Ich gebe ja zu, dass die beknackte Nonne sehr viele Elemente des Giallo hat, aber ich kann über Stewart Granger nicht hinwegsehen, ich warte bei dem Film immer darauf, dass es sein Gewehr zückt und Winnetou auftaucht. Ich bin ja eigentlich für jeden Scheiß zu haben, aber die Tresorknackszene toppt so ziemlich alles, was ich je gesehen habe, und ich habe Daniel, der Zauberer gesehen. Ich kann der Nonne einfach nichts abgewinnen, geht mir aber auch bei einigen Gialli genauso.
Stewart Granger liefert aus meiner Sicht ordentliche Arbeit in dem Wallace-Film. Das wurde im Jahr 1966 gedreht und Cyril Frankel war ja auch ein teilweise "abgedrehter" Regisseur. Natürlich hat sich Granger, der in den 1950er Jahren in Hollywood wirklich in "großen" Filmen spielte, die Winnetou- und Wallace-Filme nicht ganz ernst genommen. Aber sein Cooper-Smith hat schon etwas!!! Und - da stimme ich überein - das wäre nichts für Heinz Drache gewesen. Der war nicht so der "Frauenversteher".-)
Zitat von Lord Low im Beitrag #33Granger nehme ich aber auch nicht ab, dass sich eine Frau in den verlieben soll.
DAs nehme ich allerdings auch manchem Menschen auf der Straße nicht ab und trotzdem haben die einen "Macker", eine "Perle" oder einen Ehepartner. Und du sollst dich ja nicht in Granger verlieben.
Zitat von Lord Low im Beitrag #33Granger nehme ich aber auch nicht ab, dass sich eine Frau in den verlieben soll.
Granger war zu seiner besten Zeit immerhin ein sehr gefragter Leading-Man, was wohl ohne die Unterstütung durch zahlreiche Frauenherzen kaum möglich gewesen wäre. Damit ist er wohl auch mehrere Nummern größer als Drache. Natürlich hatte er in den 60er-Jahren seine beste Zeit hinter sich und ein gesetzteres Alter auf dem Buckel. Aber seine arrogante und selbstsichere Lässigkeit hatte wohl sicher noch eine gewisse Rest-Wirkung. Weniger glaubwürdig ist natürlich, dass ihm um Jahrzehnte jüngere Damen bereitwillig um den Hals fallen.
Einfach mal auf der Straße die Augen aufhalten, wie viele junge Damen mit älteren Herrn unterwegs sind... Natürlich ist das mit Granger ein bisschen übertrieben, wie der ganze Film sich nicht ganz so ernst nimmt wie frühere Arbeiten. Granger ist jedenfalls köstlich!
Granger konnte wesentlich schlechter sein als in der "Nonne", man denke etwa an seinen grauenhaften Sherlock Holmes oder an "Perlen" wie "Karneval der Killer" und die "Gelben Mönche".
Aber hier wirkt er einfach nur wie ein gelangweilter, gealterter Playboy, nicht wie ein Berufsdetektiv. Es hätte schlicht eines jüngeren und etwas dynamischeren Helden bedurft, um die Rolle einigermaßen glaubwürdig zu machen. Drache hätte ich nicht unbedingt genommen, aber warum hat man nicht bspw. Günther Stolls Inspektor Hopkins aus dem "Buckligen" reaktiviert?
Aber seien wir froh, daß es nicht der Tappert-Horst geworden ist....
Zitat von Lord Peter im Beitrag #41Aber hier wirkt er einfach nur wie ein gelangweilter, gealterter Playboy, nicht wie ein Berufsdetektiv.
"Sie sehen überhaupt nicht wie ein Detektiv aus", wird ja sogar im Film zu Cooper-Smith gesagt. Aber warum ein Scotland-Yard-Beamter nicht auch mal aussehen wie ein gealterter Playboy? Immerhin ist er ja auch mit einer Lady verwandt.
Zitat von Lord Low im Beitrag #40Blacky wär auch cool gewesen in der "Nonne".
Der hätte diesen Film auch nicht retten können.
Ich schau mir den Film (vor allem wegen der Musik) schon immer wieder gerne an. Und eine Verbesserung wäre Blacky auf jeden Fall.
Und beim "Glasauge" hätte ich mir auch einen anderen Inspektor an Stelle von Tappert gewünscht. Da ist die Rolle aber irgendwie sowieso schlecht geschrieben, bzw. ist für den Film nicht so wichtig.