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Dieses Thema hat 149 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker international
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patrick Offline




Beiträge: 3.245

10.10.2016 21:06
#121 RE: Die Hammer-Filme. Britische Thriller-, Gothic-, und Gruselperlen Zitat · Antworten

Achtung Spoiler!!!

Ich hab die ursprüngliche Abwesenheit eines Happy-Ending automatisch mit einem alternativen Unhappy-Ending in Zusammenhang gesehen, sicher beeinflusst durch die Tatsache, dass es ja in der Vorlage tatsächlich ein solches gab. Dass die zitierte Romanhandlung aber sowohl grotesk als auch unverfilmbar war ist ganz meine Meinung. Ich hätte eher darauf getippt, dass die Nanny Joey tatsächlich ertränkt hat und sich dann selbst das Leben nahm oder sonst irgendwie zu Tode kam. Natürlich kann es sein, dass Fox wirklich einfach ein Happy-Ending anstelle eines Endes nach der vorletzten Szene wollte. Sei's wie's sei, mich stört das Happy-Ending jedenfalls nicht.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

14.12.2017 20:34
#122 RE: Die Hammer-Filme. Britische Thriller-, Gothic-, und Gruselperlen Zitat · Antworten

Lust for a Vampire (Nur Vampire küssen blutig, 1970/1971)



Regie: Jimmy Sangster

Produktion: Hammer Film Productions, GB, Drehzeit: 06.07.1970 - 18.08.1970

Mit: Michael Johnson, Yutte Stensgaard, Ralph Bates, Suzannah Leigh, Barbara Jefford, Mike Raven, Helen Christie, Harvey Hall, Pippa Steele, Judy Matheson, Kirsten Lindholm, Luan Peters


Handlung:

Der Grusel-Autor Richard Lestrange kommt in ein österreichisches Dorf, in dem sich die Bewohner panisch vor einer gewissen Familie Karnstein fürchten. Diese hat ihren Wohnsitz von alters her auf einem Schloss, wo es alle 40 Jahre zu grausamen Ereignissen kommt, da es sich bei der Familie um wiederkehrende Untote handelt. Nun ist die besagte Zeitspanne wieder abgelaufen und es werden reihenweise junge Frauen von einem Vampir getötet. Als Lestrange sich in den unheimlichen Gemäuern umsieht, lernt er die ansehnlichen Schülerinnen und die Belegschaft eines Mädchenpensionats kennen, das sich direkt daneben befindet. Er springt dort als Lehrer ein und verliebt sich in die bildschöne Mircalla, die in Wirklichkeit die wiedererweckte Vampirin Carmilla ist und hinter der Mordserie steckt...

Anmerkungen:


In den 70er-Jahren befand Hammer sich auf dem absteigenden Ast. Übersättigung hat sich eingestellt und die Qualität der Filme ließ nach, was aber diesem Streifen glücklicherweise noch nicht anzusehen ist. Es gibt zwar zweifellos bessere Vampirfilme, doch ist die Geschichte durchaus spannend und unterhaltsam erzählt und an gewissen Stellen auch wirklich atmosphärisch. Der Film kann mit den Beiträgen aus den 60er-Jahren noch durchaus mithalten, ohne als gähnender Abklatsch zu wirken. Auffallend gegenüber früheren Werken ist, dass mit nackter Haut deutlich freizügiger umgegangen wird, auch wenn die Umsetzung der Sex-Elemente aus heutiger Sicht noch eher verschämt und schüchtern erscheint. Die Geschichte ist recht gemächlich und ohne übermäßige Effekte erzählt, aber nie langweilig.

Es handelt sich um den zweiten Film der Karnstein-Trilogie, welche mit "The Vampire Lovers" 1970 ihren Anfang nahm. Im Mittelpunkt steht die Vampirin Mircalla, welche nach dem Blut junger Mädchen dürstet, wodurch auch lesbische Tendenzen angedeutet werden. In der Hauptrolle ist die puppenhaft schöne, aber sehr steif wirkende, Yutte Stensgaard (geb.1946) zu bewundern, deren Filmkariere nie richtig in's Rollen kam. Michael Johnson (1939-2001) ist als Leading-Man zwar recht gutaussehend und auch einigermaßen charismatisch, allerdings bricht seine Figur dann im Liebesrausch irgendwie ein. Die ganz und gar nicht romantisch angelegten Helden früherer Filme, wie Peter Cushing, Andrew Keir oder Rupert Davies waren wesentlich ausdrucksstärker und nachhaltiger. Trotzdem wird der Film von der relativ frisch und unabgegriffen wirkenden Handlung ganz gut getragen.

Lestrange schafft es, Mircalla zu verführen ohne gebissen zu werden und in ihr echte Gefühle zu wecken, was diese aber nicht vor ihrem tragischen Ende retten kann. Hammers 1957/1958 erstmals aus Vampir-Mündern glänzenden und zur Legende gewordenen Fangzähne werden hier nur in relativ wenigen Szenen gefletscht. Die Abwandlung auf einen weiblichen Dracula gibt dem auch damals schon ziemlich angestaubten Genre eine angenehme neue Richtung. Die Farbgebung ist sehr ansprechend, die Titelmelodie allerdings ziemlich fad.

Der wütende Mob, welcher am Schluss das Vampir-Schloss stürmt, ist bereits seit Universal-Zeiten ein in klassischen Gruselfilmen immer wieder gern eingesetztes Finale, welches auch hier recht wirkungsvoll umgesetzt wurde. Eigentlich war Peter Cushing anstelle des uncharismatischen Ralph Bates für den Film vorgesehen, musste aber wegen der schweren Erkrankung seiner Frau, die leider auch zu deren Tod führte, absagen. Da Terence Fisher ebenfalle erkrankte, musste er als Regisseur durch Jimmy Sangster ersetzt werden. Sehr schade, da das Gespann Fisher/Cushing mit Sicherheit noch wesentlich mehr aus dem Film herausgeholt hätte.

Fazit:

Recht gemütlich erzählter, aber sehr unterhaltsamer kleiner Vampirfilm, dem die 70er-Jahre noch nicht so sehr anzusehen sind - von den nackten Brüsten einmal abgesehen. 3,5 von 5.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

16.12.2017 15:55
#123 RE: Die Hammer-Filme. Britische Thriller-, Gothic-, und Gruselperlen Zitat · Antworten

Scars of Dracula (Dracula - Nächte des Entsetzens, 1970)



Regie: Roy Ward Baker

Produktion: Hammer Film Productions, GB, Drehzeit: 07.05.1970 - 23.06.1970

Mit: Christopher Lee, Dennis Waterman, Jenny Hanley, Christopher Matthews, Patrick Troughton, Michael Gwynn, Anouska Hempel, Michael Ripper, Wendy Hamilton, Delia Lindsay



Handlung:

Der junge Paul Carlson, ein Filou mit vielen Frauenbekanntschaften, muss vor der Polizei fliehen, die ihm der Bürgermeister auf den Hals hetzt, weil er mit dessen Tochter geschlafen hat. Nachdem der Wirt eines Gasthauses ihn vor die Türe setzt, da er auch dessen Bedienstete bezirzt, landet er auf der Suche nach einem Schlafplatz auf Draculas abgelegenen Schloss, wo er spurlos verschwindet. Sein Bruder Simon und dessen Freundin Sarah machen sich auf die Suche nach ihm und werden ebenfalls vom Grafen empfangen. Sie müssen bald erkennen, dass sie einem brutalen Vampir in die Hände gefallen sind, der einen Lakaien namens Klove als Helfer hat. Das Pärchen ist nun gefordert, am Leben zu bleiben und herauszufinden, was aus Paul geworden ist...

Anmerkungen:

"Scars of Dracula" ist sehr düster, atmosphärisch und actionreich. Gegenüber den früheren Dracula-Filmen fällt vor allem eine deutliche Zunahme an Brutalitäten auf, was den Film beinahe in die Nähe späterer "Slasher" rückt. Allerdings wird der typische Old-School-Style erfreulicherweise beibehalten. An Farben und Dekor gibt es nichts auszusetzen. Dracula hat hier bedeutend mehr Text, was von Christopher Lee sicher begrüßt wurde, da er an der für ihn viel zu eindimensional und langweilig gewordenen Rolle das Interesse verloren hatte. Tatsächlich war der Vampirgraf in den Filmen nach 1958 nicht mehr wirklich gesprächig gewesen und trat allenfalls fauchend und zähnefletschend auf, was natürlich rein dramaturgisch ausreichte. Die Geschichte ist wirklich spannend und erspart lästige Durchhänger, wodurch man als Zuseher volle 90 Minuten bei Laune gehalten wird. Recht dramatisch ist das Ende Draculas, in dessen zum Wurf bereiten Speer, der gegen seinen Widersacher gerichtet ist, plötzlich der Blitz einschlägt.

Was vielleicht nicht mehr so sehr funktioniert wie in Hammers ersten beiden Dracula-Filmen von 1958 und 1965 ist der langsam unter die Haut gehende Grusel-Effekt, da man mit der Figur mittlerweile doch schon zu vertraut ist und Schockerlebnisse, Umstände und andere Unheimlichkeite sich unweigerlich wiederholen. Den Produzenten schien dies auch bewusst gewesen zu sein, weswegen sie sich um entsprechend wirkungsvollere Effekte bemühten. Sehr viele Szenen erinnern stark an "Horror of Dracula", nur sind sie eben entsprechend härter umgesetzt.

Hammer-Maskottchen Michael Ripper, der in den verschiedensten Rollen für den Wiedererkennungswert der Reihe sorgte, hat als Wirt einen ernsten und ziemlich rüden Part.

Ausgesprochen lächerlich wirken die großen Fledermäuse, die man bei einer Halloween-Party stibitzt zu haben schien um Kosten zu sparen - ein in den Hammer-Filmen immer wieder vorkommender Schwachpunkt, der sich tricktechnisch leider auf dem Niveau der Stummfilmzeit bewegt. Warum das zu Beginn von den Dorfbewohnern niedergerbrannte Schloss, welches lediglich von Dracula und Klove bewohnt wird, nur relativ kurze Zeit später wieder völlig unversehrt dasteht, ist eine Ungereimtheit auf die nicht eingegangen wir.

Jenny Hanley (geb.1947), die ein Jahr zuvor auch eine kleine Rolle in dem James-Bond-Film "On Her Majesties Secret Service" hatte, ist ein hübscher weiblicher Aufputz. Dennis Waterman (geb.1948) ist als Held sehr farblos und uncharismatisch. Trotzdem gehört dieser Film, zusammen mit "Horror of Dracula" (1958) und "Dracula - Prince of Darkness" (1965), zu Hammers besten und athmosphärischsten Filmen um den blaublütigen Blutsauger. Leider passte er nicht mehr so ganz in seine Entstehungszeit, weshalb er der letzte war, der in viktorianischen Tagen handelt. Schließlich wurde das Genre vom Zeitgeist in die Knie gezwungen und es folgte zwei Jahre später der in jeder Hinsicht enttäuschende "Dracula A.D. 1972".

Fazit:

Die Geschichte ist gewiss nicht neu, dafür aber sowohl schön schaurig als auch sehr tempo- und actionreich und hat eine für Hammer-Freunde tadellose Atmosphäre. 4,5 von 5 Punkten.

greaves Offline




Beiträge: 583

17.12.2017 20:10
#124 RE: Die Hammer-Filme. Britische Thriller-, Gothic-, und Gruselperlen Zitat · Antworten

Für mich der beste Dracula Film mit Christopher Lee.
Auch der erste den ich gesehen habe vor ca.20 Jahren im TV.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

17.12.2017 20:46
#125 RE: Die Hammer-Filme. Britische Thriller-, Gothic-, und Gruselperlen Zitat · Antworten

Zitat von greaves im Beitrag #124
Für mich der beste Dracula Film mit Christopher Lee.
Auch der erste den ich gesehen habe vor ca.20 Jahren im TV.


Ja, er ist wirklich gut. Allerdings gefällt mir dieser hier noch etwas besser:

Die Hammer-Filme. Britische Thriller-, Gothic-, und Gruselperlen (2)

greaves Offline




Beiträge: 583

18.12.2017 19:12
#126 RE: Die Hammer-Filme. Britische Thriller-, Gothic-, und Gruselperlen Zitat · Antworten

Auch nicht schlecht.. ich kann mich nicht entscheiden zwischen Teil 2 und 3 (Rückkehr),welchen ich besser finde...
Ich habe alle 7 Filme mit Christopher Lee als Dracula.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

18.12.2017 21:22
#127 RE: Die Hammer-Filme. Britische Thriller-, Gothic-, und Gruselperlen Zitat · Antworten

Zitat von greaves im Beitrag #126
Auch nicht schlecht.. ich kann mich nicht entscheiden zwischen Teil 2 und 3 (Rückkehr),welchen ich besser finde...
Ich habe alle 7 Filme mit Christopher Lee als Dracula.


"Draculas Rückkehr" ist zwar ganz ok, gefällt mir im Vergleich aber weniger. Bei "Dracula - Prince of Darkness" von 1965 gefällt mir der Gruselfaktor mit den beiden Ehepaaren im Schloss unheimlich gut. Dort ist die Atmosphäre so richtig schön schaurig.

Von den 7 Hammer-Dracula-Filmen mit Christopher Lee gefällt mir "Dracula A.D 1972" überhaupt nicht. Den allerletzten Beitrag "Dracula braucht frisches Blut" von 1973, der auch in der damaligen Gegenwart handelt, habe ich bislang noch nie gesehen, was sich allerdings bald ändern wird - mein Gefühl verheißt mir da aber nichts gutes, drum zögere ich's noch raus.

TV-1967 Offline



Beiträge: 652

19.12.2017 11:11
#128 RE: Die Hammer-Filme. Britische Thriller-, Gothic-, und Gruselperlen Zitat · Antworten

Sky Dumont hatte ja in einem Interview für Sky erzählt, daß er im Jahre 1973 einen 32seitigen Optionsvertrag für den nächsten "James Bond-Film" bekam. Er erhielt
pr. Woche 1OO Pfund. Das waren damals ca. 8OO,OO Euro. Eine Menge Geld! Der Vertrag lief fast 9 Monate. War dann aber den Produzenten doch zu jung (23) für die Geheimagentenrolle. Zur gleichen Zeit erhielt er von "Hammer-Film" einen 3 Filme-Vertrag als Nachfolger von C. Lee als Dracula. Mußte diese aber ablehnen weil er
ja dachte er wird OO7. Seltsam, aber so wurde es erzählt...

patrick Offline




Beiträge: 3.245

19.12.2017 13:12
#129 RE: Die Hammer-Filme. Britische Thriller-, Gothic-, und Gruselperlen Zitat · Antworten

Zu den 3 Filmen wäre es ab 1973 wohl eh nicht mehr gekommen.

greaves Offline




Beiträge: 583

19.12.2017 19:18
#130 RE: Die Hammer-Filme. Britische Thriller-, Gothic-, und Gruselperlen Zitat · Antworten

Ja der zweite Teil ist schon spannend und gruselig.Als ich ihn das erste mal gesehen habe,riss er mich fast vom Stuhl. (Als der Überlebende der 2 Männer nochmals zum Schloss ging und auf Dracula und seine neue Untertanin stiess)

Der erste Teil geht sooo..der Schluss ist nicht schlecht.

Rückkehr finde ich auch gut gemacht,mit einer hübschen Darstellerin

Der 4 Teil mit den alten notgeilen alten Säcken,ist mir nicht so toll in Erinnerung.

5 Teil ist von mir aus der beste von allen.Tolle Atmosphäre,wirkt sehr brutal für diese Zeit.(hab ihn mal vor Jahren das erste mal auf VOX gesehen und auf Videokassette aufgenommen.(das war um die Weihnachtszeit)als ich ihn vor ca 3 Jahren auf dvd gekauft habe,war ich einwenig enttäuscht.Die Synchronisation war nicht die gleiche wie die von der tv Aufnahme.Draculas Stimme gefällt mir auf der Videokassette besser als die auf der DVD . Scheinbar eine andere Synchronisation.

Dracula jagt Minimädchen ist der Anfang noch toll (der im viktorianischen England spielt).

Den 7 Teil habe ich nicht mehr gross in Erinnerung.Die DVD hat eine schlechte Bildqualität..Und der Film spielt in der damaligen“ist Zeit „70 er Jahre.

Habe sie mir aber alle besorgt.Einzeln und 3 sind in einer Box.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

19.12.2017 21:30
#131 RE: Die Hammer-Filme. Britische Thriller-, Gothic-, und Gruselperlen Zitat · Antworten

Ich habe am liebsten "Dracula-Prince of Darkness" (2.Teil) gefolgt von "Scars of Dracula"(5.Teil). "Horror of Dracula" (1.Teil) würd ich auf Platz 3 stellen, da er mir zwar auch sehr zusagt, die typische Hammer-Atmosphäre allerdings noch nicht 100%-ig ausgereift ist.

Von den Mini-Mädchen halte ich nichts - zumindest nicht im Zusammenhang mit Hammers Dracula. Den Teil mit den Lustmolchen hab ich schon sehr lange nicht gesehen. Ist mir aber auch nicht besonders hängen geblieben. Ich werde ihn auch nochmal auffrischen und besprechen. Der letzte Teil dürfte, was die Resonanz beim Publikum betrifft, DAS LETZTE sein. Nach dem enttäuschenden Mini-Mädchen-Teil hatte ich keine Ambitionen mehr, den auch noch anzusehen. Im Fernsehen lief er früher nie. Ich werde ihn aber als "Pflichtübung" mit einbinden, was aber noch eine Weile dauern kann.

Zur Synchro kann ich nichts sagen, da ich Originalton-Enthusiast bin. Das Thema Synchronisation hat ich mich daher auch nie interessiert.

TV-1967 Offline



Beiträge: 652

20.12.2017 10:19
#132 RE: Die Hammer-Filme. Britische Thriller-, Gothic-, und Gruselperlen Zitat · Antworten

Nun. So ganz abwegig mit Christopher Lee und Sky Dumont ist das alles ab 1973 bzw. 1974 aber nicht! Lee wurde sehr wohl die Rolle des Dracula in "Die 7 Goldenen Vampire" mit Peter Cushing angeboten! Lehnte aber aufgrund des schlechten Drehbuches ab. Dumont konnte nicht und sah in der "Kommissar"-Folge RUDEK nicht mal so schlecht aus. Ihn hätte ich mir als neuen Dracula durchaus vorstellen können. Und Lee spielte die Figur des Grafen Dracula immerhin noch einmal in der Komödie von Molinaro "DIE HERREN DRACULA" durchaus mit Elan! Auch wenn es nur der Deutsche Titel war und er sich im Original "Le Baron" nannte und er dazu immer das Gegenteil behauptete...

patrick Offline




Beiträge: 3.245

20.12.2017 20:12
#133 RE: Die Hammer-Filme. Britische Thriller-, Gothic-, und Gruselperlen Zitat · Antworten

Zitat von TV-1967 im Beitrag #132
Nun. So ganz abwegig mit Christopher Lee und Sky Dumont ist das alles ab 1973 bzw. 1974 aber nicht! Lee wurde sehr wohl die Rolle des Dracula in "Die 7 Goldenen Vampire" mit Peter Cushing angeboten! Lehnte aber aufgrund des schlechten Drehbuches ab. Dumont konnte nicht und sah in der "Kommissar"-Folge RUDEK nicht mal so schlecht aus. Ihn hätte ich mir als neuen Dracula durchaus vorstellen können. Und Lee spielte die Figur des Grafen Dracula immerhin noch einmal in der Komödie von Molinaro "DIE HERREN DRACULA" durchaus mit Elan! Auch wenn es nur der Deutsche Titel war und er sich im Original "Le Baron" nannte und er dazu immer das Gegenteil behauptete...


Die Dracula-Rolle war ab 1973 kein Karriere-Sprungbrett mehr. Siehe John Forbes-Robertson, der in Hammers allerletzten Dracula-Film von 1974 Christopher Lee ersetzen durfte, nachdem dieser endgültig keinen Bock mehr hatte. Das Einspielergebnis der letzten beiden Filme war ernüchternd - Gott sei Dank. Denn Dracula hat in der Gegenwart der 70er-Jahre wirklich nichts verloren. Das macht ja die ganze Atmosphäre kaputt!!!! und als Draufgabe gab's dann noch eine Mischung aus Vampir- und Kung-Fu-Film....

Die Herren Dracula ist ohnehin nur eine französische Vampir-Komödie, die das Ganze in ein anderes Genre verlegte, da man so wahrscheinlich bessere Chancen hatte 1976 mit Christopher Lee nochmal als Vampir Kohle zu machen. Nun gut, ist ja ok. Man wusste ja, was zu erwarten ist und war dabei auch nicht auf einen klassischen Gruselfilm eingestellt.

TV-1967 Offline



Beiträge: 652

20.12.2017 23:36
#134 RE: Die Hammer-Filme. Britische Thriller-, Gothic-, und Gruselperlen Zitat · Antworten

So hatte ich es eigentlich auch formuliert. Auf Forbes-Robertson wollte ich gar nicht erst eingehen. War ja bekannt! Nur bei aller Liebe zum Hammer-Filmbuch. Alles wußte halt leider auch nicht der damalige Autor betreffend Sky Dumont (immer wieder)...

patrick Offline




Beiträge: 3.245

29.12.2017 18:40
#135 RE: Die Hammer-Filme. Britische Thriller-, Gothic-, und Gruselperlen Zitat · Antworten

Twins of Evil (Draculas Hexenjagd, 1971)



Regie: John Hough

Produktion: Hammer Film Productions, GB, Drehzeit: 22.03.1971 bis 30.04.1971

Mit: Peter Cushing, Madeleine Collinson, Mary Collinson, David Warbeck, Damien Thomas, Dennis Price, Kathleen Byron, Isobel Black, Harvey Hall, Roy Stewart, Katya Wyeth, Luan Peters



Handlung:


Gustav Weil ist ein gnadenloser Inquisitor und Hexenjäger, der seine Lebensaufgabe bei einer grausamen und verblendeten Bruderschaft gefunden hat, die es auf hübsche junge Mädchen abgesehen hat, um sie auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Dabei ist ihm nicht bewusst, dass die Vampire, welche die Gegend heimsuchen, lediglich durch Köpfen oder Pfählen unschädlich gemacht werden können und keineswegs durch Feuer. Da er der Onkel der beiden kürzlich verweisten jungen Zwillingsschwestern Frieda und Maria ist, kommen diese ausgerechnet unter seine Obhut. Frieda verschaut sich sehr bald in den teufelsanbetenden jungen Grafen Karnstein, der inzwischen von seiner wiedererweckten Vorfahrin Mircalla zum Vampir gebissen worden ist. Er macht nun auch die junge Frau zu Seinesgleichen. Als Gustav Weil seine inzwischen untote Nichte beim Blutsaugen in flagranti ertappt, beschließt er schweren Herzens auch sie zu verbrennen. Allerdings tauscht Graf Karnstein sie gegen ihre Zwillingsschwester Maria aus und steckt diese an ihrer Stelle in's Verließ, wo sie auf die Hinrichtung wartet...

Anmerkungen:


"Twins of Evil" ist der dritte und letzte Teil der Karnstein-Trilogie. Er ist deutlich temporeicher und brutaler als sein Vorgänger. Peter Cushing, der unmittelbar vor den Dreharbeiten seine geliebte Ehefrau Helen verloren hatte, zeigt sich hier in Bestform. Man ist geneigt anzunehmen, dass er seinen persönlichen seelischen Schmerz in die Rolle einfließen ließ. Als sittenstrenger und sturer Puritaner geht er ungeheuer brutal gegen vermeintliche Hexen vor und agiert dabei mit beispielloser Härte und eiskalter Miene. Dennoch ist seine Rolle als Gustav Weil durchaus ambivalent angelegt. Lernt man ihn zu Beginn noch als brutalen Verfolger und Schlächter kennen, der seine Urteile lediglich auf Mutmaßungen gründet, lässt er später auch menschliche Züge erkennen, als er mit seiner mittlerweile zur Vampirin gewordenen Nichte konfrontiert wird und nun mit seinem Gewissen hadert. Er tritt als bigotter und fehlgeleiteter Glaubensfanatiker in Erscheinung, der sich schließlich bekehren lässt, um das wahre Böse in Gestalt des Karnstein-Vampirs zu bekämpfen. Dieser war schon als Mensch ein zügelloser, höhnischer, arroganter und gottloser Charakter, der in gar nicht größerem Gegensatz zu Gustav stehen könnte, was eine wirkungsvolle Konfrontation garantiert.

Die Inszenierung ist flott, atmosphärisch und kurzweilig und vermag dem, seine Zeit bereits überdauerten, Vampirgenre einen weiteren sehr sehenswerten Beitrag beizusteuern. Die Beiß-Szenen sind wirklich "Mit Biss", nämlich besonders wirkungsvoll, inszeniert und bieten schöne Schock-Momente. Als Zwillingsschwestern sind die beiden "Playmates des Monats Oktober 1970" Mary Collinson (geb.1952) und Madeleine Collinson (1952-2014) zu sehen. So groß ihre Wirkung im Herrenmagazin auch gewesen sein mag, so sehr verblasst sie in der Filmlandschaft. Die Beiden vermögen keinen großen Eindruck zu schinden und fallen in Punkto Ausstrahlung deutlich hinter Luan Peters (geb.1946) zurück, die eine wesentlich kleinere Rolle bekleidet. Damit war beider Karriere beim Film dann auch schon besiegelt. Natürlich war es schwierig, ein eineiiges Zwillingspaar zu finden, das auch schauspielern konnten und zudem noch etwas nackte Haut zu zeigen bereit waren, wobei Letzteres aus heutiger Sicht sehr gesittet wirkt. Unter den gegebenen Umständen schlugen die Collinson-Sisters sich ganz wacker, auch wenn die Schauspielerei nicht ihr Lebensweg werden sollte.

Als Regisseur fungierte der damals knapp 30-Jährige John Hough (geb.1941), der auch schon 4 Avengers-Folgen gedreht hatte. Als Newcomer war er bestrebt, seinen Horrorfilm möglichst schrecklich zu gestalten, was die härtere Gangart erklärt, zugunsten derer der sexuelle Subtext gegenüber den beiden vorhergehenden Teilen abgeschwächt wurde. Die lesbischen Elemente verschwanden ganz. Als Vampir-Graf Karnstein ist der 29-Jährige Damien Thomas (geb.1942) zu sehen. Isobel Black (geb.1943) ist eine alte Bekannte aus dem 1962 gedrehten Hammer-Film "The Kiss of the Vampire", wo sie als 18-Jährige selbst eine Vampirin spielte. Was wirklich auffällt ist, dass sie hier einen deutlich blasseren Eindruck hinterlässt.

Der deutsche Titel ist an fehlender Sinnhaftigkeit wieder einmal kaum zu überbieten. Nachdem es sich um keinen Dracula-Film, sondern um einen Karnstein-Film handelt, ist es wohl überflüssig zu erwähnen, dass der Name des Ur-Vampirs hier nichts verloren hat. Darüber hinaus ist dieser auch kein Hexenjäger - aber um solche Dinge scheinen sich die deutschen Verleiher ohnehin nichts geschert zu haben. Mircalla wird zum mittlerweile dritten Mal von einer anderen Schauspielerin dargestellt. Diesmal ist es Katya Wyeth (geb.1948). Allerdings tritt sie in lediglich einer Szene auf, wo sie die Funktion hat, Graf Karnstein zu "vampirisieren".

Fazit:


Sehr sehenswerter Fangzahn-Film mit typischer Hammer-Atmosphäre, durch den sich das Vampir-Genre auch im Jahre 1971 noch wacker hält. Das Duell zwischen Peter Cushing als Gustav Weil und Damien Thomas als Graf Karnstein sollte man sich nicht entgehen lassen. Cushing gibt dabei eine gänzlich andere und deutlich weniger glorreiche Interpretation eines Van-Helsing-ähnlichen Charakters zum Besten. 4 von 5 Punkten.

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