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 Film- und Fernsehklassiker national
Georg Offline




Beiträge: 3.259

29.08.2015 18:44
Bewertet: "Carrera - Das Geheimnis der blonden Katze" (Krimi, BRD/ E/ I 1968) Zitat · Antworten

Carrera - Das Geheimnis der blonden Katze
El magnífico Tony Carrera AKA Samtpfötchen dreht sein letztes Ding AKA Die Profi-Gang (Videotitel)
Deutsch-spanisch-italienischer Kriminalfilm (1968)

Buch: José Antonio de la Loma (laut dt. Vorspann), Guido Leoni (andere Quellen)
Musik: Gianni Marchetti
Kamera: Victor Monreal
Schnitt: Bruno Mattei
Regie: José Antonio de la Loma

Darsteller: Thomas Hunter, Gila von Weitershausen, Walter Barnes, Ini Assmann, Hans Waldherr, Erika Blanc, Alberto Farnese, Dieter Augustin

Autorennfahrer Tony Carrera, früherer Einbrecher, wird dazu gezwungen, in Amsterdam einen Einbruch zu begehen. Die attraktive Ursula Beaulieu behauptet, in dem Tresor befinden sich belastende Papiere gegen ihren Vater. Was sie und Tony nicht wissen, ist, dass darin wertvolle NATO-Dokumente sind, an die eine Bande herankommen will. Carrera lässt sich per Kiste in das Hauptquartier der NATO einschleusen ...

Die allgemeinen Kritiken zu diesem Film fielen nicht besonders positiv aus. Grund dafür scheint m. E. zu sein, dass sich Regisseur José Antonio de la Loma nicht dafür entscheiden kann, welche Art von Film er eigentlich drehen will. So mischen sich zwischen die Kriminalgeschichte Slapstick-artige Einlagen, Actionszenen (Verfolgung über die Dächer Amsterdams, Explosion eines Hubschraubers) und auch eine Agentengeschichte. Rainer Brandt, der deutsche Synchrongott, war für die dt. Fassung verantwortlich, allerdings wirkt mancher Dialogteil mehr als billig, um nicht zu sagen dämlich. Hier ist sich zu fragen, ob das dem Originaltext geschuldet ist. Positiv ist die Filmmusik hervorzuheben, auch wenn eine Kritik damals bemerkte, dass diese mehr an einen Heintje-Film erinnere. Damit wird Bezug auf eine Melodie genommen, die kurz im Film zu hören aber dennoch nicht ganz unpassend ist. Zum Gesamtsoundtrack passt sie allerdings irgendwie nicht.
Nimmt man die reine Kriminalgeschichte her, so ist diese mit Abzügen doch akzeptabel, insgesamt wirkt der ganze Film aber unausgegoren, wirklich starke schauspielerische Leistungen hat er auch nicht gerade. Am ehesten sind noch Walter Barnes hervorzuheben und vielleicht auch Hauptdarsteller Thomas Hunter, synchronisiert von Niels Clausnitzer. Hans Waldherr, sonst Stammgast in fast jeder Hamburg-Produktion, ist in einer kleinen typischen Rolle mit dabei, synchronisiert sich allerdings nicht selbst.
Trotz der teils chaotischen Handlung bietet die Produktion doch viele schöne Ansichten von Amsterdam und wirkt nicht billig. Immerhin wurde laut deutschem Abspann (!!) in Amsterdam, Rotterdam, Enkuzen, am Nordkanal, in Mailand, Monza und Barcelona gedreht - und Gero Erhardt, später Kameramann und Regisseur, war an der Kameraführung beteiligt.
Fazit: Sicher kein zweites Mal wert, gesehen zu werden. Dennoch sollte man als Fan deutscher Krimis auch mal einen Blick auf diese Produktion geworfen haben. Man sollte schließlich das ganze Spektrum des deutschsprachigen Krimis jener Jahre kennen.

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