieser mit meinem Beta-Rekorder, trotz der hohen Kassettenpreise lange nachgerannt. Die Preise hatten aber auch etwas für sich. Ich behielt nur die Aufzeichnungen übrig, welche auch wirklich gut waren, alles andere wurde wieder gelöscht.
Habe erst jetzt erfahren das Uwe Friedrichsen tot ist Im Gorilla hat er mir gut gefallen. Er hat mir vor Jahren ein Autogramm geschickt auf das ich heute noch stolz bin. Mein aufrichtiges Beileid