Tod in der Kurve DDR 1971, Laufzeit:75 Min., Regie: Gerhard Respondek Darsteller: Horst Hiemer, Renate Reinecke, Jürgen Hentsch, Alfred Müller, Stanislaw Zaczyk, Cox Habbema, Hans-Joachim Hegewald, Irma Münch, Norbert Christian, Walter Jupé Drehbuch: Gerhard Respondek Musik: Helmut Nier
Paine, ein bedeutender britischer Unternehmer, stirbt bei einem Autounfall. Die Distriktpolizei ermittelt und stellt fest: kein Fremdverschulden. Doch in der Öffentlichkeit kommen Zweifel auf. Schließlich galten Paines Geschäftspraktiken als dubios und der Verunglückte hatte sich mit der Zeit etliche Feinde gemacht, die ihn lieber tot als lebendig sehen wollten. Schließlich wird Inspektor Gullet von Scotland Yard mit den Ermittlungen beauftragt und deckt ein raffiniertes Mordkomplott auf. Die Spuren führen in Paines Firma. (Quelle: Icestorm entertainment)
Es handelt sich um eine Verfilmung des Romans "Gullet und die Todeskurve" des englischen Autors Alan Winnington, der in der DDR lebte und mehrere Romane (darunter mehrere Krimis) veröffentlichte. Diese Krimis spielten überwiegend in England und waren unter den gegebenen Umständen exotisch. Winnington war Mitglied der englischen kommunistischen Partei und zeitwelig aufgrund Diskrepanzen mit der britischen Regierung staatenlos. Er lebte bis zu seinem Tod 1983 in Ost-Berlin. Der Journalist und Autor galt als Kenner der chinesischen kommunistischen Partei und als ausgewiesener Asien-Kenner.
Bei "Tod in der Kurve" handelt es sich zweifellos um einen besseren DDR-Krimi, der sogar englisches Flair aufkommen lässt. Die Geschichte ist ungewöhnlich erzählt, in verschiedenen "Episoden" werden verschiedene handelnde Personen beleuchtet. Wie der Täter den Mord konstruiert und das Opfer in die Falle lockt ist ebenso originell. Die Musik von Helmut Nier ist passend. Gerhard Respondek, der ja auch als "Polizeiruf 110"-Regisseur unterwegs war, hat einen ganz passablen Whodunit-Krimi gedreht, bei dem einzelne Regiefehler (wie die linksgesteuerten Fahrzeuge, die rechts fahren) großzügig vernachlässigt werden können. Die Hauptdarsteller sind sympathisch. Irgendwie geht mir im Vergleich zu bundesdeutschen Krimis trotz allem etwas ab, ich kann zwar nicht sagen was, aber dieses Gefühl habe ich fast immer bei DDR-Krimis. Die DVD von Icestorm ist relativ günstig zu haben, als Bonus ist eine Episode des "Tele-Lotto-Kurzkrimis" mit drauf. Störend wie bei allen Icestorm-DVDs ist das extrem lange Intro (fast 2 Minuten), das man nicht überspringen kann, ehe sich der Film starten lässt.
Gubanov
(
gelöscht
)
Beiträge:
19.10.2013 22:02
#3 RE: Icestorm: "englischer" TV-Krimi made in DDR
Zitat von Georg im Beitrag #2das extrem lange Intro (fast 2 Minuten)
Das kann nur ein Klassiker-Fan so schreiben. Ich danke dem fliegenden Spaghettimonster jedes Mal, wenn ich die DVD eines aktuellen Films in den Player lege und erstmal haufenweise Trailer vor dem Menü abgespielt werden. Solch eine Unsitte hat sich bei den alten Filmen glücklicherweise noch nicht etabliert (zumindest nicht dass ich wüsste). Wer keine Lust auf Intros hat, sollte sich einen nicht so restriktiven DVD-Player anschaffen (gerade günstige Modelle bieten oft mehr Freiheiten als Markenprodukte - mein Supermarktplayer kann z.B. alle Regionalcodes, PAL- und NTSC-Wandlung und einige Skip-Sperren umgehen). Am bequemsten ist natürlich in Introhinsicht das Schauen der DVDs am Computer mit dem VLC-Player, der die Wiedergabe direkt im Menü startet.
@Gubanov: Ja, danke. Den VLC-Player habe ich am PC, aber DVDs schaue ich doch lieber auf den Fernsehapparaten. Dort habe ich jeweils auch meine beiden DVD-Recorder angeschlossen, die anders als die billigen 08/15-Player, das Überspringen nicht zulassen. Auch bei der ersten Siska-DVD und bei den meisten MORE-DVDs ist das übrigens leider der Fall ...