Wenn es der "Constantin-Film"-Verleih gewesen wäre, hätten Sie bestimmt auf Harald Reinl gesetzt. Wirklich schade das er da nicht zum Zuge kam (trotz NIBELUNGEN). Dann wäre der Film sicherlich anders geworden.
Zitat von TV-1967 im Beitrag #31Wenn es der "Constantin-Film"-Verleih gewesen wäre, hätten Sie bestimmt auf Harald Reinl gesetzt. Wirklich schade das er da nicht zum Zuge kam (trotz NIBELUNGEN). Dann wäre der Film sicherlich anders geworden.
Aber vermutlich auch nur deswegen, weil dann zwangsläufig auch der Drehbuchautor ein anderer gewesen wäre. Gottlieb war ja eigentlich kein schlechter Regisseur. Nur hatte er einfach ab und an kein besonderes Händchen für eine Geschichte mit Schwung. Sowohl "Abt" als auch "Rätselschloss" kranken trotz Wiedmanns bzw. Stemmles Beteiligung an den selben Symptomen wie "Mr. Dynamit", währenddessen "Das siebente Opfer" allerdings dann auch wieder rundum flott und ohne Längen daherkommt.
Hier wurde wohl eine gute Chance leichtfertig vertan eine weitere interessante Reihe um einen Helden zu etablieren, denn die Ausgangslage war sicherlich noch besser als bei Jerry Cotton oder Kommissar X. Lex Barker war (nicht zuletzt durch seine Shatterhand-Rolle) deutlich populärer als George Nader oder Tony Kendall und wäre, bei entsprechendem Angebot, sicherlich nicht abgeneigt gewesen nach dem Ende der Karl May Welle auch häufiger in die Rolle des Bob Urban zu schlüpfen. Und wenn man sich mal die Darstellerriegen von Mr. Dynamit und den Erstlingen des anderen beiden Reihen (Geigenkasten, Jagd auf Unbekannt) anschaut, käme man nie auf die Idee, das es zwar 8 Cotton- und 7 Kommissar X Streifen gibt, aber nur einen Film mit Mr. Dynamit. Da hat man mal wieder am falschen Ende gespart. Vielleicht war man aber auch um 2 Jahre zu spät.
Es war bei dieser Produktion einfach viel zu wenig Geld drin. Beteiligte wie Brad Harris oder Gustavo Rojo berichten, dass an allen Stellen gespart wurde. Das vereinbarte Geld gab es letztlich auch nicht. Aber wie richtig bemerkt, war die Besetzung dieses Erstlings weitaus namhafter als bei Cotton oder KX. Es Waren handwerkliche Fehler, die gemacht wurden. Es lag nicht an den Stars. Barker hätte hier ein tolles weiteres Standbein bekommen können... Und Cottan überleben können. So kam es leider nicht dazu, die sehr hausbackenen Cotton-Filme gefährden zu können.
Am Regisseur lags meiner Meinung nach nicht. Ich mag die Gottlieb-Filme (z.B. Abt oder 7. Opfer) sehr gern. Hier ist einfach die ganze Story schwach. Und der "Gangsterboss", der sich in den Teppich rollt...also bitte! Da waren ja die Vohrer-Gimmicks noch anspruchsvoller.
Ganz schwach ist die Story sicherlich auch nicht. Gut allerdings ebenfalls nicht! Man muss auch bedenken, dass die Serie fortgesetzt werden sollte... es deutet viel darauf hin, dass der "Gangsterboss" in der Fortsetzung mit dabei gewesen wäre - und man dann mehr von der Teppichaktion gesehen und erfahren hätte.
Bei Cotton gibt es auch eine Menge Unsinn, insofern hat man sich da die "Türklinge in die Hand" gegeben.
Es behauptet niemand, dass MR. DYNAMIT eine "Granate" ist. Es gibt nur Ansätze, die schon nicht so schlecht waren. Und Barker ist halt Barker, während Nader halt Nader ist. Zu allem Überfluss war Gottlieb auch Gottlieb. Er wollte schon bei Karl Mays KURDISTAN-Film einen neuen LAWCRENCE-Film drehen. Da das MR. DYNAMIT-Drehbuch von Gottlieb stammt - er war auch für die Gimmicks verantwortlich! An ihm lag es also doch!!!
Zitat von Tarzan im Beitrag #36Da das MR. DYNAMIT-Drehbuch von Gottlieb stammt - er war auch für die Gimmicks verantwortlich! An ihm lag es also doch!!!
Ich hatte den Eindruck, dass diese Teppich-Nummer irgendwie in der Groschenheftvorlage enthalten sein könnte und darin evtl. besser erklärt wurde als im Film. Ich kenne die Vorlage allerdings nicht (und möchte das auch nicht ändern ).
In der Vorlage (die mir zum Glück vorliegt ) ist die Teppich-Nummer nicht enthalten. Es war also Gottliebs Idee. Aus der Nummer kommt er nicht mehr heraus, auch was er sonst noch verbockt hat.
Zitat von Jan im Beitrag #37ch hatte den Eindruck, dass diese Teppich-Nummer irgendwie in der Groschenheftvorlage enthalten sein könnte und darin evtl. besser erklärt wurde als im Film. Ich kenne die Vorlage allerdings nicht (und möchte das auch nicht ändern ).
Da hättest du auch was zu tun, denn die Serie lief als Taschenbuch von 1965 bis 1992, da kommt schon einiges zusammen. Der Film basiert zwar angeblich auf dem gleichnamigen Buch, aber was heißt das schon, der Romanautor C.H. Guenther war ja am Drehbuch mitbeteiligt und hätte ja theoretisch Motive aus allen seinen Romanen mit einfliessen lassen können (Bei Jerry Cotton z. B. gibt es zwar 8 den Filmtiteln namensgleiche Romane, inhaltlich haben die aber nichts mit den jeweiligen Filmen gemein)
Die Mitbeteiligung des Romanautors am Drehbuch hielt sich in Grenzen. Die Romanvorlage von Guenther enthält schon diverse Szenen, die auch auf der Leinwand umgesetzt wurden. Somit basiert der Film schon auf dem gleichnamigen Buch. Nur wurde die Geschichte leider nicht so präzise wie im Roman geschildert umgesetzt. Und auch mit allerlei blöden Erfindungen à la 007 ausgestaltet. Im Buch liest sich die Schlauchboot-Erfindung auch überhaupt nicht komisch. Das hat Gottlieb nur schlecht umgesetzt. - Er wollte halt auf Bonds Spuren wandeln, was kräftig daneben ging!
O.K. Ich wusste nicht, dass Gottlieb auch das Drehbuch verfasste. Dann ist er wohl der "Hauptschuldige". Dieses ist nämlich wirklich schlecht. Aber, über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Zum Glück.
Zitat von Tarzan im Beitrag #38In der Vorlage (die mir zum Glück vorliegt ) ist die Teppich-Nummer nicht enthalten.
Dann muss man sich ernsthaft fragen, was uns der Drehbuchautor mit diesem unsinnigen Einfall sagen wollte. Ich nehme mal an, dass die Flasche Grappa dann auch nicht in der Vorlage drin ist. Die ist ja letztendlich nicht minder bescheuert. Grundsätzlich habe ich rein gar nichts gegen skurrile Einfälle, die auch nicht immer was mit der Geschichte zu tun haben müssen. Nur irgendeine Bewandtnis sollte dann schon zum Vorschein kommen.
Somit bleibe auch ich bei meinem Fazit: Vermurkst hat's vorrangig Drehbuchautor F.J. Gottlieb. Und wenn ich mir die übrigen Meinungen so durchlese, komme ich zu der Überzeugung, dass wir uns darauf alle sogar einigen können.
Den Film muss ich mir erst noch ansehen, die DVD steht aber schon einige Zeit im Regal. Bei dem, was ich da lese, bin ich mir aber nicht mehr so sicher, ob mir das gefallen wird. Ist es eher wie Kommissar X und Der Mann mit den 1000 Gesichtern? Die haben mir von der Storyanlage gar nicht gefallen.
OFFTOPIC: Warum wird dieser Thread nicht in KINOKLASSIKER NATIONAL verschoben, wo er doch eigentlich hingehört?
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Und wenn ich mir die übrigen Meinungen so durchlese, komme ich zu der Überzeugung, dass wir uns darauf alle sogar einigen können. 
