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Dieses Thema hat 95 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
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greaves Offline




Beiträge: 583

14.01.2018 20:45
#61 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Haferkamp (Hansjörg Felmy) Zitat · Antworten

Da ich Deutsche Firme aus den 60er/70er liebe ,habe ich mir die Haferkamp Box gerade eben bestellt..

Einen hab ich mal online gesehen..weis aber nicht mehr wie der Titel heisst. ..irgendwas mit einer Waldhütte oder Hütte an einem See,spielte der Krimi

Ich bin mal gespannt

Ray Offline



Beiträge: 1.930

15.01.2018 09:26
#62 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Haferkamp (Hansjörg Felmy) Zitat · Antworten

Soweit ich das bisher beurteilen kann, eine gute Entscheidung. Bin wirklich sehr zufrieden bis dato, die Haferkamp-Tatorte sind so gut, wie ich es mir insgeheim erhofft habe. Felmy ist in der Rolle sehr sympathisch, die Fälle sind gut geschrieben und als Schmankerl gibt es regelmäßig Gaststars aus der Wallace-Reihe (Lil Dagover, Margot Trooger, Günther Stoll, Gisela Uhlen...). Selbst die im Vergleich zu den 60-minütigen Krimis ("Kommissar" & Co) vorhandene "Überlänge" hat sich überwiegend - für mich etwas überraschend - nicht als störend erwiesen. Gleiches gilt für die (weitgehende) Abwesenheit von Whodunits, die m.E. sogar zu den Stärken gehört, weil man bei der Schilderung der Fälle einfach flexibler ist und nicht immer nach "Schema F" vorgehen muss.

Schreib doch bei Gelegenheit mal, wie so deine ersten Eindrücke sind.

Lord Peter Offline




Beiträge: 621

15.01.2018 10:10
#63 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Haferkamp (Hansjörg Felmy) Zitat · Antworten

Zitat von greaves im Beitrag #61
Einen hab ich mal online gesehen..weis aber nicht mehr wie der Titel heisst. ..irgendwas mit einer Waldhütte oder Hütte an einem See,spielte der Krimi


Das wird wohl "Lockruf" (mit Agnes Fink) gewesen sein.

greaves Offline




Beiträge: 583

15.01.2018 17:39
#64 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Haferkamp (Hansjörg Felmy) Zitat · Antworten

Mit solchen Darstellern macht’s für mich nochmal so interessant.DAS waren noch Schauspieler Und Felmy war mir immer sympathisch.In Bryan Edgar und Edgar Wallace Filmen.
Gerne kann ich wenn ich die Box erhalten habe und ein paar Filme durch habe über meine Eindrücke kurz auskunft geben.

Der Alte mit Lowitz hab ich schon länger durch.Wie auch die ersten 100/120 Derrick.
Der Kommissar hat noch Nachholbedarf.Bei dem bleib ich immer eine Zeit lang stehen ,bis es weiter geht.

Möglich das es Lockruf gewesen ist. Ich fand ihn toll

Ray Offline



Beiträge: 1.930

20.01.2018 11:59
#65 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Haferkamp (Hansjörg Felmy) Zitat · Antworten

Fall Nr. 9: Abendstern (Tatort-Folge 68, BRD 1976)

Regie: Wolfgang Becker

Darsteller: Hansjörg Felmy, Willy Semmelrogge, Günter Gräwert, Karin Eickelbaum, Elfriede Irrall, Andrea Rau, Christian Kohlund, Helma Seitz, Gustl Bayrhammer u.a.



In einem Waldstück bei Essen wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, die zwar verheiratet war, aber in ihrem Streben nach gesellschaftlichem Auftsieg gerne nebenbei mit Männern der "besseren Gesellschaft" verkehrte. Haferkamps Verdacht fällt zunächst auf den eifersüchtigen Ehemann, wenig später auf einen der Geliebten des Mordopfers, dessen Ehefrau ihn mit ungeschickten Aktionen immer verdächtiger macht. Nahezu gleichzeitig wurde zudem ein Landstreicher getötet, der nicht weit entfernt von der Frauenleiche gefunden wurde. Haferkamp ist sich sicher, dass die Tötungen im Zusammenhang stehen, kann sich jedoch zunächst keinen Reim darauf machen, wo genau die Verbindung besteht...

Ein wieder mal etwas anders konstruierter Fall bekommt der Betrachter mit der Episode "Abendstern" geboten, denn er weiß zumindest, dass der Hauptverdächtige, der Geliebte der Toten, ein Herr Helm vom Bauaufsichtsamt, nicht der Täter sein kann, da dieser während der Tat Benzin holen war und der Zuschauer ihn dabei begleitet. Er ist es auch, der seine Geliebte schwer verletzt auffindet, allerdings keinen Krankenwagen alarmiert, sondern die Frau selbst ins Krankenhaus bringen will, um dann den Vorgang, nachdem er registriert hat, dass seine Geliebte inzwischen tot ist, gänzlich vertuschen zu wollen. Der Hintergrund: die Beziehung war so gut wie am Ende, nun will Helm nicht auch noch Scherereien wegen des Todes der Frau, zumal seine Gattin sehr religiös ist und "Ehebruch" für ein Kapitalverbrechen hält.

Wolfgang Becker inszeniert so flott, dass man den anfänglichen Hinweis auf den Täter zwischenzeitlich vergisst. Denn geschickt wird der Verdacht zunehmend auf die gekränkte Ehefrau Helms gelenkt, die Helm in der leidenschaftlichen Phase der Zweisamkeit seinen "Abendstern" nannte. Obschon man sich dabei wohl durchaus etwas dachte, fällt die Auflösung dann ein wenig zu banal aus, hier erwartet der Zuseher aufgrund der vorangegangenen Geschehnisse ein wenig mehr. Obgleich es sicher heute auch noch Frauen wie die Gattin Helm gibt, wirkt sie aus heutiger Sicht mit ihrer übertriebenen Religiösität und ihrem Eheverständnis ein wenig aus der Zeit gefallen. Allgemein stellte das Jahr 1976 in dem Bereich eine Wende dar, wurde doch in diesem Jahr die Scheidung in Deutschland insoweit vereinfacht, als das "Verschuldensprinzip" durch das sog. "Zerrüttungsprinzip" ersetzt wurde. Eine Wende, die eine Frau wie die Gattin Helms wohl kaum nachvollziehen könnte.

Nach der Abwesenheit in Folge 8 mischt nun auch Ingrid Haferkamp wieder mit. Der Kommissar spricht mit seiner Ex-Frau über das Thema Ehebruch, dabei erfährt der Zuschauer, dass scheinbar nicht nur Ingrid ihren Mann, sondern dieser andersherum auch seine Frau während der Ehe betrogen hat, während sie in Sylt weilte und die Spuren gar nicht bzw. ungeschickt verwischte. Am Ende der Folge entschließt sich Haferkamp einmal mehr, bei seiner Ex-Gattin zu nächtigen, die diesen Umstand ausweislich ihrer Reaktion als gewöhnlichen Verlauf ihrer Treffen auffasst. Punkten kann die Episode derweil durch eine gehörige Portion Wortwitz, Haferkamp und Kollege Kreutzer werfen sich manche süffisante Bemerkung an den Kopf. Wieder mal wird überdies deutlich, dass das Verhältnis Haferkamps zu seinem Chef ausbaufähig ist. Haferkamp wirft seinem Vorgesetzten an einer Stelle vor, dieser habe sich öffentlich mit den Ermittlungsmeriten Haferkamps geschmückt.

Als Gaststars wirken diesmal u.a. der Regisseur Günter Gräwert in der Rolle des Helm und "Rehbein" Helma Seitz in einer kleinen Nebenrolle mit. Gustl Bayrhammer gibt mal wieder den Gast-Kommissar.


Zunächst geschickt und flott inszenierter Kriminalfilm Wolfgang Beckers, der in der Auflösung allerdings ein wenig enttäuscht und an manchen Stellen etwas altbacken daherkommt. 3,5 von 5 Punkten.

greaves Offline




Beiträge: 583

20.01.2018 14:07
#66 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Haferkamp (Hansjörg Felmy) Zitat · Antworten

Ist das möglich,dass die Haferkamp Tatorte viel in München gedreht wurden,z.b in Villenvierteln u.a -und nur in Essen,wenn z.b die Stadt selbst oder einen bekanntes Viertel darin vorkam ?? Ich meinte so etwas kürzlich gelesen zu haben. ..

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

20.01.2018 14:21
#67 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Haferkamp (Hansjörg Felmy) Zitat · Antworten

Ja, so ist es. In "Rechnung mit einer Unbekannten" ist z.B. die Gereut-Villa zu sehen. Essen und München - schon eine sehr spezielle Kombination, die nicht immer unbedingt zu einem authentischen Eindruck beiträgt.

greaves Offline




Beiträge: 583

20.01.2018 14:52
#68 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Haferkamp (Hansjörg Felmy) Zitat · Antworten

Dachte ich s mir 👍🏻

Wie bei Edgar Wallace Berlin/London

Georg Offline




Beiträge: 3.263

20.01.2018 17:08
#69 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Haferkamp (Hansjörg Felmy) Zitat · Antworten

Aber nicht bei allen Folgen. Im von Gubanov gebrachten Beispiel war der Grund ein abendliches Theaterengagement von Willy Semmelrogge, das dieser nicht absagen konnte. Daher drehte man in besagter Villa.

Ray Offline



Beiträge: 1.930

21.01.2018 19:55
#70 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Haferkamp (Hansjörg Felmy) Zitat · Antworten

Ist mir bisher auch noch nicht aufgefallen, wobei ich mich hinsichtlich der einschlägigen Villen in München auch nicht so auskenne wie ihr. Laut Wikipedia befindet sich aber z.B. das Anwesen der Familie Koenen aus der Folge "Wodka Bitter-Lemon" in Wuppertal, wenn ich mich recht erinnere, wohnten sie nach angaben in der Folge in Düsseldorf. Dort oder auch in Essen hätte es sicher auch entsprechende Anween gegeben, insofern schon etwas verwunderlich. Ansonsten sind die Ruhrpott-Impressionen zwar dosiert, aber durchaus vorhanden. Im Übrigen bedienen die Folgen generell ja nicht so sehr die Ruhrpott-Klischees, wie es später - soweit ich das beurteilen kann - bei Schimanski der Fall war.

Ray Offline



Beiträge: 1.930

23.01.2018 17:32
#71 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Haferkamp (Hansjörg Felmy) Zitat · Antworten

Fall Nr. 10: Spätlese (Tatort-Folge 75, BRD 1977)

Regie : Wolfgang Staudte

Darsteller: Hansjörg Felmy, Willy Semmelrogge, Alexander Kerst, Andrea Jonasson, Claudia Wedekind, Karin Eickelbaum, Udo Vioff, Carmen-Renate Köper, Horst Michael Neutze u.a.



Ein gewisser Paul Herold wurde von einem unbekannten Täter erschlagen. Herolds Witwe ist geschockt und macht sich schnell vor allem finanzielle Sorgen, da sie keiner Erwerbstätigkeit nachgeht, um ihre im Rollstuhl befindliche Schwester pflegen zu können, die ebenfalls im Haus der Herolds wohnen. Unverhofft findet Frau Herold im Schließfach des Mannes eine große Menge Bargeld, was ihre finanziellen Sorgen einstweilen begräbt. Diesen Vorfall nehmen ihre Schwester und sie zum Anlass, Überlegungen darüber anzustellen, wie der verstorbene Ehemmann zu so viel Bargeld kam und gleichzeitig das mehr als vorzeigbare Anwesen abbezahlen konnte. Schließlich war Herold nur Fahrer bei einer großen Firma in Essen...

In ungewöhnlicher Art und Weise geht Regisseur Wolfgang Staudte in der Folge „Spätlese“ sogleich in medias res. Das erste Bild nach dem Titel der Episode ist das erschrockene Antlitz der Witwe Herold (Andrea Jonasson), nachdem Haferkamp ihr von dem Tod ihres Mannes berichtet hat. Trotzdem hat die Episode sogar leichte Überlänge. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass sich „Spätlese“ nur bis zur Mitte um die Frage des Täters dreht – hier verdächtigt Haferkamp zunächst vor allem die Witwe und/oder den befreundeten Arzt Dr. Stolp (Udo Vioff), der sich allem Anschein nach als „Witwentröster“ versucht – und im zweiten Teil darum, weswegen Herold den wohlhabenden Unternehmer Waarst (Alexander Kerst) erpresste. Denn – und so viel stellt sich relativ schnell heraus – getötet wurde Herold nicht von seinem Erpressungsopfer, denn dieses bedient den toten Briefkasten, in dem es bis zum Tode Herolds regelmäßig Geld hinterlegte, auch post mortem. In jenem zweiten Teil entwickelt sich ein interessantes Duell zwischen Haferkamp und Waarst, was man in noch extremerer Form bereits in der Folge „Zweikampf“ sehen konnte. Alexander Kerst ist zum zweiten Mal nach „Der Mann aus Zimmer 22“ in einem Haferkamp-Tatort mit von der Partie und liefert wiederum eine mehr als beachtliche Darbietung ab. Genau von solchen Leistungen leben diese Art Krimis und lassen den Betrachter über manche Länge hinwegsehen. Gerne folgt man zudem Andrea Jonasson und Filmschwester Claudia Wedekind, die ein einmaliges Gastspiel in der Tatort-Ära ihres Ehemannes Hansjörg Felmy gibt, bei ihren Überlegungen bzw. Unternehmngen nach der Todesnachricht. Die beiden kommen ungemein menschlich herüber. So sehr, dass man mit Haferkamp bezüglich der Weiterführung der Erpressung bzw. der Unterschlagung des abgelieferten Geldes, welches Frau Herold kurz darauf Waarst in einem persönlichen Gespräch zurückgibt, gerne ein Auge zudrückt. In einer kleinen, aber für die Auflösung zentralen Rolle sieht man zudem Horst Michael Neutze als Herolds ehemaligen Mitfahrer. Als Ehefrau Waarst fungiert Carmen-Renate Köper, die Gattin Peter Eschbergs.

Ingrid Haferkamp wohnt derweil einige Tage bei ihrem Ex-Mann in der ehemaligen gemeinsamen Ehewohnung, da sie bei sich Handwerker hat. Kollege Kreutzer bemerkt, dass Haferkamp beschwingter erscheint und konstatiert, dass „alles wie früher“ sei, als er Haferkamp morgens in dessen Wohnung abholt, während dieser mit Ingrid am Frühstückstisch sitzt.

Alles in allem eine ruhige, aber dank starker Figuren und Schauspiel auch faszinierende Folge, die gefühlt bei erneuter Sichtung weiter wachsen dürfte.


Wiederum eine interessant konstruierte Episode, die von Wolfgang Staudte gemächlich, aber sehr edel inszeniert wurde und durch starke Figuren sowie präzises Schauspiel überzeugt. 4,5 von 5 Punkten.

Ray Offline



Beiträge: 1.930

27.01.2018 13:07
#72 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Haferkamp (Hansjörg Felmy) Zitat · Antworten

Fall Nr. 11: Drei Schlingen (Tatort-Folge 78, BRD 1977)

Regie: Wolfgang Becker

Darsteller: Hansjörg Felmy, Willy Semmelrogge, Traugott Buhre, Karin Eickelbaum, Helmut Wildt, Simone Rethel, Andreas Seyferth, Beatrice Kessler u.a.



Die Wachmänner Fink und Schießer bringen routinemäßig eine große Menge Geld zu einer Bank. Während Schießer das Geld holt, soll Fink - wie immer - vorschriftsmäßig im Wagen warten. Als er jedoch sieht, wie eine Frau auf offener Straße angefahren wird und der Täter einfach weiter fährt, steigt er aus, um der Frau zu Hilfe zu kommen. Doch das Ganze entpuppt sich als Falle, unter der Frauen-Maskerade steckt ein Mann, der Fink mithilfe eines Partners überwältigt. Dabei wird Fink von einem der Täter erschossen. Während Haferkamp zunächst noch überlegt, ob einer der beiden Wachmänner oder ihr Vorgesetzter an dem Raub beteiligt waren, wird einer der Räuber tot aufgefunden. Alles deutet auf Selbstmord hin, doch schnell mehren sich die Indizien, dass ein Dritter sich als Henker geriert, um sich für den Tod an Fink zu rächen...

Diese Folge wurde aufgrund von Beschwerden nach der Erstausstrahlung, die sich insbesondere auf überzogene Brutalität bezogen, über 25 Jahre nicht gesendet. Nach heutigen Maßstäben würde man die Brutalität wohl für einen Tatort als überdurchschnittlich hoch, aber immer noch im Rahmen einschätzen. "Drei Schlingen" bietet - jedenfalls auf der um rund 10 Minuten gekürzten DVD-Fassung - kurze und knackige Krimi-Unterhaltung. Wenn ich mir die obige Rezension von Georg durchlese, sind die Kürzungen wohl vor allem im "komödiantischen" Teil der Folge vorgenommen worden, in dem es um einen TV-Film des WDR geht, in dem einer der Bankräuber auftrat und der Haferkamp eine entscheidende Spur gibt. Diese Episode ist auf ein Mindestmaß beschränkt, so dass letztlich (wohl) nichts für das Verständnis des Falles Essentielles fehlt.

Relativ schnell wird klar, dass die Geschichte auf eine Täterschaft von Finks Partner Schießer, gespielt von Traugott Buhre, hinausläuft. Dieser hatte zu Fink ein väterliches Verhältnis und war schon bei seiner früheren Beschäftigung als Kriminalbeamter "über die Stränge geschlagen" und hatte daraufhin freiwillig seinen Hut genommen. An dieser Stelle hätte man vielleicht um der Spannung willen Schießers Chef (Helmut Wildt) noch länger mit in die Verlosung nehmen können. Dieser wird am Anfang recht lange eingeführt und scheint kein Wässerchen trüben zu können. Aus der Figur hätte man sicher mehr machen können. Ansonsten ergibt sich die Spannung aus dem "Zweikampf" von Schießer und Haferkamp. Wie weit wird Schießer mit seinem Rachefeldzug kommen? Wie wird es Haferkamp gelingen, Schießer zu überlisten? Haferkamp bedient sich in dieser Episode auch ungesetzlicher Methoden. So stiftet er Schießer zu einer Drohung an einem weiteren am Raub Beteiligten an, um Schießer aus der Reserve zu locken. Dass bei diesem Duell die beabsichtigte Spannung aufkommt, ist sicher auch Traugott Buhre zu verdanken, der den Gerechtigkeitsfanatiker Schießer ungemein glaubhaft verkörpert.

Was Haferkamps Privatleben angeht, so überrascht Ingrid diesen am Anfang der Folge in dessen Wohnung, wobei sich herausstellt, dass Ingrid ebenfalls immer noch einen Schlüssel zur Wohnung hat. Haferkamp war davon ausgegangen, sie hätte diesen bei der Trennung zurückgelassen. Geschafft von dem dramatischen Ausgang des Falles, in der Haferkamp abermals gezwungen war, einen Menschen in Notwehr zu töten, ruft er bei Ingrid an, die jedoch gerade eine Party in ihrer Wohnung gibt. Sie lädt ihn zu sich ein, doch Haferkamp braucht Ruhe. Er legt auf, setzt sich aufs Sofa und reagiert nicht, als Ingrid ihn wieder zurückruft.


Ein weiterer packender "Zweikampf" zwischen Kommissar Haferkamp und einem Tatverdächtigen wird dem Zuschauer in "Drei Schlingen" geboten. Noch mehr Spannung hätte man erzeugen können, hätte man die Figur des Vorgesetzten Schießers konsequent als zweiten Verdächtigen aufgebaut. Trotzdem gute 4 von 5 Punkten.

greaves Offline




Beiträge: 583

27.01.2018 13:50
#73 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Haferkamp (Hansjörg Felmy) Zitat · Antworten

Die Box ist bei mir angekommen. Bis jetzt hab ich mir 5 Folgen angeschaut.Die erste ist in meinen Augen bisjetzt die beste.
Felmy gefällt mir ausserordentlich gut als Tatortkommissar. Ich freue mich gespannt auf die nächsten 15 Folgen

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

27.01.2018 15:51
#74 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Haferkamp (Hansjörg Felmy) Zitat · Antworten

Sehr erfreulich, daß die alten Tatorte entsprechend gewürdigt werden, auch wenn Felmi
hier einen besonderen Bonus hat.

Gruss
Havi1

Ray Offline



Beiträge: 1.930

28.01.2018 18:47
#75 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Haferkamp (Hansjörg Felmy) Zitat · Antworten

@greaves: Schön, dass dir die Haferkamp-Tatorte bisher auch gut gefallen, da hast du ja schon ordentlich aufgeholt!

@Havi17: Danke für die Rückmeldung. Haferkamp bedeutet für mich mehr oder weniger den Einstieg zu den alten Tatort-Folgen. Kann mir aber gut vorstellen, nach Durchsehen aller Haferkamp-Episoden auch mal bei anderen Ermittlern reinzusehen. Insoweit interessieren mich vor allem auch die Tatorte mit Klaus Schwarzkopf, weil er eben auch bereits aus dem 1960er-Jahre-Kriminalfilm bekannt ist.

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