Seine berühmteste Rolle spielte Karl Walter Diess Mitte der 80er Jahre als Dr. Schäfer im Übererfolg "Die Schwarzwaldklinik" - seine Filmkarriere startete der gebürtige Salzburger bereits drei Jahrzehnte zuvor in Géza von Chiffras "Banditen der Autobahn". In seiner Heimatstadt ließ er sich am Mozarteum zum Schauspieler ausbilden - unter dem legendären Heinz Hilpert gehörte Diess sieben Jahre dem Ensemble des Deutschen Theater Göttingen an; später wechselte er für elf Jahre ans Münchner Residenztheater. Zahlreiche Tourneen und Gastspiele führten ihn auf die berühmtesten Bühnen der Bundesrepublik. Im TV war Diess seit den 60er Jahren sehr präsent und übernahm Gastrollen in "Die fünfte Kolonne", "Das Kriminalmuseum" "Dem Täter auf der Spur" und "Hamburg Transit". Er gehörte zum Cast des Straßenfegers "11 Uhr 20" und spielte in Alfred Vohrers Simmelverfilmung "Und Jimmy ging zum Regenbogen". Immer wieder verpflichtete ihn Helmut Ringelmann für Auftritte in "Der Kommissar"(zweimal), sowie "Derrick" und "Der Alte" (jeweils siebenmal), wo Diess zumeist zwielichtige Charaktere verkörperte. Hauptsächlich in ZDF-Produktionen zu sehen, wirkte Diess dennoch dreimal im "Tatort" mit - unter anderem in der Folge "Tod macht erfinderisch" mit Heinz Drache als Kommissar Bülow. Viel Kritikerlob erhielt er 1989 für sein Spiel in der Miniserie "Fabrik der Offiziere". Mit zunehmendem Alter reduzierte Diess seine Bildschirmpräsenz und trat nur noch gelegentlich in Erscheinung, ehe er seine berufliche Laufbahn 2007 mit einem Auftritt in der "Siska"-Folge "Keiner von uns dreien" endgültig beendete. Diess, der auch als Synchron- und Hörspielsprecher arbeitete, erlag am 30. März im Alter von 86 Jahren den Folgen einer schweren Lungenentzündung.