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Dieses Thema hat 306 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker international
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Lord Peter Offline




Beiträge: 621

10.10.2015 21:33
#121 RE: Rupert Davies als "Kommissar Maigret" (auf DVD!) Zitat · Antworten

Wie immer eine sehr ausführliche und stimmige Besprechung, Cora Ann. Ich hoffe, Du wirst mit der zweiten Box so weitermachen, wenn du sie hast?

Zitat von Cora Ann Milton im Beitrag #120
Die wie gewohnt überaus gelungene Synchronisation wartet in dieser Episode mit zwei hochkarätigen Sprechern auf: Ernst Stankovski für Griffith Jones und Rosemarie Fendel für Nicolette Bernard.


Sag bloß, Du liest meinen Serienführer im Synchronfourm...

Fendel ist übrigens in vielen Folgen dabei, oft sogar nur in kleinen Nebenrollen. Der Sprecherstamm war anscheinend nicht groß, aber sehr hochkarätig, und gelegentlich leistete man sich dann auch einen Stankovski oder Fürbringer.

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

10.10.2015 21:48
#122 RE: Rupert Davies als "Kommissar Maigret" (auf DVD!) Zitat · Antworten

Erstmal Dankeschön für die freundliche Rückmeldung, Lord Peter.

Ich betreibe die Beschäftigung mit Synchronisation ein bisschen als mein Hobby und freue mich immer, wenn ich bestimmte Schauspieler an den Stimmen erkenne. Rosemarie Fendel - mir natürlich aus meinem geliebten "Kommissar" vertraut - habe ich sofort erkannt, zumal sie hier ja einigen Text hat. Bei ihren kleineren Auftritten müsste ich nochmal genauer hinhören. Bei Ernst Stankovski, den ich immer schon gern gesehen habe, war ich mir zunächst wegen seines nahezu fehlenden Wiener Timbres nicht ganz sicher und habe mir dann in der Tat aus deinem Synchronführer die Bestätigung meiner Vermutung geholt.

Ich empfinde die Synchronisation von "Kommissar Maigret" als ganz besonders geglückt, und Hans Wilhelm Hamacher passt meiner Meinung nach ganz wunderbar auf Rupert Davies. Er hat ihn konsequenterweise dann noch in einigen seiner anderen Filme synchronisiert.

Natürlich werde ich auch mit der zweiten Staffel - nächsten Freitag gehört "Maigret II" endlich mir - sehr gern weitermachen, denn meine Faszination an Rupert Davies ist ungebrochen. Zuvor werde ich allerdings noch etwas über die Bonusfolge "Maigret und die alte Dame" verfassen.

Berthold Deutschmann Offline




Beiträge: 194

13.10.2015 20:01
#123 RE: Rupert Davies als "Kommissar Maigret" (auf DVD!) Zitat · Antworten

Auch Dein aktuelles bebildertes Review wirkt auf mich herz-erquickend. In gewisser Hinsicht bist Du meine Krankenschwester. Und das erfolgreich! Nun sag' nicht, Du bist auch hauptberuflich Krankenschwester ...

Herzlicher Gruß
Berthold

Lord Peter Offline




Beiträge: 621

14.10.2015 17:08
#124 RE: Rupert Davies als "Kommissar Maigret" (auf DVD!) Zitat · Antworten

"Maigret at Bay" wird leider nicht von Pidax veröffentlicht werden.

Berthold Deutschmann Offline




Beiträge: 194

14.10.2015 21:59
#125 RE: Rupert Davies als "Kommissar Maigret" (auf DVD!) Zitat · Antworten

Vielleicht ist das nicht so schlimm. Es ist ja ein Nachschlag, und der fällt etwas anders aus als das Hauptgericht. Erstschonmal ohne Lucas. Dann würde die deutsche Fassung mit neuen Synchron-Stimmen aufwarten, eventuell wäre die Musikbegleitung auch zu anders, als dass man noch von einer "Einheit" mit der Serie sprechen könnte. Vielleicht täusche ich mich auch, denn ich kenne den Film leider überhaupt nicht. Würde ihn gerne im Original mal sehen, denn da stimmen die Stimmen ja.

TV-1967 Offline



Beiträge: 652

15.10.2015 18:48
#126 RE: Rupert Davies als "Kommissar Maigret" (auf DVD!) Zitat · Antworten

Vielleicht ist Cora Ann ja Hotelier?!

Berthold Deutschmann Offline




Beiträge: 194

16.10.2015 07:31
#127 RE: Rupert Davies als "Kommissar Maigret" (auf DVD!) Zitat · Antworten

Hoffentlich sind unsere ironischen Bemerkungen überhaupt gestattet, ansonsten wird uns das
Lachen schnell vergehen - denn wir reden ja über unsere Queen. Die Skelette im Kerker ...

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

18.10.2015 12:08
#128 RE: Rupert Davies als "Kommissar Maigret" (auf DVD!) Zitat · Antworten








“Maigret und die alte Dame”
(“The Old Lady”)

Regie: Eric Tayler

Drebuch: Margot Bennett

Darsteller: Rupert Davies (Kommissar Jules Maigret), Ewen Solon (Lucas), Marie Ney (Valentine Besson), Anthony Newlands (Theo Besson), Kevin Brennan (Charles Besson), Jane Barrett (Yvette Sudre), Stanley Van Beers (Inspektor Castaing), Neil McCarthy (Henri Trochu), Nan Marriott-Watson (Madame Trochu)

Literarische Vorlage: “Maigret et la vieille dame” (“Maigret und die alte Dame”) von Georges Simenon


Der folgende Beitrag beinhaltet Spoiler.

“Hier riecht’s ja furchtbar nach Qualm und Verbrechen.”
(Maigret)
“Dagegen gibt’s ‘n gutes Mittel - frische Luft.”
(Lucas)

“Ich kann heut’ keine alten Weiber mehr sehen!”
(Maigret)

“Sehe ich etwa wie eine Mörderin aus?”
(Madame Besson)

“Wenn er seine Stiefmutter umbringen würde, würde er nie wieder in die richtigen Häuser eingeladen.”
(Madame Besson)

“Ich will keine Aktendeckel sehen. Geben Sie mir eine kurze Zusammenfassung.”
(Maigret)

“Wie wär’s denn zunächst einmal mit einem Calvados? Er ist sehr alt und hat Anspruch darauf, zelebriert zu werden.”
(Madame Besson)

“Das Testament meines Mannes war äußerst gerecht. Es wurde alles unter uns vieren gleichmäßig aufgeteilt. Das Bedauerlich war nur, es gab leider nichts aufzuteilen.”
(Madame Besson)

“Sind Sie jetzt allein nachts hier im Haus?”
(Maigret)
“Ja, aber ich habe kein bisschen Angst. Wie sollte ich auch? Ich habe doch Frankreichs berühmtesten Kriminalisten, der auf mich aufpasst.”
(Madame Besson)

“Was solche Leute arm nennen. Ich hab noch keinen von denen verhungern sehen.”
(Inspektor Castaing)

“Lassen Sie sich von ihr nicht einwickeln. Sie ist eine eiskalte Person. Sie liebt nur einen Menschen - sich selbst.”
(Yvette Sudre)

“Wenn ich einen Fall kläre, gibt es für mich keinen Unterschied zwischen arm und reich.”
(Maigret)

“Na, schmeckt’s? Man hört’s!”
(Maigret)

“Warum haben die Bessons so lange gewartet, bis sie mit dem Morden anfingen?”
(Maigret)

“Was machen Sie denn da?”
(Yvette Sudre)
“Ich denke auf Papier, Madame.”
(Inspektor Castaing)

“Antworten Sie, oder ich bringe Sie dahin, wo man Ihnen das Antworten beibringt.”
(Maigret)

“Bleiben Sie sitzen, sonst knallt’s!”
(Maigret)

“Es ist etwas Furchtbares passiert. Meine Schwiegermutter ist gestorben.”
(Charles Besson)
“Furchtbar nennst du das, wo ihr halb Dieppe gehört?”
(Theo Besson)

“Charles, mein Junge, bring mir doch bitte mein Cape. Die Nacht ist doch etwas zu kühl für eine alte Dame wie mich.”
(Madame Besson)


Kaum hat Kommissar Jules Maigret eine für ihr fortgeschrittenes Alter noch überaus renitente greise Frau, die nicht zögert, selbst gegen ihn handgreiflich zu werden, verhaften lassen, wird ihm der Besuch der nächsten alten Dame avisiert. Zunächst widerwillig empfängt Maigret Madame Valentine Besson, deren Charme ihn jedoch sofort für sie einnimmt. Sie erzählt dem Kommissar, dass ihr Hausmädchen Rosa Trochu vor zwei Tagen durch einen mit Strychnin versetzten Schlaftrunk verstorben ist. Madame Besson ist überzeugt, dass der Mordanschlag eigentlich ihr gegolten hat und bittet Maigret, sich der Sache anzunehmen.

Die Familie Besson lebt in Étretat, einem Seebad in der Nähe von Le Havre in der Normandie. Madame Bessons Stiefsöhne Charles und Theo aus der ersten Ehe ihres verstorbenen Gatten sowie ihre Tochter Yvette Sudre verabscheuen einander so sehr, dass sie sich gegenseitig mit Verbalinjurien wie “Ratte” und “Vollidiot” titulieren. Das Familienoberhaupt hegt für sie alles andere als mütterliche Gefühle, sondern bringt ihnen lediglich Abneigung und Verachtung entgegen, die allerdings hinter äußerer Liebenswürdigkeit verborgen werden. Charles Besson ist Abgeordneter, und seine einzige Sorge nach Rosas Ableben besteht darin, ob ihm der unerwartete Todesfall bei seinen Wählern, für die er nichts als Geringschätzung empfindet, Stimmen kosten wird. Seine scheinheilige Jovialität wird nur noch von seiner Ignoranz übertroffen. Theo Bessons alleiniger Lebenszweck ist der Umgang mit der Haute Société, und obwohl dem blasierten Geck für sein tägliches “süßes Nichtstun” keine ausreichenden finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, frönt er nichts anderem. Yvette Sudre spricht mit schonungsloser Offenheit über die moralische Verkommenheit ihrer Familie, hält es jedoch mit der ehelichen Treue selbst nicht besonders genau.

Durch den ortsansässigen Inspektor Castaing erfährt Kommissar Maigret interessante Informationen über die Familie Besson jedoch kaum etwas über das Opfer. Rosa Trochu entstammte einfachen Verhältnissen und galt als naiv und leicht beeinflussbar. Ihre Lieblingsbeschäftigung waren medizinische Fachbücher, nach deren Lektüre sie regelmäßig Dr. Jolly, den Hausarzt der Familie Besson, konsultierte, da sie glaubte, an einer bedrohlichen Krankheit zu leiden. Ihre nicht sexuell motivierte Beziehung zu Theo Besson gibt Kommissar Maigret ebenso ein Rätsel auf wie der Smaragdring, der sich unter Rosas bescheidenen Habseligkeiten befunden hat.

Während Maigret noch mit den Ermittlungen im Mordfall Rosa Trochu beschäftigt ist, ereignet sich ein weiterer Todesfall. Rosas Bruder Henri wird telefonisch gebeten, am Abend Theo Besson aufzusuchen. Als er das Haus betreten will, wird er erschossen ...

Anmerkungen:

Zitat
“Er lies sie hereinkommen und in der Tat war sie die entzückendste alte Dame, die man sich vorstellen konnte, klein und zierlich, mit einem rosigen Gesicht und schlohweißem Haar. Sie hatte etwas so Lebhaftes und so anmutige Bewegungen, dass man sie eher für eine Schauspielerin, die eine alte Marquise darstellt, als für eine wirkliche alte Dame hätte halten können.”

“Wieder einmal weckte dies alles in Maigret Kindheitserinnerungen; wieder einmal war es wie das Bild einer Welt, so wie man sie sich wünscht und wie man gern glauben möchte, dass sie sei. Étretat mit seinen hübschen, blitzsauberen Häuschen wirkte so freundlich, dass es als Hintergrund einer Tragödie so gar nicht geschaffen schien.”

“Und wenn ich die Antworten verweigere?” - “Das würde absolut nichts daran ändern, außer dass ich Ihnen vielleicht einen kräftigen Schlag ins Gesicht versetzte, wonach mich schon seit einer Viertelstunde gelüstet.”

(Georges Simenon: “Maigret und die alte Dame”)



Wenn alte Damen den Pfad von Kommissar Jules Maigret kreuzen, ist dies stets alles andere als erfreulich, wenn man an seine Begegnungen mit Madame Serre (“Maigret und die Bohnenstange”), Madame Gallet (“Maigret und der tote Herr Gallet”) und Madame Bellamy (“Maigret nimmt Urlaub”) zurückdenkt. Hier scheint der Fall endlich einmal anders zu liegen, denn Madame Valentine Besson ist eine charmante Plauderin und überdies eine große Verehrerin des Kommissars. Doch die äußere Fassade erweist sich als trügerisch, wie bereits in einer Szene angedeutet wird, in der die alte Dame ein Tablett poliert und ihr Antlitz darin grotesk verzerrt widergespiegelt wird. Die Bessons sind eine Familie, in der nur der äußere Anschein etwas gilt und hinter der glatten Oberfläche nichts als Heuchelei und Bosheit zu finden sind. Als Maigret die glänzende Fassade durchschaut, wird der angeblich so geschätzte berühmteste Kriminalist Frankreichs als vermeintlicher “Prolet” geschmäht.

Erneut erweist sich Maigret als einfühlsamer Menschenversteher, als er Rosas verbitterte Hinterbliebene aufsucht. Ein Hinweis auf die Kochkünste von Madame Trochu lässt deren Widerstreben gegen seine Befragung dahinschmelzen. Den Respekt des ihm gegenüber zunächst fast feindselig eingestellten Bruders der Toten gewinnt Maigret dadurch, dass er ein Glas Apfelmost ebenso auf einen Zug leeren kann wie der Fischer Henri.

Mit gewohnter Toleranz und Lebensklugheit nimmt Maigret die ständigen außerehelichen Eskapaden von Yvette Sudre lediglich zur Kenntnis statt die untreue Frau moralisch zu verurteilen. Was den Kommissar in seinem tiefsten Inneren empört und was er den betreffenden Herrschaften auch lautstark zur Kenntnis bringt, ist deren hinter scheinbar formvollendeten Umgangsformen verborgene Niedertracht, die in ihrem grenzenlosem Besitzstreben bereit ist, mehrere Menschenleben zu vernichten.
Erstmals wird Maigret massiv handgreiflich gegen einen Beteiligten, indem er ihn am Kragen packt und ihn ohrfeigt. Mit dieser Darstellung des Kommissars erinnert Rupert Davies an Jean Gabin, der in “Maigret kennt kein Erbarmen” (1959) dem Mörder eine Backpfeife verabreicht und ihn am Schlafittchen an den Sarg seines Opfers schleift.

Drehbuchautorin Margot Bennett nahm lediglich einige eher unbedeutende Veränderungen an der literarischen Vorlage von Georges Simenon vor. Der Vorname von Madame Bessons Tochter wurde von Arlette zu Yvette verändert, der Name ihres derzeitigen Liebhabers von Hervé Peyrot zu Léon Pereau. Rosas Vater tritt in der Fernsehadaption ebensowenig in Erscheinung wie ihr kleiner Bruder und ihre jüngere Schwester, außerdem verhalten sie sich gegenüber dem Kommissar im Roman von Beginn an weitaus freundlicher als Henri und seine Mutter in der Verfilmung. Dafür muss der Zuschauer nicht auf den im Roman abwesenden Lucas verzichten.

Mary Ney (1895–1981) gestaltet die Titelrolle auf faszinierende Weise. Als Valentine Besson entfaltet sie einen bestrickenden Charme, dem sich selbst der erfahrene Kommissar Maigret zumindest anfänglich nicht entziehen kann, eine sogleich für ihre Persönlichkeit einnehmende Selbstironie und zugleich die Abgründe einer von Selbstsucht und Habgier zerstörten Seele. Mary Neys wohl berühmteste Rolle ihrer fünfzig Jahre währenden Karriere als Darstellerin ist gänzlich anderer Art. In “Jamaica Inn” (“Riff-Piraten”) von Alfred Hitchcock verkörpert sie die im Original den überaus sprechenden Vornamen Patience (Geduld) tragende, sanfte Ehefrau von Joss Merlin, des von Leslie Banks verkörperten Anführers einer Bande von Piraten.

Anthony Newlands (1926–1995) ist der Wallace-Gemeinde vertraut durch seine Rolle als Zirkusdirektor Barberini in “Das Rätsel des silbernen Dreieck” (1967), wo er übrigens mit Herbert Weicker den selben Synchronsprecher erhielt wie in “Maigret und die alte Dame”.

In der deutschen Fassung kommt der Zuschauer auf gewisse Weise in den Genuss von zwei Maigrets, denn Klaus W. Krause, der Inspektor Castaing synchronisiert, lieh viele Jahre lang Jean Gabin seine Stimme unter anderem auch in dem Spielfilm “Kommissar Maigret sieht rot” (1963) Eine weitere Begegnung besonderer Art erlebt man durch Herbert Weicker für Anthony Newlands und durch Kurt E. Ludwig für Neil McCarthy, da hier akustisch Mr. Spock und Scotty außerhalb von “Raumschiff Enterprise” auf einander treffen. Mit Ursula Krieg für die Titelheldin bekommt Maigret sozusagen kriminalistische Konkurrenz, denn sie ist berühmt für ihre Synchronisation von Margaret Rutherford in dreien ihrer vier Miss-Marple-Filme.

Nach dem Anschauen der ersten Staffel von “Kommissar Maigret”, die mir ein uneingeschränktes Vergnügen bereitet hat, soll hier ein Zwischenfazit in Form eines von mir gestalteten Hommage-Videos folgen:

Berthold Deutschmann Offline




Beiträge: 194

18.10.2015 16:09
#129 RE: Rupert Davies als "Kommissar Maigret" (auf DVD!) Zitat · Antworten

Unbestreitbar bist Du nicht nur "our Wallace Queen", liebe Cora Ann, sondern auch "notre reine de Maigret". Danke!
Viel Spaß und Spannung wünsche ich Dir beim Anschauen von Volume 2 der DVD-Sets.

Herzlicher Gruß
Berthold

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

18.10.2015 22:25
#130 RE: Rupert Davies als "Kommissar Maigret" (auf DVD!) Zitat · Antworten

Vielen Dank, Berthold!

Ich habe bereits die erste Folge der zweiten Staffel gesehen und bin absolut begeistert davon. Als kleiner Vorgeschmack: in "Maigret und die Gangster" erwartet den Zuschauer die Bekanntschaft mit den Inspektoren Torrence und Lognon, eine Kissenschlacht zwischen Inspektor Torrence und Mademoiselle Adrienne unter dem Motto "Sie küßten und sie schlugen sich", ein Attentat auf Kommissar Maigret, die schrecklichen Auswirkungen eines Trinkgelages auf die Physis des bisherigen Abstinenzlers Lognon sowie mehr Action in einer einzigen Episode als in allen bisherigen Folgen zusammen.



Ein "Famlienfoto" mit "Pechvogel": Inspektor Lognon bei Maigret, Lucas und Lapointe und ein "Familienfoto" mit Neuzugang: Torrence, Lucas und Maigret versuchen, Mademoiselle Adrienne zu bändigen

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

24.10.2015 11:48
#131 RE: Rupert Davies als "Kommissar Maigret" (auf DVD!) Zitat · Antworten








“Maigret und die Gangster”
(“The Experts”)

Regie: Andrew Osborne

Drehbuch: Giles Cooper

Darsteller: Rupert Davies (Kommissar Jules Maigret), Henry Oscar (Lognon), Ewen Solon (Inspektor Lucas), Neville Jason (Lapointe), Victor Lucas (Torrence), Bruno Barnabe (Pozzo), Sylva Langova (Adrienne), Anita Sharp-Bolster (Madame Lognon), Bill Nagy (Harry Lister), Lee Hamilton (Bill Larner), Dallas Cavell (Charlie Cinaglia), David Lawton (Tony Cicero)

Literarische Vorlage: “Maigret, Lognon et les gangsters” (“Maigret, Lognon und die Gangster” / “Maigret und die Gangster”) von Georges Simenon


“Lognon - ein komischer Kauz. Er bildet sich ein, er wär Sherlock Holmes persönlich, leider geht ihm fast alles daneben. Er ist schwer beleidigt, weil er noch nicht zum Kommissar befördert wurde ... ausgesprochener Unglücksrabe. Bei uns heißt er nur ‘Inspektor Pechvogel’.”
(Lucas)

“Im Dienst pflege ich keinen Alkohol zu mir zu nehmen.”
(Lognon)
“Dann sind Sie selber schuld!”
(Maigret)

“Wir können doch nicht sämtliche Brünetten von Paris verhören.”
(Lapointe)
“Nein, vor allen Dingen du nicht. Apropos, wie geht’s denn Ihrer Frau?”
(Maigret)
“Wollen Sie damit andeuten, dass Larner auch mit meiner Frau ...”
(Lognon)
“Nein, nein, nein. Aber ich bitte Sie, Lognon! Wer Ihre Frau kennt, würde doch nicht im Traum auf so eine Idee kommen ...”
(Maigret)

“Du rufst jetzt Madame Maigret an.”
(Lucas)
“Ich? Wieso ich?”
(Lapointe)
“Weil du näher am Apparat bist.”
(Lucas)

“Hören Sie zu. Ich meine es gut mit Ihnen. Hier haben Sie es nur mit Amateuren zu tun, aber die drei Jungs, die Sie suchen, sind Berufsverbrecher. Wenn denen jemand in die Quere kommt, legen sie ihn um. Und wenn’s ein Bulle ist.”
(Pozzo)

“Wenn hier noch mehr von Ihrer Sorte erscheinen, dann springe ich Ihnen pudelfasernackt ins Gesicht.”
(Adrienne zu Torrence)

“Wer hat Ihnen denn erlaubt, sich zu setzen? Meine Möbel sind zu klein für solche Riesenbabies.”
(Adrienne zu Torrence)

“Aber Sie brauchen keine Angst zu haben. Inspektor Torrence wird zu Ihrem Schutz hierbleiben.”
(Maigret)
“Was? Der soll mich beschützen?”
(Adrienne)
“Ja, Mademoiselle. Was besseres habe ich nicht zu bieten.”
(Maigret)

“Was machen Sie denn hier?”
(Maigret)
“Ich melde mich zum Dienst.”
(Lognon)
“Sie Bazillenschlepper!”
(Maigret)

“Also, mach’s gut, mein Sohn. Bis morgen!”
(Lucas)
“Na, dann schlaf schön, Papi.”
(Lapointe)
“Was heißt hier Papi? Dir zieh ich gleich die Ohren lang, du Grünschnabel!”
(Lucas)

“Was haben Sie denn?”
(Maigret)
“Mir ist hundsmiserabel.”
(Lognon)
“Was ist passiert, Lognon?”
(Maigret)
“Ich war mit einem Amerikaner zusammen, und wir haben Whisky getrunken.”
(Lognon)
“Viel?”
(Maigret)
“Nein. Wir sind dann sehr bald zum Kognak übergegangen, einem wunderbaren Hennessy. Und weil wir beide so traurig waren, haben wir sämtliche Schnäpse vom Wodka bis zum Kümmel durchprobiert.”
(Lognon)
“Bis ihr knallbesoffen wart.”
(Maigret)

“Darauf müssen wir unbedingt einen trinken.”
(Maigret)


Inspektor Lognon, ein früherer Mitarbeiter von Kommissar Jules Maigret, der inzwischen im zweiten Revier des Neunten Distriktes tätig ist, beobachtet zu nächtlicher Stunde, wie ein Mann aus einem fahrenden Wagen flieht und dabei scheinbar erschossen wird. Lognon alarmiert von einer Notrufsäule aus sogleich seine Kollegen. Als er an den Tatort zurückkehrt, ist die vermeintliche Leiche verschwunden.

Die Ermittlungen von Kommissar Maigret und Inspektor Lognon, dessen Hang zur Unleidlichkeit nur noch von seinem beruflichen Misserfolg übertroffen wird, führen sie auf die Spur von drei Amerikanern: Bill Larner, Charlie Cinaglia und Tony Cicero sind skrupellose Berufsverbrecher, denen ein Menschenleben nichts gilt.

Anmerkungen:

Zitat
“Es wirkte wie ein schlechter Witz, dass Maigret bei solch einem Wetter und in einem Augenblick, da er schon wütend genug war, den Namen jenes Beamten am anderen Ende der Leitung hörte, den man im ganzen Haus nur Inspektor Pechvogel nannte, den mürrischsten aller Pariser Polizeibeamten, dessen ewiges Missgeschick so sprichwörtlich geworden war, dass manche behaupteten, er ziehe geradezu das Unglück an.”

“Aber nun war nicht Lognon am Apparat sondern seine Frau. ... Maigret hatte sie kennengelernt, und seitdem konnte er ihm nichts mehr übelnehmen; er ging ihm zwar weiterhin so viel wie möglich aus dem Wege, aber er tat ihm nun wirklich von Herzen leid.”

“Er wusste, dass er nachgerade genug hatte und die Sache so oder so zum Ende bringen wollte. Diese Männer, die aus den Vereinigten Staaten über den Ozean gekommen waren, hatten mitten in Paris einen Mann erschossen, Lognon zu Boden geschlagen, einen zweiten Inspektor lebensgefährlich verletzt und eine Frau entführt. Obwohl alle Zeitungen ihre Fotos gebracht hatten, obwohl jeder Polizeiposten ihr Signalement hatte, bewegten sie sich völlig ungezwungen in einer Stadt, die sie kaum kannten und griffen sich, wenn sie ihn brauchten, irgend einen Wagen, als ob sie ein Taxi heranwinkten.”

“Da tat Maigret etwas, was er in seiner ganzen Laufbahn noch nie getan hatte: er lies seiner Wut freien Lauf und trat mit seinem Schuhabsatz auf Charlies Hand.”

(Georges Simenon: “Maigret und die Gangster”)



“Maigret und die Gangster” beginnt mit der rasantesten Prätitelsequenz der gesamten bisherigen Serie. Die Berufsverbrecher aus den Vereinigten Staaten bescheren dieser Folge mehr Action als sämtliche Episoden der ersten Staffel. Darüber hinaus wird durch umfangreiche Bauten und zahlreiche Außenaufnahmen dem Eindruck reiner Studioatmosphäre positiv entgegengewirkt. Die Anwendung von physischer Gewalt erhält eine deutlich größere Dimension: auf Kommissar Maigret wird ein Mordanschlag unternommen, Inspektor Lognon wird entführt und brutal zusammengeschlagen, ein Streifenpolizist bekommt einen Bauchschuss, und Maigret und seine Mitarbeiter liefern sich mit den Gangstern eine Schlägerei. Nach den geringfügigen Scharmützeln in “Maigret und die Tänzerin Arlette” und “Maigret und der tote Herr Gallet” ist der bisher so verpönte Schusswaffengebrauch in dieser Episode allgegenwärtig.

Doch auch der Humor kommt in “Maigret und die Gangster” nicht zu kurz. Ausgerechnet der sich sich stets als Abstinenzler rühmende Inspektor Lognon spricht exzessiv dem Alkohol zu - mit verheerenden Folgen für seine Physis. Inspektor Torrence soll ein Verhör mit Bill Laners Freundin Adrienne führen, kommt jedoch gar nicht dazu, da sie ihm Kissen und andere Gegenstände an den Kopf wirft. Erst als Maigret und Lucas zu Torrence’ Verstärkung eintreffen, gibt sie zwar die körperliche Gegenwehr auf, setzt dafür jedoch ihr loses Mundwerk als Waffe ein und überzieht die Kriminalisten mit Schmähungen. Später wiederum scheint Adrienne ihr Herz für den von ihr zunächst so missachteten Torrence entdeckt zu haben, und wenn Lucas seinen Kollegen nicht zu einem Einsatz abgeholt hätte, wäre der Abend für sie und ihren Bewacher weitaus angenehmer verlaufen als ein Dienst nach Vorschrift.

Nachdem er bisher lediglich erwähnt wurde, tritt Inspektor Torrence nunmehr erstmalig persönlich in Erscheinung. Bei Georges Simenon spielt er nur eine untergeordnete Rolle, und es ist bezeichnend, dass der Autor ihn bereits in seinem ersten Roman “Maigret und Pietr der Lette” sterben lässt, ihn später jedoch wieder als Mitarbeiter des Kommissars “reanimiert”. Simenon räumte ein, die Tatsache von Torrence’ Ableben schlicht vergessen zu haben. Laut “Maigrets Memoiren” hat der Inspektor später den Polizeidienst quittiert und ein Detektivbüro eröffnet. Der Inspektor, dessen hervorstechendste Charaktereigenschaft sein heiteres und unbekümmertes Naturell sein dürfte, erweist sich sogleich als belebendes Element innerhalb der Serie. Die äußere Erscheinung des Schauspielers Victor Lucas (1919–2001), der den selben Familiennamen wie Maigrets treuester Mitarbeiter trägt, unterscheidet sich um einiges von Simenons Beschreibung. Torrence wird zwar als kräftig aber keineswegs als großgewachsen beschrieben.

Ewen Solon (1917–1985) ähnelt seinem literarischen Vorbild Lucas ebenso wenig. Lucas wird von Simenon als eine etwas kleiner geratene, zehn Jahre jüngere Kopie von Maigret beschrieben. Ewen Solon und Rupert Davies trennt lediglich ein Jahr, und der kleine und schlanke Schauspieler ist alles andere als untersetzt.

Jason Neville (Jahrgang 1934) als Lapointe ist der einzige Darsteller eines Mitarbeiters von Maigret, der der literarischen Vorlage nahezu exakt entspricht, bis hin zu den dunklen Haaren. Analog zu Simenons Romanen reift er innerhalb der Serie von einem eher sanften, fast schüchternen jungen Mann zu einem zuverlässigen, von ruhigem Selbstbewusstsein erfüllten Kriminalisten, was bereits in dieser Folge deutlich wird.

Dass Georges Simenon zwei der Assistenten seines Helden als diesem physisch ähnlich beschrieb, hätte sich für die Fernsehadaption als eher nachteilig erwiesen. Ein Ensemble von Schauspielern mit ausschließlich ähnlich großer und ähnlich ausladender Statur wie die Titelfigur würde zu Eintönigkeit und Langeweile führen. Statt dessen erlebt der Zuschauer vier Darsteller von unterschiedlicher Physis, die sich gerade aufgrund der Verschiedenartigkeit der von ihnen verkörperten Charaktere hervorragend ergänzen. Besonders das von einem wunderbar trockenen Humor getragene Zusammenspiel von Rupert Davies und Ewen Solon ist ein wahrer Genuss.

Drehbuchautor Giles Cooper hat Simenons Roman gestrafft und zum Beispiel die Figur des Baron, eines verdeckten Ermittlers, zugunsten von mehr Handlungsspielraum für Lognon eliminiert. So ist der veritable Vollrausch, den sich Baron in der literarischen Vorlage antrinkt, nunmehr für “Inspektor Pechvogel” reserviert. Der Name des amerikanischen Kriminalisten, der auf eigene Faust handelt und Maigrets Ermittlungen lediglich für seine Zwecke benutzt, lautet in der Fernsehadaption Lister statt ursprünglich Pills. Statt des Barons in der Romanvorlage ist es im Film Lister, der den Tathergang erläutert. Überdies ist das Verhältnis der beiden Männer, die einander im Film von früheren Zeiten her kennen, deutlich entspannter als im Roman, wo sie einander fremd sind und sich Maigret erst dann damit abfinden kann, dass der Amerikaner in seinen Gefilden “gewildert” hat, nachdem die Beiden einige Gläser Whisky mit einander getrunken haben. Madame Maigret hat zwar zwei kurze Auftritte im Roman, unter anderem gehen sie und ihr Mann ins Kino, was auch in der Fernsehfassung erwähnt wird, jedoch tritt sie dort leider nicht persönlich in Erscheinung. Die amüsanten Erlebnisse von Torrence und Mademoiselle Adrienne entstammen der Phantasie von Cooper und nicht der von Simenon. Die gravierendste Änderung ist jedoch, dass Lognon niemals Kommissar Maigret unterstellt war und in den Neunten Bezirk versetzt wurde sondern dass er im Gegenteil eine Tätigkeit am Quai des Orfèvres anstrebt, was ihm jedoch stets von den übergeordneten Dienststellen verweigert wird und zu seiner allgemeinen Unleidlichkeit in beträchtlichem Maße beiträgt.

Henry Oscar (1891- 1969) verkörpert den griesgrämigen Inspektor Lognon auf so kongeniale Weise zu Simenons Roman und sein Auftritt bereitet dem Zuschauer so viel Vergnügen, dass damit schon die Vorfreude auf sein erneutes Erscheinen in “Maigret und Inspektor Lognons Triumph” geweckt wird.

Ebenso großartig agiert seine Kollegin Anita Sharp-Bolster (1895 - 1985), die als Madame Lognon - alte Damen sind und bleiben offenbar höchst unsympathische Figuren bei Simenon - ihren Gatten in Sachen Übellaunigkeit noch übertrifft.

Ein Detail am Rande: die Requisite hat Kommissar Maigret nunmehr auch optisch zu einem verheirateten Mann gemacht. Seit “Maigret und die Gangster” trägt Rupert Davies einen Ehering.

Berthold Deutschmann Offline




Beiträge: 194

25.10.2015 17:26
#132 RE: Rupert Davies als "Kommissar Maigret" (auf DVD!) Zitat · Antworten

Zitat von Cora Ann Milton im Beitrag #131
Die äußere Erscheinung des Schauspielers Victor Lucas (1919–2001), der den selben Familiennamen wie Maigrets treuester Mitarbeiter trägt, unterscheidet sich um einiges von Simenons Beschreibung. Torrence wird zwar als kräftig aber keineswegs als großgewachsen beschrieben.

Ewen Solon (1917–1985) ähnelt seinem literarischen Vorbild Lucas ebenso wenig. Lucas wird von Simenon als eine etwas kleiner geratene, zehn Jahre jüngere Kopie von Maigret beschrieben. Ewen Solon und Rupert Davies trennt lediglich ein Jahr, und der kleine und schlanke Schauspieler ist alles andere als untersetzt.

Jason Neville (Jahrgang 1934) als Lapointe ist der einzige Darsteller eines Mitarbeiters von Maigret, der der literarischen Vorlage nahezu exakt entspricht, bis hin zu den dunklen Haaren. Analog zu Simenons Romanen reift er innerhalb der Serie von einem eher sanften, fast schüchternen jungen Mann zu einem zuverlässigen, von ruhigem Selbstbewusstsein erfüllten Kriminalisten, was bereits in dieser Folge deutlich wird.

Dass Georges Simenon zwei der Assistenten seines Helden als diesem physisch ähnlich beschrieb, hätte sich für die Fernsehadaption als eher nachteilig erwiesen. Ein Ensemble von Schauspielern mit ausschließlich ähnlich großer und ähnlich ausladender Statur wie die Titelfigur würde zu Eintönigkeit und Langeweile führen.

Die Abweichungen der Inspektoren-Charaktere dieser Fernsehserie in Bezug auf die Romanreihe sowie Deine Begründungen dafür, liebe Cora Ann, sind sehr interessant. Aber wie sieht es beim Kommissar Maigret selber aus? Entspricht er den Romanvorlagen? In England gab es Kritiken, Rupert Davies wirke zwar groß und massig, jedoch bei weitem nicht massig genug. Wenn wir ihn uns neben der Maigret-Statue in Delfzijl vorstellen (es gibt ja auch Fotos davon: die Enthüllung der Statue 1966), muss man zugeben: "Davies is not heavy enough". Dagegenhalten kann man: Auch die Statue ist nur eine Interpretation, nämlich die des holländischen Bildhauers. In etlichen Kinofilmen ist Maigret bedeutend kleiner und leichter als der Maigret dieser TV-Serie. Dem Zuschauer und Leser bleibt nur übrig, sich auf die Originalromane zu beziehen.

Von Simenons Beschreibungen her wissen wir: Maigret ist groß und schwer, massig, aber stark, hat ein breites Gesicht, trägt - zumindest am Anfang seiner Polizeikarriere - einen "chapeau melon", eine Melone also wie John Steed (aber oft ist auch einfach nur von einem "Hut" die Rede, wohl eher im Sinne von "Schlapphut"), Mantel und Schal, wobei er den Mantelkragen manchmal hochgeschlagen hält. Wenn er eine Holztreppe hinauf- oder hinuntergeht, knarren stets die Stufen unter seinem Gewicht. Fast immer raucht er seine so geliebte Pfeife, aber, bei Besuchen, in Gegenwart anderer Leute, fragt er auch mal an, ob sein Rauchen überhaupt gestattet sei. Außerdem nimmt er in fremden privaten Räumen in Gegenwart von deren Bewohnern normalerweise seinen Hut ab, als Zeichen des Respekts und der grundsätzlichen Freundlichkeit ihnen gegenüber. Seine äußere Erscheinung strahlt im allgemeinen Vertrauenswürde und hohe Verständnisfähigkeit aus, was ihm in manchen Kriminalfällen sehr entgegenkommt, wenn nämlich ein Verdächtiger, ohne ihn in einem strengen Verhör extrem unter Druck gesetzt zu haben, ihm seine Tat einfach so gesteht, nur um sein Gewissen endlich zu erleichtern.

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

25.10.2015 21:44
#133 RE: Rupert Davies als "Kommissar Maigret" (auf DVD!) Zitat · Antworten






Zitat
“Er war groß und breit, vor allem breit, beleibt und kräftig. Seine nicht besonders gewählte Kleidung unterstrich einen leicht proletarischen Zug, der auch zu seiner Erscheinung gehörte. Sein Gesicht wirkte massig, und seine Augen konnten so unbeweglich und stumpf sein wie die eines Ochsen.”

“ ... sein fleischiges, wie aus Ton geknetetes Gesicht ...”

(Georges Simenon: “Maigret unter den Anarchisten”)



Georges Simenon hat seine berühmte Schöpfung Jules Maigret auf unverwechselbare Weise beschrieben, wobei der Familienname sich in schöner Ironie von "maigre" (mager) ableitet. Vergleicht man Simenons Worte mit dem Gesicht von Rupert Davies, so ist die Ähnlichkeit in der Tat frappierend. Einige Episoden der Serie wie zum Beispiel “Maigret und sein Revolver” und “Maigret als möblierter Herr” schwelgen geradezu in Großaufnahmen dieses Antlitzes, in dem Güte und Verschmitztheit, Härte und Sanftmut sich auf wunderbare Weise ergänzen. Was die Schwere und Breite des Körperbaus angeht, so erscheint mir beides in ausreichendem Maße gegeben.

Nichts Menschliches ist ihm fremd, seine Toleranz macht nur Halt vor Infamie und Niedertracht. Maigrets väterliche Herzensgüte lässt ihn einem sich zu Unrecht selbst des Mordes bezichtigenden jungen Mann liebevoll übers Haar fahren, ein von ihm festgenommener jugendlicher Dieb darf vor dem Verhör zunächst einmal etwas essen und ein völlig verzweifelter Neunzehnjähriger, den Maigret soeben von einem Mord abgehalten hat, wird von ihm sanft ermahnt, sich die Haare zu kämmen, da er ihn anschließend zum Essen einladen möchte.

Gegen die Ausstaffierung mit Melone und Samtkragen durch Georges Simenon verwahrt sich der Kommissar in “Maigrets Memoiren” übrigens höchstpersönlich, und so ist es nur konsequent, dass Rupert Davies als Maigret einen Trilby und einen Trenchcoat trägt, was ihm beides ausgezeichnet steht. Darüber hinaus erlebt der Zuschauer den Kommissar häufig in Hemdsärmeln sowie in einem eleganten Morgenmantel.

Zu seinen unverzichtbaren Utensilien gehört selbstverständlich die geliebte Pfeife, und ebenso undenkbar ist Maigret ohne seine ausgeprägte Neigung zum Alkohol: Calvados, Pernod, Pastis, Whisky, Weißwein, Chartreuse, Chianti und immer wieder sein geliebtes Bier.

Zitat
“‘Was darf ich Ihnen bringen, Monsieur Maigret?’ Bier natürlich! Er hatte Durst, hätte fünf oder sechs Bier hintereinander hinuntergießen können.”

(Georges Simenon: “Maigret und die Bohnenstange”)



“Ich trinke sehr oft belgisches Bier in Frankreich, aber wenn ich in Belgien bin, trinke ich englisches Bier.”
(Maigret)
“Und in England?”
(Lucas)
“Da trinke ich schottischen Whisky.”
(Maigret)
("Maigret unter den Anarchisten")


Außer der Anregung seines Appetites durch einen Aperitif in der Brasserie “Dauphine” - die hoffentlich in der Serie endlich einmal nicht nur erwähnt sondern auch gezeigt wird - und der Linderung seines Durstes dient Maigret der Genuss von Alkohol selbstredend auch dem Knüpfen sozialer Kontakte. Wie leicht man einen Wirt zum Reden bringt, wenn man ihm nur versichert, wie ausgezeichnet sein Wein schmeckt. Wie schnell der Alkohol die Zunge eines Anderen lösen kann. Wie angenehm es sich bei einem Gläschen plaudern lässt.

"The moment Simenon saw me he shouted: "C'est Maigret, c'est Maigret. You are the flesh and bones of Maigret! ... That was a wonderful beginning. Then he drove us to his lovely château in the village of Enchandens, where I met his wife. Later he began to coach me in Maigret's idiosyncrasies.” erinnert sich Rupert Davies. Diese Eigenheiten sind vor allem der häufige Griff zum Gesicht: das Aufstützen des Kinns auf die Faust, das Kratzen am Kopf, das Durchfahren der Haare mit beiden Händen. Gesprächspartner werden in den Oberarm oder vor die Brust geboxt, zum Trost wird der Arm um den Betreffenden gelegt. Darüber hinaus das häufige Aufstützen auf Möbelstücke: Stühle werden oft rittlings in Beschlag genommen, auf Stühle und Schreibsekretäre wird einer der Füße abgestützt.

“Kommissar Maigret” ist ein Gesamtkunstwerk, zu dessen unvergänglichem Zauber viele Faktoren beitragen, doch wäre es nicht denkbar ohne die faszinierende Gestaltung der Titelrolle durch Rupert Davies.

Berthold Deutschmann Offline




Beiträge: 194

26.10.2015 19:58
#134 RE: Rupert Davies als "Kommissar Maigret" (auf DVD!) Zitat · Antworten

Zitat von Cora Ann Milton im Beitrag #133
Calvados, Pernod, Pastis, Whisky, Weißwein, Chartreuse, Chianti und ... Bier.
... Brasserie “Dauphine” - die hoffentlich in der Serie endlich einmal nicht nur erwähnt sondern auch gezeigt wird - ...

Da Bistro-Name und Sortimentsliste schon vorliegen ("belegte Brötchen" müsste es aber auch geben), fehlt eigentlich nur noch der Eröffnungstermin und der genaue Standpunkt in Deutschland. Bin sicher, auch viele Wallace-Fans würden sich das nicht entgehen lassen. Vielen Dank, liebe Cora Ann, für Deine sehr gut fundierten und scharfsinnigen Beiträge.

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

31.10.2015 17:45
#135 RE: Rupert Davies als "Kommissar Maigret" (auf DVD!) Zitat · Antworten









“Maigret als möblierter Herr”
(“The Cactus”)


Regie: Eric Tayler

Drehbuch: Roger East

Darsteller: Rupert Davies (Kommissar Jules Maigret), Helen Shingler (Madame Maigret), Ewen Solon (Lucas), Neville Jason (Lapointe), Betty Baskcomb (Mademoiselle Clèment), Sheila Burrell (Francoise Boursicault), Endre Muller (Vamas), Carl Bernard (Foncrier), Terry Scully (Èmile Paulon), Penny Morell (Blanche Dubit), Harold Scott (Dr. Pardon)

Literarische Vorlage: “Maigret en meublé” (“Maigret als möblierter Herr”) von Georges Simenon


“Ich weiß genau, dass man mir nachsagt, ich würde einen Verbrecher manchmal nicht hart genug behandeln, aber das Schwein, das ihn angeschossen hat, wird so etwas nicht behaupten.”
(Maigret)

“Du kannst, wenn du willst, auch wie ein Landstreicher aussehen, aber Lapointe sieht man schon an der Nasenspitze an, dass er von der Polizei ist.”
(Maigret zu Lucas)

“Ist das der Caruso? Der sollte sich lieber einen Calvados mit ins Bett nehmen.”
(Maigret angesichts von Vamas mit einer Wärmflasche)

“Was gibt’s da zu lachen?”
(Maigret)
“Sie sind so komisch, wenn Sie schimpfen.”
(Mademoiselle Clèment)

“Gib nicht so an, ich will dir doch helfen.”
(Maigret)

“Also raus mit der Sprache und spiel hier nicht den Taubstummen!”
(Maigret)

“Ich wohn’ gegenüber, Madame Boursicault. Wenn Sie der Meinung sind, dass es besser ist die Wahrheit zu sagen, dann rufen Sie mich an.”
(Maigret)

“Sie sind ein feiner Kerl.”
(Mademoiselle Clèment)
“Ach, na ja ...”
(Maigret)

“Ein Ehemann erfährt den Namen des Liebhabers seiner Frau doch zuletzt.”
(Maigret)

“Sie können mich nicht verhaften, Sie haben keinen Haftbefehl. Das stimmt doch, nicht wahr? Und wenn Sie nicht sofort mein Zimmer verlassen, fang' ich an zu schreien. Ich werde sagen, dass Sie zudringlich geworden sind. Eine kranke Frau so zu quälen, schämen Sie sich!”
(Madame Boursicault)
“Ich habe gehofft, Sie würden sich mir anvertrauen. Ich will doch nur das Beste für Sie.”
(Maigret)

“Das ist ein uraltes Ding. Er hat mal meinem Vater gehört.”
(Mademoiselle Clèment)
“Richtig. Er war Oberkellner und hat damit die Gäste umgelegt, die nicht gezahlt haben.”
(Maigret)

“Aber ich hab noch ein Schülerin bei mir.”
(Vamas)
“Ach so. Sagen Sie, es wär Ihnen grad eingefallen, dass Sie heute noch den ‘Lohengrin’ singen müßten.”
(Maigret)

“Wenn jemand auf einen ihm völlig unbekannten Menschen schießt, sitzt ihm das Messer an der Kehle.”
(Maigret)

“Darfst du denn im Wohnzimmer deiner Wirtin rauchen?”
(Madame Maigret)
“Hier darf ich alles.”
(Maigret)

“Wie geht es Ihrer Schwester? Ist das Baby angekommen?”
(Mademoiselle Clèment)
“Ja, ein Junge. Er wiegt acht Pfund. Er soll Jules heißen, genau wie sein Onkel.”
(Madame Maigret)
“Sieht er mir wenigstens ähnlich?”
(Maigret)
“Die dicke Nase hat er von dir.”
(Madame Maigret)

“Er ist ein Mann, in den ich mich glatt verlieben könnte.”
(Mademoiselle Clement über Maigret)


Kommissar Jules Maigret ist tief betroffen. Sein junger Mitarbeiter Lapointe ist während eines Beobachtungsauftrages angeschossen worden und schwebt in Lebensgefahr. Lapointes Observation galt einer Pension, deren Inhaberin Mademoiselle Clèment ist. Zu ihren Mietern gehören der ehemalige Opernsänger Vamas, der nunmehr seinen Lebensunterhalt mit Gesangsstunden verdient, die junge und attraktive Schauspielerin Blanche Dubit, die sich von einem Liebhaber aushalten lässt, das Ehepaar Lotar mit ihrem Baby sowie ein gewisser Èmile Paulon, der kürzlich bei einem Überfall auf eine Bar 6000 Franc erbeutet hat und sich seither auf der Flucht vor der Polizei befindet. Nachdem es Maigret gelungen ist, Èmile Paulon dingfest zu machen, ist er binnen kurzer Zeit davon überzeugt, dass der junge Mann nicht auf Lapointe geschossen hat.

Kommissar Maigret, dessen Gattin sich derzeit bei ihrer kurz vor der Entbindung stehenden Schwester aufhält, mietet sich bei Mademoiselle Clèment ein. Nachdem zunächst die Bewohner ihrer Pension seine Aufmerksamkeit fesseln, erweckt jedoch bald das das mysteriöse Verhalten von Madame Boursicault im gegenüber liegenden Haus seine Neugier. Die noch immer attraktive Frau, die von ihrem Mann berufsbedingt über längere Zeiträume allein gelassen wird, gebärdet sich ihm gegenüber kränker, als sie tatsächlich ist. Und was hat es mit der Kaktuspflanze in ihrem Schlafzimmer auf sich, deren Position ständig verändert wird?

Anmerkungen:

Zitat
“Maigret verbrachte einen großen Teil der Nacht damit, zu schimpfen, zu brummen, manchmal zu stöhnen. Zehnmal verfluchte er seinen Einfall, in die Pension in der Rue Lhomond zu ziehen, als ob er sich anklagen müsste, einer schimpflichen Neigung, jedenfalls einer Schwäche nachgegeben zu haben. Aber am Morgen war er schließlich ganz froh, hier zu sein.”

“Da war ein dickes Mädchen mit kindlichem Blick, das die Pensionsinhaberin spielte, ein alter Komödiant, der kleinen Mädchen Gesangsstunden gab, weil er selber nicht mehr in der Oper singen konnte, ein Student, der vor Hunger fast einging und gegen den Schlaf ankämpfte, in der Hoffnung, eines Tages ein Arzt- oder Zahnarztschild an seiner Tür aufhängen zu können. Da war eine kleine, faule Dirne, die den ganzen Tag lang Romane auf ihrem Bett las, wo sie einen alten Herrn dreimal in der Woche empfing, und eine junge Stenotypistin, die sich nachts in einem Taxi nach Hause bringen lies. Da waren die Lotards mit ihrem Baby, Safts, die eins erwarteten, Monsieur Kridelka, der aussah wie ein Verräter im Film und wahrscheinlich der sanfteste Mensch der Welt war. Da war ...”

“Er hatte sich über die intimsten Einzelheiten ihres Lebens informiert und sie mit seinen großen Augen angesehen, die in solchen Augenblicken einen stumpfen Ausdruck hatten.”

“Er hatte sie in Verdacht, in der gleichen Art mit allen ihren Mietern zu verfahren, nicht aus Dienstbeflissenheit, nicht aus beruflicher Gewissenhaftigkeit, sondern weil es ihr Spaß machte. Er fragte sich sogar, ob sie nicht eine Art Madame Maigret war, eine Madame Maigret, die keinen Mann zu versorgen hatte und die sich damit tröstete, ihre Mieter zu bemuttern.”

(Georges Simenon: “Maigret als möblierter Herr”)



Nach dem Duell mit den amerikanischen Gangstern aus der vorangegangen Folge bewegt sich der Kommissar in “Maigret als möblierter Herr” wieder in seinem ihm vertrauten Milieu einfacher Menschen, die ein Leben mit ganz normalen Freuden, Sorgen und Nöten führen. Maigret mischt sich unter sie und beobachtet intensiv ihre Lebensumstände.

Im Zentrum der Ermittlungen von Kommissar Maigret stehen zwei höchst unterschiedliche Frauen. Die stets liebenswert heitere und mitteilsame Mademoiselle Clèment, die für ihre Pensionsgäste wie eine Mutter sorgt und in ihrer Fürsorglichkeit sogar einem Kriminellen Unterschlupf gewährt, kontrastiert mit Francoise Boursicault, einer introvertierten und - im Gegensatz zum Roman - trotz ihrer Erkrankung noch immer attraktiven Frau, die Maigrets sanften, doch hartnäckigen Verhören beharrlich trotzt.

Die gewohnte Philantropie Maigrets zeigt sich dieses Mal bei der Verhaftung von Èmile Paulon, als er dem jugendlichen Kriminellen gestattet, zunächst zu Abend zu essen, ehe er ihn verhört. Seine dem Zuschauer mittlerweile ebenso vertraute Toleranz wird deutlich, als er zum Vorleben von Madame Boursicault, die einst ihr karges Gehalt als Lehrmädchen durch Prostitution aufbesserte, lediglich verständnisvoll nickt.

In “Maigret als möblierter Herr” erfährt der Zuschauer erstmals etwas Persönliches über den Kommissar. Madame Maigret hat eine Schwester, die einen Sohn zur Welt bringt, der den Vornamen seines Onkels erhalten soll. Ebenso privat sind seine Auftritte im offenen Hemd, wenn er zur frühen Morgenstunde in der Küche von Mademoiselle Clèment ein Bier trinkt. Amüsant, wie er mit schelmischem Lächeln vor dem Spiegel seines Zimmers das ihm von Monsieur Vamas geliehene Nachthemd gegen seinen massiven Körper hält, um zu prüfen, ob es ihm wohl passt.

Die Veränderungen die Drehbuchautor Roger East gegenüber Georges Simenons literarischer Vorlage vorgenommen hat, sind vielfältiger Natur.
Die gravierendste Abweichung besteht darin, dass im Roman nicht Lapointe sondern Inspektor Janvier niedergeschossen wird. Der Familienvater, der den selben Vornamen wie Lapointe - Albert - trägt, wird von seiner Frau und seinem Vorgesetzten am Krankenbett besucht. Da Janvier jedoch in der Serie lediglich erwähnt wird, allerdings niemals persönlich in Erscheinung tritt, übernimmt Lapointe seinen Part. Maigret zeigt sich in der Fernsehadaption nicht weniger betroffen über den Anschlag auf seinen jungen Assistenten, auch wenn er ihn nicht persönlich aufsucht sondern lediglich während Lapointes Einweisung ins Krankenhaus anwesend ist. Einige Romanfiguren erscheinen in der Fernsehfassung nicht wie beispielsweise Maigrets Mitarbeiter Vacher, Vauquelin und Torrence sowie Paulons Vater und einige Bewohner der Pension von Mademoiselle Clement (der Student Oscar Fachin, die Stenotypistin Isabelle, Monsieur Kridelka, das Ehepaar Saft) Dafür gibt es im Film ein Wiedersehen mit Dr. Pardon aus “Maigret und sein Revolver”, der im Roman keinen Auftritt hat. Der Familienname des jugendlichen Straftäters wurde von Paulus zu Paulon geändert, der des ehemaligen Opernsängers Valentin Desquerre zu Vamas. Dem Künstler fällt im Film eine deutlich aktivere Rolle zu als im Roman, auch entspringt die innige Beziehung, die ihn mit seiner Vermieterin verbindet, ausschließlich der Phantasie des Drehbuchautors. Darüber hinaus übt Monsieur Boursicault im Roman eine andere berufliche Tätigkeit aus: er ist Buchhalter an Bord eines Schiffes und nicht Vertreter für eine Werkzeug- und Maschinenfabrik.
Roger East sind einige sehr schöne Ergänzungen gelungen. Statt wie im Roman Maigret mit dem Täter ein simples Telefonat führen zu lassen, stellt er ihm in der Fernsehadaption eine Falle, was die Spannung erhöht. Die amüsante Szene, in der Madame Maigret ihren lieben Jules aus der Pension von Mademoiselle Clèment abholt und sich etwas irritiert über deren offensichtliches Interesse an ihrem Gatten zeigt, ist eine überaus gelungene Schlusssequenz.

Eine Randnotiz: Kommissar Maigret hat diesmal zwei unterschiedliche Pfeifen bei sich, eine Straight und eine Bent. Die gebogene Bent erinnert an einen anderen Meisterdetektiv: Sherlock Holmes.

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