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Dieses Thema hat 100 Antworten
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 James-Bond-007-Forum
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Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

31.10.2015 20:24
#61 RE: Spectre Zitat · Antworten

Cumberbatch wäre sicher nicht ungeeignet.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

05.11.2015 22:51
#62 RE: Spectre Zitat · Antworten

Grünes Licht für "Spectre". Hat mir sehr gut gefallen. Wahrscheinlich der beste Craig. Bin gerade auf Dienstreise und habe keine Zeit, den Bericht zu schreiben. Werd ich aber demnächst nachholen.schaut ihn euch an Leute. Es lohnt sich.

athurmilton Offline



Beiträge: 1.083

06.11.2015 00:40
#63 RE: Spectre Zitat · Antworten

Nach der ersten Vorführung gestern bin ich hin und her gerissen zwischen "ah-ha.", "waas?" und "woow!" - widersprüchliche Eindrücke, aber die Begeisterung überwiegt deutlich! Ebenfalls widersprüchlich: mit fast 2 1/2 Stunden voll gestopften Stunden war es fast zu viel des Guten (aber zu wenig von Christoph Waltz), trotzdem störte es sehr, dass im Ufa-Palast nach der Hälfte eine 15 min - Pause eingeschoben wurde.

Momentan für mich

1. Skyfall und Casino Royale
3. Spectre (knapp dahinter)
4. Quantum (weit abgeschlagen)

Eine erneute Sichtung morgen wird hoffentlich eine klarere Sicht nach sich ziehen.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

06.11.2015 01:03
#64 RE: Spectre Zitat · Antworten

Mir gefällt der klare Bezug zu "Spekctre" (Phantom) aus den Bond Filmen der 60er und die Rückkehr eines alten Bekannten. Der Film ist spannend und düster gehalten und bietet gottlob keine sterile High-Tech-Show und auch keine übermässige Materialschlacht, sondern eine wirkliche Handlung. Dass Christoph Waltz erst relativ spät wirklich in Erscheinung tritt, passt zu seinem Part. Er ist ja.....naja, will ich jetzt nicht verraten. Habe meine Besprechung im Kopf schon geschrieben, werde sie aber erst in die Tastatur klopfen, wenn ich wiede zu Hause bin.

Der schwarze Abt Offline



Beiträge: 3.879

06.11.2015 14:07
#65 RE: Spectre Zitat · Antworten

Hört sich ja prima an und steigert meine ohnehin schon große Vorfreude weiter! Ich gehe am Montag ins Kino und werde dann auch meine Eindrücke schildern.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

06.11.2015 18:02
#66 RE: Spectre Zitat · Antworten

Ich hab für heute 20.00 Uhr Karten reserviert. Bin ja mal gespannt...

Josh Offline




Beiträge: 7.928

06.11.2015 21:58
#67 RE: Spectre Zitat · Antworten

Und ich muss noch bis übernächste Woche warten, da ich momentan jeden Tag bis 21:00 arbeiten muss Wehe, hier spoilert einer.

Der schwarze Abt Offline



Beiträge: 3.879

09.11.2015 23:16
#68 RE: Spectre Zitat · Antworten

So, nun habe auch ich "Spectre" bewundern können und es waren in der Tat 2 1/2 sensationelle Stunden! Super Handlung, super Action, Craig so gut wie eh und je, überhaupt wo man nur hinsieht Glanzleistungen aller Akteure. Besonders Christoph Waltz, der einem Mads Mikkelsen oder Javier Bardem in nichts nachsteht. Sam Smiths Song gefällt mir mitlerweile immer besser und passt auch perfekt zum Vorspann. Da mir "Casino Royale" und "Skyfall" dennoch einen Ticken besser gefallen, vergebe ich nach der Erstsichtung 4,5/5, aber vielleicht kommt beim nächsten Mal noch ein halbes Pünktchen dazu...

Lasst euch das neueste Bond-Spektakel auf keinen Fall entgehen!

patrick Offline




Beiträge: 3.245

10.11.2015 11:58
#69 RE: Spectre Zitat · Antworten

Spectre (24/2015)




Filmdaten:
Deutscher Titel: James Bond 007: Spectre
Originaltitel: Spectre
Produktionsland: Vereinigtes Königreich
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2015
Länge: 148 Minuten
Altersfreigabe: FSK 12[1]
JMK 12
Stab:
Regie: Sam Mendes
Drehbuch: John Logan,
Neal Purvis,
Robert Wade
Produktion: Michael G. Wilson,
Barbara Broccoli
Musik: Thomas Newman
Titellied: Sam Smith
Kamera: Hoyte van Hoytema
Schnitt: Lee Smith

Besetzung:

Daniel Craig: James Bond („007“), Christoph Waltz: Ernst Stavro Blofeld/Franz Oberhauser, Léa Seydoux: Madeleine Swann, Ralph Fiennes: Gareth Mallory „M“, Ben Whishaw: „Q“, Naomie Harris: Eve Moneypenny, Dave Batista: Mr. Hinx, Monica Bellucci: Lucia Sciarra, Andrew Scott: Max Denbigh „C“, Rory Kinnear: Bill Tanner, Jesper Christensen: Mr. White, Stephanie Sigman: Estrella


Achtung Spoiler!!! Wer "Spectre" noch nicht gesehen hat, sollte die Punkte "Handlung" und "Bösewichter" nicht lesen!!!

Handlung (Spoiler):

Bond tötet in Mexiko-City den Terroristen Marco Sciarra, der im Begriff ist, am "Tag der Toten", an dem ein großes Festival veranstaltet wird, den Austragungsort, ein Stadion, in die Luft zu sprengen. 007 erhielt von M, nach deren Tod, posthum eine Videobotschaft mit der Order, Sciarra umzubringen und dessen Begräbnis nicht zu versäumen. Instinktiv nimmt er ihm, bevor er ihn im Kampf aus einem Hubschrauber stößt, einen Ring mit einem Octopuss-Symbol ab, dessen Bedeutung er zunächst nicht versteht.
Der neue M hat zur Zeit leider große Probleme, da der Vorsitzende eines übergeordneten Joint-Security-Service, Max Denbigh, genannt C, bestrebt ist, durch Überzeugungsarbeit einen globalen Geheimdienst zu initiieren, was sowohl die Preisgabe sämtlicher nationaler Geheimdienstdaten der beteiligten Staaten, als auch die Abschaffung der Doppelnull-Agenten, zur Folge hätte. Allerdings bedarf es für diesen Schritt eines einstimmigen Beschlusses, wobei Südafrika dagegen stimmt.
Bond wird von M suspendiert, da sein Einsatz einmal mehr große Verwüstung zur Folge hatte, und den Mi6 in dieser schweren Zeit negativ in die Schlagzeilen brachte. Dennoch übergibt Q Bond eine Uhr mit "besonders lauter Alarmfunktion" und zeigt ihm den neuen Aston Martin DB 10, der nach der Suspendierung nun für 009 bestimmt ist. Außerdem wird Bond eine Flüssigkeit mit Mikrochips in die Blutbahn gespritzt, wodurch sowohl seine Organfunktionen, als auch sein jeweiliger Aufenthaltsort, ständig überwacht werden. Er überredet Q allerdings, nichts zu verraten, und verschwindet mit dem Aston Martin nach Rom, wo er Sciarras Wittwe verführt, die ihn auf die Spur einer obskuren Organisation bringt, welche sich an einem geheimen Ort trifft. Der Ring mit dem Octopuss-Symbol verschafft ihm dabei Zutritt, allerdings bleibt seine Anwesenheit nicht unerkannt, und er muss in einer wilden Verfolgungsjagd fliehen. Zu Bonds großer Verwunderung glaubte er, im Chef der Organisation Franz Oberhauser zu erkennen, mit dem ihn eine gemeinsame, weit zurück liegende, Vergangenheit verbindet. Oberhauser sollte allerdings, zusammen mit seinem Vater, vor 20 Jahren bei einem Lawinenunglück um's Leben gekommen sein.
Von Monneypenny erfährt Bond, dass das Quantum-Mitglied Mr.White, genannt "Der blasse König", in Altaussee, Österreich, ist, wo er ihn tatsächlich in einer verlassenen Berghütte, in einer verschneiten Gegend, vorfindet. Allerdings ist er mit dem Gift Thallium vollgepumpt und daher dem Tode geweiht, da er bei seiner kriminellen Dachorganisation, die sich "Spectre" nennt, in Ungnade fiel, nachdem er deren Kopf zu nahe kam und sich abwandte. Er gibt Bond den mysteriösen Hinweis "L'Americaine" im Austausch gegen Bonds Versprechen, seine Tochter Madeleine zu schützen. Danach erschießt er sich. Sofort begibt sich Bond auf eine abgelegene, auf einem Berg liegende, Klinik, in der Madeleine als Psychologin tätig ist, und bringt damit auch die Verbrecherorganisation auf deren Spur, die diese kurzerhand entführt, wobei sie von Bond in einer wilden Jagd wieder befreit wird und ihm die entscheidende Information gibt, dass "L'Americain" ein Hotel in Tanger ist. Die Beiden begeben sich zusammen dorthin und finden ein verstecktes Büro, wo Mr.White durch ein Satelittentelefon auf die Spur von Franz Oberhauser kam. Die nächste Fährte führt in ein Niemandsland in der Wüste. Inzwischen wurde Südafrika durch "rein zufällig stattfindende" Terroranschläge dazu bewegt, dem Zusammenschluss zu einem globalen Geheimdienst zuzustimmen, und M gibt Anweisung, sämtliche wichtige Daten zu löschen, nachdem nun der Countdown zur Zusammenlegung der Geheimdaten läuft. Allerdings kann jetzt auch Bonds Aufenthaltsort nicht mehr ausgemacht werden, was ihn aber auch für seine Gegner nicht mehr greifbar macht. Er und Madeleine können im Zug einen weiteren Angriff der Spectre-Leute abwehren und treffen schließlich Franz Oberhauser persönlich. Dieser nimmt die Beiden gefangen und misshandelt Bond, indem er ihn an einen Stuhl fesselt und mit einem Mini-Bohrer in Backenknochen und Hals quält. Schließlich wird offenbart, dass Bond nach dem Tode seiner Eltern von Oberhausers Vater wie ein Sohn angenommen wurde, was Oberhausers Hass und Eifersucht schürte, woraufhin er seinen Vater ermordete und es wie ein Lawinenunglück aussehen ließ. Außerdem nennt er sich jetzt Ernst Stavro Blofeld und ist tatsächlich der Kopf von Spectre. Mit Madelines Hilfe gelingt es Bond jedoch, sich in letzter Sekunde zu befreien, und er begibt sich nach London, um M zu informieren, dass der Vorsitzende des übergeordneten Joint-Security-Service, C alias Max Denbigh, ebenfalls ein Spectre-Mitglied ist. Dieser wird schließlich in einem Kampf mit M von diesem getötet, während Bond Blofeld zur Strecke bringt, allerdings dessen Leben verschont.

Plot:

Mit "Spectre" wurde eine mit Craigs vorhergehenden 3 Bond-Filmen eng zusammenhängende Handlung erdacht, die einen sehr wirkungsvollen Spannungsbogen aufbaut, der sich primär aus der Frage ergibt, wer der angeblich tote Franz Oberhauser eigentlich wirklich ist und in welcher Verbindung er zu Bonds Kindheit und Jugend steht. Weiters geht es um das Wesen einer übermächtigen Verbrecherorganisation. Der Film präsentiert eine böse, kalte und grausame Welt, was auch durch die düster gestaltete Farbgebung unterstrichen wird. Als Zuseher bekommt man keine knallbunte Bilderbuch-Geschichte präsentiert, sondern wird mit recht gedämpften Farben und vielen dunklen Aufnahmen konfrontiert, was durchaus an das "Film-Noir-Genre" erinnert.
Brutale Grausamkeiten werden genausowenig ausgespart, wie ein geradezu erschreckender Realitätsbezug, der vor Allem die totale Überwachung im Sinne von George Orwell und die Infiltrierung sämtlicher wichtiger Einrichtungen durch eine kriminelle Superorganisation betrifft. Die Unsicherheit elektronisch vernetzter Daten ist ein weiterer Punkt.
Der vorliegende Streifen nimmt auch sehr stark auf die frühen Bond-Filme der 60er-Jahre Bezug, zog sich doch die Organisation Spectre wie ein roter Faden durch die Filmhandlungen der Connery-Abenteuer. Bereits in "Dr.No" wurde sie, zumindest im Originalton, genannt. In der deutschen Synchro hieß sie dort noch GOFTER und nicht, wie später, Phantom. Jene Szene, in der Spectre seine geheime Konferenz zur Besprechung sämtlicher globaler krimineller Aktivitäten abhält, erinnert deutlich an jene in "Feuerball", ist allerdings düsterer, kälter und grausamer gestaltet. Das Wesen dieser grundbösen und menschenverachtenden Organisation wurde auf sehr effektive Weise neu dargestellt, wobei Spectre eine doppelte Bedeutung hat. Einerseits ist es das englische Wort für Geist oder Phantom, andererseits die Abkürzung für "Special Executive for Counterintelligence, Terrorisem, Revenge and Extortion". Spectre ist praktisch allgegenwärtig und überall vernetzt.



Bösewichter (Spoiler):

Und wieder einmal ist der Superschurke deutschsprachig. Franz Oberhauser alias Ernst Stavro Blofeld wird von dem Österreicher Christoph Waltz (geb.1956) dargestellt, wobei er sämtliche seiner Vorgänger in den Schatten stellt. Unmenschlich, beispiellos grausam und geradezu seelenlos ist seine Interpretation des Blofeld perfekt gelungen und schlägt damit sogar jene von Telly Savallas. Er ist bereits der 6. Darsteller in dieser Rolle. Mit Ausnahme von Telly Savallas vermochte bisher kein Schauspieler Blofeld "aus der Nähe betrachtet" einigermassen wirkungsvoll darzustellen. Max von Sydow hatte nur kurze Auftritte, Donald Pleasance blieb mittelmäßig. Charles Gray und der "gesichtslose" Blofeld aus "In tödlicher Mission" waren bestenfalls Lachnummern. Bemerkenswert ist, dass Waltz als Blofeld nicht getötet, sondern lediglich verhaftet wird, was wohl auf eine Rückkehr hoffen lässt.

Ein weiterer gelungener Bösewicht ist der Ire Andrew Scott (geb.1976) als selbstsicherer Max Denbigh, der Fans der Serie "Sherlock" als Moriarty, Erzfeind des Titelhelden, bestens bekannt ist. Aufmerksame "Bond"- und "Sherlock"-Fans werden sehr rasch erahnen, dass Max Denbigh zu Spectre gehört.

Eine sehr gute Figur als brutaler und grausamer Handlanger Mr.Hinx macht der hühnenhafte und muskulöse amerikanische Schauspieler und Wrestler Dave Batista (geb.1969). Bei etwas ausführlicherer Darstellung hätte er durchaus an Robert Shaw heranreichen können.



Bondgirls:

Die Italienerin Monica Bellucci (geb.1964), naja, ist mittlerweile schon etwas alt, was nicht mehr versteckt werden kann. Zumindest hält sie mit 50 Jahren den Altersrekord bei den Bond-Girls und ist dafür noch recht gut erhalten. Frisch und unverbraucht dagegen wirkt die Französin Lea Seydoux (geb.1985). Sie ist hübsch, recht markant und rein schauspielerisch auch ganz passabel.



Titelsong:

Der Titelsong "Writing's on the Wall" von dem Briten Sam Smith (geb.1992) hat mir ursprünglich gar nicht gefallen. Allerdings wird das Lied durch die sehr gelungene Ikonografie im Vorspann deutlich aufgewertet. Es wird ein Riesenoktopuss, dessen Tentakel die vielen Arme von Spectre und dessen Kopf das Oberhaupt darstellen, gezeigt. Auch erscheinen zahlreiche Gesichter von Charakteren aus Craigs vorangegangenen Bondfilmen. Dies erinnert etwas an den Vorspann von "Im Geheimdienst Ihrer Majestät". Der Titel des Songs ist eigentlich eine Redewendung aus der Bibel, die ein drohendes Unheil verkündet. Der Text ist im Grunde recht interessant. Fazit: Mittelmäßig klingender, aber inhaltlich ansprechender Song, toller Vorspann.



Gadgets:

Der Streifen ist mit Gadgets eher zurückhaltend, was aber, ähnlich wie bei einigen älteren Bondfilmen, neben der sehr unterhaltsamen Handlung wohldosiert wirkt. Bond erhält von Q eine Omega-Uhr mit "besonders lauter Alarmfunktion", sprich: Explosionsmodus, was ihm während seiner Folter das Leben rettet. Er fährt einen Aston Martin DB 10 mit Feuerwerfer, Schleudersitz mit Fallschirm, und einer, leider nicht funktionierenden, Schußvorrichtung. Nachdem er suspendiert wird, bekommt er eine Flüssigkeit mit Mikrochips gespritzt, wodurch Körperfunktionen und Aufenthaltsort überwacht werden sollten.



Schauplätze:

Der Film hat eine düstere und wenig farbenprächtige Bildersprache. Am besten wirken die in Österreich handelnden Szenen, welche in Tirol und der Steiermark (Sölden, Altaussee, Obertillach, Kartitsch) gedreht wurden, und eine wunderbare verschneite Berglandschaft zeigen. Weitere Dreh- und Handlungsorte sind London, Rom, Mexiko-City und Marokko. Allerdings erscheinen die genannten Orte, eine rauhe und böse Welt wiederspiegelnd, wie bereits erwähnt, nicht sehr bunt.



Fazit:

Spannender und düsterer Streifen, mit einer sehr originellen Handlung, der charakteristische Elemente aus den ursprünglichen Bond-Filmen ausgesprochen wirkungsvoll wiederbelebt. 4,5 von 5.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

10.11.2015 15:57
#70 RE: Spectre Zitat · Antworten

Na ja, eigentlich wie immer! Der neue James Bond ist (fast) immer der Beste! Ich fand die knapp 2 1/2 Stunden auch sehr unterhaltsam und kurzweilig, kann allerdings die TOP-Bewertungen und Kritiken nicht teilen.

Für mich war es - mit ein paar Tage Abstand - ein durchschnittlicher James Bond-Film. Vieles kam mir irgendwie bekannt vor. Was mich (mittlerweilen) sehr stört, sind die in seit DIE WELT IST NICHT GENUG fast jedem Film vorkommenden "Folterungen" Bonds. Was bei CASINO ROYLE noch Sinn ergab (Le Chiffre wollte das Passwort fürs Bankkonto aus Bond "herauskitzeln" und damit sein Leben retten) ist bei SPECTRE nur noch pure Lust an Gewalt und Grausamkeit. Sicher, Christoph Walz ist ein sehr guter Bösewicht, aber es gab schon bessere. Und das "Verhältnis" zu Madeleine Swann erinnert doch sehr an CASINO ROYALE (Vesper Lynd). Lichtblick ist für mich der neue, modernisierte Q, obwohl ich auch den "alten" gut fand.

Bei Daniel Craig bin ich mir immer noch nicht sicher, was ich von ihm als James Bond halten soll. Einerseits überzeugte er mit vor allem bei CASINO ROYALE durch seine Härte (was bei Timothy Dalton einfach völlig unglaubwürdig rüberkam), andererseits hat er einfach nicht die Klasse oder Eleganz seiner sämtlichen Vorgänger. Schauen wir mal, was die Zukunft bringt und wie's mit Blofeld weiter geht...

Zum Abschluß noch ein paar Worte zum Titelsong. Ich finde dieses Gejaule einfach schrecklich. Der mit großem Abstand schlechteste Bond-Song in einem Craig-Film.

Ray Offline



Beiträge: 1.930

10.11.2015 16:20
#71 RE: Spectre Zitat · Antworten

Gestern auf der großen Leinwand gesehen und folgende Meinung gebildet:


Der Film begann für mich mit einem kleinen Durchatmen, denn endlich beginnt auch ein Film der Craig-Ära mit dem klassischen "Pistolenlauf", nachdem dieser (zugegebenermaßen effektvoll) in "Casino Royale" am Ende der Eröffnungssequenz und bei seinen beiden Nachfolgern (zumindest bei letzterem inkonsequent) erst ganz am Ende des Films präsentiert wurde. Dass sind natürlich absolute Details, die den durchschnittlichen Zuschauer keine Spur interessieren, aber für mich einfach dazugehören und in der Summe im Zweifel schon mal in der Endabrechnung einen (halben) Punkt mehr oder weniger bedeuten können.

Es folgt die Anfangssequenz in Mexiko-Stadt. Zelebriert wird der "Tag der lebendigen Toten". Dieser Einstieg erinnert ein wenig an den Karneval in Rio in "Moonraker", liefert schöne Schauwerte, aufregende Action und etwas Ironie. Allgemein ist mir diesmal positiv aufgefallen, dass an der Humor-Schraube gedreht wurde.

Darauf folgt der erste Kritikpunkt: der Titelsong. Nichts gegen theatralische Songs, aber ein Bond-Song sollte auch immer den Ton des Films treffen und dies ist hier für meine Begriffe nicht der Fall. Der Film ist keineswegs nur düster und voller dramatischer bzw. tragischer Momente, vielmehr gibt es innerhalb der Craig-Ära mehr "Auflockerung" denn je.

Dann geht es auch richtig los. Der Film hat wieder eine stolze Laufzeit, wirkliche Langeweile kommt dennoch nicht auf. Auch die im Vorfeld viel gescholtene Story ist solide, allenfalls der Wille, mit diesem Film alle losen Enden der vergangenen drei Filme zusammenzufügen, wirkt arg bemüht ("Organisation hinter der Organisation"). Zudem findet man mit der Auflösung des Geheimdienstes ein Thema vor, welches bereits im diesjährigen Mission:Impossible-Film "abgefrühstückt" wurde. Absolut positiv ins Gewicht fallen die Neubesetzungen von M, Q und Moneypenny, insbesondere der Part von Moneypenny wurde deutlich aufgewertet, was der Figur extrem zu Gute kommt. (Schön etwa die Szene, in der Bond Moneypenny anruft und ein wenig eifersüchtig wirkt, als er merkt, dass diese Männerbesuch hat.)

Die Action-Sequenzen sind gemessen an der Filmlänge dosiert, aber absolut passend. Man hat hier genau die richtige Balance aus spektakulär, aber gleichzeitig (in einem Bond-Film) gerade noch glaubwürdig gefunden. Für Freunde der früheren Filme gibt es auch die ein oder andere Hommage zu bewundern: Schlägerei mit Mr.Hinx im Zug (=Liebesgrüße aus Moskau: Bond vs. Red Grant; Der Spion, der mich liebte: Bond vs. Beißer), Konferenz von Spectre (Feuerball), um nur einige zu nennen.

Zum Bösewicht: Von Christoph Waltz in der Rolle des Bösewichts habe ich mir im Vorfeld aus zweierlei Gründen besonders viel versprochen. Erstens, weil er zuletzt in seinen beiden Oscar-prämierten u.a. einmal als Bösewicht restlos überzeugte. Zweitens, weil von deutschsprachigen Darstellern dargestellte (Haupt-)Bösewichte nach wie vor zu den besten gehören (insbes. Fröbe und Jürgens). Leider wird von Waltz (zu) wenig Gebrauch gemacht. Nach der kurzen Szene bei der Konferenz taucht er erst nach ca. 90 Filmminuten wieder auf. Wenn er zu sehen ist, ist das immer große Klasse. Insofern hätte man ihm noch mehr Spielzeit bescheren sollen. Überhaupt ist bei den Bond-Filmen eine Tendenz erkennbar, dass die Gegenspieler spät und wenig auftauchen. So auch schon in "Skyfall".

Zu den Bond-Girls: Eiin weiteres, für mich sogar das größte Manko. Monica Belucci verschwindet nach 5 Minuten aus dem Film, Léa Seydoux habe ich als Frau ohne jedwedes Charisma empfunden. Eine klare Fehlbesetzung.


ACHTUNG: SPOILER

Die Love-Story wirkt völlig aufgesetzt, es lässt sich kaum erklären, warum Bond sich gerade zu ihr dermaßen hingezogen fühlt, wenn man bedenkt, wie viele Damen er auf seinem Weg hat liegen lassen. Vor allem fehlt mir die Szene, wo aus der "klassichen Bond-Affäre" die große Liebe wird. Das wird ab einem gewissen Zeitpunkt einfach vorausgesetzt, ohne dass dies einem erfahrenen Bond-Zuschauer einleuchten dürfte. In "Casino Royale" oder auch "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" wurde dies wesentlich besser gelöst.

SPOILER ENDE



Gesamteindruck: "Spectre" ist ein gelungener Film mit ausgewogener Action, einer in weiten Teilen nachvollziebaren Handlung, einem starken, etwas zu kurz kommenden Bösewicht und schwachen Bond-Girls, wohingegen die Figur "Moneypenny" letzteres wieder auszugleichen vermag. Ein über weite Strecken "typischer" Bond-Film im positiven Sinne. Im Craig-Ranking Platz 2 hinter "Casino Royale", insgesamt im (vorderen) Mittelfeld einzuordnen. 4/5 Punkten.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

11.11.2015 07:54
#72 RE: Spectre Zitat · Antworten

Zitat von Edgar007 im Beitrag #70
Na ja, eigentlich wie immer! Der neue James Bond ist (fast) immer der Beste! Ich fand die knapp 2 1/2 Stunden auch sehr unterhaltsam und kurzweilig, kann allerdings die TOP-Bewertungen und Kritiken nicht teilen.

Für mich war es - mit ein paar Tage Abstand - ein durchschnittlicher James Bond-Film. Vieles kam mir irgendwie bekannt vor. Was mich (mittlerweilen) sehr stört, sind die in seit DIE WELT IST NICHT GENUG fast jedem Film vorkommenden "Folterungen" Bonds. Was bei CASINO ROYLE noch Sinn ergab (Le Chiffre wollte das Passwort fürs Bankkonto aus Bond "herauskitzeln" und damit sein Leben retten) ist bei SPECTRE nur noch pure Lust an Gewalt und Grausamkeit. Sicher, Christoph Walz ist ein sehr guter Bösewicht, aber es gab schon bessere. Und das "Verhältnis" zu Madeleine Swann erinnert doch sehr an CASINO ROYALE (Vesper Lynd). Lichtblick ist für mich der neue, modernisierte Q, obwohl ich auch den "alten" gut fand.

Bei Daniel Craig bin ich mir immer noch nicht sicher, was ich von ihm als James Bond halten soll. Einerseits überzeugte er mit vor allem bei CASINO ROYALE durch seine Härte (was bei Timothy Dalton einfach völlig unglaubwürdig rüberkam), andererseits hat er einfach nicht die Klasse oder Eleganz seiner sämtlichen Vorgänger. Schauen wir mal, was die Zukunft bringt und wie's mit Blofeld weiter geht...

Zum Abschluß noch ein paar Worte zum Titelsong. Ich finde dieses Gejaule einfach schrecklich. Der mit großem Abstand schlechteste Bond-Song in einem Craig-Film.


Zitat von Ray im Beitrag #71
Gestern auf der großen Leinwand gesehen und folgende Meinung gebildet:


Der Film ist keineswegs nur düster und voller dramatischer bzw. tragischer Momente, vielmehr gibt es innerhalb der Craig-Ära mehr "Auflockerung" denn je.


Zum Bösewicht: Von Christoph Waltz in der Rolle des Bösewichts habe ich mir im Vorfeld aus zweierlei Gründen besonders viel versprochen. Erstens, weil er zuletzt in seinen beiden Oscar-prämierten u.a. einmal als Bösewicht restlos überzeugte. Zweitens, weil von deutschsprachigen Darstellern dargestellte (Haupt-)Bösewichte nach wie vor zu den besten gehören (insbes. Fröbe und Jürgens). Leider wird von Waltz (zu) wenig Gebrauch gemacht. Nach der kurzen Szene bei der Konferenz taucht er erst nach ca. 90 Filmminuten wieder auf. Wenn er zu sehen ist, ist das immer große Klasse. Insofern hätte man ihm noch mehr Spielzeit bescheren sollen. Überhaupt ist bei den Bond-Filmen eine Tendenz erkennbar, dass die Gegenspieler spät und wenig auftauchen. So auch schon in "Skyfall".



Natürlich haben neue Bond-Filme immer den Vorteil, dass sie die einzigen sind, an denen man sich noch nicht sattgesehen hat. Die Bond-Gurken empfand ich allerdings allesamt schon bei der Erstsichtung als solche. Die große Stärke des Films ist zweifellos das gute Drehbuch und die spannende und sehr interessante Story. Als Schwäche sehe ich, dass diverse Schauplätze zu wenig glänzen. Natürlich wird es so sein, dass die Spannung sich abnutzt, nachdem man den Film kennt. Wie ich ihn bewerten werde, wenn er mal ein paar Jahre auf den Buckel hat, wird sich noch weisen, doch werde ich ihn aufgrund seiner obgenannten Stärken wohl zimlich sicher immer als sehr guten Beitrag stehen lassen.
Achtung Spoiler:
Christoph Waltz ist nicht der beste Bond-Bösewicht, aber für mich der beste Blofeld. Ich empfand es damals ziemlich enttäuschend, als der anfangs immer gesichtslose Blofeld in der Gestalt von Donald Pleasance erstmals auftaucht. Er hatte einfach nicht die Präsenz, die ich mir erwartet hätte. Christoph Waltz als durch und durch seelenloser und sadistischer Unmensch hat sie. Dass er erst relativ spät richtig loslegt, kommt der Spannung zugute. Schließlich zeigte sich in den alten Bonds Blofeld gar erst nach mehreren Filmen. Außerdem steht ja die Frage im Raum, ob und warum Franz Oberhauser noch am Leben ist. Die Screen-Time, die er hat, nutzt er auf jeden Fall zu meiner vollen Befriedigung. Da er ja nur verhaftet wurde, wird er vermutlich auch wieder auftauchen.
Spoiler Ende

Was Daniel Craig als James Bond betrifft, sehe auch ich ihn mit gemischten Gefühlen. Die sehr maskuline, harte und ernste Interpretation der Rolle ist ganz in meinem Sinne, und ich habe das viel lieber als den Moore-Klamauk. James Bond ist schließlich kein Kasperl. Optisch allerdings finde ich ihn nicht optimal. Sean Connery und George Lazenby ziehe ich auf jeden Fall vor. Sie hatten auch für mich mehr Klasse.
Der Song gefällt mir, wie in meiner Besprechung erwähnt, auch nicht besonders. Smith singt mir auch wahrlich etwas zu hoch. Allerdings ist der Vorspann klasse.

Den neuen Q mag ich ebenfalls, hat er doch Witz und bietet Bond bei den Sticheleien recht unterhaltsam die Stirn.

Mag sein, dass der Streifen die eine oder andere Auflockerung hat, der Grundtenor des Films ist aber zweifellos sehr "noir" und düster.

Tarzan Offline



Beiträge: 1.038

01.12.2015 07:52
#73 RE: Spectre Zitat · Antworten

Fuer die erste Betrachtung des neuen 007 gleich einen Schauplatz ausgesucht... Mexico-City.

Tolle Eroeffnungssequenz mit schoen eingefangenen Bildern vom historischen Teil der Stadt - und viel Action. Beste Actionsequenz des Films fuer mich.

Anschliessend erschien der neue Song gar nicht mal so uebel.

Pluspunkte des Films sind die vielen internationalen Schauplaetze, wobei die Verfolgungsjagd in Rom eher mau ist. Die Bilder aus Oesterreich oder Marokko sind da schon gelungener!

Schauspielerisch gute Leistungen von Bond, M, Q, Monneypenny. Die Boesewichter sind auch ok, wobei Waltz da sicherlich ein Fiesling ist.

Unterm Strich 2 1/2 Stunden Unterhaltung.

Anschliessend zum Dinner ins Restaurant Los Girasoles in Mexico-City gegangen. Dort wo 007 ueber die Dachterrasse kletterte und wo es dann den Anschein hat, dass auch dieses Gebauede eingestuerzt ist. Aber wie das im Film so ist: alles nur eine Show! Der Tequilla fliesst jedenfalls weiter...

patrick Offline




Beiträge: 3.245

02.12.2015 20:23
#74 RE: Spectre Zitat · Antworten

Zitat von Tarzan im Beitrag #73


Pluspunkte des Films sind die vielen internationalen Schauplaetze, wobei die Verfolgungsjagd in Rom eher mau ist...



Dazu fällt mir ein Kritikerwort ein, dass ich kürzlich irgendwo gelesen habe: "Die Actionszene in Rom sieht so aus, als hätte der Kulturbeauftragte der Stadt Regie geführt."

Ich finde den Film trotzdem toll.

Der schwarze Abt Offline



Beiträge: 3.879

24.12.2015 00:39
#75 RE: Spectre Zitat · Antworten

Sieht so aus als würde "Spectre" mehrere Preise abstauben, jedoch wahrscheinlich nicht ganz so viele wie sein Vorgänger. Hier einige bereits bekannte Nominierungen:

Golden Globe Award:
- Best Original Song – Motion Picture - "Writing's on the Wall"

Satallite Awards:
- Original Score - Thomas Newman
- Original Song - "Writing's on the Wall"
- Cinematography - Hoyte Van Hoytema
- Visual Effects
- Film Editing - Lee Smith
- Sound (Editing and Mixing)
- Art Direction and Production Design - Dennis Gassner

Broadcast Film Critics Association Awards:
- Best Actor in an Action Movie - Daniel Craig
- Best Song - "Writing's on the Wall"

Bin auch schon gespannt, wie sich der Film wohl bei den Academy Awards schlagen wird.

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