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Dieses Thema hat 18 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
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Giacco Offline



Beiträge: 2.514

25.02.2014 14:46
Freddy Quinn & seine Filme Zitat · Antworten

Mit 10 Nr.1-Hits von 1956 - 1966 war Freddy der populärste und erfolgreichste deutsche Sänger jener Jahre. Nach ersten kleineren Leinwandauftritten in "Die große Chance" (1957) und "Heimatlos" (1958) entstanden ab 1959 insgesamt 11 Freddy-Filme und die meisten davon ließen die Kassen der Lichtspielhäuser kräftig klingeln. Viele bekannte Schauspieler waren damals mit von der Partie, wie z.B. Vera Tschechowa, Sabina Sesselmann, Gustav Knuth, Dieter Eppler, Grethe Weiser, Heinz Erhardt, Kai Fischer, Peter Vogel, Karin Dor, Albert Lieven, Ralf Wolter, Peter Carsten, Paul Klinger, Peter Moosbacher usw.

Giacco Offline



Beiträge: 2.514

25.02.2014 15:17
#2 RE: Freddy Quinn & seine Filme Zitat · Antworten

Nur der Wind (1961) Regie: Fritz Umgelter, Produktion: Melodie-Film (Aldo von Pinelli) - Verleih: Ufa-Film-Hansa - Premiere: 29.9.1961 (Lichtburg Essen)
Darsteller: Freddy Quinn, Gustav Knuth, Cordula Trantow, Heinz Weiss, Gudrun Schmidt, Gottfried Herbe, Georg Lehn, Walter Wilz



Tim O´Connor wird von seinem Vater, dem Fischer Sean O`Connor, nach Dublin geschickt, wo er einen Fischkutter kaufen soll. Doch Tim genießt das süße Leben im mondänen Yacht-Club und gibt das ganze Geld für teure Geschenke aus, die er der schönen Dinah macht. Er hofft, dass ihm sein Freund, der Werftarbeiter Mike, aus der Patsche helfen kann. Doch der ist selbst knapp bei Kasse. Als er aber erfährt, dass Tim sogar einen schweren Diebstahl begangen hat, versucht er, die Sache in Ordnung zu bringen. Aber alles kommt anders als geplant. Tim, dem die Polizei auf den Fersen ist, nimmt sich aus Verzweiflung das Leben. Sein Vater glaubt nun, dass Mike dafür verantwortlich ist.

Nachdem der Vorgänger "Weit ist der Weg" in Brasilien spielte, wurde der mittlerweile fünfte Freddy-Film in Irland gedreht. Hauptschauplatz ist eine kleine und karge Fischerinsel. Die Handlung, die krminalistische Elemente aufweist, geht fast schjon in Richtung Drama: ein Selbstmord aus Verzweiflung, ein versuchter Mord auf dem Meer, ein packender Showdown, bei dem es um Leben und Tod geht - dazu tragische Mißverständnisse und finstere Pläne. Als kleine Auflockerung dient eine sich anbahnende Liebesgeschichte, die zum Glück eher unaufdringlich erzählt wird. Die zwar reizvolle, aber eher triste Landschaft und der oft wolkenverhangene Himmel unterstreichen die Melancholie der Story.




Nachdem Wolfgang Schleif die ersten 4 Freddy-Filme inszeniert hatte, übernahm diesmal Fritz Umgelter die Regie, dem zuvor mit der TV-Serie "So weit die Füße tragen" ein großer Publikumserfolg gelungen war. Und er zeigt auch hier, dass er sein Handwerk versteht. Freddy Quinn, diesmal mal ungewohnt ernst, ist Mike O´Brien, der es gut meint, aber in falschen Verdacht gerät. Gustav Knuth verkörpert den knorrigen Sean O`Connor, der um seinen Sohn trauert und sich am vermeintlich Schuldigen rächen will. Cordula Trantow ist allein schon optisch als irisches Mädchen auf einer Fischerinsel - Tim´s Schwester - treffend besetzt, während sich Heinz Weiss - mit Oberlippenbart - hier skrupellos und abgefeimt zeigt. Sein Leinwand-Debüt gibt der junge Gottfried Herbe als Tim O`Connor. Für ihn war es der einzige Auftritt in einem Kinofilm. Er machte sich später einen Namen als Theaterschauspieler und arbeitete u.a. 6 Jahre am Schauspielhaus Bochum (unter Peter Zadek) und über 20 Jahre am Wiesbadener Staatstheater.

Insgesamt harmlos-schlichte Unterhaltung, doch die stimmige Inszenierung sorgt neben den interessanten Schauplätzen und den gut ausgewählten Darstellern dafür, dass "Nur der Wind" mehr zu bieten hat, als man normalerweise von einem Freddy-Film erwarten mag.

Metropolis Offline



Beiträge: 26

07.03.2014 18:35
#3 RE: Freddy Quinn & seine Filme Zitat · Antworten

Zitat von Giacco im Beitrag #1
Mit 10 Nr.1-Hits von 1956 - 1966 war Freddy der populärste und erfolgreichste deutsche Sänger jener Jahre. Nach ersten kleineren Leinwandauftritten in "Die große Chance" (1957) und "Heimatlos" (1958) entstanden ab 1959 insgesamt 11 Freddy-Filme und die meisten davon ließen die Kassen der Lichtspielhäuser kräftig klingeln. Viele bekannte Schauspieler waren damals mit von der Partie, wie z.B. Vera Tschechowa, Sabina Sesselmann, Gustav Knuth, Dieter Eppler, Grethe Weiser, Heinz Erhardt, Kai Fischer, Peter Vogel, Karin Dor, Albert Lieven, Ralf Wolter, Peter Carsten, Paul Klinger, Peter Moosbacher usw.


"Heimatlos" war zweifelslos der erste gute Freddy-Film
Dann "Unter fremden Sternen" , "Die Gitarre und das Meer" und vor allem: "Melodie der Nacht".
Aus letzterem wollte ich einmal den Video-Clip "Irgendwann gibt`s ein Wiederseh`n" auf Youtube hochladen - es war nicht gestattet.
So kann man seine Filme und Musik auch in vergessenheit bringen.

Giacco Offline



Beiträge: 2.514

15.03.2014 16:49
#4 RE: Freddy Quinn & seine Filme Zitat · Antworten

Freddy und der Millionär (1961) - Regie: Paul May - Produktion: Divina - Verleih: Gloria - Deutsche Erstaufführung: 19.12.1961 - Darsteller: Freddy Quinn, Heinz Erhardt, Vittoria Prada, Grit Böttcher, Grethe Weiser, Joseph Offenbach, Claus Wilcke, Peter Vogel, Hubert von Meyerinck, Henry van Lyck



Auslandskorrespondent Fritz Meyer will mit seiner Verlobten Edith in Urlaub fahren. Weil sie aber im Betrieb unabkömmlich ist, macht er sich allein auf den Weg nach Italien. Auf der Insel Ischia hilft er dem bargeldlosen Millionär John Lion mit 5000 Lire aus der Patsche. Am nächsten Tag begibt er sich zu dessen Villa, um sich das Geld zurückgeben zu lassen. Dort lernt er zunächst Lions verwöhnte Tochter Silvia kennen, die mit ihrer Clique den Rekord im Dauertanzen brechen will und das Haus rund um die Uhr mit Musik beschallt. Und weil der Millionär im eigenen Haus nichts zu sagen hat und von Betrügern und Schmarotzern umgeben ist, die es nur auf sein Geld abgesehen haben, räumt Meyer gründlich auf. Auch der oberflächlichen Silvia sagt er die Meinung und beendet die Dauerparty. Der Millionär ist hocherfreut und bietet ihm einen gut dotierten Posten an. Und völlig unerwartet entdeckt Silvia ihre Zuneigung zu ihm. Da taucht plötzlich Edith auf, die ihm besorgt nachgereist ist.



Rechtzeitig zum Weihnachtsfest 1961 kommt Freddy-Film-Nr.6 in die deutschen Kinos. Nachdem "Nur der Wind", der erst knapp 3 Monate vorher gestartet war, eine doch etwas ernste Geschichte erzählte, geht es diesmal heiter, leicht und unbeschwert zu. Die Außenaufnahmen auf Ischia sorgen für ein farbenfrohes Ambiente und mit Heinz Erhardt und Grethe Weiser sind zwei Spitzenkräfte des deutschen Lustspiel-Films dabei. Regie führt diesmal Paul May. Er und Freddy sollen sich allerdings nicht besonders gut verstanden haben. Während Freddy im Vorgänger-Film angenehmerweise nur 2 Lieder sang, sind es hier gleich 5. Neben dem Evergreen "La Paloma" präsentiert er mit "Happy Happy Baby" auch eine Rock´n Roll-Parodie. "Freddy und der Millionär" wurde hergestellt unter Mitarbeit der italienischen "Cinematografica Lombarda"

Gleich zu Beginn des Films darf der Titelheld seine Sprachkenntnisse unter Beweis stellen, denn er führt Telefonate in Englisch, Finnisch und Italienisch. Ansonsten wirkt er oft etwas hölzern und hüftsteif, was aber auch der Rolle geschuldet sein mag, in der er sich als "kleiner Angestellter" plötzlich in der High Society wiederfindet. Den unglücklichen Millionär spielt Heinz Erhardt ohne in übertriebene Schwank-Komik abzudriften. Erstmals in einem deutschen Film ist hier das italienische Sternchen Vittoria Prada als vergnügungssüchtige Millionärstochter zu sehen. Claus Wilcke macht ihr als windiger Playboy Avancen, ist dabei aber in erster Linie am Geld ihres Vaters interessiert, während Joseph Offenbach als treuer Diener die "Aufräum-Aktionen" von Fritz Meyer tatkräftig unterstützt. Meyers Chef wird von Hubert von Meyerinck dargestellt. Seine Rolle hat schon ein bißchen was von seinen späteren Wallace-Auftritten als Sir Arthur. Grit Böttcher als brav-biedere Verlobte hat kaum Entfaltungsmöglichkeiten.

Ordentlich und ohne größere Längen inszeniert bietet der Film zwar keine besonders einfallsreiche Story, aber immerhin Urlaubsatmosphäre und ein Wiedersehen mit bekannten Stars des deutschen Unterhaltungsfilms

Giacco Offline



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26.03.2014 15:36
#5 RE: Freddy Quinn & seine Filme Zitat · Antworten

Freddy und die Melodie der Nacht (1960) - Regie: Wolfgang Schleif - Produktion: Melodie-Film - Verleih: Ufa - Drehbuch: Gustav Kampendonk, Aldo von Pinelli - Uraufführung: 28.4.1960 - Darsteller: Freddy Quinn, Heidi Brühl, Peter Carsten, Hans Nielsen, Kai Fischer, Harry Engel, Grethe Weiser, Werner Stock



Nachts in Berlin chauffiert Taxifahrer Freddy zwei zwielichtige Typen durch die Gegend, denkt aber - nachdem sie ausgestiegen sind - nicht weiter darüber nach. Bei den beiden handelt es sich um die Ganoven Bachmann und Bremer, die nach einem mißglückten Raubüberfall auf der Flucht vor der Polizei sind. Da sie Geld brauchen, überfallen sie später einen anderen Taxifahrer und verletzen ihn dabei lebensgefährlich. Zu spät bemerkt Bachmann, dass er zuvor in Freddys Wagen ein Pistolenmagazin verloren hat. Als er ihm zufällig wieder begegnet, beschließt er, den lästigen Zeugen aus dem Weg zu räumen.



Der dritte Freddy-Film spielt in Berlin und schildert die turbulenten Ereignisse einer einzigen Nacht. Nach "Freddy, die Gitarre und das Meer", mit dem die Serie begann, handelt es sich hier erneut um eine Schwarz-Weiß-Produktion, wohl aus dem Grund, dass die Handlung fast komplett nachts spielt. Dadurch erhält der Film teilweise eine etwas düstere Note, was die Geschichte wirkungsvoll unterstreicht. Die Protagonisten sind diesmal einfache Leute, die sich mit ihren Jobs mühsam über Wasser halten, aber statt zu jammern, das Beste daraus machen.
Während die ersten beiden Freddy-Filme von der FSK als jugendfrei eingestuft wurden, erhielt "Freddy & die Melodie der Nacht" eine Freigabe ab 16. Das wirkte sich negativ auf den kommerziellen Erfolg aus, aber letztendlich sorgte auch der 3. Film der Reihe immer noch für sehr gute Einspielergebnisse. (Film-Echo-Note: 2,2)




Regie führt bereits zum dritten Mal Wolfgang Schleif. Freddy, der diesmal als Taxifahrer unterwegs ist, wirkt auch hier wieder etwas hölzern, doch seine damaligen Anhänger dürfte das nicht gestört haben. Singen darf er natürlich auch, beschränkt sich dabei aber auf die beiden Titel seiner aktuellen Single. Freddys Partnerin ist Heidi Brühl. Sie spielt ein Mädchen, das nachts in den Bars und Kneipen Blumen verkauft. Bekannt wurde sie durch die "Immenhof"-Filme und war inzwischen auch eine erfolgreiche Sängerin. So belegte sie bei der Vorauswahl zum ESC in jenem Jahr den zweiten Platz und wurde für ihren Hit "Wir wollen niemals auseinander gehen" mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Als unberechenbaren Gangster Bachmann sieht man Peter Carsten, während sein längst nicht so abgebrühter Komplize Bremer von Harry Engel verkörpert wird. Kai Fischer ist Bremers Freundin und Grethe Weiser dessen ahnungslose Mutter.

Auch wenn die Story ein paar kitschig-sentimentale Momente hat und die Inszenierung brav und etwas angestaubt wirkt, so werten doch immerhin die atmosphärischen S/W-Aufnahmen, die das nächtliche Berlin von einst präsentieren, den Film etwas auf.

Giacco Offline



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01.06.2014 16:58
#6 RE: Freddy Quinn & seine Filme Zitat · Antworten

Freddy und das Lied der Prärie (1964) - Regie: Sobey Martin - Prod.: CCC-Filmkunst (Artur Brauner) - Uraufführung: 28.8.1964 - Verleih: Constantin
Darsteller: Freddy Quinn, Mamie van Doren, Rik Battaglia, Beba Loncar, Trude Herr, Klaus Dahlen, Mariona, Bruno W. Pantel
"Ein Western-Musical von Gustav Kampendonk mit der Musik von Lotar Olias" (Filmplakat)



Die Moon-Valley-Bande ist hinter den Plänen einer Goldmine her. Der alte Daniels, der angeblich darüber Bescheid weiß, wird von den Gangstern überfallen. Sie zünden seine Ranch an und halten ihn gefangen. Doch dann taucht Revolverheld Black Bill auf. Er will den Banditen das Handwerk legen.

Nachdem Freddy-Film-Nr.8 "Heimweh nach St. Pauli" sich 1963 als überragendes Geschäft erwies und mit einer "Goldenen Leinwand" ausgezeichnet wurde, wollte Produzent Atze Brauner nicht länger abseits stehen und so kam es zu seiner ersten Zusammenarbeit mit Freddy Quinn. Weil der Erfolg der Karl-May-Filme damals eine deutsche Western-Schwemme ausgelöst hatte, lag es nahe, dieses erfolgsversprechende Genre ebenfalls zu bedienen. Freddy als Westernheld - da konnte nichts schiefgehen.
Gedreht wurde in Jugoslawien und da sich Freddy für seinen vorherigen Film die US-Sexbombe Jayne Mansfield als Partnerin ausgewählt hatte, entschied man sich diesmal mit Mamie van Doren erneut für eine amerikanische Blondine. Freddys Gegenspieler Rik Battaglia überragte den Sänger an Körpergröße um einige Zentimeter. Damit das nicht auffiel, stand Freddy in gemeinsamen Szenen auf einem kleinen Podest.
Der Film startete im Sommer 1964. Eine "Goldene Leinwand" kam am Ende nicht dabei heraus, aber ein geschäftlicher Erfolg war "Freddy und das Lied der Prärie" allemal. (Film-Echo-Note: 3,0 / Erst-Benotung: 2,7)




Hier eine zeitgenössische Kritik von H.J. Weber:
Der stets einsame singende Seemann Freddy schwimmt diesmal auf den Wogen der sich ausbreitenden deutschen Wildwestfilm-Flut. Als Prärieheld und Rächer der Bedrängten demonstriert er eindrucksvolle Reit- und Schießkünste. Doch da seine eigentliche, vom Publikum seit Jahren millionenfach honorierte Stärke der Gesang ist (halbwegs gut seine Rollen zu sprechen hat Freddy leider immer noch nicht gelernt), lässt er auch ausgiebig das im Titel versprochene Lied der Prärie erklingen. Die neuen Schlager von Lotar Olias treffen genau das gewohnte Genre. Nur ein Hillybilly-Song läßt aufhorchen und zeigt, dass Freddy weit mehr kann, als seinen Fans zu schmeicheln. Für die Inszenierung des amerikanischen Fernseh-Western-Regisseurs Sobey Martin bedeuten die zahlreichen Musikeinlagen freilich ein Handicap, mit dem er nicht ganz fertiggeworden ist. Aufkommende Spannungsmomente werden jeweils prompt durch eine Gesangseinlage neutralisiert. Doch da wir gerade vom musikalischen Teil dieses Westerns sprechen: auch Mamie van Doren, als Saloon-Animierdame ausgezeichnet in Form, steuert ein prächtiges Chanson bei. Fotografiert ist der Film mit stets ehrfurchtsvoll zum "schwarzen Reiter" Freddy aufschauendem Blick. Landschaftlich wird dem Auge meist das gleiche Panorama geboten. Die Handlungsführung lässt zuweilen durchaus parodistische Absichten erkennen. Vielleicht gehört auch die bedächtig-hamburgerische Sprache einzelner Westmänner zu den heiteren Ambitionen dieses Musik-Westerns. Vielleicht hat´s der amerikanische Regisseur auch nur nicht gemerkt ...

Giacco Offline



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30.10.2014 16:36
#7 RE: Freddy Quinn & seine Filme Zitat · Antworten

Freddy und das Lied der Südsee (1962) - Regie: Werner Jacobs - Produktion: Piran - Verleih: Constantin - Erstaufführung: 12.9.1962
Darsteller: Freddy Quinn, Jacqueline Sassard, Albert Lieven, Gunnar Möller, Ralf Wolter, Elma Karlowa, Fritjof Vierock, Horst Naumann, Heinrich Gretler



Seemann Freddy ist mit dem Frachter "Orion" in der Südsee unterwegs. Auf einer kleinen Insel hat ihm sein Onkel, der alte Petersen, der unter mysteriösen Umständen ums Leben kam, ein Haus vererbt. Doch ein Mann namens Siebenstein, der seit vielen Jahren im Südseeparadies lebt, versucht mit allen Mitteln sich in den Besitz des Hauses zu bringen.

Für die Aussenaufnahmen zum 7. Freddy-Film ging es nach Tahiti. Unterhaltungsfachmann Werner Jacobs ist der bis dahin vierte Regisseur der Filmreihe.
Film-Echo-Note: 2,4




Eine zeitgenössische Kritik vom Oktober 1962:
"Musikalisch umrahmter Unterhaltungsfilm, der erfreulicherweise mehr als eine klischeehafte Handlung um den singenden Freddy bietet. Nur selten ist der Übergang von einer teils spannend-kriminalistischen, teils heiter-abenteuerlichen, teils lyrisch-amourösen Handlung zum Freddy-Gesang mißglückt. Freddy erweist sich darstellerisch recht gelockert und wird offensichtlich als eine Art Hans-Albers-Nachfolger herausgestellt. Es geht um Ränke und eine Erbschaft, die Freddys Film-Onkel auf Tahiti hinterlassen hat. Im Mittelpunkt steht die Kameradschaft dreier Seemänner, denen neben Freddy Quinn die Darsteller Gunnar Möller und Ralf Wolter humorvolle Gestalt geben. Elma Karlowa als mehrfache uneheliche Mutter und Kneipenbesitzerin, Heinrich Gretler als oller Kapitän eines noch olleren Frachters, Fritjof Vierock als sein Schiffsjunge und Albert Lieven als Bösewicht bemühen sich um originelle Darstellung.

Giacco Offline



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19.04.2015 17:06
#8 RE: Freddy Quinn & seine Filme Zitat · Antworten

Weit ist der Weg (1960) Regie: Wolfgang Schleif - Produktion: Divina - Verleih: Gloria
Deutsche Erstaufführung: 3.11.1960 (Gloria-Palast, Stuttgart)
Darsteller: Freddy Quinn, Ingeborg Schöner, Ann Savo, Leon Askin, Edith Schultze-Westrum, Nayantara, Panos Papadopulos



Am Palmenstrand von Salvador da Bahia lebt Freddy sorglos in den Tag hinein. Das nötige Geld verdient er sich als Sänger in den Kneipen oder mit anderen kleinen Aushilfsjobs. Eines Tages fällt ihm wie aus heiterem Himmel das 5-jährige Waisenmädchen Janni in die Arme. Er wird die Kleine nicht mehr los, was ihm zunächst lästig ist. Als er dann aber die junge Ärztin Anita kennenlernt, will er Verantwortung für das Kind übernehmen und denkt sogar an Adoption. Er ändert seinen Lebenswandel und sucht sich einen festen Job als LKW-Fahrer, wird dabei aber in einen Waffenschmuggel verwickelt und festgenommen. Seine Unschuld stellt sich gerade noch rechtzeitig heraus, damit er Anita, die bei einem Buschbrand in Lebensgefahr gerät, zu Hilfe eilen kann.



Der vierte Freddy-Film wurde in Brasilien gedreht, wodurch man dem damaligen Publikum schon allein optisch einiges an Schauwerten bot. Neben den exotischen Kulissen wurde auch die zu dieser Zeit neue, moderne Hauptstadt Brasilia effektvoll ins Bild gerückt. Heute wird das niemanden mehr beeindrucken und was übrig bleibt, ist ein harmlos-naives Stück Kino, für das man einiges an Durchhaltevermögen braucht, um bis zum vorhersehbaren Happy-end auszuharren. Seinerzeit fand der Film allerdings großen Zuspruch und ließ die Kassen klingeln. (Film-Echo-Note: 2,4). Positiv anzumerken ist, dass die Songs (insgesamt 3), die Freddy diesmal vorträgt, relativ angenehm ins Ohr gehen, was besonders für "La Guitarra Brasiliana" gilt.

Jan Offline




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20.04.2015 09:39
#9 RE: Freddy Quinn & seine Filme Zitat · Antworten

Oh, ein Freddy-Quinn-Thread. Als ich noch studierte, arbeitete ich nebenbei in einer Autovermietung und eines Tages kam Freddy Quinn mit einem (für seine Körpergröße viel zu großen) Auto zum Hamburger Flughafen und gab dieses bei mir ab. Ein extrem freundlicher und liebenswürdiger Geselle war das. Der hat mir damals 20,- DM Trinkgeld gegeben. Fiel mir angesichts des Threads hier gerade wieder ein.

Gruß
Jan

Giacco Offline



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14.05.2015 16:03
#10 RE: Freddy Quinn & seine Filme Zitat · Antworten

HAIE AN BORD (1971) / Regie: Arthur Maria Rabenalt / Produktion: Reginald Puhl / Verleih: Inter / Erstaufführung: 15.4.1971
Darsteller: Freddy Quinn, Karin Dor, Werner Pochath, Volker Bogdan, Franz Mosthav, Frank Reno



Das Gold aus einem Überfall wurde irgendwo vor der Küste Sardiniens im Meer versenkt. Der Gangster Harry Lang, der an dem Raub beteiligt war, will gemeinsam mit seiner Freundin Andrea, den Schatz bergen. Dazu brauchen sie aber die Hilfe eines erfahrenen Tauchers. Ihre Wahl fällt - nicht ohne Grund - auf Fred Norman, der an der Costa Smeralda als Tauchlehrer arbeitet. Notgedrungen erklärt dieser sich bereit, das Paar bei der geplanten Aktion zu unterstützen. Mit einem gecharterten Kutter machen sie sich auf die Suche. Doch auch ein gewisser Paul Barko hat es auf das Gold abgesehen und heftet sich an ihre Fersen.


Nachdem "FREDDY - TIERE - SENSATIONEN", der zum Weihnachtsfest 1964 gestartet wurde, enttäuschende Einspielergebnisse gebracht hatte, vergingen mehr als 5 Jahre, bevor ein neues Kino-Projekt in Angriff genommen wurde. Der Hamburger Produzent Reginald Puhl, der damals überwiegend Sex-Lustspiele ("Liebling, sei nicht albern") oder Aufklärungsfilme ("Freiheit für die Liebe") herstellte, entschloss sich 1970, dem Sänger zu einem Leinwand-Comeback zu verhelfen. Das Drehbuch, für das Rolf Olsen und August Rieger verantwortlich zeichneten, beruhte auf einer Romanvorlage. Die Regie übernahm Altmeister Arthur Maria Rabenalt, der seine größten Erfolge in den 1950er Jahren feierte. Für die Außenaufnahmen ging es diesmal nach Sardinien. Drehschluss war Ende Januar 1971. Im April kam der Film dann in die Kinos, doch er lief überwiegend vor leeren Rängen. Man versuchte das Fiasko mit einem neuen Titel ("FREDDY - DIE FAHRT INS ABENTEUER") abzuwenden, aber auch damit konnte man das Ruder nicht mehr herumreißen. Der Film erwies sich als kapitaler Flop. (Film-Echo-Note: 6,3).
Der Titelsong "Fahrt ins Abenteuer", den Freddy selbst geschrieben hatte, wurde von vornherein nur als B-Seite veröffentlicht. (Die A-Seite "Sankt Helena" schaffte immerhin noch eine Top-Twenty-Notierung). Der Inter-Verleih, der schon zuvor eine Reihe von Kino-Flops verkraften mußte (u.a. "Engel, die ihre Flügel verbrennen", "Blonde Köder für den Mörder", "Mir hat es immer Spaß gemacht", "Die Weibchen") meldet Ende 1971 Konkurs an.
Auf den Film "Haie an Bord" angesprochen, äußerte sich Karin Dor in einem späteren Interview nicht gerade schmeichelhaft über den Produzenten und den Regisseur.

Giacco Offline



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13.06.2015 20:46
#11 RE: Freddy Quinn & seine Filme Zitat · Antworten

Freddy, die Gitarre und das Meer (1959) Regie: Wolfgang Schleif / Produktion: Melodie-Film / Verleih: Ufa / Erstaufführung: 28.4.1959
Darsteller: Freddy Quinn, Corny Collins, Sabina Sesselmann, Christian Machalet, Peter Carsten, Harry Meyen, Camilla Spira, Ralf Wolter, Vickie Henderson, Cora Roberts



Matrose Freddy wird in Genua in eine Messerstecherei verwickelt, bei der es einen Toten gibt. Weil die Polizei nach ihm fahndet, schleicht er sich als blinder Passagier an Bord eines Frachters, der nach Hamburg unterwegs ist. Dort trifft er auf den Waisenjungen Stefan, der aus dem Heim ausgerissen ist. Freddy will weiter nach Kanada, wo er ein Stück Land geerbt hat. Doch ihm fehlt das Geld für die Überfahrt. Mit dem altklugen Stefan im Schlepptau zieht er durch das Hamburger Hafenviertel und landet in der Kneipe "Onkel Max". Hier singt er für die Gäste und bekommt dafür nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern gewinnt auch die Sympathie der Kellnerin Susi. Die Journalistin Katja ist von seiner Stimme fasziniert und nimmt seinen Gesang auf Band auf. Sie möchte Freddy groß herausbringen, doch der hat inzwischen durch den Verkauf einer wertvollen Taschenuhr das Geld für die Fahrt nach Kanada zusammen bekommen. Als er an Bord geht, wartet allerdings eine Überraschung auf ihn.



14 Wochen lang führte Freddy 1959 mit der Lotar-Olias-Komposition "Die Gitarre und das Meer" die Deutschen Single-Charts an. Insgesamt war der Titel 44 Wochen lang notiert. Nicht weniger erfolgreich war der Film "Freddy, die Gitarre und das Meer", der Ende April in die Kinos kam. Als kassenstärkster Film des Jahres wurde er mit dem "Bambi" ausgezeichnet. Die Kritiker sprachen zwar - nicht zu Unrecht - von einer "sentimentalen Schnulze", doch das Publikum störte sich nicht daran und strömte scharenweise in die Lichtspieltheater. Es wurde sogar folgende Beobachtung gemacht: " Die Fans gehen nach der Vorstellung hinten aus dem Kino und stellen sich vorne wieder an."



Freddy präsentiert sich hier als anständiger, gutherziger und treusorgender Held. Natürlich stellt sich im Verlauf des Films seine Unschuld bezüglich der anfänglichen Schlägerei heraus. An seiner Seite sehen wir Corny Collins, die als Kellnerin Susi zu seiner Herzensdame avanciert und Christian Machalet als pfiffigen Waisenjungen. Sabina Sesselmann spielt die Journalistin Katja und Harry Meyen ihren eifersüchtigen Verlobten. Camilla Spira ist als resolute Kneipenwirtin Mutter Ossenkamp dabei und Peter Carsten als durstiger Matrose Jan.
"Die Geschichte wurde - mit adrettem Humor garniert - in der Hamburger Hafenatmosphäre stimmungsvoll abfotografiert." (filmland presse)

Giacco Offline



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07.07.2015 14:51
#12 RE: Freddy Quinn & seine Filme Zitat · Antworten

Freddy unter fremden Sternen (1959) Regie: Wolfgang Schleif / Produktion: Melodie-Film / Verleih: Constantin / Erstaufführung: 12.12.1959
Darsteller: Freddy Quinn, Gustav Knuth, Vera Tschechowa, Christian Machalet, Dieter Eppler, Benno Sterzenbach, Helga Sommerfeld, Hannelore Elsner, Marlies Behrens

Als Freddy mit seinem kleinen Schützling Stefan, der ihn als blinder Passagier bei der Überfahrt begleitete, in Kanada ankommt, erlebt er eine Enttäuschung. Die Erbschaft seines Onkels entpuppt sich als halb zerfallene Blockhütte auf einem heruntergekommenen und verwilderten Grundstück. Doch Freddy krempelt die Ärmel hoch und beginnt damit, die Hütte wieder auf Vordermann zu bringen. Was er nicht weiß ist, dass es auf seinem Stück Land wertvolle Kupfervorkommen gibt. Darauf hat es sein Nachbar, der Farmer O´Brian abgesehen, der vor dem finanziellen Ruin steht. Er setzt seine Tochter Manuela auf Freddy an. Sie soll ihm schöne Augen machen, um ihn zum Verkauf zu bewegen. Als das nicht gelingt, beauftragt O´Brian seinen Verwalter Ted damit, dem unliebsamen Nachbarn das Leben schwer zu machen. Ted ist in der Wahl seiner Mittel nicht gerade zimperlich und so geraten Freddy und Stefan in gefahrvolle Situationen.



Freddy-Film Nr.2 ist gewissermaßen eine Fortsetzung des Vorgängers "Freddy, die Gitarre und das Meer". Diesmal drehte man allerdings in Farbe und der Constantin-Verleih übernahm den Vertrieb. Der Titelschlager "Unter fremden Sternen" entwickelte sich zu einem Millionen-Hit und auch Freddys zweites Leinwandgastspiel konnte einen "Bambi" als kassenstärkster Film einheimsen.
Jungdarsteller Christian Machalet ist als Waisenjunge Stefan wieder mit von der Partie. Gustav Knuth spielt den mißgünstigen Nachbarn, der sich Freddys Grundstück unter den Nagel reißen will. Vera Tschechowa als seine Tochter Manuela und Dieter Eppler als heimtückischer Verwalter sollen ihm dabei helfen. In dem Besitzer einer Warenhandlung, dargestellt von Benno Sterzenbach, findet Freddy einen Freund. Von dessen vier Töchtern, zu denen Hannelore Elsner und Helga Sommerfeld gehören, wird er angehimmelt.

"Ein neuer Freddy-Film - diesmal in Farbe - mit herrlichen Naturaufnahmen aus dem wildromantischen Kanada mit einer spannenden, zu Herzen gehenden Handlung und natürlich mit den neuesten Liedern des erfolgreichsten und beliebtesten deutschen Schlagersängers Freddy Quinn. Ein sicheres Spitzengeschäft."
So kündigte der Constantin-Verleih den Kinobesitzern diesen Film an. Freddy beanstandete damals, dass er im weiteren Werbematerial immer wieder als "der heimatlose Sänger" bezeichnet wurde, woraufhin ihm der Verleih zusicherte, dass man diesen Begriff zukünftig nicht mehr verwenden werde.

Giacco Offline



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01.01.2016 12:10
#13 RE: Freddy Quinn & seine Filme Zitat · Antworten

Freddy - Tiere - Sensationen (1964) Regie:Karl Vibach - Produktion: Allianz/Constantin/NDF - Verleih: Constantin - Deutsche Erstaufführung: 18.12.1964
Darsteller: Freddy Quinn, Marisa Solinas, Peter Mosbacher, Josef Offenbach, Rudolf Platte, Ingrid van Bergen, Paul Klinger, Heinz Reincke, Stanislav Ledinek, Viktor Staal, Loni Heuser



Der Artist Freddy Baldoni ist der Star einer Trapez-Truppe in Amerika. Als er die Nachricht erhält, dass seine Eltern mit ihrem einst berühmten "Zirkus Baldoni" kurz vor dem Ruin stehen, kehrt er zurück nach Hamburg. Dort erfährt er, dass Raoul, der Halbbruder seines Vaters, gewaltsam die Pläne für das "Todes-Trapez", eine sensationelle neue Trapez-Show, in seinen Besitz gebracht hat. Freddy findet heraus, dass Raoul im "Zirkus Europa" als Assistent der Löwen-Dompteuse Isodora arbeitet und nimmt dort einen Job als Tierpfleger an. Es gelingt ihm, die Pläne an sich zu bringen und zusammen mit Gina, der Pflegetocher seiner Eltern, studiert er die gefährliche Trapez-Nummer ein. Doch Raoul sinnt auf Rache und bereitet einen heimtückischen Mordanschlag vor.



Gedreht wurde im September/Oktober 1964. Als Kulisse diente der italienische Nationalzirkus "Heros", der ein Gastspiel in Hamburg gab. Wie üblich versuchte Freddy weitestgehend ohne Double auszukommen und machte fast alle Stunts selbst. Der erfolgreiche Theater-Regisseur und langjährige Gründgens-Assistent Karl Vibach übernahm hier erstmals die Regie für einen Kinofilm.
Der Constantin-Verleih brachte den Film zum Weihnachtsfest 1964 in die Kinos. Zu diesem Zeitpunkt sorgte der Vorgänger "Freddy und das Lied der Prärie", der seit Ende August im Einsatz war, immer noch für gute Einspielergebnisse. Schon bald musste man feststellen, dass der neue Freddy-Film beim Publikum nicht den erwarteten Anklang fand. Die Kinobesitzer beurteilten den geschäftlichen Erfolg überwiegend mit "zufrieden" bis "mäßig" und die Film-Echo-Erstnote lag mit 3,8 nur knapp über dem Durchschnitt. Sie verschlechterte sich im Lauf der Monate auf 4,2 - das bis dahin schwächste Ergebis für einen Freddy-Film.

Dazu eine zeitgenössische Kritik aus dem "Film-Echo":

"Der neue Freddy-Film ist nach einem Schnittmuster geschneidert, das viel Ähnlichkeit mit "Heimweh nach St.Pauli" hat. Wieder einmal kommt das deutsche Kinogänger-Idol als treusorgender Sohn aus weiter Ferne zu seinen lieben Eltern. Und wenn der kleinbürgerliche Rührstück-Muff diesmal nicht in Blankenese an die Wohnküchendecke steigt, sondern sich in einem Wanderzirkus-Wohnwagen ausbreitet, so bleibt das im Grunde ohne Bedeutung.
Freddy selbst erweist sich in der ihm zudiktierten Rolle des Kampendonkschen Drehbuchs abermals als Tausensassa. Im letzteren Sinn ist er der "Flieger" einer amerikanischen Trapez-Nummer, die er freilich Hals-über-Kopf im Stich lässt, um in Deutschland eine neue Karriere zu starten. Er probt eine neue Attraktion, das Todes-Trapez, arbeitet nebenbei als Elefanten-Pfleger, springt heimlich für den herzkranken "besten Clown der Welt" ein, betreut ganz nebenbei dessen sechs ohne Mutter aufwachsenden Kinder, und obendrein muß er sich noch mit bösen Verwandten, verliebten Kolleginnen und widerspenstigen Löwen herumschlagen.
Das Freddy viele seiner zirzensischen Auftritte ohne Double absolviert, ehrt ihn. Dass seine neuen Olias-Songs, die den Film zu einer Art "Zirkus-Musical" machen sollen, diesmal nur sehr dürftig in die Handlung verflochten worden sind, ist nicht seine Schuld. Und das Regisseur Karl Vibach nicht nur seinen Hauptdarsteller, sondern auch die übrigen Schauspieler über weite Strecken sich selbst überlässt, erweist sich als Handicap, an dem der Film in besonderem Maße leidet. Ein Drehbuch, dass den Figuren bisweilen weder Profil noch Motivierung (Ingrid van Bergen, Rudolf Platte u.a) gibt, bedarf zumindest eines zielstrebigen Spielleiters. Hier jedoch bleibt ganz ohne Zweifel ein Großteil der Inszenierung dem Zufall überlassen. Heinz Pehlke bringt zwar ein paar Zirkus-Totalen gut ins Bild. Von echter Zirkus-Atmosphäre und großer Show jedoch keine Spur. Was nicht hindert, dass das Freddy Quinn verschworene Publikum trotzdem auf seine Kosten kommt.

Giacco Offline



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29.01.2016 18:31
#14 RE: Freddy Quinn & seine Filme Zitat · Antworten

... und zum Abschluss:

Heimweh nach St. Pauli (1963) - Regie: Werner Jacobs - Produktion: Rapid-Film - Gesamtltg.: Wolf C. Hartwig - Verleih: Constantin
Darsteller: Freddy Quinn, Jayne Mansfield, Ullrich Haupt, Bill Ramsey, Beppo Brem, Christa Schindler, Hein Riess, Erna Sellmer



Vor 7 Jahren hatte der junge Hein Steinemann 1000 DM seiner Eltern beim Pferderennen verspielt und machte sich anschließend klammheimlich als Seemann auf den Weg nach Amerika. Dort wurde er als "Jimmy Jones" ein gefeierter Sänger. Als seine Kollegin Evelyne ein Angebot nach Hamburg erhält, wird sein Heimweh so stark, dass er sie begleitet, um endlich reinen Tisch zu machen.

Im März 1963 meldete das "Film-Echo":
" Anfang Mai fällt im Studio Hamburg die erste Klappe zu dem Freddy-Quinn-Farbfilm "Heimweh nach St. Pauli", der Verfilmung des gleichnamigen Musicals. Außenaufnahmen in New York. Der 2,2 Mio.-Film erscheint im Verleih der Constantin."

Nicht zuletzt durch die Mitwirkung der blonden Sexbombe Jayne Mansfield erhielt der Film bereits im Vorfeld eine enorme Publicity. Ein US-Busenstar an der Seite des braven Freddy - das sorgte natürlich für Schlagzeilen. Die Fachwelt wunderte sich eher darüber, dass ausgerechnet der Ex-Filmerotiker und derzeitige Fernost-Thriller-Experte Wolf C. Hartwig als Produzent eines Freddy-Films in Erscheinung trat. "Heimweh nach St. Pauli" startete Ende August und erwies sich als überragendes Geschäft. Der Film wurde mit einer "Goldenen Leinwand" ausgezeichnet.

Ein Auszug aus der damaligen Film-Echo-Kritik:
Der Autor Gustav Kampendonk und der Regisseur Werner Jacobs sind keinen Schritt vom ausgetretenen Wege der Freddy-Filme abgewichen. Sie haben nicht einmal den Versuch unternommen, mit dem Gastspiel von Jayne Mansfield den Charme oder wenigstens die Burschikosität der großen weiten Welt nach Hamburg zu bringen. Man interessierte sich lediglich für ihre Kurven. Freddy Quinn hält sich darstellerisch und gesanglich auf der Linie seiner Film- und Plattenerfolge. Dagegen ist bestimmt nichts einzuwenden, wohl aber gegen die offenkundige Atelier-Meinung, dass das, was man sich als Drumherum einfallen ließ, für einen Freddy-Film noch allemal ausreicht, und dass man dem Stammpublikum dieser Filme auch die aufdringlichste Werbung für eine Schnapsmarke zumuten kann. Die Debütantin Christa Schindler beeindruckt durch einige stille Szenen. Was sie wirklich kann, ist schwer zu beurteilen. Über dem Soll liegen die schönen Farbaufnahmen Heinz Pehlkes aus New York. Besser bekommt man so etwas auch nicht in amerikanischen Filmen zu sehen."

Jan Offline




Beiträge: 1.753

30.01.2016 19:23
#15 RE: Freddy Quinn & seine Filme Zitat · Antworten

Zitat von Giacco im Beitrag #14
Ein US-Busenstar an der Seite des braven Freddy - das sorgte natürlich für Schlagzeilen.


...und Dein zur Illustration ausgewähltes Bild oben spricht ja auch Bände...

Gruß
Jan

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