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Dieses Thema hat 45 Antworten
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 Edgar-Wallace-Forum
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Chinesische Nelke Offline



Beiträge: 136

06.04.2013 21:33
Fehlbesetzungen in den Wallace Filmen Zitat · Antworten

Hi!
Ich habe mir mal nach langer Zeit das 1. Hallo hier spricht... Buch von Joachim aus 1998 hervorgeholt.

Er nannte darin 4 gewaltige Fehlbestzungen von Schauspielern in den Rialto Filmen:

1. Harry Meyen in "Die Gruft mit dem Rätselschloß

2. u. 3. Hans Nielsen in Die Tür mit den 7. Schlössern und Das Indische Tuch

4. Konrad Georg als Lehrer in Der Mönch mit der Peitsche

Bei Nr. 1 bin ich der gleichen Meinung

2. und 3. sehe ich nicht so

und bei 4. bin ich genau wie Georg ganz anderer Meinung, deswegen kann ich ihn hier auch wie folgt zitieren:

"Schließlich muss ich hier mal loswerden, dass die so oft auch in gedruckter Form angebrachte Kritik an Konrad Georg vollkommen unangebracht ist. Dieser wunderbare Schauspieler gibt den Lehrer, der sich an Schülerinnen vergeht/ vergehen will, überaus glaubwürdig. Sein ganzer etwas verklemmt anmutender Habitus und die Art, wie er das Verlangen, doch dem Trieb nachgehen zu wollen spielt, sind vorzüglich. Eine optimale Wahl für diese Rolle, in der er beweist, welch große Schauspielkunst er hatte. Von wegen Fehlbesetzung! "

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

07.04.2013 09:39
#2 RE: Fehlbesetzungen in den Wallace Filmen Zitat · Antworten

Volle Zustimmung von mir. Die einzig wirkliche Fehlbesetzung war m.E. Harry Meyen. Man muss ihm zwar vllt. zu Gute halten, daß er neben Leipnitz und Fürbringer nur die zweite bzw. dritte Geige spielte, trotzdem blieb er äusserst blass.

Warum Joachim Hans Nielsen in beiden Filmen als Fehlbesetzung sieht ist mir auch unklar. ICh fand ihn in beiden Rollen überzeugend.

Auch bei Konrad Georg könnte ich an seiner Darstellung des nach jungen Mädchen (vor allem Betty) gierigen Lehers nichts aussetzen.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

07.04.2013 10:41
#3 RE: Fehlbesetzungen in den Wallace Filmen Zitat · Antworten

Dieses Thema ist ein sehr subjektives, deshalb ist meine Sichtweise eine andere. Warum Harry Meyen für seine angeblich blasse Darstellung des Inspektor Angel kritisiert wird, verstehe ich bis heute nicht. Nicht nur bietet er mit seiner rechtschaffenen und dienstbeflissenen Ausstrahlung den perfekten Gegenpol zum zwielichtigen Draufgänger Harald Leipnitz, auch sorgte Meyen endlich einmal für eine Abwechslung im Typus Scotland-Yard-Ermittler: ruhig, nicht ständig auf der Pirsch nach Freiwild und, um Gottes Willen!, sogar mit einer Brille ausgestattet.
Von den drei genannten Schauspielern kann ich am ehesten die Kritik an Hans Nielsen nachvollziehen, der zwar die Rollen ganz routiniert herunterspielt, bei dem ich aber dennoch meine, einen Unterschied zu seinen ganz hervorragenden darstellerischen Leistungen in früheren (Kriminal-)Filmen zu erkennen. Das mag daran liegen, dass Nielsen für lange Zeit auf rechtschaffende und seriöse Rollen festgelegt war und bei Wallace ausgerechnet das Verbrecher- und Rumplerfach bedienen musste. Arthur Brauner bewies bei BEW bezüglich Nielsen tendenziell ein besseres Rollenhändchen als Wendlandt. Deshalb jedoch von einer blanken Fehlbesetzung in der Rialto-Serie zu sprechen, ist für meine Begriffe ein zu starkes Wort.
In diese Kategorie würde ich eher Siegfried Lowitz in "Der unheimliche Mönch" einordnen, denn Lowitz hatte man - selbst nach dem kleinen Exkurs im "Hexer" - als sympathischen Inspektor aufgebaut, als der er dann ja später auch im Fernsehen weiterermittelte. Warum? Weil er es besser konnte, als Schurken zu mimen. Überhaupt ist die Gaunerrolle die wahrscheinlich kniffligste. Auch Eddi Arent ist im "Buckligen" an ihr zerbrochen und spielt für meine Begriffe doch arg abgedroschen und gestelzt. In diesem Fall zeigte sich, dass Arent eher Komiker als Charakterdarsteller war.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

07.04.2013 11:05
#4 RE: Fehlbesetzungen in den Wallace Filmen Zitat · Antworten

Tatsächlich kann man hier nur seine eigene -subjektive- Meinung äußern. Bei Lowitz und Arendt kann ich Dir überhaupt nicht zustimmen. ICh fan Lowiz im Mönch sehr gut; er spielte seine Role eiskalt - einfach gut!

Eddie Arendts Rolle im Buckligen kann ich nur mit hervorragend bewerten. Für mich eine der überzeugendsten Schurkenrollen der gesamten Serie.

Peter Offline




Beiträge: 2.886

07.04.2013 11:19
#5 RE: Fehlbesetzungen in den Wallace Filmen Zitat · Antworten

Weitgehend Zustimmung zu Gubanovs Ausführungen, mit zwei Anmerkungen:
Das Meyen-Problem bestand nicht aus dem soliden und unterschätzten Schauspieler, sondern lediglich darin, dass seine Rolle zu unbedeutend angelegt war. Nicht das einzige dramaturgische Desaster in der "Gruft".
Lowitz konte beide Rollentypen ausfüllen und war auch keine Fehlbesetzung. Zwar war er bei Wallace als sympathischer Ermittler aufgebaut worden, hatte aber vorher in den 50ern schon komplexere, zwiespältige Charaktere sogar im Kriminalistenfach gespielt, vorzugsweise durch Darstellung betriebsblinder Dienstbeflissenheit wie in "Es geschah am hellichten Tag" oder "Gestehen Sie, Dr. Corda!".

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

07.04.2013 12:03
#6 RE: Fehlbesetzungen in den Wallace Filmen Zitat · Antworten

Lowitz im MÖNCH ist hervorragend, eine der besten darstellerischen Leistungen in einem sowieso schon hervorragenden Film. Die Kritik an Harry Meyen in der GRUFT ist für mich ebenfalls nicht nachvollziehbar, klar die Rolle ist nichts Besonderes und Meyen kann hier nicht viel reißen, aber dies ist sicher der geringste Kritikpunkt an einem ohnehin völlig verkorksten Streifen....beim Lesen der Kritik im HALLO Buch zur GRUFT habe ich mich schon gefragt, ob Joachim den Film überhaupt schon gesehen hatte....vor allem dass er auf dieser angeblichen Fehlbesetzung rumreitet und gleichzeitig Eddi Arents Rolle völlig unerwähnt lässt. DAS ist schon eher ein großes Problem dieses Films, eines unter mehreren.

Für Fehlbestzungen halte ich z.B.

Tilly Lauenstein im MÖNCH II - sie spielt hier die Rolle von Ilse Steppat.....ein qualitativer Unterschied wie Tag und Nacht, bringt weder Strenge noch Fürsorge rüber

Gritt Böttcher im MÖNCH II - zu alt für die Rolle

Jan Hendricks im MÖNCH II - guter Darsteller völlig verheizt, hätte man auch einen Statisten nehmen können für die 2 Sätze

Hans Söhnker im HUND - zu nett, bringt keine Bedrohlichkeit rüber

Der schwarze Abt Offline



Beiträge: 3.879

07.04.2013 12:36
#7 RE: Fehlbesetzungen in den Wallace Filmen Zitat · Antworten

Für mich gibt es bei Wallace ehrlich gesagt keine Fehlbesetzungen. Natürlich gibt es Schauspieler, die ihre Rolle nicht gerade hervorragend spielen, aber von einer Fehlbesetzung zu sprechen käme für mich nicht in Frage. Jeder der Schauspieler überzeugt (mal mehr, mal weniger, aber immer) auf seine Weise.

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.518

07.04.2013 18:00
#8 RE: Fehlbesetzungen in den Wallace Filmen Zitat · Antworten

Ich bin da beim Schwarzen Abt. Eine völlige Fehlbesetzung, also ein/e Schauspieler/in, der/die absolut nicht in die ihm/ihr angedachte Rolle passt, findet sich nach meinem Dafürhalten in keinem Film der Wallace-Serie. Insofern muss man den für die jeweiligen Besetzungen verantwortlichen Personen generell ein großes Kompliment machen. Doch unabhängig davon gibt es natürlich darstellerische Unzulänglichkeiten, sowie schwach geschriebene, "undankbare" Figuren.

Generell frage ich mich, welche Rollen den jeweiligen Schauspieler/innen, die jene dann auch im fertigen Film verkörpern, von vornherein auf den Leib geschneidert wurden. Allzu viele dürften das nicht gewesen sein, wobei Arent da sicherlich eine Ausnahme darstellt.

Peter Ross Offline



Beiträge: 1.998

09.04.2013 17:57
#9 RE: Fehlbesetzungen in den Wallace Filmen Zitat · Antworten

Hier die Liste der größten Fehlbesetzungen aus meiner persönlichen Sicht:
- Heinz Weiß im Bogenschützen: zu blass
- Adrian Hoven in Orchidee - geschmacksfrage, ich mag den Schauspieler nicht, zu glatt
- Harry Meyen in Gruft - siehe alle anderen Posts (bis auf Gubanov)
- Siegfried Lowitz im Mönch - gerne als Bösewicht, jedoch in anderer Rolle, in Babeck viel besser!
- Stewart Granger in Nonne, passt als Darsteller nicht in die Reihe
- Hermann Lenschau in blauer Hand - hätte mir einen facettenreicheren Bösewicht gewünscht

Hans Nielsen finde ich in "Die Tür mit den 7 Schlössern" akzeptabel besetzt. Bei "Das indische Tuch" hätte man aus meiner Sicht für den aggressiven Amerikaner keinen besseren Darsteller finden können. Zu schön sind die Konflikt-Szenen mit Kinski. Auch in Bryan Edgar Wallace gefällt er mir, insbesondere auch beim Phantom von Soho.

Der schwarze Abt Offline



Beiträge: 3.879

10.04.2013 14:44
#10 RE: Fehlbesetzungen in den Wallace Filmen Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #9
- Harry Meyen in Gruft - siehe alle anderen Posts (bis auf Gubanov)

Als ich von einigen schwächeren Schauspielern sprach, meinte ich nicht Harry Meyen. Denn es stimmt, dass die Rolle des Inspektors in diesem Film einfach vernachlässigt wurde. Hätte man statt Meyen beispielsweise Wussow genommen hätte das glaube ich auch nicht viel geändert. Die Rolle an sich kommt zu kurz (und zumindest ein Inspektor mit Brille war in der Serie wirklich dringend notwendig ).
Somit muss ich dich in Punkto »alle anderen Posts bis auf Gubanov« korrigieren.

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

10.04.2013 18:20
#11 RE: Fehlbesetzungen in den Wallace Filmen Zitat · Antworten

Ich sehe Meyen eben auch nicht als Fehlbestzung. Zumindest ist seine Darstellung des Inspektors wohl etwas realitätsnäher als ein Held ala Blacky und schon aus diesem Grund ist es Nonsens, dies eine Fehlbestzung zu nennen, nur weil die Rolle ziemlich bieder und unspektakulär ist. Nicht alles was im HALLO Buch steht sollte als etablierter Konsens gelten.

Mr Keeney Online




Beiträge: 1.365

11.04.2013 09:38
#12 RE: Fehlbesetzungen in den Wallace Filmen Zitat · Antworten

Ist es nicht eigentlich vielmehr so, dass Harry Meyen seine Rolle als Inspektor im Film bewusst zurückhaltend und etwas „fehlbarer“ angelegt hat, weil das im Sinne der Balance des Handlungskonzeptes erforderlich war, um Jimmy Flynns (alias Harald Leipnitz) undurchsichtiger Gestalt so etwas mehr für das Funktionieren des Filmes notwendige Glaubwürdigkeit zu verleihen?
Alternative dazu wäre wohl gewesen, die Rolle des Inspektors mit einem deutlich reiferen Darsteller zu besetzen, vergleichbar der Konstellation Lowitz/Fuchsberger im Frosch. Dann hätte aber die Freundschaft der Beiden eher ungewünscht väterliche Züge.

Ich finde jedenfalls auch, dass Meyen seine Rolle als „Autoritätsperson im Dilemma“ zum Wohle der Filmdramaturgie sehr gut und überaus filmdienlich ausfüllt.
Wem das nicht zusagt, der muss das dann wohl eher dem Drehbuch ankreiden. Ich denke, gerade die Gratwanderung zwischen „Gut und Böse“ der Hauptpersonen war wohl Hauptursache für das eher schlechte Abschneiden des Films, ist aber andererseits auch das besonders Interessante dieses Filmes und zeichnet (auf längere Sicht) den Streifen auch irgendwie aus, der sich bei mir mittlerweile nach anfänglicher Enttäuschung langsam aber sicher ins gesicherte Mittelfeld hochgearbeitet hat und von mir nunmehr durchaus wohlwollend betrachtet wird.

Es mag auch die (selbst für Wallace-Verhätltnisse!) überragende Anhäufung von außerordentlich ausgeprägt agierenden Charakterköpfen (u. a. Wüstenhagen, Werner Peters, E. F. Fürbringer, Kinski, Waitzmann und nicht zuletzt natürlich Mr. Real, äh, Forster himself!) in diesem Film sein, die Meyen nicht ganz so nachdrücklich erscheinen lässt.

Ich finde auch, dass es keine richtigen Fehlbesetzungen in den Wallace-Filmen gibt und dass insbesondere Hans Nielsen und Konrad Georg für mich nachgerade Idealbesetzungen Ihrer jeweiligen Figuren sind.
Ich pflichte aber einem weiter oben genannten Punkt bei: obwohl ich den Film (wie evtl. ja bereits bekannt ) „Der grüne Bogenschütze“ sehr schätze, stellt Heinz Weiss auch die für mich, in Relation zu Relevanz und Größe seiner dortigen Rolle die „blasseste“ Wallace-Figur dar. Ich habe ihn als Kind beim ersten Sehen des Filmes schlichtweg nicht richtig wahrgenommen bzw. wohl verwechselt.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.615

11.04.2013 15:29
#13 RE: Fehlbesetzungen in den Wallace Filmen Zitat · Antworten

Zitat von Mr Keeney im Beitrag #12
Ich pflichte aber einem weiter oben genannten Punkt bei: obwohl ich den Film (wie evtl. ja bereits bekannt ) „Der grüne Bogenschütze“ sehr schätze, stellt Heinz Weiss auch die für mich, in Relation zu Relevanz und Größe seiner dortigen Rolle die „blasseste“ Wallace-Figur dar. Ich habe ihn als Kind beim ersten Sehen des Filmes schlichtweg nicht richtig wahrgenommen bzw. wohl verwechselt.



Das ging mir damals ähnlich. Allerdings ist das wohl teilweise ebenso dem Drehbuch anzukreiden, das dem Charakter einfach keine wirklich nachhaltige Szene zugesteht. Anfangs spielt er Stichwortgeber für Mr. Howett und der halbherzige Vorschlag, aus Garre Castle ein Kinderheim zu machen, ist dramaturgisch - um mit Abel Bellamy zu sprechen - auch nur "ein dummer Witz". Gegen Ende darf er beim Auftauchen des zweiten Bogenschützen noch einmal den Kopf in die Kamera halten - damit der Kerl, an den sowieso keiner mehr denkt noch unverdächtiger wird - und das war es dann auch schon. Bis auf seine Enttarnung am Ende trägt die Figur doch nichts zum Film bei außer vorhanden zu sein. Wenn die Figur etwas besser in die Handlung integriert wäre, dann würde ich Heinz Weiß vom Typus her durchaus für eine sehr gute Besetzung halten. Aber die Vorgaben wollten es ja (leider?) so, dass Fröbe Hauptbösewicht des Films sein sollte.

Glasauge Offline




Beiträge: 1.321

11.04.2013 19:15
#14 RE: Fehlbesetzungen in den Wallace Filmen Zitat · Antworten

Ich selbst finde vor allem Wusow im "Grünen Bogenschützen" fehlbesetzt, was unteranderem damit zusammenhängt, dass die Dominanz von Gert Fröbe zu groß ist und nur Harry Wüstenhagen und Eddi Arendt ihm ebenbürtig zu sen scheinen.
Selbiges sieht man mit einem zu dominantem Harald Leipnitz in "Die Gruft mit dem Rätselschloss".

Go away - Make my day!

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

11.04.2013 19:52
#15 RE: Fehlbesetzungen in den Wallace Filmen Zitat · Antworten

Das hat aber nichts mit Fehlbesetzung per se zu tun, sondern liegt einfach am recht verkorksten Drehbuch des BOGENSCHÜTZEN und einer ebenso wenig überzeugenden Umsetzung.

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