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Dieses Thema hat 19 Antworten
und wurde 2.239 mal aufgerufen
 Edgar-Wallace-Forum
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Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

01.04.2015 07:15
1875–2015: 140 Jahre Edgar Wallace Zitat · Antworten

1875–2015: 140 Jahre Edgar Wallace

Der meistverfilmte Kriminalschriftsteller, der erfolgreichste britische Autor der 1920er Jahre, der „King of Crime“, der Grund für dieses Forum: Am heutigen 1. April 2015 feiern wir 140 Jahre Edgar Wallace. Zumindest in groben Zügen dürfte den meisten Mitgliedern des Forums die Lebensgeschichte des umtriebigen Selfmade-Man bekannt sein – der Aufstieg vom adoptierten Greenwicher Zeitungsjungen zum Soldaten, Kriegskorrespondenten, Journalisten, Autor und Dramatiker. Sicher – ohne die Filme der 1960er Jahre wäre Wallace vielleicht schon zügiger in Vergessenheit geraten, aber hier und heute bietet sich die beste Gelegenheit, sich auch einmal etwas genauer mit der biografischen und literarischen Seite der Thematik befassen.

Dazu möchte ich euch im Laufe des Tages einige Texte, Dokumente und Bilder präsentieren, die vielleicht von Interesse sind.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

01.04.2015 07:15
#2 RE: 1875–2015: 140 Jahre Edgar Wallace Zitat · Antworten

Teil 1: Das Wallace-Universum wird wiederentdeckt



Beginnen wir mit einer spannenden Radioproduktion: Wird häufig angeführt, die Briten hätten ihren Sohn mit dem Talent für fesselnde Romane bereits völlig vergessen, so belehrt die BBC anlässlich des besonderen Datums ihre Hörer auf dem (Krimi-)Spartenkanal Radio 4 Extra eines Besseren: Eine dreistündige Featurette unter dem Titel „Edgar Wallace – The Man Who Wrote too Much?“ widmet sich Wallace’ Lebensstationen, den wichtigen Merkmalen seiner Persönlichkeit und seiner Erzählungen sowie einigen Hörspieladaptionen und Lesungen mehr oder weniger bekannter Stories. Drei Stunden sind ein ganz schöner Ritt, und so gelang es dem Moderator (und selbst Krimiautor) Mark Billingham, neben den üblichen Infos auch weniger bekannte Schmankerl einzubauen, mit Literaten zu sprechen und sogar Edgar und Penelope Wallace selbst zu Wort kommen zu lassen. Aufgelockert wird die Produktion durch folgende Inserts:

Sweet Tea and Cigarettes (Sweet Talk Production for BBC Radio 4, 2004)
The Mind of Mr JG Reeder: The Poetical Policeman (Reading for BBC Radio 7, 2007)
To Keep the Memory Green (A Talk with Penelope Wallace for BBC Radio 4, 1989)
The Man in the Ditch (Reading by Edgar Wallace, 1928)
Educated Evans (Audioplay for BBC Radio 4, 1996)
The Ringer (Audioplay for BBC Radio Light Programme, 1951)


Die Sendung wurde am 14. März 2015 erstausgestrahlt und ist ab heute noch für 12 Tage kostenfrei in voller Länge über BBC iPlayer Radio nachzuhören. Dafür einfach diesem Link folgen. Hintergrundinfos und Fotos, die jedem Wallace- und London-Fan das Herz höher schlagen lassen, wurden außerdem bei BBC: The Radio 4 Blog hinterlegt.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

01.04.2015 11:40
#3 RE: 1875–2015: 140 Jahre Edgar Wallace Zitat · Antworten

Teil 2: Biografische Notizen



„Edgar Wallace – Das Leben eines Phänomens“ von Margaret Lane ist als Standardwerk unter den Wallace-Biografien anerkannt. Nun versucht sich (auch neben den zwei deutschen Anläufen von Schüler und Schotten) ein weiteres Buch an der Schilderung des bewegten Wallace’schen Lebenslaufs. Journalist, Blogger und Autor Neil Clark zeichnet für die am 27. Oktober 2014 erschienene Schilderung „Edgar Wallace – Stranger than Fiction“ verantwortlich. Das gebundene Buch mit dem nostalgischen grünen Cover beschreibt Clark als seinen Versuch, Edgar Wallace wieder zum Gesprächsthema in Großbritannien zu machen – ein Werk gegen das Vergessen sozusagen.

Zitat von Neil Clark: Edgar Wallace – Stranger than Fiction
He was the author of over 170 books, translated into more than thirty languages. More films were made from his books than any other twentieth-century writer, and in the 1920s a quarter of all books read in England were written by him. Edgar Wallace, the illegitimate son of a travelling actress, rose from poverty in Victorian England to become the most popular author in the world and a global celebrity of his age. He scooped the signing of the Boer War peace treaty when working as a war correspondent, before achieving success as a film director and playwright. At the height of his success, he was earning a vast fortune, but the money went out as fast as it came in. Famous for his thrillers, with their fantastic plots, in many ways Wallace did not write his most exciting story: he lived it. ‘It is impossible not to be thrilled by Edgar Wallace’, said the blurb on Wallace’s books. Indeed, it is impossible not to be thrilled by his rags-to-riches story, told here in Stranger than Fiction.


Clark lernte Wallace durch den „King Kong“-Film von 1932 schätzen und arbeitete sich daraufhin auch in seinen großen Krimi-Output ein. An den Romanen des „King of Crime“ schätzt Clark, dass Wallace präzise auf den Punkt schreiben konnte: Seine journalistische Ausbildung half ihm, nicht ins Ausschweifen zu verfallen. Die Untertitelzeile „The Life of Edgar Wallace, the Man Who Created King Kong“ mag übrigens einerseits als Hinweis auf Clarks Wallace’schen Werdegang betrachtet werden, ist aber andererseits auch ein schönes Beispiel dafür, wie mit einem bis heute in England bekannten Titel wieder Interesse für Wallace generiert werden kann.

Mit der Veröffentlichung des Buches gingen verschiedene Werbeaktionen einher. Clark ist zum Beispiel in der oben verlinkten Dokumentation „Edgar Wallace – The Man Who Wrote too Much?“ zu hören, als er sich als einer der befragten Experten mit Mark Billingham im Edgar Wallace Pub in der Essex Street trifft. Aber er bewirbt „Stranger than Fiction“ auch in seinem Blog, im Radio, z.B. bei Kat Orman auf BBC Radio Oxford (noch 8 Tage zum Nachhören verfügbar) und in Zeitungen wie dem Daily Express oder der Oxford Times.

„Stranger than Fiction“ (256 Seiten, ISBN: 978-0752498829) erschien bei The History Press und lässt sich auch bei deutschen Buchhändlern für um die 20 Euro bestellen.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

01.04.2015 18:30
#4 RE: 1875–2015: 140 Jahre Edgar Wallace Zitat · Antworten

Teil 3: Was bisher geschah ...

Lasst uns einen Blick zurück auf die vergangenen Jahre und ihre wallace-bezogenen Neuveröffentlichungen werfen. Womit konnten wir unsere Sammlungen erweitern? Welche Schätze wurden wieder ausgegraben? Welche Neuanläufe an das Thema Wallace gibt es zu vermelden? Ich denke, die folgende Übersicht beweist mit ihrer ziemlich beeindruckenden Länge Wallace’ Kultstatus, der sich auch in der modernen Entertainment-Branche behauptet.

Edgar Wallace auf DVD:

• 2010 erscheinen die zwei Exotik-Wallace-Filme „Sanders und das Schiff des Todes“ (1964) sowie „Die Pagode zum fünften Schrecken“ (1966) bei Koch Media auf DVD. Das ist noch gar nicht so lang her, aber diese beiden Veröffentlichungen sind bereits gesuchte Sammlerstücke. Wer den Termin verpasst hat und nachsammeln möchte, muss pro Scheibe mittlerweile zwischen 50 und 100 Euro auf den Tisch legen. Oder einfach den Fernseher einschalten: Interessanterweise ist „Sanders und das Schiff des Todes“ der einzige Film, mit dem die hiesigen Fernsehsender dem heutigen Wallace-Jubiläum gedenken. Er wurde um 12:35 Uhr im MDR ausgestrahlt.

• Im gleichen Jahr kam es zum Auftakt einer Reihe betagterer Wallace-Releases. Bei Spirit Media erschienen in der Reihe „Schätze des deutschen Tonfilms“ die Vorkriegs-Wallace-Filme „Der Zinker“ (1931), „Der Hexer“ (1932) und „Der Doppelgänger“ (1934). Für „Der Zinker“ wurde eine neue Musiktonspur eingespielt. 2012/13 schlossen sich Intergroove und Savoy Film der Nostalgik an und brachten „Der Würger von London“ (1939), „Das mysteriöse Schiff“ (1934) und „Die Kammer des Schreckens“ (1940) heraus.

• Der deutsch-französische Kultursender Arte widmete den Wallace-Filmen die Dokumentation „German Grusel“ (2011). In dieser sehenswerten Zusammenfassung zum Phänomen der Rialto-Filme kommen Oliver Kalkofe, Joachim Fuchsberger, Karin Dor, Karin Baal, Tim Bergfelder, Felix Wendlandt, Peter Thomas und Umberto Lenzi zu Wort. Zwei Jahre später sorgte Film 101 für eine Veröffentlichung der Doku in der DVD-Reihe „Arte Edition“.

• 2012 stieg das britische Label Network ins Wallace-Geschäft ein. In den Jahren ’12 und ’13 veröffentlichte das eigentlich auf TV-Auswertungen spezialisierte Unternehmen im Rahmen seiner „The British Film“-Initiative die Edgar-Wallace-Verfilmungen der Merton-Park-Studios aus den 1960er Jahren. Nicht weniger als 47 Filme und sieben nicht unmittelbar zur Reihe gehörende, aber teilweise auf Wallace-Romanen basierende Bonusfilme wurden dem anglophilen Wallace-Liebhaber damit in bester Qualität zugängig gemacht. Doch damit nicht genug: Network, das zuvor bereits die Fernsehserien „The Mind of Mr JG Reeder“ und „The Four Just Men“ herausgebracht hatte, schob 2013/14 gleich noch eine passende Edition mit dem Titel „Edgar Wallace Presents“ hinterher, für die zwölf Wallace-Filme anderer Produktionsfirmen von 1938 bis 1966 ausgegraben wurden.

• Die beiden großen Player im deutschen Klassikersortiment kommen auch nicht ohne Wallace-DVDs aus: Filmjuwelen brachte 2014 den von Koch noch aus rechtlichen Gründen ausgelassenen Afrika-Film „Todestrommeln am großen Fluss“ (1963) auf den Markt, während uns Pidax das Jubiläumsjahr 2015 mit einer Veröffentlichung des tschechischen TV-Films „Der geheimnisvolle Mönch“ (1985) nach dem Roman „Der schwarze Abt“ versüßen wird.

Edgar Wallace auf CD:

• Das letzte seiner Art: 2010 war der Hörbuch-Boom eigentlich schon vorbei. In den Jahren davor hatten sich verschiedenste Labels am Einlesen mehr oder weniger bekannter Wallace-Romane versucht. AME Hören ließ vor fünf Jahren dann noch einmal Hans Jürgen Stockerl „Der Mann, der alles wusste“ in einer 2-CD-Fassung vortragen.

• 2013 brachte der Hörplanet frischen Wind ins CD-Regal. Der Launch einer neuen Wallace-Hörspielserie unter Verantwortung unseres Foren-Autors Mr. Wooler überraschte mit der Umsetzung des lang vergriffenen, weil nach dem Krieg nicht mehr aufgelegten Romans „Der Unhold“. 2014/15 folgten dann die vertrauteren Titel „Die Tür mit den sieben Schlössern“ und „Der unheimliche Mönch“. Für dieses Jahr sind noch „Der grüne Brand“ und „Der Zinker“ vorgesehen. Die Reihe zeichnet sich durch eine stimmige, originalgetreue Aufarbeitung der zugrundeliegenden Romane aus.

Edgar Wallace in Buchform:

• Die Wallace-Filmbuchecke fand 2011 mit Tobias Hohmanns „Der klassische Kriminalfilm, Band 2: Edgar- und Bryan-Edgar-Wallace-Filme“ eine willkommene Ergänzung. Der wuchtige 900-Seiten-Band bietet zwar nicht gerade wichtige neue Informationen zum Fachgebiet, kann sich aber rühmen, der bis dato aufwändigste und bestillustrierte Wallace-Filmband zu sein. Die großformatigen Plakatartworks und die Abbildungen aller Aushangfotos sind schon sehr beeindruckend.

• Zu Weihnachten 2012 war es dann endlich so weit: Nach langer Wartezeit erschien Joachim Kramps letztes Wallace-Buch, „Das große Album der Edgar-Wallace-Filme“. Auch dieser Titel legt seinen Schwerpunkt auf die Bebilderung. Der Prachtband fiel noch massiver aus als das vergleichbare Hohmann-Buch und enthält neben den bekannten Werbebild-Sätzen auch Aufnahmen von hinter den Kulissen sowie die Drehpläne zu den Filmen, aus denen hervorgeht, welche Einstellungen an welchen Tagen gefilmt wurden.

• Auf die 2014 erschienene Wallace-Biografie von Neil Clark unter dem Titel „Stranger than Fiction – The Life of Edgar Wallace, the Man Who Created King Kong“ wurde bereits weiter oben hingewiesen.

• Die Wallace-Romane selbst befinden sich mittlerweile in der Public Domain und werden deshalb zumeist zum kleinen Preis oder gar gratis als Ebooks vertrieben. Doch auch für die Papierliebhaber gab es noch ein paar Lichtblicke, auch wenn die Zeit der großen Taschenbuch-Jubiläumsausgaben wohl vorbei sein dürfte: 2014 nahm der Anaconda-Verlag „Das indische Tuch“ in sein Verlagsprogramm auf. Auf dem englischsprachigen Markt hält währenddessen das Verlagshaus Leonaur mit seinen Veröffentlichungen der Sanders-, Bones-, Sergeant-Elk- und Smithy-Geschichten die Wallace-Fahne hoch (zuvor waren dort schon die Reeder- und Four-Just-Men-Erzählungen erschienen). Alle Leonaur-Publikationen sind wahlweise im Taschenbuch- oder Hardcover-Format zu beziehen.

Miki Dorn Offline




Beiträge: 23

01.04.2015 19:25
#5 RE: 1875–2015: 140 Jahre Edgar Wallace Zitat · Antworten

140 Jahre Edgar Wallace und kein TV Sender, der frei empfangbar ist, bringt etwas. Da ist es schon gut, das man es hier im Forum erfährt, wie alt Edgar Wallce jetzt währe. Als alter Edgar Wallace Fan bedankte ich mich herzlich dafür. Und macht weiter so.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

01.04.2015 21:50
#6 RE: 1875–2015: 140 Jahre Edgar Wallace Zitat · Antworten

Stimmt, es ist leider relativ ruhig um diesen Anlass. Aber wer sucht, der findet:

Teil 4: Pressespiegel und Projektschau

Die rührige Einestages-Abteilung des Spiegel erinnert an das heutige Geburtstagskind mit einem Artikel, der Wallace’ Leben in seinen bekannten Details zusammenfasst: Der Artikel „Ich schreibe keine guten Bücher, ich schreibe Bestseller“ gibt eine kompetente biografische Skizze ab, stellt Wallace’ literarische Ambitionen allerdings als nonexistent und damit schwarzweißer dar als das oben empfohlene Feature der BBC, die sich nicht davor scheut, auch die Qualitäten der Stoffe hervorzuheben. Bis Wallace in Deutschland aus der verrufenen Schmuddelecke der Trivialliteratur herauskommt, wird es wohl noch etwas dauern. Vielleicht muss sein Name dafür auch hierzulande erst noch etwas unbekannter werden, damit ihm der große und jahrzehntelange Erfolg nicht mehr nach dem Motto „Was den Massen gefällt, kann nichts taugen“ missgönnt wird.

Mehr als einen Blick wert ist allerdings die mit dem Artikel verbundene 22-teilige Fotostrecke, die, bevor sie zu den üblichen Rialto-Werbefotos überwechselt, viele weniger bekannte Fotografien aus Wallace’ Arbeits- und Privatleben präsentiert.

Keine herausragende Nennung, aber immerhin eine Aufführung unter den Jubilaren des Tages findet Wallace im Kalenderblatt bei Web.de; auch Geboren.am hält ein paar grundlegende Infos bereit.

Aus speziellem Grund berichtet die niederrheinische Lokalzeitung Kevelaerer Blatt über 140 Jahre Wallace. In dem Städtchen nahe der holländischen Grenze lebt nämlich Wallace-Biograf Wilfried Schotten, der mit Wallace nicht zuerst die Filme der 60er Jahre, sondern sein Leben und Wirken assoziiert. Folgerichtig trägt der dortige Artikel dann auch den Titel „Fade Filmchen und feine Bücher“. Nach der dreibändigen Biografie „Aus den Slums zum Weltruhm“ und der Übersetzung der Robert-Curtis-Erinnerungen „Edgar Wallace – Jeder Weg“ arbeitet Schotten im Jubiläumsjahr 2015 an einer Übersetzung der „Educated Evans“-Bücher, die Wallace in den Jahren 1924-27 schrieb und die bisher wegen ihrer starken Bindung ans Turf-Milieu noch nicht ins Deutsche übertragen wurden. Mehr Informationen zu diesem Projekt in einem Bericht der Niederrhein-Nachrichten vom 25. März.

Doch damit nicht genug: Auch ein Stück weiter südlich in Hessen nimmt man den runden Geburtstag zum Anlass, Wallace im wahrsten Sinne des Wortes Gehör zu verschaffen. Entsprechend der aktuellen Veranstaltungsmode inszeniert das Hessische Staatstheater Wiesbaden das Live-Hörspiel „Edgar Wallace – Der Hexer von London“, in dem Sir John und Inspector Yale auf so illustre Gestalten wie die Herren Perkins, Bonwit, Sutton und Oaks treffen.

Zitat von Der Hexer von London, Quelle
„Hallo, hier spricht Edgar Wallace!“

Ein Mann ist ertrunken und er war Millionär. War es Selbstmord? Oder war es ein Unfall? In der Nacht war es ziemlich neblig entlang der Themse ... Inspektor Derrick Yale von Scotland Yard ist skeptisch und sein Chef Sir John glaubt gar an Mord! Und es sollen noch mehr Tote werden … Steckt ein System dahinter? Wer ist der Mörder? Handelt es sich gar um den Hexer? Aber der ist doch tot? Oder doch nicht? Eine Menge Fragen, zu deren Klärung sich Inspektor Yale mit zwielichtigen Gaunern, dubiosen Figuren, verruchten Bardamen und hinterlistigen Doppelgängern herumschlagen muss. Nicht jeder ist der, der er vorgibt zu sein. Und der Nebel wird immer dichter ...

Die Antworten liefert das Live-Krimi-Hörspiel des hr3-RadioLiveTheaters mit Musik, Geräuschen, Kostümen und jeder Menge Leichen ...

Edgar Wallace gilt neben Agatha Christie als erfolgreichster und berühmtester Klassiker des Kriminalromans. Titel wie „Der Hexer“, „Die toten Augen von London“, „Das indische Tuch“, „Das Gasthaus an der Themse“ oder „Der Frosch mit der Maske“ sind weltbekannt und wurden zum Teil mehrfach verfilmt. Bis heute gilt der Satz: „Es ist unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein!“ – Zum 140. Geburtstag von Edgar Wallace jetzt der neue Live-Hörspiel-Krimi.


Pressestimmen und ein Radiobeitrag zur Premiere am 28. Januar auf der Website des hr3-RadioLiveTheaters.

Barnaby Offline




Beiträge: 323

02.04.2015 00:04
#7 RE: 1875–2015: 140 Jahre Edgar Wallace Zitat · Antworten

Sehr schöner Thread!
Dafür, dass es in den Medien kaum etwas gab, hat Gubi doch hier einiges gefunden. Um sich durch die BBC-Sendungen zu arbeiten braucht man schon etwas Zeit...

Auch von mir vielen Dank für die Arbeit!

Regards,
Barnaby

Georg Offline




Beiträge: 3.257

03.04.2015 16:22
#8 RE: 1875–2015: 140 Jahre Edgar Wallace Zitat · Antworten

Eine schöne Übersicht zum runden Geburtstag, danke, Gubanov, mit viel Mühe erstellt.

Interessant fände ich auch mal die Frage, wer von den zahlreichen Forenmitgliedern denn auch schon mal was von Wallace gelesen hat... die meisten sind doch wohl eher Anhänger der deutschen Filme, die - wie wir ja wissen - oft recht wenig mit den Büchern zu tun haben.
Das geringe Interesse an Wallacebüchern manifestiert sich hier im Forum ja auch dadurch, dass diese mit einem Thread "Romane" abgetan werden (das ist jetzt keine Kritik, nur eine Beobachtung - ich könnte bei den meisten Romandiskussionen auch nicht mehr mithalten, da die Lektüre der meisten Bücher 20 Jahre und mehr her ist und ich nach ca. 90 Romanen, die ich gelesen habe, vielleicht wirklich nur eine Handvoll nennen kann, die mir außergewöhnlich gut gefallen haben. Das andere war eher Durchschnitt.)

Markus Offline



Beiträge: 683

03.04.2015 18:04
#9 RE: 1875–2015: 140 Jahre Edgar Wallace Zitat · Antworten

Auch von mir vielen Dank für die gewohnt gründliche und vielseitige Presseschau!

Die Beschreibung des BBC-Specials hat mich sehr angefixt, bis mich die Befürchtung packte, es könne sich um einen Aprilscherz handeln.

Mit zitternden Fingern klickte ich den Link an.
Nun freue ich mich darauf, es in den nächsten Tagen noch anhören zu können.

Gruß
Markus

Jan Offline




Beiträge: 1.753

03.04.2015 18:53
#10 RE: 1875–2015: 140 Jahre Edgar Wallace Zitat · Antworten

Ja, das ist eine schöne Idee mit dem Geburtstagsthread hier. Sehr informativ! Hinsichtlich seines Geburtstages trifft es Edgar Wallace im deutschsprachigen Raum ja auch recht schwer. Otto von Bismarck wurde am 01.04.2015 200 Jahre alt. Da sind die einschlägigen Chroniken und Specials in Funk und Fernsehen natürlich schnell belegt.

Was die Frage der Bücher anbelangt, gehöre ich auch eher zu den Nichtlesern. Damals, Anfang der 1990er Jahre, als der Hunger auf Edgar Wallace groß und die Sat.1-Ausstrahlungen beendet waren, las ich einige Romane. Danach auch vereinzelt. Mittlerweile fehlt mir ganz einfach die Zeit zum Lesen oder auch einfach die Lust, weil ich schon beruflich enorm viel Papier bewältigen muss. Letztendlich bedauerlich, da die Wallace-Romane, die mir noch heute gut in Erinnerung sind (u.a. Der Zinker, Das Geheimnis der Stecknadel), wirklich fesselnd und im Falle Zinker sogar deutlich facettenreicher waren als die entsprechende Umsetzung für die Leinwand. Der Plot des Stecknadel-Romans war meiner Erinnerung zufolge sogar um Lichtjahre besser als der des Films.

Gruß
Jan

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

04.04.2015 09:00
#11 RE: 1875–2015: 140 Jahre Edgar Wallace Zitat · Antworten

Zitat von Jan im Beitrag #10
Der Plot des Stecknadel-Romans war meiner Erinnerung zufolge sogar um Lichtjahre besser als der des Films.

Meine volle Zustimmung. Ich kam Ender der 70er Jahre zum ersten mal mit Edgar Wallace in Berührung. Damals liefen ein paar Filme im TV - die ich manchmal ansehen durfte. So ab 1983/84 begann ich mit dem Lesen der Romane. Damals gab's ja noch die roten Taschenbücher von Goldmann, die ich Zug um Zug kaufte. Dann machte ich mal eine längere Pause, bis ich Mitte der 90er Jahre versuchte, die mir bekannten (82 Nachkriegsbücher) zu vervollständigen. Erst Anfang der 2000er Jahre (vor allem durch Ebay) begann ich, nach den Vorkriegsausgaben ausschau zu halten und bezog im Abo auch die Weltbild-Sammler-Edition. Mittlwereilen stehen alle deutschen Romane mindestens einmal bei mir im Bücherregal und werden von Zeit zu Zeit immer mal wieder gerne gelesen...

Georg Offline




Beiträge: 3.257

04.04.2015 10:45
#12 RE: 1875–2015: 140 Jahre Edgar Wallace Zitat · Antworten

Den Stecknadel-Roman halte ich auch für einen der besten und einen jener Romane, der wirklich überdurchschnittlich ist. Müsste ich wieder mal lesen. Das gleiche dachte ich aber auch von Bei den drei Eichen und war letztes Jahr eher enttäuscht, als ich den Roman, den ich für überdurchschnittlich hielt, nach 20 Jahren nochmals las.
Wirklich gut waren spontan aus meiner Erinnerung auch Der Zinker (schon erwähnt) und auch Gucumatz, Der leuchtende Schlüssel, Das Steckenpferd des alten Derrick und auch nicht schlecht: Der Teufel von Tidal Basin.

DanielL Offline




Beiträge: 4.154

01.04.2016 21:20
#13 RE: 1875–2015: 140 Jahre Edgar Wallace Zitat · Antworten

Und heute der 141. Geburtstag von Edgar Wallace!

Wenn man sich Gubanovs Beiträge durchliest, stellt man fest - sie geben noch weitgehend den aktuellen Stand wieder.

* Zwischenzeitlich sind die ersten Wallace Blu-rays erschienen. Wenig beachtet und wenn, dann umstritten. Wirkt auf mich immer noch etwas surreal die ganze Geschichte mit der "BLU-RAY EDITION 1".

* Immerhin der Londoner Telegraph hat einen Artikel zum 141. gebracht, allerdings eine Zweitverwertung aus 2005. Aufhänger ist leider "nur" King Kong.

* NEU: Der bereits als Wallace-Biograf bekannte Autor Wolfgang Schüler ("Edgar Wallace - Ein Leben wie im Film") hat vor einigen Tagen ein neues Buch im KBV Verlag herausgebracht, mit dem er nun fiktiv unterwegs ist und Wallace selbst zur ermittelnden Romanfigur macht: http://www.amazon.de/goldene-Zwerg-Edgar...r+goldene+Zwerg
Ich habe zum Geburtstag zum Original gegriffen und gerade "Überfallkommando" gelesen. Dazu an anderer Stelle vielleicht einmal mehr.

* Am meisten News gibt's wohl derweil im Hörspiel-Bereich. Das wird ja gerade im entsprechenden Thread aktuell besprochen.

Gruß,
Daniel

Georg Offline




Beiträge: 3.257

02.04.2016 20:10
#14 RE: 1875–2015: 140 Jahre Edgar Wallace Zitat · Antworten

Ergänzend: Im DVD-Bereich ist ja mittlerweile auch "Der Mann, der seinen Namen änderte" (1958) erschienen und auch im 142. Jahr nach Wallace' Geburt wird es mit DVD-VÖs bisher unveröffentlichter Verfilmungen weitergehen, soviel sei verraten!

DanielL Offline




Beiträge: 4.154

17.02.2017 21:04
#15 RE: 1875–2015: 140 Jahre Edgar Wallace Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #2
Teil 1: Das Wallace-Universum wird wiederentdeckt



Beginnen wir mit einer spannenden Radioproduktion: Wird häufig angeführt, die Briten hätten ihren Sohn mit dem Talent für fesselnde Romane bereits völlig vergessen, so belehrt die BBC anlässlich des besonderen Datums ihre Hörer auf dem (Krimi-)Spartenkanal Radio 4 Extra eines Besseren: Eine dreistündige Featurette unter dem Titel „Edgar Wallace – The Man Who Wrote too Much?“ widmet sich Wallace’ Lebensstationen, den wichtigen Merkmalen seiner Persönlichkeit und seiner Erzählungen sowie einigen Hörspieladaptionen und Lesungen mehr oder weniger bekannter Stories. Drei Stunden sind ein ganz schöner Ritt, und so gelang es dem Moderator (und selbst Krimiautor) Mark Billingham, neben den üblichen Infos auch weniger bekannte Schmankerl einzubauen, mit Literaten zu sprechen und sogar Edgar und Penelope Wallace selbst zu Wort kommen zu lassen. Aufgelockert wird die Produktion durch folgende Inserts:

Sweet Tea and Cigarettes (Sweet Talk Production for BBC Radio 4, 2004)
The Mind of Mr JG Reeder: The Poetical Policeman (Reading for BBC Radio 7, 2007)
To Keep the Memory Green (A Talk with Penelope Wallace for BBC Radio 4, 1989)
The Man in the Ditch (Reading by Edgar Wallace, 1928)
Educated Evans (Audioplay for BBC Radio 4, 1996)
The Ringer (Audioplay for BBC Radio Light Programme, 1951)


Die Sendung wurde am 14. März 2015 erstausgestrahlt und ist ab heute noch für 12 Tage kostenfrei in voller Länge über BBC iPlayer Radio nachzuhören. Dafür einfach diesem Link folgen. Hintergrundinfos und Fotos, die jedem Wallace- und London-Fan das Herz höher schlagen lassen, wurden außerdem bei BBC: The Radio 4 Blog hinterlegt.


Wer die umfangreiche Sonderprogrammierung verpasst hat: Morgen um 9.00 Uhr britischer Zeit, 10.00 Uhr deutscher Zeit, läuft "Edgar Wallace - The Man Who Wrote Too Much?" erneut bei BBC Radio 4 Extra. Anschließend ist das Ganze auch wieder im BBC iPlayer für einige Tage verfügbar: http://www.bbcmundo.com/programmes/b055fy0h

Gruß,
Daniel

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