Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Forum Edgar Wallace ,...



Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 23 Antworten
und wurde 4.761 mal aufgerufen
 Aktuelle Filme (DVD, Kino, TV)
Seiten 1 | 2
Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

01.11.2014 14:30
#16 RE: Zwei allein (ZDF-Weihnachtsserie 1998) Zitat · Antworten



ZWEI ALLEIN | Katrin (Meike Fellinger)

Katrin: Es ist das Geheimnisumwitterte an Katrin, das Max für seine Freundin in spe einnimmt und das Katrin mehrfach bewusst als Trumpfkarte aus dem Ärmel zieht. Das Mädchen stellt gewissermaßen eine Personifizierung aller Berliner Versuchungen und Abenteuer dar, die auf Max zukommen, als er sich endgültig in der Hauptstadt niederlässt. Sein Drang nach dem Unbekannten, nach Freunden und Vertrauten projiziert sich auf Katrin, weil er in ihr nicht nur eine verständnisvolle und ebenso gewitzte Gleichaltrige gefunden hat, sondern weil sie ähnlich wie er auch eine Heimatlose ist. Von ihrer Mutter spricht sie hin und wieder (alles was man erfährt, ist, dass „sie einen neuen Typen hat“), aber diese scheint sich nicht besonders um sie zu kümmern, weshalb sie regelmäßig und teilweise ungefragt bei den Sammers übernachtet.

Katrin ist auch ein Bindeglied zur „Unterwelt“. Sie überfällt Max beim ihrem ersten Treffen, verleitet ihn beim zweiten dazu, sich unerlaubterweise auf einem Grundstück zu tummeln, auf dem die Teenies nichts zu suchen haben; sie bringt ihn mit dem miesepetrigen und in seiner Verbohrtheit gefährlichen Thomas zusammen und ist schließlich auch mitverantwortlich, als Juli verschwindet. Nach und nach realisiert Max, dass Katrin zwar einerseits ein nettes und hübsches Mädchen ist. Aber andererseits auch, dass von ihr eine Gefahr und Unberechenbarkeit ausgeht, die ihn in seiner Abenteuerlust anzieht.

Auf der anderen Seite ist es auch typisch für Katrin und ihren Wankelmut, dass sich die „Affäre“ mit Max nur langsam entwickelt und am Ende unklar ist, ob sie weiter Fortbestand haben wird. Während sich Max in alles, was er tut, mit bewundernswerter Konsequenz verbeißt, nimmt Katrin die Dinge leicht und häufig auf die leichte Schulter. Außerdem wurde man wiederholt Zeuge, wie die selbstbewusste kleine Stadtkriegerin ihre Fähigkeit perfektioniert hat, so schnell zu verschwinden, wie sie aufgetaucht ist ...

Meike Fellinger: Meike Fellinger scheint den Weg vieler Kinderdarsteller gegangen zu sein und sich nach einigen Jahren vom Film- und Fernsehgeschäft verabschiedet zu haben. Im Netz finden sich keine Informationen über die Jungschauspielerin, deren Filmografie neben „Zwei allein“ lediglich sechs weitere TV-Serien-Auftritte zwischen 1996 und 2002 umfasst. Es ist allerdings recht sicher anzunehmen, dass sie wie die anderen Jugendlichen auch eine echte Berlinerin ist. Ähnlich wie Max Riemelt überzeugt sie durch die ungekünstelte und immer glaubhafte Darstellung ihrer Rolle, die vielleicht gar als jugendliche Femme fatale bezeichnet werden kann.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

01.11.2014 16:15
#17 RE: Zwei allein (ZDF-Weihnachtsserie 1998) Zitat · Antworten



ZWEI ALLEIN | Fast am Ziel

Episode 6 der TV-Familienserie, BRD 1998. Regie und Drehbuch: Matthias Steurer. In den Hauptrollen: Max Riemelt (Max), Maren Schumacher (Claudia Walter), Thorsten Nindel (Andreas Hamann), Thomas Balou Martin (Wolfgang Sammer), Saskia Vester (Gisela Sammer), Andreas Mannkopff (Karl Lindl), Meike Fellinger (Katrin), Italo de Angelis (Sebastian). Mit: Toni Snetberger, Anna Bötcher, Wolfram Teufel, Maximilian Seidel, Horst Frank, Tobias Retzlaff, Christian Daguerre, Christoph Krix, Hans Heller, Stephan Korves, Kaspar Eichel, Axel Steinmüller, Christian Hergert, Stephan Meyer-Kohlhoff, Axel Stöcker, Victor Strasse, Elmar Kargerer, Johanna Marschall u.a. Eine Produktion der TV-60 Filmproduktion fürs ZDF. Erstsendung im Kinderkanal in zwei Episoden am 1. und 2. Juni 1999.

Zitat von Zwei allein | Fast am Ziel
Nachdem Max die Polizei von seinen edlen Absichten beim Einbruch auf das Grundstück des Hundehändlers Ratmussen überzeugen konnte, gelingt dem Jungen in letzter Sekunde, einen hinterlistigen Trick des Hehlers zu durchschauen und Juli vor einem schlimmen Schicksal zu retten. Wie schnell sich sein eigenes Schicksal noch einmal dramatisch wenden wird, ahnt er zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht. Doch schon wenige Tage später wird er sagen können, dass er nun endlich zu Hause angekommen ist ...


Vorhang auf zum großen Finale! Mit verblüffender Raffinesse zeigt Matthias Steurer, wie sich verblasste Erinnerungen, die sich ganz versteckt im Hinterkopf eingenistet haben, täuschen können. Mit Wendung um Wendung brennt er in „Fast am Ziel“ noch einmal ein Feuerwerk an unerwarteten und nicht mehr abgespeicherten Zwischenfällen ab, die das Ende von „Zwei allein“ um 180 Grad drehen und die Geschichte zu ihrem bestmöglichen, vorher nur sehr zart angekündigten Endpunkt führen.

Es ist schwer, nicht zu viel zu verraten, wenn man die Erkenntnisse, die Max in „Fast am Ziel“ sammelt, zusammenfassen möchte. Er wird durch einen zwei emotionale Rückschläge ein Stück erwachsener, löst sie aber mit der ihm eigenen listigen Tatkraft. Eine Botschaft, die vielleicht am jungen Publikum vorbeigeht, die „Zwei allein“ aber umso interessanter für eine Wiederentdeckung macht, ist, dass manchmal selbst das, was man sich am meisten gewünscht hat, bei Erfüllung keine Befriedigung mehr verschafft. So geht es Max mit dem Treffen mit Sebastian, das heimlich organisiert wird und über das er sich zunächst sehr freut. Im Laufe des Gesprächs muss er jedoch feststellen, dass sich die beiden ehemals guten Freunde kaum mehr etwas zu sagen haben, die ehemals gemeinsamen Interessen sich wandeln und dass man die Zeit nicht anhalten kann. Vielleicht hätte Max Sebastian lieber als Schatz seiner Erinnerung hüten sollen ...



Für den Aufbau der Geschichte ist es natürlich Gold wert, Sebastian noch einmal vor die Kamera zu bringen, um damit mit der Vergangenheit abzuschließen. Erst die Befreiung von altem Ballast macht Max für die Reise stark, die er nun gehen wird. Auch weitere Figuren, von denen man dachte, dass sie ihm fest verbunden sind, verabschieden sich. Nur mit Juli gab es über alle Folgen hinweg einen festen Wegbegleiter für Max, hinzu kommt auf einer unterbewussten Ebene die Konsistenz der Schauplätze – vor allem des Schrottplatzes und des Seegrundstücks. Sie tauchen immer wieder als Konstante auf, wobei sie selbst so verschieden wie nur irgend möglich sind, was man sicher auch von Max’ Unternehmungen, Begegnungen und Erfahrungen behaupten kann.

Wenn die Schlussszene läuft, entfaltet die Serie ihre volle emotionale Breite und lässt den Zuschauer mit dem schönen Gefühl zurück, von einer langen Suche erfolgreich zurückgekehrt zu sein. Die Handlung ist in sich geschlossen, aber die Vorstellungen dessen, was sich an ihr Ende anschließen wird, erfüllen die Stimmung, die passenderweise von einem Lied namens „Long Way Home“ untermalt wird. Dabei ist es der größte Verdienst von „Zwei allein“, dass die Serie weiß, was sie der Fantasie überlassen muss, und damit genau zum richtigen Zeitpunkt aussteigt. Ob der Schluss realistisch ist, steht auf einem anderen Blatt, aber er ist die perfekte Realisierung einer Kinderfantasie.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

01.11.2014 16:25
#18 RE: Zwei allein (ZDF-Weihnachtsserie 1998) Zitat · Antworten



ZWEI ALLEIN | Fast am Ziel | Drehorte der Episode 6

Berlin:

• Willy-Brandt-Haus | Die von 1993 bis 1996 errichtete Parteizentrale der SPD an der Einmündung von Wilhelm- und Stresemannstraße wurde auserkoren, in „Zwei allein“ als Berliner Landeskriminalamt zu fungieren. Auf welche Weise die Macher diese interessante Kombination zuwege brachten, ist wohl nicht mehr zu klären. Vermuten lässt sich, dass vor allem das ganz im Zeitgeschmack ausgeführte glasüberspannte Atrium des Hauses als Schauwert für sich spricht und die Wahl deshalb oder mangels einer Drehgenehmigung nicht auf die echte Behörde nahe des Flughafens Tempelhof fiel.
• Trattoria „Pan Degli Angeli“ am Stuttgarter Platz | Unter dem Namen „La Bohème“ wird in dem italienischen Restaurant Max und Katrin eine lächerlich kleine Portion Pollo alla montanara serviert. Zu allem Überfluss ist auch das Tirami su gerade aus, weil sich die ebenfalls anwesenden Claudia und Andreas die letzten Portionen gesichert haben.
• Max-Schmeling-Halle | Am 14. Dezember 1996 eröffnet, ist die Max-Schmeling-Halle eine von Berlins größten Multifunktionshallen. Sie liegt im Gleimviertel direkt nördlich des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks, also auch in unmittelbarer Nähe des Lindl’schen Schrottplatzes. Ursprünglich war sie als reine Boxhalle anlässlich der Olympischen Spiele 2000 vorgesehen, als Berlin jedoch aus dem Bewerbungsprozess ausschied, wurde sie in Form einer Mehrzweckarena umgeplant. Heute wird sie für Sportveranstaltungen (z.B. für Spiele des Handballerstligisten Füchse Berlin) sowie für Konzerte genutzt. 2010 und 2012 fand in der Max-Schmeling-Halle der von Stefan Raab initiierte Bundesvision Song Contest statt.

Brandenburg:

• Schlänitzsee und Schlosspark Marquardt | Lange war mir unklar, wo sich das angebliche Wannseegrundstück, das Juli von Herrn Lanz erbt, verorten lässt. Dass es nicht wirklich am Wannsee liegt, ist dabei recht offensichtlich. Auch verrät der Sonnenstand, dass es am Ostufer eines Sees gelegen sein muss. Bei genauem Hinschauen ermöglicht allerdings eine Einstellung gleich aus der ersten Folge eine Identifikation des Geländes, bei dem es sich um das Ufer des Schlänitzsees im mittlerweile nach Potsdam eingemeindeten Dorf Marquardt handelt (eine Bahnstation und vier Minuten Fahrtzeit von meinem Hausbahnhof entfernt, das nenne ich einmal praktisch). Das Schloss selbst ist zwar nicht zu sehen, der Schlosspark mit seiner Auffahrt und dem charakteristischen Tor verraten diesen Schauplatz, der sich durch „Zwei allein“ wie ein roter Faden und ein grüner Ruhepol gleichzeitig zieht.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

01.11.2014 17:15
#19 RE: Zwei allein (ZDF-Weihnachtsserie 1998) Zitat · Antworten



ZWEI ALLEIN | Juli (Janko & Hektor)

Juli: Juli ist ein lebhafter gelber Labradorrüde mit Ausbildung zum Blindenhund. Als solcher fungierte er für einen Herrn Michael (nicht Markus) Lanz, bis er dann über Umwege zu Max kam. Zwischen dem Jungen und dem Hund entwickelt sich eine enge Freundschaft; zudem sorgen sich die beiden umeinander, wenn dem jeweils anderen etwas zustößt.

Neben seiner Rolle als Wegbegleiter von Max erfüllt Juli zwei weitere Funktionen in „Zwei allein“: Er führt allerlei niedliche Tricks vor, mit denen auf seine besondere Schulung Bezug genommen wird, und er übernimmt gleichzeitig häufig den Part einer ausgleichenden Gerechtigkeit. Wann immer jemand Max unsympathisch ist, knurrt Juli ihn an, und wer Max hereinlegen will, bekommt prompt einen Streich von Juli gespielt. Das muss zum Beispiel Thomas erleben, der von dem Hund in seiner Werkstatt eingeschlossen wird, als er mit Katrin zu einem Date verabredet ist. Auch auf Peter und Markus macht Juli Jagd, nachdem sie Max auf dem Schrottplatz aufgelauert haben.

Janko & Hektor: Über Julis zwei „Darsteller“, Janko und Hektor, schreibt Sven Burgemeister:

Zitat von Das Vergnügen zweier Labradore am Set, DVD-Booklet S. 3
Ein Hund ist eben nicht nur Hund, sondern bester Freund, Spielgefährte, Lebensretter und immer häufiger Film- oder Fernsehstar. Der Weg dorthin verläuft wie bei den zweibeinigen auch: übers Casting. Für „Zwei allein“ wurden zu Beginn des Jahres mehrere Hunde auf ihre Fähigkeiten hin überprüft. Von Beginn an war klar, dass nicht ein Tier allein allen notwendigen Anforderungen entsprechen konnte. Man buchte deshalb einen Labrador für die Nahaufnahmen und die kleinen Finger- bzw. Pfotenfertigkeiten [...] und schließlich noch einen weiteren Vierbeiner, der die kleinen „Stunts“ absolvieren sollte.


Die beiden Tiere unterstanden dem Kommando und Training der Filmtierschule Michael Schweuneke und absolvierten ihre Aufgaben mit Bravour. Auch mit Max kamen sie von Anfang an gut zurecht, was sich in den Episoden dankbar bemerkbar macht. Selbst in einem Interview während der Drehpause lässt sich Max von einem der Labradore die Hand geben und lächelt dabei stolz. Der praktische Aufwand beim Dreh mit Hunden ist allerdings nicht zu unterschätzen:

Zitat von Das Vergnügen zweier Labradore am Set, DVD-Booklet S. 3
Die Hundetrainer durften bei ihren „begleitenden Maßnahmen“ natürlich nicht auf Zelluloid gebannt werden. Ganz zu schweigen von den Kommandos, die später in den fertigen Folgen nicht zu hören sein durften. Für Werner Dissel, der den alten Herrn Lanz spielt, waren diese lautstarken Unterbrechungen eine besondere Herausforderung: Er musste einen Herzanfall mimen und dabei Dialog sprechen. Damit der Hund auf diesen Zusammenbruch reagiert und ihn ängstlich beschnuppert, waren Kommandos notwendig, von denen sich Dissel in seinen Sprechpausen nicht irritieren lassen durfte.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

01.11.2014 20:50
#20 RE: Zwei allein (ZDF-Weihnachtsserie 1998) Zitat · Antworten



ZWEI ALLEIN | Fazit

Im Rückblick versprach die Beschreibung, man könnte „Zwei allein“ als Familienserie, Tierserie, Roadmovie, Abenteuer, Detektivspiel und Freundschaftsgeschichte verstehen, nicht zuviel. Mit welcher Vielschichtigkeit und welchem Tempo Matthias Steurer hier dem Klassiker „ZDF-Weihnachtsserie“ zu deren 20. Jubiläum neues Leben einhauchte, ist wahrlich beachtlich. Das sympathische Team und der offenkundig hohe Produktionsaufwand verdeutlichen, mit welcher Liebe zum Detail hier gearbeitet wurde: Allein 36 verschiedene Schauplätze konnte ich bei meiner Sichtung enttarnen. Hier war man nicht der Meinung, man müsse sich für halbwüchsige Zuschauer nur die halbe Mühe geben. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Qualität und Abwechslungsreichtum sind hier auf unterhaltsame Weise aufeinander abgestimmt, ohne dass man das Gefühl erhält, „Zwei allein“ versuche verzweifelt, von A bis Z alle Aufmerksamkeitsregister zu ziehen. Sonja Kresmann zieht ein sehr schönes Fazit zu ihrer Betrachtung der Serie:

Zitat von DVD-Sucht.de: Review zu „Zwei allein“, Quelle
Die Geschichte mit Herz wurde spannend und unterhaltsam umgesetzt, so dass sich die Serie nicht nur für die Jüngeren unter uns eignet. Auch die Junggebliebenen, welche die Serie schon aus dem Fernsehen kennen und mögen, werden hier auf jedem Fall ihren Spaß haben.


Und das ist nicht selbstverständlich. Schaut man sich von einem erwachsenen Standpunkt aus einige Klassiker aus der Kinderzeit wieder an, so wird man über manche der ehemaligen Lieblinge nur mehr den Kopf schütteln. Doch „Zwei allein“ ist ganz hervorragend gealtert, wirft Fragen und Situationen auf, die nicht nur für Jugendliche von Interesse sind, und könnte sich tatsächlich mit dem oft floskelhaft verwendeten Prädikat „Für die ganze Familie“ schmücken. Auch wenn man nicht mehr 8, 11 oder 14 Jahre alt ist, fesseln Max’ Erlebnisse und Abenteuer doch immer noch in einem ähnlichen Maße wie damals. Hinzu kommen dafür nun ein Nostalgiebonus und Erinnerungen an die eigene Jugend sowie an Dinge aus den 1990er Jahren, die man eigentlich bereits aus dem Bewusstsein gestrichen hat. Kleine Sachen wie alte Modelabels, die einen selbst begleitet haben (Axion, Fishbone oder Dickies), oder Werbetafeln der Deutschen Bahn „Ab 49 Mark im InterRegio“ fügen dem Geschehen noch einen ganz eigenen Charme hinzu.

Genug geschwärmt: Dass ich „Zwei allein“ nach 13 Jahren wiedersehen konnte, war eine wunderbare Zeitreise, mit der ich euch hoffentlich nicht zu sehr auf die Nerven gegangen bin. Bis zur nächsten Sichtung wird es definitiv nicht wieder 13 Jahre dauern. Natürlich verteile ich 5 von 5 Punkten plus Wohlfühlbonus.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

01.11.2014 21:00
#21 RE: Zwei allein (ZDF-Weihnachtsserie 1998) Zitat · Antworten



ZWEI ALLEIN | Die DVDs

Am 21. Februar 2014 erschien „Zwei allein“ in einem 2-Disc-Set aus dem Hause Aviator Entertainment / ZDF.enterprises. Enthalten sind alle sechs Folgen in ihrer ungeschnittenen Langform. Die DVDs sind in einem Keepcase mit dem typischen Serien-Werbemotiv mit dem Ausguck aus dem grünen Güterwaggon untergebracht, das auch die schon anlässlich der Erstausstrahlung veröffentlichte Soundtrack-CD ziert. Neben den Discs findet sich ein spannendes und vergnüglich geschriebenes Booklet mit Hintergrundinformationen in drei Texten: einem Werbetext des ZDF, einem Interview mit Max Riemelt über die Serie und seine Rolle sowie einer Sammlung von Anekdoten des Produzenten Sven Burgemeister über den Dreh mit den tierischen Schauspielern.

Das Bild von „Zwei allein“ zeigt sich in äußerst ansprechender Qualität. Laut einer Nebenher-Äußerung im Burgemeister-Text wurde die Serie tatsächlich auf echtem Filmmaterial gedreht, was sich optisch bei heutigen Ansprüchen doch wohltuend bemerkbar macht und von der VHS-Qualität eventueller Privataufzeichnungen signifikant unterscheidet. Eine Restaurierung war bei dieser relativ jungen Serie wohl eher nicht oder nur oberflächlich nötig, um das Bild in der vorliegenden Form präsentieren zu können. Wer technisch fundiertere Aussagen über die Qualität der Discs lesen will, sollte dieses zusammenfassende Review bei DVD-Sucht.de zu Rate ziehen.

Auf den Discs selbst kann man die Episoden direkt oder alle auf einmal anwählen. Untertitel und Kapitelmenüs sind leider nicht vorhanden, doch die kleinen Bonusbeigaben erfreuen das Sammlerherz: Der Videoclip zum Titelsong der Serie, der diverse Ausschnitte aus den ersten Folgen sowie einen Gastauftritt von Max Riemelt enthält, ist ebenso zu finden wie ein „Zwei-allein-Trailer“, der sich als Ankündigung aus der Rubrik „60 Sekunden Deutschland“ mit einem Vorort-Interview mit Max Riemelt auf dem Schrottplatz entpuppt. Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Paket, das man für 12 bis 18 Euro ruhig antesten kann und sogar antesten muss, wenn man alte Erinnerungen mit der Serie verbindet.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

03.12.2014 11:46
#22 RE: Zwei allein (ZDF-Weihnachtsserie 1998) Zitat · Antworten

BEWERTET: "Zwei allein" Folge 1 'Nichts wie weg hier'
mit: Max Riemelt, Doris Kunstmann, Bernd Tauber, Maren Schumacher, Andreas Mannkopff, Werner Dissel, Torsten Nindel u.a. | Buch und Regie: Matthias Steurer

Die beiden Freunde Max und Sebastian sind ein eingespieltes Team. Sie leben in einem Waisenhaus in Hamburg und bestehen zusammen so manches Radrennen. Doch dann findet Sebastian einen Platz bei Pflegeeltern in Berlin. Max will seinem Freund nachreisen, hat aber kein Geld für die Fahrt. Er heuert als dritter Mann bei einer Autoknacker-Bande an, will aber nicht an einer kriminellen Tat beteiligt sein und reißt aus. Ein LKW-Fahrer nimmt ihn mit nach Berlin. Dort trifft er auf Juli, einen Labrador, der ebenso allein ist wie er: sein Herrchen ist vor kurzem gestorben und seine neuen Besitzer spekulieren auf das Vermögen, das er geerbt hat....



Der Auftakt der Serie ist rasant und führt die beiden Hauptdarsteller - den Jungen Max und den Labrador Juli - in einer Parallelmontage zueinander hin. Die handelnden Personen werden in hohem Tempo vorgestellt, wobei es ein Wettrennen zwischen der guten Freundschaft von Max und Sebastian und dem schädlichen Zweckbündnis der zwei anderen Jugendlichen aus dem Waisenhaus gibt. Während es dem ersten Duo um den gemeinschaftlichen Sieg im Sport geht, zielt das zweite Gespann auf finanziellen Zugewinn und die Etablierung als cooles und gefährliches Duo ab, vor dem die anderen Kinder im Heim Respekt und Angst haben. Die herausragenden Eigenschaften des Blindenhundes Juli werden in einer spektakulären Rettungsaktion zu Beginn betont und führen ihn als dem Abenteurer Max ebenbürtig ein. Es dauert jedoch ein ganzes Weilchen, bis die beiden endlich gemeinsam neuen Herausforderungen entgegensehen können.

Max Riemelt gewinnt durch seine Geradlinigkeit und die Treue zu seinem besten Freund rasch die Herzen des Publikums und man wünscht sich, dass er und der ebenso verwaiste Hund Juli bald Kameraden und Verbündete werden. Doris Kunstmann liefert ein Paradebeispiel der 'bösen Stiefmutter' ab, der die Gier nach den Goldmünzen und dem Grundstück am Wannsee aus den Augen schaut und deren Interaktion mit Bernd Tauber für einige humoreske Momente sorgt. Emotional drückt die Pilotfolge ordentlich auf die Tube und entlockt dem Publikum in bangen Momenten Rührung und Mitleid. Doch immer gewinnt die Zuversicht die Oberhand und lässt schwierige Situationen nicht ausweglos erscheinen. Hier zeigt sich das Privileg der Jugend, neugierig und wach zu sein und sich nicht mit scheinbar unverrückbaren Gegebenheiten zufrieden zu geben.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

06.12.2014 19:55
#23 RE: Zwei allein (ZDF-Weihnachtsserie 1998) Zitat · Antworten

BEWERTET: "Zwei allein" Folge 2: 'Auf frischer Tat'
mit: Max Riemelt, Maren Schumacher, Andreas Mannkopff, Torsten Nindel, Doris Kunstmann, Bernd Tauber u.a. | Buch und Regie: Matthias Steurer

Max und Juli wohnen mittlerweile auf dem Schrottplatz und ahnen nicht, dass Rotter und Bendel in Berlin sind, um Max aufzugreifen. Während dieser Herrn Lindl beschwichtigt, ihn weiter bei ihm arbeiten zu lassen, treffen die beiden Hamburger ein und bedrohen Max. Durch eine achtlos weggeworfene Zigarette entsteht ein Feuer, das auf das Büro von Lindl übergreift; Juli kann ihn in letzter Minute retten. Die herbeigerufene Polizei nimmt den elternlosen Max mit aufs Revier, wo Andreas Hamann vom Jugendamt entscheidet, dass der Junge zurück nach Hamburg müsse. Juli wird von den Rimmers abgeholt und Max sieht dem grauen Alltag im Waisenhaus entgegen....



Freut man sich zu Beginn der zweiten Folge, dass Max und Juli nun vorerst eine sichere Bleibe auf dem Schrottplatz haben, wo sie schlafen und eine Kleinigkeit verdienen können, so taucht mit Rotter und Bendel eine neue Gefahr auf, die sich nicht so leicht abschütteln lässt. Die hartnäckigen Burschen versuchen nicht nur einmal, Max einzuschüchtern, sondern planen auch gleich den nächsten Coup: diesmal geben sie sich nicht nur mit Autoradios zufrieden, sondern haben es auf Luxusautos in Grunewald abgesehen. Der schnelle Wechsel der Schauplätze, Ereignisse und Emotionen nimmt den Zuseher auf eine wilde Achterbahn der Gefühle mit. Wie Zahnrädchen greifen die Handlungen der Personen ineinander und treiben die Handlung nach vorn. Neue Freundschaften tun sich auf, wobei besonders die Anwältin Claudia Walter zu einer wichtigen Unterstützerin des Jungen wird. Immer wenn es brenzlig wird, taucht sie wie die gute Fee in 'Pinocchio' auf, wehrt die Angriffe von 'Fuchs und Straßenkater' ab und setzt sich nicht nur für den Labrador ihres Mandanten, sondern auch für dessen neuen Halter ein. Dabei bleibt stets offen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt; alles ist möglich und gerade deshalb ist die Serie kein Strickmuster aus der Kinderkiste, sondern spannende Unterhaltung - auch für Erwachsene.

Véronique Gauthier St-Ong Offline



Beiträge: 1

01.09.2020 22:21
#24 RE: Zwei allein (ZDF-Weihnachtsserie 1998) Zitat · Antworten

Hallo,

Ich schreibe Ihnen aus Kanada. Ich bin ein großer Fan von Max Riemelt. Die DVD der Zwei Allein ist nirgendwo erhältlich.
Können Sie mir helfen, die Episoden der Sendung zu bekommen?
Liebe Grüße, Véronique

Seiten 1 | 2
 Sprung  
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz