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Dieses Thema hat 306 Antworten
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 Edgar-Wallace-Forum
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Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

22.07.2014 13:33
#61 RE: Der Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014: Ergebnisse Zitat · Antworten

Das möchte ich so nicht bestätigen. Mr. Wooler hat nur einmal, Percy Lister sogar kein Mal die höchste Rundenwertung abgegeben. Da hatten wir noch jemand ganz anderen, der die größten Spendierhosen anhatte:

Am spendabelsten in Runde 1: Nedwed (345,2 Punkte)
Am knauserigsten in Runde 1: Josh (184,5 Punkte)

Am spendabelsten in Runde 2: Nedwed (350,4 Punkte)
Am knauserigsten in Runde 2: Wallacefreund (208,0 Punkte)

Am spendabelsten in Runde 3: Mr. Wooler (359,0 Punkte)
Am knauserigsten in Runde 3: Lord Peter (237,0 Punkte)

Am spendabelsten in Runde 4: Nedwed (378,0 Punkte)
Am knauserigsten in Runde 4: Giacco (252,0 Punkte)

Ach ja, tatsächlich stiegen die durchschnittlich vergebenen Punktzahlen pro Runde kontinuierlich an:

Durchschnitt in Runde 1: 264,4 Punkte
Durchschnitt in Runde 2: 277,2 Punkte
Durchschnitt in Runde 3: 300,7 Punkte
Durchschnitt in Runde 4: 317,7 Punkte

Peter Ross Offline



Beiträge: 1.998

22.07.2014 13:37
#62 RE: Der Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014: Ergebnisse Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #22
9,5 für „Halbmond“ oder 9 für „Akasava“ kann ich zum Beispiel nicht als begründbar nachvollziehen, weil der erste dafür handwerklich einfach zu gut, durchaus spannend und trefflich besetzt ist und der zweite eine sehr solide Musikuntermalung hat. Hier maße ich mir einfach einmal an, zu sagen, dass man zwischen Prinzipwertungen und realistischen Wertungen unterscheiden kann.

Leider war ich einige Tage nicht da und kann mich (der sich als negativer Werter sieht) erst jetzt zu Halbmond äußern. Ich kann die Verärgerung einiger Giallo-Fans auf jeden Fall verstehen, denn ich muss gestehen, dass mein persönlicher Geschmack meine Wertung sehr mit beeinflusst hat. Und gerade Halbmond habe ich tatsächlich sehr schlecht bewertet. Ohne zu sehr in die Details zu gehen missfällt mit tatsächlich, dass der Film nicht die Spannung aufkommen lässt, die ich -wenn ich schon einen Giallo schaue- davon erwarte. Gleichzeitig passt Uschi Glas für mich überhaupt nicht in die Serie sondern ist in Roy-Black-Heimatfilmen viel besser aufgehoben. Ich habe aber tatsächlich überlegt, ob ich nun als objektiver Filmkritiker werte (dann wären es vielleicht 3 von 5 Punkten) oder hier voll meinen Geschmack einbringe (dann 1 von 5 Punkten) und mich schließlich für zweitere Variante entschieden. Vielleicht hätte ich beim handwerklichen Punkt in der Tat im nachhinein ein Pünktchen mehr gegeben.

Aber wie ich im weiteren Verlauf dieses Threads eben schon gelesen habe, sind die Geschmäcker unterschiedlich. So ergeht es mir beim "unheimlichen Mönch" beispielsweise umgekehrt. Für mich -als Vohrer Fan- sicher nicht der beste Wallace, aber dafür ein sehr wallace-typischer Film (Schloss, Nebel, Morde, originelles Kostüm des Täters, Nebel, Who do it, Stammschauspieler...) als auch handwerklich eine saubere Leistung von Reinl. Da schmerzt sogar aus meiner Sicht, den Film als einen der schwächsten Filme der gesamten Serie einzuordnen.

Der schwarze Abt Offline



Beiträge: 3.879

22.07.2014 13:49
#63 RE: Der Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014: Ergebnisse Zitat · Antworten

Und damit geht "Der Rächer" knapp als bester Konkurrenz-Wallace durchs Rennen - schade denn das "Dreieck" hätte es viel eher verdient! Für die s/w-Fassung des Dreiecks ist die Platzierung ja ganz in Ordnung, aber die Farbversion würde ich mindestens 10 Plätze höher einstufen. Gerade bei der Musik-Wertung kann man sehen, dass die meisten das gerade noch mittelmäßige Rosenberger-Gedudel bewertet haben und nicht den tollen Soundtrack von Johnny Douglas, dem ich übrigens die vollen 5 Punkte gegeben habe.

"Tür" und "Neues" sehe ich als Vohrers schlechteste s/w-Filme eher um Platz 30 herum. Auch den "Rächer" hätte ich weiter unten erwartet.

An der Platzierung von "Der Mann mit dem Glasauge" habe ich allerdings nichts auszusetzen, passt perfekt.

Es überrascht mich außerdem, dass "Themsetote", "Gräfin", "Bogenschütze", "Narzissen" und "Peitschenmönch" noch nicht dran waren. Die folgen dann wohl als nächstes...

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

22.07.2014 14:26
#64 RE: Der Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014: Ergebnisse Zitat · Antworten

Vorrundenpunktzahlen:
Platz 24 (Das Rätsel des silbernen Dreieck):
Vorrunden-Platz 32 mit 006 Punkten von 03 Wertern (3,2,1)
Platz 23 (Der Rächer):
Vorrunden-Platz 24 mit 016 Punkten von 03 Wertern (10,2x3)
Platz 22 (Der Mann mit dem Glasauge):
Vorrunden-Platz 27 mit 011 Punkten von 04 Wertern (5,3,2,1)
Platz 21 (Die Tür mit den 7 Schlössern):
Vorrunden-Platz 19 mit 024 Punkten von 10 Wertern (5,4x3,2x2,3x1)
Platz 20 (Neues vom Hexer):
Vorrunden-Platz 29 mit 008 Punkten von 03 Wertern (2x3,2)

Mr. Wooler Offline




Beiträge: 443

22.07.2014 15:56
#65 RE: Der Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014: Ergebnisse Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #61
Das möchte ich so nicht bestätigen. Mr. Wooler hat nur einmal, Percy Lister sogar kein Mal die höchste Rundenwertung abgegeben. Da hatten wir noch jemand ganz anderen, der die größten Spendierhosen anhatte:

Am spendabelsten in Runde 1: Nedwed (345,2 Punkte)
Am knauserigsten in Runde 1: Josh (184,5 Punkte)

Am spendabelsten in Runde 2: Nedwed (350,4 Punkte)
Am knauserigsten in Runde 2: Wallacefreund (208,0 Punkte)

Am spendabelsten in Runde 3: Mr. Wooler (359,0 Punkte)
Am knauserigsten in Runde 3: Lord Peter (237,0 Punkte)

Am spendabelsten in Runde 4: Nedwed (378,0 Punkte)
Am knauserigsten in Runde 4: Giacco (252,0 Punkte)

Ach ja, tatsächlich stiegen die durchschnittlich vergebenen Punktzahlen pro Runde kontinuierlich an:

Durchschnitt in Runde 1: 264,4 Punkte
Durchschnitt in Runde 2: 277,2 Punkte
Durchschnitt in Runde 3: 300,7 Punkte
Durchschnitt in Runde 4: 317,7 Punkte


Danke Gubanov.

Ich muss gestehen, bei der "Tür mit den sieben Schlössern" sehr spendabel gewesen zu sein, weil der Streifen zu meinen Wallace-Lieblingen zählt und ich ihn gerade auch im Hinblick auf die Atmosphäre und die erstklassigen Darsteller für sehr gelungen halte. Die spärlich eingesetzte Musik ist für mich hier absolut kein Nachteil und, wo Gubanov es hier schon angesprochen hatte, kann ich ebenfalls die häufig geäußerte Kritik an Hans Nielsen als Bösewicht nicht wirklich nachvollziehen. Vielleicht liegt es ja an der Rolle, die er zu verkörpern hatte? Denn an seinem Spiel kann ich nichts Negatives finden.

Beim "Mann mit dem Glasauge" bin ich immer etwas zwiegespalten - ich finde, bei dem Film wechseln sich geniale Momente mit peinlichen Momenten ab. Hier habe ich das eine oder andere (Hühner)Auge mit zugedrückt und habe mich bei meiner Wertung auf die genialen Momente bezogen.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.615

22.07.2014 19:00
#66 RE: Der Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014: Ergebnisse Zitat · Antworten

Interessant beim Ergebnis des Dreiecks: Punktemäßig bin ich am nächsten dran, dennoch ist der Film bei mir 5 Plätze besser platziert.

Ansonsten musste mein zweiter Top Ten Film dran glauben und von meinen vier besten Farbfilmen ist nur noch einer im Rennen.

Sir 100 ASA Offline



Beiträge: 241

22.07.2014 20:15
#67 RE: Der Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014: Ergebnisse Zitat · Antworten

Dann hat es also in den "drittletzten Fünf" neben der bereits ausgeschiedenen "Gruft" und dem als Giallo untypischen "Stecknadel" (der beim letzten Voting 2009 noch nicht in meinen Top 10 war) jetzt also noch 3 Favoriten von mir erwischt, und wenn ich mir die alten Votings in diesem Forum anschaue, wundert es mich nicht, denn diese 3 Streifen wurden schon oft hinten platziert:

Das Rätsel des silbernen Dreieck (in meinen Top 10)
Der Mann mit dem Glasauge (mein bester Farbwallace)
Neues vom Hexer (in meinen Top 3)

Daß der doch recht alt wirkende "Rächer" bald drankommen würde, war absehbar, ebenso wie das Ausscheiden der "Tür". Aber daß die "Gräfin", der , der und die "Tote aus der Themse" noch drin sind, finde ich einigermaßen erstaunlich.

"Dreieck" wurde möglicherweise von den Votern abgestraft, weil er recht englisch ist, was die meisten Rialto-Wallace offensichtlich nicht sind. Außerdem ist die Kategorie Ermittler hier nicht eindeutig, so daß sich die Voter zwischen Leo Genn und Heinz Drache entscheiden mußten, ähnlich wie bei der "Gruft" zwischen Meyen und Leipniz. Bei dieser Kategorie könnte Gubanov beim nächsten Grand Prix noch etwas nachbessern, damit diese Filme von der Umfrage besser erfasst werden.

Beim "Glasauge" finde ich Regie, Ermittler und Wallace-Faktor völlig unterbewertet. Vohrer hat mit diesem Film einen sehr guten Abschied aus der Serie hingelegt, den man ihm nach den Vorgänger-Werken nicht zugetraut hätte. Die Ermittler Tappert, Behrens und ASA sind ein tolles Team, und können durch ihren Klamauk punkten. Und bei der Kategorie Wallace-Faktor sind die meisten Voter wahrscheinlich nicht mit der Zeit gegangen oder ausschließlich nach den Büchern von Edgar dem Älteren, als sie diesen Film bewertet haben, denn die fiesen Charaktere, den Humor und die Verworrenheit des aufzudeckenden Hintergrundes sind alles starke Seiten dieses Films, was den Wallace-Faktor angeht.

"Neues" steht und fällt bei den Votern mit einer einzigen Entscheidung: Mag man Philip Curtain oder mag man ihn nicht? Das wirkt sich auf die Kategorien Verbrecher und Verbrechen aus, aber auch auf Drehbuch und Logik. Da kann der Komparse Michael Symo nichts dafür, allerdings nur weil der Oberschurke diesmal wirklich die Stimme aus dem Off ist (was sich viel stärker positiv auf den Wallace-Faktor und die Atmosphären-Wertungen hätte auswirken müssen, wenn man Philip Curtain mag), sollte die erstklassigen schauspielerischen Leistungen der Handlanger nicht schmälern, und wenn man die drei von der Hexer-Bande mit zu den Verbrechern zählt, dann ist ein Platz 32 in dieser Kategorie wirklich ungerechtfertigt. Regie/Inszenierung ist ebenfalls stark unterbewertet, denn da ist der Film mindestens auf einem Niveau wie der "Zinker", der "Hexer" und das "indische Tuch". Da "Neues" auf Platz 20 liegt, bin ich mir sicher, dass im Falle meiner Teilnahme am GP eine bessere Platzierung herausgesprungen wäre. Ob ich für diesen Film den größten Ausreißer nach oben von Mr. Wooler allerdings übertroffen hätte, kann ich nicht sagen, weil ich die Abstimmungsmodalitäten nicht kenne.

-----

Ein Photo bitte, Madam? *blitz*

patrick Offline




Beiträge: 3.245

22.07.2014 20:29
#68 RE: Der Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014: Ergebnisse Zitat · Antworten

Es freut mich, dass ich durch die last-minute- Sichtung der farbigen englischen Version des Dreiecks mit der weitaus besseren Musik und Atmosphäre, diesem etwas mehr Punkte gab und wohl dadurch der Film vor der von mir ungeliebten Orchidee liegt.
Grundsätzlich habe auch ich nach meinem subjektiven Geschmack gevotet. Ich gebe zu, dass die Stecknadel handwerklich recht sauber gemacht ist und auch ihre eigene Atmosphäre hat. Nur, wie sollte ich Atmosphäre bewerten? Hat er (für mich) typische Wallace-Atmosphäre? NEIN. Hat er als Psychothriller Atmosphäre? JA. Ich hab mich entschieden, mich bei der Bewertung dem (für mich) typischen Wallace-Weltbild hinzugeben ( Gothic Bonbon ganz oben, Giallo unten, aber auch sehr vieles dazwischen ). Und damit nur 1 Punkt.
Die Tür ist zwar kein Top-Ten von mir, hat aber durchaus gute Wallace-Atmosphäre. Ist für mich daher unterbewertet. Auch die oft kritisierte Musik. Hat bei der vor einigen Tagen angesprochenen Szene, bevor Drache Kinski´s Leiche findet, ein echt tolles Musikstück drin, was ich bei der Bewertung leider selber vergessen habe zu berücksichtigen. Diese hätte wirklich mehr in den Vordergrund gehört.
Beim Glasauge finde ich den Klamauk unerträglich, die Musik ganz und gar nicht Wallace, Behrens und Meyerinck 2 Nervensägen erster Güte und auch die Atmosphäre völlig uninteressant.Verdient ausgeschieden.
Beim Buckligen ist die Musik besser als der Film. Auch seine Platzierung ist für mich stimmig. Ich hoff es dauert noch ein Weilchen, bis meine ersten Top 10 drankommen.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

22.07.2014 20:53
#69 RE: Der Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014: Ergebnisse Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #55
Ist Fred Williams im Ermittlerduo mit Susann Korda und Siegfried Schürenberg z.B. wirklich schlechter als der nicht vorhandene Ermittler im „Verrätertor“?


Irgendwie ist es ja eigentlich unfair, dem "Verrätertor" gegenüber, dass dieser an Punkten verliert,nur weil kein Ermittler vorhanden ist. Eddie sehe ich jedenfalls nicht als Ermittler. Dieser Film ist so aufgebaut, dass er keinen, im Vordergrund stehenden, Ermittler braucht. Hier tritt sehr deutlich ein Schwachpunkt in unserem Bewertungsschema auf. Der vernünftigste Ausweg aus diesem Dilemma wäre, die Rubrik "Ermittler" so zu bewerten, wie stimmig dessen Nichtvorhandensein für den Film ist. Leider kam mir der Gedanke erst, nachdem ich den Film bewertet hab. Schade, ich mag das Verrätertor nicht ungern. Und das hat sicher ein paar Punkte gekostet.

Schürenbergs Rolle in Akasava ist ja noch ganz O.K, aber eben sehr untergeordnet. Susann Korda ist zweifelsohne sehr hübsch anzusehen, baut aber aus meiner Sicht, null Beziehung zum Zuseher auf und hat auch innerhalb des Films keinen wirklichen Rapport mit irgendjemand.Ihre darstellerische Leistung, abgesehen von Ihrem Aussehen, find ich äußerst schwach.
Fred Williams seh ich als Second-Hand-Westentaschen-Bond. Meine Bewertung mit, ich glaub es waren 3 Punkte, für die Schauspieler empfinde ich im Nachhinein sogar als Überbewertung.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.615

22.07.2014 21:12
#70 RE: Der Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014: Ergebnisse Zitat · Antworten

Zitat von Sir 100 ASA im Beitrag #67
Außerdem ist die Kategorie Ermittler hier nicht eindeutig, so daß sich die Voter zwischen Leo Genn und Heinz Drache entscheiden mußten, ähnlich wie bei der "Gruft" zwischen Meyen und Leipniz.


Der Ermittler ist ganz eindeutig Meyen. Leipnitz offenbart sich am Ende schließlich als Schurke.

Mit dem Glasauge hast du wohl Recht. Da war ich beim Wallacefaktor sehr knauserig, aber die von dir angesprochenen Dinge sprechen in der Tat für ein paar mehr Punkte. Mea Culpa.

Beim neuen Hexer gehöre ich zu denen, die von Philip Curtain als Auflösung enttäuscht sind. Der Film punktet bei mir nur in den Kategorien Regie und Atmosphäre.

Marmstorfer Online




Beiträge: 7.518

22.07.2014 21:32
#71 RE: Der Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014: Ergebnisse Zitat · Antworten

Zitat von patrick ebner im Beitrag #68
Glasauge... die Musik ganz und gar nicht Wallace


Sorry, aber diese Sichtweise kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn uns die Reihe eines gelehrt hat, dann, dass es nicht DIE typische Wallace-Musik gibt. Speziell Peter Thomas deckt mit seinen zahlreichen Scores eine enorme stilistische Bandbreite ab und war dabei auch immer für Experimente zu haben. Das kann und muss nicht jedem gefallen, na klar. Aber mir erschließt sich nicht, was am Glasauge-Soundtrack "ganz und gar nicht Wallace" sein soll - z.B. im Vergleich mit "Nonne", "Banne", oder "Themsetote". Das gewohnt peppige Titelstück korrespondiert einerseits hervorragend mit der urbanen Atmosphäre des Films, würde sich in seinem Big-Band-Stil aber beispielsweise auch wunderbar als Untermalung einer Varieté-Aufführung der Las-Vegas-Girls anbieten. Die Titelmelodie zu "Die Herren mit der weißen Weste" hat Thomas übrigens ähnlich arrangiert; da besteht teilweise Verwechslungsgefahr. Und dann wäre da noch "Nora" - dieses tragisch-melancholische, unaufgeregte Liebesthema im Bar-Pianisten-Stil. Und auch dieses Arrangement ist perfekt gewählt, untermalt die Melodie doch die Szene, in welcher sich Nora und Bruce an der Hotelbar unterhalten. So funktioniert Filmmusik! Das haben die Grand-Prix-Teilnehmer zum großen Teil auch so gesehen und den Glasauge-Soundtrack zurecht in die Top 10 gewählt.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

22.07.2014 22:20
#72 RE: Der Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014: Ergebnisse Zitat · Antworten

Zitat von Marmstorfer im Beitrag #71
Zitat von patrick ebner im Beitrag #68
Glasauge... die Musik ganz und gar nicht Wallace


Sorry, aber diese Sichtweise kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn uns die Reihe eines gelehrt hat, dann, dass es nicht DIE typische Wallace-Musik gibt. Speziell Peter Thomas deckt mit seinen zahlreichen Scores eine enorme stilistische Bandbreite ab und war dabei auch immer für Experimente zu haben. Das kann und muss nicht jedem gefallen, na klar. Aber mir erschließt sich nicht, was am Glasauge-Soundtrack "ganz und gar nicht Wallace" sein soll - z.B. im Vergleich mit "Nonne", "Banne", oder "Themsetote". Das gewohnt peppige Titelstück korrespondiert einerseits hervorragend mit der urbanen Atmosphäre des Films, würde sich in seinem Big-Band-Stil aber beispielsweise auch wunderbar als Untermalung einer Varieté-Aufführung der Las-Vegas-Girls anbieten. Die Titelmelodie zu "Die Herren mit der weißen Weste" hat Thomas übrigens ähnlich arrangiert; da besteht teilweise Verwechslungsgefahr. Und dann wäre da noch "Nora" - dieses tragisch-melancholische, unaufgeregte Liebesthema im Bar-Pianisten-Stil. Und auch dieses Arrangement ist perfekt gewählt, untermalt die Melodie doch die Szene, in welcher sich Nora und Bruce an der Hotelbar unterhalten. So funktioniert Filmmusik! Das haben die Grand-Prix-Teilnehmer zum großen Teil auch so gesehen und den Glasauge-Soundtrack zurecht in die Top 10 gewählt.


Dazu möchte ich mal erwähnen, dass es gerade der Las-Vegas-Variete-Stil ist, der für mich Film und Musik zusammen um Lichtjahre vom liebgewonnenen Wallace-Genre entfernt. Diese knallig bunte Spätsechziger Atmosphäre hat sowohl musikalisch, als auch optisch und handlungsmässig einfach nichts mehr, was mich wirklich an Wallace erinnert. Ich bin eben mit den Wallace Filmen von 1959 bis 1965 aufgewachsen und dabei haben sich mir die frühen Musikstile von Heinz Funkt (Frosch bis tote Augen) eingeprägt. Dann mochte ich vor Allem Böttchers Musik erwähnt haben, ganz besonders im Fälscher. Aber auch Im schwarzen Abt, blaue Hand, Peitschenmönch ist dessen Handschrift unverkennbar.Peter Thomas lieferte z.B in der Gräfin, dem Tuch, dem Hexer und dem Mönch ein vielschichtigeres stilistisches Spektrum,dennoch sehr stimmig mit dem grundsätzlich altmodischen Charakter der Wallace-Geschichten. Auch gefallen mir die Scores von Verrätertor (auch Thomas) und der Narzissen ausgezeichnet. Der vom englischen Dreieck ebenfalls nicht übel. Wenn ich das alles mit Spätsechziger Variete Musik vergleiche bleibt mir von Wallace gar nichts mehr übrig. Zumal auch die Geschichte vom "Glasauge" mit Wallace wahrscheinlich nicht mal im entferntesten was zu tun hat. Aber das ist wohl wieder ein anderes Kapitel. Jedenfalls ist Glasauge in jeder Hinsicht auf Spätsechziger aufgemotzt und damit für mich nicht mehr Wallace. Sorry, aber das ist eben meine Einstellung, und die liess ich in meine Bewertungen einfliessen.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

22.07.2014 22:39
#73 RE: Der Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014: Ergebnisse Zitat · Antworten

Zitat von patrick ebner im Beitrag #69
Irgendwie ist es ja eigentlich unfair, dem "Verrätertor" gegenüber, dass dieser an Punkten verliert,nur weil kein Ermittler vorhanden ist. Eddie sehe ich jedenfalls nicht als Ermittler. Dieser Film ist so aufgebaut, dass er keinen, im Vordergrund stehenden, Ermittler braucht. Hier tritt sehr deutlich ein Schwachpunkt in unserem Bewertungsschema auf.

Das überrascht mich jetzt am Allermeisten. Gerade du als strikter Wallace-Formalist hältst doch üblicherweise gegen jeden Film eine gefühlt zehn Meter lange Checkliste, was alles erfüllt sein muss, damit du das Prädikat "echt Wallace" verleihst. Aber gerade so etwas Essenzielles wie eine starke Ermittlerfigur gehört für dich nicht dazu?

Marmstorfer Online




Beiträge: 7.518

22.07.2014 22:51
#74 RE: Der Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014: Ergebnisse Zitat · Antworten

Zitat von patrick ebner im Beitrag #72
Sorry, aber das ist eben meine Einstellung, und die liess ich in meine Bewertungen einfliessen.

Von deiner Einstellung will und kann ich dich auch gar nicht abbringen, aber den späten Wallace-Thomas nun komplett unter "Varieté" zu verbuchen, wird ihm sicher auch nicht gerecht. Speziell "Im Banne des Unheimlichen" und "Die Tote aus der Themse" zählen zu seinen besten Arbeiten. Ich bin jedenfalls froh, dass die Reihe musikalisch nicht bei Willy Mattes (dieser zeichnete für "Frosch" und "Kreis" verantwortlich) und Heinz Funk stehengeblieben ist. Deren Beiträge sind sicherlich okay und durchaus prägnant, aber letztendlich entsprechen sie genau dem Klischee, welches Lieschen Müller Anno 1960 von Kriminalfilmmusik im Kopf hatte. Gott sei Dank hat man mit dem eleganten "Narzissen"-Score dann neue Pfade betreten.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

22.07.2014 23:14
#75 RE: Der Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014: Ergebnisse Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #73
Zitat von patrick ebner im Beitrag #69
Irgendwie ist es ja eigentlich unfair, dem "Verrätertor" gegenüber, dass dieser an Punkten verliert,nur weil kein Ermittler vorhanden ist. Eddie sehe ich jedenfalls nicht als Ermittler. Dieser Film ist so aufgebaut, dass er keinen, im Vordergrund stehenden, Ermittler braucht. Hier tritt sehr deutlich ein Schwachpunkt in unserem Bewertungsschema auf.

Das überrascht mich jetzt am Allermeisten. Gerade du als strikter Wallace-Formalist hältst doch üblicherweise gegen jeden Film eine gefühlt zehn Meter lange Checkliste, was alles erfüllt sein muss, damit du das Prädikat "echt Wallace" verleihst. Aber gerade so etwas Essenzielles wie eine starke Ermittlerfigur gehört für dich nicht dazu?


Nicht unbedingt.Für mich stehen Inszenierung und Atmosphäre an allererster Stelle. Verrätertor lebt voll und ganz aus dem Gaunermilieu heraus und dieses bringt doch einen anständigen Krimi-Flair herüber. Zugegebenermassen befindet sich Verrätertor nicht mal in meiner besseren Hälfte. Sehe ihn auch nicht als typischen Wallace. Dennoch gefällt er mir irgendwie trotzdem.Halte es ähnlich mit Narzissen und Dreieck. In der Tat keine ganz astreinen Wallace, aber dennoch nicht übel. Liegt wohl auch daran, dass mir der britische Filmstil besser gefällt, als der italienische. Aber alles nichts gegen meine top 10, die natürlich allen meinen Ansprüchen genügen müssen. Komisch.Irgendwie klingt das jetzt alles so analythisch. Dabei habe ich von früher her nicht die geringste Erfahrung mit der Bewertung von Filmen. Ich hab Filme einfach angesehen und sie haben mir gefallen oder nicht. Punkt. Hab nie weiter drüber nachgedacht, warum. Erst seit ich hier im Forum bin, hinterfrage ich das. Macht aber Spass, weil es für mich neu ist. Ein neuer Kick.

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