Zitat von Gubanov im Beitrag #3333Die vierte Runde kommt von Patrick. Ich schlage eine Giallo-Aufgabe zur Versöhnung vor.
Zwischenstand nach Runde 3:
Nun gut, wenn du das unbedingt haben willst. Ich bin kein Experte in diesem Genre, drum stelle ich die Frage so, dass eure Antworten einen gewissen Interpretationsspielraum zulassen.
Runde 4:Nennt 10 Merkmale des Giallo-Gernes, welche besonders stark an die Wallace Filme erinnern, d.h. besonders an die Wallace-Filme und nicht in erster Linie an andere Suspense-Genres wie Hitchcock, Film Noir, etc. Bitte dazu auch einen Film zitieren, der dieses Merkmal hervorhebt. Gemeint sind rein stilistische Merkmale und nicht Überschneidungen in der Besetzungsliste. Jedes Merkmal darf natürlich nur einmal genannt werden, ein und derselbe Film dagegen maximal dreimal. Giallos, die unter den Etiketten Edgar-Wallace und BEW vermarktet wurden dürfen natürlich genannt werden.
Im Giallo ist in den meisten Fällen ein Serienkiller am Werk (etwa in "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe), ganz so wie in zahlreichen Wallace-Filmen.
Ebenso wie die Wallace-Filme bisher noch nie dagewesene Mordmethoden ersannen (Peitsche mit Stahlkugel), gab es auch in vielen Gialli kreative Mordmethoden, die eher der filmischen Einzigartigkeit als ihres inhaltlichen Sinns wegen herangezogen wurden.
z.B. Lähmung mit Akupunkturnadeln und anschließende Messerattacke in "Der schwarze Leib der Tarantel"
Die Wallace-Filme von Herbert Reinecker machten es vor: Gialli zeigten oft hilflose hübsche Mädchen oder junge Frauen, deren Sex-Appeal mit Berechnung ausgenutzt wird. Ähnliche Mädchenheim-Elemente wie in "Hexer" oder "Buckliger" finden sich z.B. auch in "Orgie des Todes", die den vielsagenden Alternativtitel "Das Phantom im Mädchenpensionat" trägt.
Mordmethoden sind nicht nur kreativ, die Morde werden auch expliziter dargestellt als zuvor. Was im Frosch zum Beispiel mit dem Kehlenschnitt oder der Salve auf Lolita begann, findet sich auch in manchen Halbmond-Morden wieder.
Im Gegensatz zu traditionellen amerikanischen Filmsoundtracks, die im Hintergrund mitlaufen und eigentlich gar nicht weiter auffallen, knüpften Giallo-Komponisten doch eher an die unkonventionelle, einprägsame Filmmusik der Peter-Thomas-Schule an. Damit steht in Verbindung, dass Gialli zwar auch Spannungsmusik enthalten, aber das Titelthema häufig eine verspieltere, gern auch mit Gesang oder Vokalisen versehene Melodie ist. Man vergleiche zum Beispiel "Nora" aus "Der Mann mit dem Glasauge" (Link) mit der Titelmusik zu "Die neunschwänzige Katze" (Link).
Sonst keiner Lust auf die Frage? Es gibt doch noch so viele nette kleine Querverbindungen. Ein Klassiker wurde noch gar nicht genannt: An Wallace-Filmtitel fühlt man sich im Giallo-Bereich insofern erinnert, als Farben im Filmtitel dort auch ganz groß in Mode sind. So wurden z.B. aus roten Kreisen und Orchideen rote Damen ("Die rote Dame tötet sieben Mal / La dama rossa uccide sette volte").
Aber gerade bei dieser Frage kann man doch auch ganz gut Online-Recherche betreiben, wenn man sich nicht so besonders gut auskennt. Zudem hat Patrick die Möglichkeit, EW- und BEW-Gialli zu nennen, offengelassen, was die Sache zusätzlich vereinfachen sollte (obwohl die Argumentationsstruktur "Gialli sind von Wallace inspiriert und das belege ich an einem Wallace" nicht unbedingt wasserdicht ist ).