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Dieses Thema hat 69 Antworten
und wurde 3.983 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker international
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Peter Offline




Beiträge: 2.886

03.11.2014 20:34
#16 RE: Jack Arnold und der phantastische Film der 50er Jahre Zitat · Antworten

Sympathische Geheimniskrämerei hier. Inspiriert mich aber angenehm - und zwar zum Kauf von "Don Camillo und Peppone"...

patrick Offline




Beiträge: 3.245

03.11.2014 20:35
#17 RE: Jack Arnold und der phantastische Film der 50er Jahre Zitat · Antworten

Zitat von Peter im Beitrag #16
Sympathische Geheimniskrämerei hier. Inspiriert mich aber angenehm - und zwar zum Kauf von "Don Camillo und Peppone"...


Ich hab die Infos, die ich wollte.

Tarzan Offline



Beiträge: 1.038

03.11.2014 20:40
#18 RE: Jack Arnold und der phantastische Film der 50er Jahre Zitat · Antworten

Es geht nicht um Personen, sondern Filmthemen.-)

patrick Offline




Beiträge: 3.245

03.11.2014 20:44
#19 RE: Jack Arnold und der phantastische Film der 50er Jahre Zitat · Antworten

Zitat von Tarzan im Beitrag #18
Es geht nicht um Personen, sondern Filmthemen.-)


Natürlich hat das Vorrang. Aber der Mensch ist eben neugierig. Die Bücher treffen ganz meine Film-Interessen.

Tarzan Offline



Beiträge: 1.038

03.11.2014 20:47
#20 RE: Jack Arnold und der phantastische Film der 50er Jahre Zitat · Antworten

Danke! Ja, klar.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

05.11.2014 12:17
#21 RE: Jack Arnold und der phantastische Film der 50er Jahre Zitat · Antworten

Revenge of the Creature (Die Rache des Ungeheuers)



The Revenge of the Creature

Jahr: USA 1955
R: Jack Arnold
B: Martin Berkeley
K: Charles S. Wellbourne
M: Joseph Gershenson (Compilation)
D: John Agar, Lori Nelson, John Bromfield, Nestor Paiva, Robert B. Williams



Der Wissenschaftler Joe Hayes lässt sich mit einem kleinem Team von Captain Lucas (Nestor Paiva), der bereits im ersten Teil sein Boot zur Verfügung stellte, zum oberen Amazonas bringen, um den Kiemenmann zu fangen. Lucas hält diesen allerdings für tot, worauf das Ende des ersten Teils ja schließen lässt.Diese Annahme stellt sich sehr bald als falsch heraus, nachdem das Ungeheuer in einer Szene, von seinen Schussverletzungen offensichtlich bestens erholt, schnell auftaucht, sich einen grossen Vogel schnappt und ebenso schnell wieder abtaucht. Hayes wird in einer Helmtaucherausrüstung vom Gill-Man angefallen und kann durch die Hilfe der anderen Männer nur mit knapper Not entkommen. Mit der Technik des Dynamitfischens wird der Gill-Man außer Gefecht gesetzt, in das Ozeanarium Ocean Harbor in Florida gebracht und dort zur Schau gestellt. Da er sich durch die Explosion noch immer im Koma befindet, wird er von Hayes in einem Bassin herumgeführt, damit die Kiemen mit frischem Wasser durchspült werden. Er erwacht und geht sofort auf alle Bediensteten des Ozeanariums los, die sich in seiner Nähe befinden. Er wird mit einem Netz überwältigt und am Boden eines Bassins mit einer Kette gefesselt. Prof.Ferguson (John Agar) und die bildhübsche Studentin Helen studieren nun unter Wasser Verhalten und Lernfähigkeit des Gill-Man. Dabei schnappt dieser Helen und attackiert den zu Hilfe eilenden Ferguson. Beide können mit Mühe und Not entkommen. Der Gill-Man kann sich allerdings von seiner Kette losreissen und startet einen Amoklauf an Land, wobei er mit seiner gewaltigen Urkraft Autos umstößt und sich dann in´s Meer begibt. Joe Hayes kommt um´s Leben. Ferguson und Helen, inzwischen ein Paar geworden, werden später beim Schwimmen vom Gill-Man unter Wasser beobachtet. Dieser ist von Helen fasziniert. Nachdem die beiden in ein Boot steigen, will das Ungeheuer ihnen folgen, ist aber zu langsam. Das Boot fährt ab. Am Abend befinden sich Ferguson und Helen in einem Jazz-Club, in welchen der Gill-Man hineinplatzt und Helen kurzerhand entführt. Da er nur wenige Minuten im Stück an Land sein kann, legt er das bewußtlose Mädchen immer wieder am Strand ab und muss im Wasser Energie tanken. Dabei wird diese von 2 Studenten entdeckt, für die die Begegnung mit dem Monster tödlich endet. Diese Spur führt die eingesetzte Polizeieinheit zum Kiemenmann, der von mehrern Kugeln getroffen einmal mehr im Wasser abtaucht und leblos absinkt.

"Die Rache des Ungeheuers" ist eine ausgesprochen gelungene Fortsetzung des "Schrecken vom Amazonas".Da die Geschichte ja an King Kong angelehnt ist wird das Ungeheuer,wie ersterer,in die ihm fremde Zivilisation gebracht und in Ketten gelegt, von denen es sich befreit, wütet und dann von einer Einheit erschossen wird.Natürlich ist die Umgebung hier weniger exotisch als im ersten Teil, doch stört das nicht, da die beiden Filme sowieso direkt zusammenhängen. Auch wenn hier andere Schauspieler agieren, abgesehen von Nestor Paiva.Unfreiwillig komisch ist die Tötung der Studenten. Einer von beiden wird vom Monster mit gewaltiger Kraft in Richtung eines Baumes geschleudert. Dabei beschreibt er, wie ein steifer Holzbalken, eine höchst unnatürliche waagrechte Flugbahn. Mehr freiwillig komisch ist die Szene, wo der Gill-Man in den Jazz-Club hineinplatzt. Einer der Musiker, der in sein Spiel vertieft das Gesicht verzieht, verzieht dieses noch viel mehr als er den Kiemenmann sieht..Dass der Gill-Man nicht grundböse ist, wird in einer Szene mit einem Kind unterstrichen, über das sich die Mutter schützend wirft.Das Monster lässt die beiden in Ruhe.

Unter Wasser werden die Gesetze der Physik ignoriert. Ferguson und Helen unterhalten sich miteinander und bringen dem Gill-Man die Bedeutung des Worts "stop" bei. Dies ist natürlich Unsinn, da unter Wasser gesprochene Worte nicht mehr als solche erkennbar sind. Dafür bräuchte man moderne Taucherhelme mit Funkverbindung. Die hier benutzte einfache Taucherausrüstung von 1955 scheint mir weit davon entfernt. Ausserdem benutzt das Monster selbst naturgemäß keine Ausrüstung und kann unter Wasser wohl am allerwenigsten irgendwelche Worte hören, geschweige denn später an Land wiedererkennen.
Der Film spiegelt auch die in den 50er-Jahren vorherrschende naive Vorstellung darüber, was "richtig" ist. Die Verhaltensforschungen des Paares am Kiemenmann sind äußerst brutal. Wird dieser doch mit einem Stab traktiert, der ihm Elektroschocks verpaßt. Auch sonst wird er ohne jedes Mitgefühl behandelt. Damals glaubte man, der Mensch hat das Geburtsrecht, eine wilde und unberechenbare Natur nach Willkür zu unterjochen. Heute würde dies wohl heftige Diskussionen auslösen.

John Agar sehen wir später wieder in "Tarantula". Julie Adams war hier nicht mehr dabei. Allerdings ist auch Lori Nelson durchaus ein Blickfang. Interessant ist der Kurzaftritt des sehr jungen und damals unbekannten Clint Eastwood im Labor. Auch er sollte in Tarantula wiederkommen, allerdings als Fliegerpilot kaum erkennbar.
Eine ähnliche Szene wie das Synchronschwimmen im ersten Teil begegnet uns auch hier. Allerdings kürzer und unter Anwesenheit eines Mannes.
Unter Wasser durfte natürlich wieder Ricou Brouwning den Gill-Man machen. An Land jedoch nicht mehr Ben Chapman, sondern diesmal Tom Hennessy (1923-2011), der eine sehr schwere Zeit hatte.Er sprang an einer Stelle in´s Wasser, die Jack Arnold als sicher bezeichnete. Dort wurde er von der Strömung weggerissen, ging durch das schwere Kostüm wie ein Stein unter und musste vor dem Ertrinkungstod gerettet werden.Er ließ seine Wut an Arnold aus, der am Abend noch feierte, als wäre nichts geschehen. Aufgrund der brütenden Hitze beim Dreh verlor Hennessy über 10 Kilo und bekam ein ernsthaftes Nierenproblem, da er den ganzen Tag nicht auf die Toilette konnte. Durch die erworbenen gesundheitlichen Probleme hat er anschließend fast ein Jahr verloren, in welchem er in seine Genesung investieren musste.

Fazit:"Die Rache des Ungeheuers" ist unterhaltsam, spannend, sorgfältig inszeniert und hat eine charmante 50er-Jahre Atmosphäre.All dies und das sehr originelle Ungeheuer machen ihn zu einem meiner lieblings SiFi-Filme. Ich habe ihn sogar dazumals noch vor dem "Schrecken"gesehen,was einen gewissen Nostalgie-Faktor aktiviert. Es war Anfang der 80er bei einem Kroatien- Urlaub mit meinen Eltern . Dort lief der Film im Fernsehen zu meiner grossen Freude im englischen Original. Ich war ausgesprochen faszinert und lernte einige Jahre später die ganze Arnold-Reihe kenne.
5 von 5.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

06.11.2014 09:52
#22 RE: Jack Arnold und der phantastische Film der 50er Jahre Zitat · Antworten

Schön, daß in diesem Forum nach und Nach Perlen aufleben und für andere auch
neu entdeckt werden. Punkte B-Filme möchte ich bei dieser Geleenheit gerne erwähnen,
daß es eine sehr gute Krimi-Reihe von Don Siegel "Sergeant Madigan" gibt.
Man sollte aks Einstieg unbedingt die erste Folge "Einsatz in London" wählen.
Diese verspüht einen ungeheuren Charme, auch gerade mit den Seitenhieben auf die
englische Polizei.Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? (42)

Gruss
Havi17

patrick Offline




Beiträge: 3.245

06.11.2014 22:02
#23 RE: Jack Arnold und der phantastische Film der 50er Jahre Zitat · Antworten

Es macht ja schließlich Spaß, das Spektrum etwas auszuweiten und diese Perlen nach langer Zeit wieder einmal anzusehen. Vor Allem haben wir ja heute die bessere Bildqualität.

Don Siegel ist mir aus den Dirty-Harry-Filmen und Flucht von Alcatraz ein Begriff. Sehr guter Regisseur.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

07.11.2014 12:35
#24 RE: Jack Arnold und der phantastische Film der 50er Jahre Zitat · Antworten

Schau Dir mal Einsatz in London an, Richard Widmark brilliant als Madigan!
Die Story hat deutliche Ähnlichkeit mit "Gangster in London"

Gruss
Havi17

patrick Offline




Beiträge: 3.245

07.11.2014 13:25
#25 RE: Jack Arnold und der phantastische Film der 50er Jahre Zitat · Antworten

Zitat von Havi17 im Beitrag #24
Schau Dir mal Einsatz in London an, Richard Widmark brilliant als Madigan!
Die Story hat deutliche Ähnlichkeit mit "Gangster in London"




Wenn ich´s wo ergattern kann. In youtube hab ich´s leider nicht gefunden.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

08.11.2014 10:29
#26 RE: Jack Arnold und der phantastische Film der 50er Jahre Zitat · Antworten

Tarantula



Deutscher Titel Tarantula
Originaltitel Tarantula
Tarantula Logo 001.svg
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1955
Länge 80 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Jack Arnold
Drehbuch Jack Arnold
Robert M. Fresco
Produktion William Alland
Musik Joseph Gershenson
Kamera George Robinson
Clifford Stine
Schnitt William Morgan
Besetzung
John Agar: Dr. Matt Hastings, Mara Corday: Stephanie „Steve“ Clayton, Leo G. Carroll: Prof. Gerald Deemer, Nestor Paiva: Sheriff Jack Andrews, Ross Elliott: Joe Burch, Edwin Rand: Lt. John Nolan, Raymond Bailey: Townsend, Hank Peterson: Josh, Bert Holland: Barney Russell, Steve Darrell: Andy Andersen, Clint Eastwood: US Bomberpilot, Eddie Parker:


Dieser Bericht enthält Spoiler !

In einer amerikanischen Wüstenlandschaft bricht ein monströs entstellter Mann tot zusammen. Es handelt sich um den Biologen Eric Jacobs, welcher sich 4 Tage vorher noch bester Gesundheit erfreute. Sein Kollege Professor Gerald Deemer (Leo G.Carroll) gibt an, dass es sich um Akromegalie handelt, eine Drüsenkrankheit, die ein unkontrolliert wucherndes Wachstum hervorruft. Dr.Matt Hastings (John Agar) bezweifelt das aufgrund der völlig untypisch schnellen Entwicklung der Krankheit. Eine Obduktion ergibt tatsächlich Akromegalie. Grund dafür ist, dass Deemer zusammen mit Jacobs und Paul Lund an einem Mittel forschte um dem Welthunger entgegenzuwirken. Dieses wirkte hervorragend im Tierversuch. Diverse Kleintiere und eine Tarantel wachsen in kürzester Zeit zu enormer Größe heran und sind stärker und kräftiger als ihre Artgenossen. Jacobs und Lund spritzten sich das Mittel selbst mit fatalen Folgen. Sie entwickeln rasch fortschreitende Akromegalie. Der mittlerweile auch entstellte Lund stirbt nach einem Kampf mit Deemer, in dessen Labor , wo auch ein Feuer ausbricht, denen sämtliche Versuchstiere zum Opfer fallen. Nur die mittlerweile beinahe menschengroße Tarantel, deren Wachstum noch nicht abgeschlossen ist, kann entkommen. Vor seinem Tod spritzt Lund auch dem bewußtlosen Dr.Deemer das Mittel, um sicher zu gehen, dass auch diesen dasselbe Schicksal ereilt. Die hübsche Stephanie "Steve" Clayton (Mara Corday), auf die Dr.Hastings ein Auge wirft, fängt bei Deemer an zu arbeiten. Inzwischen häufen sich merkwürdige Vorkommnisse, da die Tarantel mittlerweile bedeutend grösser als ein Haus ist und Mensch und Tier verspeist.In der weitläufigen Wüstenlandschft kann sie lange unentdeckt bleiben, nicht zuletzt deshalb, weil ihre Entdeckung von niemandem überlebt wird.
Der verzweifelte Farmer Andy Anderson ruft die Polizei, nachdem er von einem Teil seines Viehbestandes nur noch die blanken Knochen vorfindet. Keine Reste und Spuren, die auf wilde Tiere hindeuten bleiben zurück. Allerdings werden große weiße Pfützen gefunden.In der kommenden Nacht fällt Andy selbst der Tarantel zum Opfer, da er herbeieilt, als diese über seine Pferde herfällt. Dr.Hastings lässt die Substanz analysieren, welche die weißen Pfützen ausmacht und erfährt, dass es sich um das Gift der Tarantel handelt.Nun kommt ihm ein furchtbarer Verdacht. In Dr.Deemer beginnt mittlerweile auch schon die Krankheit zu wuchern und sein Äußeres wird immer entstellter.
Schließlich zerdrückt die Tarantel das Haus in welchem sich Deemer und Steve Clayton befinden um auch diese zu fressen. Der mittlerweile völlig entstellte Deemer fällt dem Untier zum Opfer. Steve kann mit Hastings Hilfe im Wagen entkommen.
Ein Polizeieinsatz mit Maschinenpistolen und Sprengstoff kann die Riesenspinne nicht stoppen, die zielstrebig auf die Kleinstadt zusteuert.Einige Polizisten müssen ihr Leben lassen. In lezter Minute wird der Riesentarantel dann allerdings von Militärflugzeugen mit Napalm-Brandbomben der Garaus gemacht.

Tarantula ist einer der ganz grossen "kleinen Filme" der 50er-Jahre. Er hat alle Merkmale des B-Films. Keine teueren Stars, eine überschaubare Länge von weniger als 80 Minuten und ein recht abruptes Ende. Und doch sehr gelungen. Nicht zuletze deshalb weil hier eine echte Spinne gezeigt wird. Diese wandert entweder durch eine Miniaturlandschaft oder wird in´s Bild hineinkopiert. Lediglich die Beißzangen bei den Nahaufnahmen sind künstlich.Jack Arnold sah sich mit dem Problem konfrontiert, einer Spinne Regieanweisungen zu geben. Die rettende Idee war eine Sauerstofflasche mit Schlauch ,die der Tarantel Luftdruck entgegensprüht. Das mochte sie gar nicht und sie bewegte sich in die andere Richtung. Je stärker der Luftdruck, umso schneller ihre Bewegung.
Es ist sicher kein Zufall, dass Tarantula nur ein Jahr nach "Them" (Formicula) entstanden ist.Ein auch sehr emfpehlenswerter Film über Riesenameisen. Produzent William Alland behauptete, er habe Formicula gar nicht gesehen und sich Tarantula selbst ausgedacht. Autor Robert M.Fresco behauptet, die Idee lehne sich an eine Folge aus "Science Fiction Theatre", die er schrieb.Jack Arnold beanspruchte die Idee ebenfalls für sich. Er habe von riesiegen Hühnerbrüsten gehört, die chemisch hergestellt wurden. Tjaja, jeder will die Credits für sich einheimsen. Ich persönlich glaube, dass Formicula Pate gestanden hat.
Prof.Deemers Prognose über das Bevölkerungswachstum aus dem Jahre 1955 regt zum Schmunzeln an. Sagt er doch, 1975 gäbe es drei Milliarden Menschen und im Jahre 2000 gut 3,5 Milliarden. Tatsächlich waren es da schon über sechs Milliarden.
Akromegalie ist übrigens die Krankheit an welcher zwei Schauspieler litten, die Filmfreunden bekannt sein müssten. "Beißer" Richard Kiel und "Hoxton Creeper"(aus dem Holmes-Film "The Pearl of Death") Rondo Hatton.
Nestor Paiva (1905-1966) spielt in "Tarantula" den sympathischen, typisch amerikanischen, Kleinstadtsheriff, nachdem wir ihn in den beiden Creature Filmen als südamerikanischen Captain Lucas sehen durften.Er war bewundernswert wandlungsfähig. Er wurde in den USA als Sohn portugiesische Immigranten geboren und hatte ein natürliches Talent für ausländische Akzente, weshalb er oft fremdländische Typen verkörperte. Nicht jedoch hier in Tarantula.
Leo G.Carroll ist aus mehreren Hitchcock-Filmen bekannt. Als die Tarantel ihn frisst ist sein Gesicht so entstellt, dass die Augen auf völlig verschiedener Höhe liegen. Maskenbildner Bud Westmore hat hier wieder mal ganze Arbeit geleistet. Kaum erkennbar ist Clint Eastwood als Fliegerpilot, da er eine Atemmaske an hat und sein Auftritt noch kürzer ist als im zweiten Creature-Film.
Die in den 50er-Jahren vorherrschende Angst vor Radioaktivität wird hier auch widergespiegelt. Dr.Deemers Nahrungsmittelkonzentrat ist ja mit radiaktiven Substanzen versehen.Wieder einmal ist es der Mensch, der in Dr.Frankenstein-Manier der Natur in´s Handwerk pfuscht und dem die Sache schließlich entgleitet. Die Spinne ist lediglich ein Tier, das seinen Instinkten folgt und Opfer der Wissenschaft wird.

Tarantula ist ohne Zweifel die Mutter aller Spinnenfilme.Diesem Genre wurden in Folge leider einige Schundfilme mit lächerlichen Monstern beigesteuert.Zu den sehenswerten Beispielen für weitere Spinnenfilme würde ich "Earth vs.The Spider"(Die Rache der schwarzen Spinne) (1958), "Kingdom of Spiders"(Mörderspinnen) (1977)mit "Captain Kirk" William Shatner, der sich eng an Hitchcocks "Vögel" anlehnt und "Arac Attack"(2002) zählen. Letzterer ist zwar als Hommage auf die 50er-Jahre B-Movies recht humorvoll inszeniert, hat aber gute Effekte und durchaus auch Spannung. Dieses Sub-Genre ist damit ziemlich überschaubar.

Für Tarantula geb ich natürlich 5 von 5.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

08.11.2014 16:51
#27 RE: Jack Arnold und der phantastische Film der 50er Jahre Zitat · Antworten

Ein paar kleine Filmfehler bei Tarantula (in meinen Augen angesichts des Alters nicht so schlimm).



Die top 7 Filmspinnen.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

11.11.2014 16:38
#28 RE: Jack Arnold und der phantastische Film der 50er Jahre Zitat · Antworten

The Incredible Shirnking Man (Die unglaubliche Geschichte des Mr.C)



Deutscher Titel Die unglaubliche Geschichte des Mister C.
Originaltitel The Incredible Shrinking Man
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1957
Länge 81 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Jack Arnold
Drehbuch Jack Arnold
Richard Matheson
Produktion Albert Zugsmith
Musik Frank Carling
Earl Lawrence
Kamera Ellis W. Carter
Schnitt Al Joseph
Besetzung
Grant Williams: Scott Carey, Randy Stuart: Louise Carey, April Kent: Clarice, Paul Langton: Charlie Carey, Raymond Bailey: Dr. Thomas Silver, William Schallert: Dr. Arthur Bramson, Billy Curtis: Zwerg


Dieser Bericht enthält Spoiler!

Scott Carey unternimmt mit seiner Frau Louise einen Bootsausflug und gerät an Deck in eine offenbar radioaktive Wolke, während Loiuse in der Kajüte ist, um ihm ein Bier heraufzubringen. Hinterher ist sein Körper voller seltsamer Partikel. Sechs Monate später beginnt er nach und nach stetig an Körpergröße zu verlieren. Die Ärzte haben keine Erklärung dafür und unternehmen eine umfangreiche Reihe von Tests.Schließlich kommen sie zur Vermutung, dass Radioaktivität im Zusammenwirken mit einem Insektizid, dass kürzlich in seiner Anwesenheit versprüht wurde, wohl die Ursache sein muss. Keiner kann Scott helfen, der mehr und mehr an Körpergrösse einbüßt und immer depressiver und seiner Frau gegenüber tyrannischer wird, da er sich nicht mehr als Mann fühlt. Schließlich finden die Ärzte ein Mittel, das den Schrumpfungsprozess (vorübergehend) stoppt. Scott hat nun die Größe eines Liliputaners und lernt eine attraktive Kleinwüchsige kennen, die noch ein bisschen kleiner ist als er, was ihm neben dem Schreiben eines Buches neue Hoffnung und Lebensmut gibt, bis er eines Tages bemerkt, dass er kleiner ist als das Fräulein. Der Schrupfungsprozess setzt wieder ein und seine Frau Louise stellt ein Puppenhaus für ihn bereit, wo er von der Hauskatze gejagd wird und nur mit knapper Not mit dem Leben davon kommt. Er fällt in eine Box im Keller und wird aufgrund seines Verschwindens für tot gehalten. Louise denkt, die Katze hätte ihn gefressen. Zwar kommt sie im späteren Verlauf, zusammen mit Scotts Bruder nochmal in den Keller, nachdem dieser unter Wasser steht, doch können sie den, mittlerweile zum Winzlig geschrumpften weder sehen noch hören. Scott ist vollkommen auf sich allein gestellt und muss sich auf der Suche nach Nahrung allerlei neuer Probleme stellen.Dies findet seinen Höhepunkt im Kampf mit einer Spinne, die grösser ist als er. Er schafft es,die Spinne mit einer Stecknadel zu töten und findet sich, innerlich gereift und gelassen, mit der vor ihm liegenden ungewissen Zukunft ab, die ihn wohl in den Mirokosmos führen wird. Das Ende des Films bleibt offen.

"Die unglaubliche Geschichte des Mr.C" ist ein ganz besonderer, sehr phantasievoller B-Film mit ungewöhnlich philosophisch, spirituellem Tiefgang. Story, Regie und darstellerische Leistung sind hier wunderbar. Grant Williams (1931-1985) spielt die Titelrolle bravourös. Ab seinem Verschwinden im Keller hat er den Kontakt zur Menschheit verloren und wir hören nur noch seine Gedanken im inneren Monolog, was sehr gut gelungen ist. Seine sehr bewegenden Schlußworte lauten :" My fears melted away and in their place came acceptance.Smaller than the smallest I meant something too.To God, there is no zero.I Still exist".Er findet sich mit seiner Situation ab, in der festen Überzeugung weiterzuexistieren, in welcher Form und in welchem Umfeld auch immer. Den sehr originellen Schluss konnte Jack Arnold gegen das Studio durchsetzen, das sich ein (kitschiges) happy end gewünscht hätte, was den Film sehr wahrscheinlich kaputt gemacht hätte. Man hat Arnold dann die Möglichkeit gegeben, seine Version einem Testpublikum vorzuführen, das diese angenommen hat. Das Ende entsprach Arnolds eigener spiritueller Ausrichtung. Der Film wurde zu einem Großen Klassiker des SiFi-Genres. Wohlverdient.Leider gilt sowohl hier, als auch bei anderen Arnold-Klassikern, dass keiner der Darsteller zum Star wurde. Die metaphysisch philosophischen Aussagen geben dem Film einen für SiFi-Filme dieser Zeit ungewöhnlichen Tiefgang und machen ihn zu einem intelligenten Meisterwerk, das sich von rein oberflächlicher Unterhaltung abgrenzt.
Die übergroßen Props, zwischen denen Grant Williams sich bewegen muss, sind sehr überzeugend.Die Spinne ist, genauso wie bei Tarantula,sehr eindrucksvoll und unheimlich geraten. Schließlich wurde auch hier wieder eine echte verwendet. Auch diesmal mussten ihr mit Luftdruck "Regieanweisungen" gegeben werden. Da sowohl gewöhnliche Hausspinnen, als auch nordamerikanische Taranteln zu klein sind, wurden 60 panamaische Taranteln eingeflogen, welche auf Leinwand die beste Tiefenwirkung erzielten. Die Szene mit der wilden Katze wurde so gedreht, dass im Puppenhaus etwas zu Fressen versteckt wurde. Der als ausgesprochen effizient und findig geltende Jack Arnold hatte bereits vor dem Dreh die Bilder im Kopf und zeichnete ein sehr umfangreiches Storyboard, was ihm vor allem bei den Szenen mit der Katze und der Spinne half. Grant Williams musste mit Hilfe eines Metronoms seinen Part mit imaginärer Katze und Spinne drehen. Auch wenn man in einigen Szenen um ihn herum die Kopierränder sieht, kann sich das Ergebnis mehr als sehen lassen. Der Kontrast zwischen Scott und seinen normalgroßen Mitmenschen ist durch die Split-Screen Technik rundum gelungen.

Eine unterhalsame Anekdote Arnolds ist folgende: Er sah sich vor das Problem gestellt,auf den nur noch wenige Zentimeter großen Scott, möglichst echt aussehende Wassertropfen herabfallen zu lassen. Er erinnerte sich zurück, dass er als Kind aus der Schublade seines Vaters Kondome gestohlen hat und als Wasserbomben zerplatzen ließ. Genau das hat er in diesem Film umgesetzt und die Kondome waren wirklich überzeugende Wassertropfen, wesshalb er ca.1.500 davon bestellt hat. Das Studio wollte wissen weshalb. Arnold antwortete: Wir hatten einen sehr anstrengenden Dreh. Jetzt wollen wir Spaß haben.

Für "Mister C" würde ich mir eine Neuverfilmung wünschen.Mit der heutigen Technik und einem grossen Budget könnte man den Keller ja von allen möglichen Insekten und Getier nur so wimmeln lassen.Dass der Keller, abgesehen von der Spinne recht insektenfrei ist, ist natürlich dem B-Film Budget zu verdanken. Allerdings können sich viele Produzenten der heutigen Zeit bei diesen 50er-Jahre- Filmen in Puncto Tempo und Unterhaltungswert eine Scheibe abschneiden. Mr.C ist trotz seines Alters ein technisches Meisterwerk.Den kleinen Scott neben großen Props und von Katze und Spinne bedroht derart überzeugend agieren zu lassen war technisch ungemein anspurchsvoll. Er musste ja im Großteil des Films auf imaginäre Reize reagieren.
Es gab 1981 eine auf Komödie angelegte verfilmung (Die unglaubliche Geschichte der Mrs.K).Arnold beklagte in seinen späteren Jahren, dass man nicht ihn den Film machen ließ.Er hätte ihn besser hinbekommen. Jedoch haben in den 70er und 80er-Jahren Leute das Sagen gehabt, die ihn gar nicht mehr kannten.

Auch hier geb ich gut und gern satte 5 von 5.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

19.11.2014 20:52
#29 RE: Jack Arnold und der phantastische Film der 50er Jahre Zitat · Antworten

It came from Outer Space (Gefahr aus dem Weltall)



Filmdaten
Deutscher Titel Gefahr aus dem Weltall
Originaltitel It Came from Outer Space
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1953
Länge 80 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Jack Arnold
Drehbuch Harry Essex
Produktion William Alland
Musik Herman Stein
Kamera Clifford Stine
Schnitt Paul Weatherwax
Besetzung
Richard Carlson: John, Barbara Rush: Ellen, Charles Drake: Sheriff Warren, Joe Sawyer: Frank, Russell Johnson: George, Kathleen Hughes: Jane

John Putnam (Richard Carlson) ist Amateurastronom und befindet sich mit seiner Freundin Ellen (Barbara Rush) vor seinem Haus in einer Wüstengegend von Arizona, als plötzlich ein riesiger Feuerball vom Himmel fällt und einen gewaltigen Krater schlägt. Am nächsten Tag untersucht John den Krater und findet ein Raumschiff, aus welchem sich bereits nach dem Einschlag eine ausserirdische Macht hinausbewegt hat, derem Blickwinkel der Zuseher mit der subjektiven Kamera folgt.Der Blick sieht plastisch aus, wie aus dem inneren einer riesigen Seifenblase aus betrachtet. Tiere, die sich in der Nähe befinden suchen das Weite.
Als John sich dem Schiff nähert sieht er eine offene Luke, die sich sogleich schließt, worauf ein gewaltiger Erdrutsch folgt, der alles unter sich begräbt.John kann gerade noch entkommen und berichtet, was er gesehen hat.Er wird nicht ernst genommen, bis einige Bewohner der nahegelegenen Kleinstadt ein seltsam kaltes und emotionsloses Gehabe an den Tag legen. Die Ausserirdischen haben deren Aussehen angenommen und die richtigen Personen entführt, um nicht aufzufallen, da sie gewisse Rohstoffe sammeln müssen. Diese benötigen Sie um das Schiff zu reparieren und die Erde wieder zu verlassen. Ihre Landung war eine unbeabsichtigte Panne. Sie sind nicht bösartig und wollen auch nicht auffallen, müssen sich allerdings gegen den Sheriff und die Kleinstadtbewohner zur Wehr setzen, die ihre Pläne aus Unwissenheit zu vereiteln drohen.John, der von den Ausserirdischen eingeweiht wird, versucht den Sheriff zu überzeugen, was schlußendlich nicht gelingt. Nachdem die ebenfalls "kopierte" Ellen entführt wird, folgt er ihr in das Versteck und wird dort beinahe getötet, da die Ausserirdischen ihm nicht mehr trauen. Er kann sie allerdings dazu überreden, die von ihnen festgehaltenen Menschen, allen voran Ellen, freizugeben und verspricht, den Sheriff und seine Meute aufzuhalten, um die für die Reparatur des Raumschiffs benötigte Zeit zu schinden.

"It came from Outer Space" aus dem Jahre 1953 ist Jack Arnolds erster phantastischer Film und der erste Schritt zu seinem Kultstatus. Er wurde in 3D produziert, einer Technik die zum Entstehungszeitpunkt noch völlig in den Kinderschuhen steckte. Dies bedurfte Mut und Experimentierfreudigkeit. Aber die Sache gelang.Die Ausserirdischen selbst werden nur sehr vage gezeigt und haben ein undefinierbares, wenig eindrucksvolles,einäugiges Äusseres.Das sie so schrecklich sein sollten, dass die Menschen ihren Anblick nicht ertragen, wirkt ein bisschen lächerlich und aufgesetzt.Eigentlich wollte Arnold die Ausserirdischen gar nicht zeigen,was wohl die bessere Idee gewesen wäre. Doch musste er sich den Wünschen des Studios fügen,ein Monster zu zeigen.Sie rutschten dann nur selten und vage in´s Bild.Es wurde viel mit der Phantasie des Zuschauers gespielt,was eher im Sinne Arnolds war. Die Atmosphäre des Films aber ist Dank guter Kameraführung,einem gekonnten Umgang mit schwarzweiß und einer tollen Musik völlig gelungen.Es wurde das seltsame Insrument Theremin benutzt um ausserirdische Klänge zu erzeugen. Auch der Spannungsaufbau kann sich durchaus sehen lassen.
Die Ausserirdischen werden von sich aus als nicht aggressiv dargestellt, jedoch als weit überlegene Spezies, die nicht davor zurückschreckt, jene zu töten, die sich ihren Bemühungen, das Schiff zu reparieren und die Erde zu verlassen, in den Weg stellen.
Einmal mehr ist eigentlich der Mensch der Übeltäter, der bekämpfen und zerstören will, was ihm fremd und unheimlich erscheint und was nicht in sein begrenztes Schema passt.
Richard Carlson (1912-1977) darf in "Creature from the Black Lagoon" wieder in Erscheinung treten.Barbara Rush (geb.1927) begegnet uns in Arnolds weiteren phantastischen Filmen leider nicht mehr.Die Story entstammt der Feder von Ray Bradbury (1920-2012).Als Sheriff sehen wir Charles Drake (1917-1994), einen zuverlässigen Nebendarsteller unzähliger B-Filme.

"It came from Outer Space" ist im Gegensatz zu den von mir im Vorfeld besprochenen Arnold-Perlen kein Horrorfilm sondern ein reiner Science Fiction Film über Ausserirdische. Da dies meinem persönlichem Geschmack weniger zusagt als erstere, vergebe ich hier "nur" 3 von 5,möchte aber betonen, dass der Film nicht übel ist, sondern durchaus sehenswert.Er hat aber für mich bei Weitem nicht die Spitzenklasse meiner Lieblinge,nämlich den Creature-Filme, Mr.C oder Tarantula.Darum muss ich hier punktemässig einen gewissen Respekts-Abstand schaffen. Bemerkenswert ist auf jeden Fall, wie gekonnt Arnold es versteht in seinem phantastischen Erstling einer eigentlich recht simplen Story eine tolle düster Atmosphäre zu geben,garniert mit einem Klasse Soundtrack. Sein Talent ist hier trotz seiner damaligen Unerfahrenheit unverkennbar.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

30.11.2014 10:22
#30 RE: Jack Arnold und der phantastische Film der 50er Jahre Zitat · Antworten

Monster on the Campus (Der Schrecken schleicht durch die Nacht)


Filmdaten
Deutscher Titel Der Schrecken schleicht durch die Nacht
Originaltitel Monster on the Campus
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1958
Länge 77 Minuten
Altersfreigabe FSK 12 (nach Neuprüfung; früher 16)
Stab
Regie Jack Arnold
Drehbuch David Duncan
Produktion Joseph Gershenson
Musik Joseph Gershenson
Kamera Russell Metty
Schnitt Ted J. Kent
Besetzung
Arthur Franz: Donald Blake, Joanna Cook Moore: Madeleine Howard, Judson Pratt: Mike Stevens, Nancy Walters: Sylvia Lockwood, Troy Donahue: Jimmy Flanders, Eddie Parker: Monster, Phil Harvey: Sgt. Powell, Helen Westcott: Molly Riordan


Dieser Bericht enthält Spoiler!

Dr.Donald Blake bekommt einen urzeitlichen Fisch für Forschungszwecke zugestellt. Dabei leckt ein Schäferhund Wasser auf, welches das Blut des Fisches enthält und legt unmittelbar darauf nicht nur ein äußerst aggressives Verhalten an den Tag, sondern bekommt auch auffällig lange Reißzähne. Er muss überwältigt und in einen Käfig gesperrt werden. Später verletzt Dr.Blake sich mit der Hand an den Zähnen des Fisches und greift in das blutige Wasser. Kurz darauf wird ihm übel und die Krankenschwester Molly Riordan fährt ihn nach Hause. Dr.Blake ist bewußtlos und Molly betritt sein Haus. Plötzlich kommt eine behaarte Hand hinter der Tür hervor und Molly wird attackiert. Später findet Dr.Blakes Verlobte Madeline diesen, gerade aus einer Bewusstlosigkeit erwacht, vor der Tür vor. Molly ist tot. Dr.Blake gerät unter Mordverdacht, wird allerdings entlastet, nachdem die Polizei Hand- und Fingerabdrücke vorfindet, die keineswegs seine sind. Die Handabdrücke sind deformiert, außerdem ist Molly an Herzversagen, ausgelöst durch ein Schockerlebnis, gestorben. Dr.Blake bekommt sogar Polizeischutz, da es so aussieht, als wolle ihm jemand etwas anhängen. Alle Spuren führen zu ihm, nur das Beweismaterial entlastet ihn eindeutig. Nachdem eine Libelle sich auf dem prähistorischen Fisch niederlässt, wird diese ca. einen halben Meter groß und muss von Dr.Blake mit einem Messer getötet werden. Dabei tropft Blut in seine Pfeife und er verwandelt sich wieder in einen prähistorischen Menschen, intelligenter als ein Affe, aber viel hässlicher, unkultivierter, wilder und gefährlicher als der heutige Mensch es sein kann. Auf dem Universitätsgelände wird einer der Polizisten auf das Ungeheuer aufmerksam und gibt seinen Kollegen telefonisch bescheid, dass "some kind of Maniac" auf dem Gelände sei, bevor er von diesem getötet wird.

Langsam beginnt Dr.Blake zu begreifen, das er es ist, der sich in klassischer Jekyl-und-Hyde-Manier in ein affenähnliches Monster verwandelt hat. Er bittet um Freistellung auf der Uni, um in einer einsamen Hütte in den Bergen einen Selbstversuch durchzuführen. Er spritzt sich das Plasma des Fischblutes, verwandelt sich wieder und wütet wie ein Berserker. Dabei entführt er seine Verlobte, die ihm nachgefahren ist, und tötet den forest warden (Förster) mit einem Beil. Danach verwandelt er sich wieder zurück und erklärt der Polizei, dass er sie zum Monster führen wolle. Dabei spritzt er sich wieder das Plasma um erschossen zu werden, da er seine Taten als Ungeheuer nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann.

Jack Arnold war vom Drehbuch "not very amused", konnte er im Vorfeld doch sehr originelle Monster und recht intelligente Handlungen auf seinem Konto als Regisseur verbuchen. Das Jekyl-und-Hyde-Motiv war ihm zu abgedroschen. Er bekannte auch später "Monster on the Campus" wäre nicht gerade sein Lieblingsfilm. Tatsächlich ist es in seinem phantastischen Oeuvre auch ein deutlich kleinerer Film. Die Riesenlibelle sieht ausgesprochen lächerlich und künstlich aus, was man bei Arnold ganz und gar nicht gewohnt war, ist er doch immer bemüht gewesen alles sehr authentisch wirken zu lassen. Er hätte hier, wie mit den Spinnen bei "Tarantula" und "Mr.C", ja auch eine echte Libelle vergrößert inˋs Bild kopieren können. Vermutlich waren Libellen aber nicht empfänglich für Regieanweisungen.
Auch hier wird wieder die in den 50er-Jahren vorherrschende Angst vor Radioaktivität verdeutlicht. Das Fischblut zeigt diese atavistische Wirkung bei Mensch und Tier, weil es mit Hilfe von Gammastrahlen von zersetzenden Bakterien befreit worden ist.
Die Inspiration für den Fisch lieferte der 1938 im indischen Ozean entdeckte Quastenflosser, eine Art, die eigentlich vor 350 Millionen Jahren lebte und als längst ausgestorben galt. In späteren Jahrzehnten wurden vereinzelt weitere Quastenflosser entdeckt. Der künstliche Fisch im Film wurde nach dem Vorbild des Quastenflossers gestaltet, wenn auch etwas martialischer.

Die Maske des Affenmenschen ist einigermaßen geglückt. Zwar sieht man, das sie künstlich ist, aber im Großen und Ganzen wirkt sie doch recht gut gelungen. Gespielt wurde das Monster von Eddie Parker (1900-1960), der bereits in "Tarantula" die durch Akromegalie entstellten Männer Paul Lund und Eric Jacobs dargestellt hat. Atmosphärisch ist der Streifen in typischer Arnold-Manier unheimlich und düster gehalten und die Aufnahmen sind sehr gut gelungen. Ein grosser Teil der Handlung spielt sich nachts ab, was dem Film eine gelungene Stimmung gibt. Obwohl der Streifen hinter den Creature-Filmen, Mr.C und Tarantula deutlich abfällt ist er durchaus unterhaltsam und damit ein solider 50er-Jahre B-Film.

Leider war dieser 1958 gedrehte Streifen Jack Arnolds letzter phantastischer Film der Reihe. Er hat danach das Genre verlassen und sich anderen Projekten, vor allem Fernseharbeiten, zugewandt. Obwohl er in den 80er-Jahren Pläne hatte die Creature-Streifen neu zu verfilmen, ist es nie dazu gekommen. Aufgrund seines vielseitigen Talents konnte er in vielen anderen Genres seinen Beitrag leisten. Aber zur Legende wurde er nur durch seine herausragenden phantastischen Filme.

"Monster on the Campus" bekommt von mir 3,5 von 5.

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