Ranking der FREDDY-Filme (Erstellt nach den Endnoten des Film-Echo)
01. Freddy unter fremden Sternen : 1,6 (130 Meldungen) "Bambi" 02. Freddy, die Gitarre und das Meer : 1,7 (103) "Bambi" 03. Heimweh nach St. Pauli : 2,1 (92) "Goldene Leinwand" 04. Weit ist der Weg : 2,4 (77) 05. Freddy und das Lied der Südsee : 2,4 (53) 06. Freddy und die Melodie der Nacht : 2,5 (57) 07. Freddy und das Lied der Prärie : 3,0 (68) 08. Freddy und der Millionär : 3,1 (70) 09. Nur der Wind : 3,5 (59) 10. Freddy - Tiere - Sensationen : 4,2 (65) 11. Haie an Bord (Die Fahrt ins Abenteuer) : 6,3 (22)
BEWERTET: "Nur der Wind" (Deutschland 1961) mit: Freddy Quinn, Cordula Trantow, Gustav Knuth, Heinz Weiss, Gudrun Schmidt, Helmut Oeser, Gottfried Herbe, Georg Lehn, Maureen Toal, Walter Wilz, Dorit Amann, Hans E. Schons u.a. | Drehbuch: Kurt Nachmann | Regie: Fritz Umgelter
Tim O'Connor, der Sohn des Fischers Sean, ist nach Dublin gefahren, um dort Geld für ein neues Motorboot zu verdienen. Seit geraumer Zeit verlassen immer mehr Fischer den Küstenabschnitt, weil sich die Ertragslage verschlechtert hat und es kaum noch Arbeit für die Männer gibt. In Dublin lernt Tim einen gewissen Jack Johnston kennen, der ihm rät, den wertvollen Schmuck der Millionärin Mrs. Collins zu stehlen, um seine Schulden zu begleichen. Auf der Flucht wird Tim allerdings vom Parkwächter gestoppt, den er kurzerhand niederschlägt. Er versteckt die Beute in einem Schließfach am Bahnhof und sendet den Schlüssel per Expressbrief nach Hause. Jack Johnston lässt Tim glauben, er habe den Parkwächter getötet, um ihn unter Druck zu setzen, woraufhin Tim sich das Leben nimmt. Zuvor beauftragt er jedoch seinen alten Freund Mike O'Brien, den Schlüssel abzufangen und ihn nach Dublin zurückzubringen. Doch der alte Sean schwört Rache und macht Mike für den Tod seines Sohnes verantwortlich....
Freddy Quinn, Sohn eines irischen Vaters und einer österreichischen Mutter, begann seine Karriere als Schauspieler ungefähr parallel zu seinen ersten Film- und Fernsehrollen und in beiden Fällen spielte der Hamburger Regisseur Jürgen Roland eine entscheidende Rolle. Nach einigen heiteren Musikfilmen übernahm er in "Nur der Wind" unter der Regie von Fritz Umgelter eine ernste Rolle als Bootsbauer, der seinem Freund helfen und den Hintermann eines Juwelendiebstahls überführen will. Sein Spiel ist angenehm zurückhaltend, er verfügt über eine natürliche Autorität, die ihm einen Vertrauensvorschuss ermöglicht, der für die Geschichte essentiell ist. Der unbekannte Gottfried Herbe spielt den jungen Tim und man stellt sich die Frage, warum Walter Wilz nur eine kleine Nebenrolle erhielt. Leider sieht man ihn zwei Jahre nach seinem Erfolg in "Der Frosch mit der Maske" in der unbedeutenden Rolle als Fischer Angus, den man, wenn man es nicht wüsste, mit Baskenmütze und Dreitagebart gar nicht erkennen würde. Wie viel hätte er aus der Rolle des verzweifelten Tim O'Connor herausgeholt, die in Grundzügen auffallend der Rolle des Ray Bennett ähnelt! Heinz Weiss, ebenfalls ein vertrauter Mann für Regisseur Umgelter, gibt den aalglatten Lebemann, der seinen Aufwand aus den Taschen vermögender Damen finanziert, die er um ihren Schmuck erleichtert. Selbstredend macht er sich die Hände nicht selbst schmutzig, sondern betraut seine geschmeidige Sekretärin Dinah, die von Gudrun Schmidt mit mondäner Souveränität gespielt wird, mit der Aufgabe, einen naiven Burschen für den Raub zu gewinnen. Unübersehbar dabei die Botschaft des Films, die dem Zuschauer eine Lektion über die Gutgläubigkeit unbedarfter Landbewohner erteilt, auch hier wieder eine Reminiszenz an den "Frosch mit der Maske". Cordula Trantow stattet das Mädchen Eileen mit Natürlichkeit, Anmut und Eigenständigkeit aus - Eigenschaften, die den Kontrast zu den eleganten Damen des Yachtclubs aufzeigen, in dem der Hochstapler Johnston so sicher auftritt. Natürlich werben gleich zwei Männer um ihre Zuneigung und es ist ziemlich klar, für wen sich Eileen am Ende entscheiden wird.
Wunderbare Aufnahmen von der grünen Insel geben dem Kriminalfilm die richtige Würze. Der melancholische Titelsong, sein authentisch agierender Interpret und die Jagd nach dem Schlüssel, der zum Spielball zwischen Gut und Böse wird, werden von Regisseur Umgelter zu einem glaubwürdigen Drama umgesetzt, das gut unterhält und auch jene Zuschauer überzeugt, die ein reines Star-Vehikel für den Hamburger Sänger erwarteten. 4 von 5 Punkten