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Dieses Thema hat 150 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker international
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michaelchan Offline



Beiträge: 23

26.10.2018 17:12
#106 RE: Charlie Chan DVDs Zitat · Antworten

Hurra!
Nicht nur die Dritte DVD-Box bei Pidax ist gesichert:
https://www.pidax-film.de/Film-Klassiker...nett::1461.html
Wie man hört, sind die übrigen synchronisierten Fox-Filme fest eingeplant.
Die Lücken in der Sammlung schließen sich.

Schon bei Chandler/Alive war ja die Hoffnung, dass da mehr als die 5 Scheiben kämen, aber da hatte sie sich nicht erfüllt.
Ich halt schon mal die Daumen, dass Warner sich erweichen lässt, und die Rechte an den beiden ausstehenden noch fair rausrückt. So, für einen heißen s/w-Sommer 2019 ...

Georg Offline




Beiträge: 3.263

13.03.2019 19:11
#107 RE: Charlie Chan DVDs Zitat · Antworten

Zitat von michaelchan im Beitrag #102
Und was kommt dann? Vielleicht Bulldog Drummond ... ?


In der Tat!

https://www.pidax-film.de/Film-Klassiker...df0ecb07561a355

michaelchan Offline



Beiträge: 23

16.03.2019 16:44
#108 RE: Charlie Chan DVDs Zitat · Antworten

Nicht nur die fünfte Box ist raus.
https://www.pidax-film.de/Film-Klassiker...este::1530.html

Und das ist nicht alles.
Wie man hört soll auch noch eine sechste Box folgen.
Und das kann ja nur Chan in Mexiko und Chinatown sein.
... da könnt man vor Freude in die Luft springen!

rasira Offline



Beiträge: 38

18.03.2019 16:12
#109 RE: Charlie Chan DVDs Zitat · Antworten

Zitat von michaelchan im Beitrag #108
Nicht nur die fünfte Box ist raus.

Und das ist nicht alles.
Wie man hört soll auch noch eine sechste Box folgen.
Und das kann ja nur Chan in Mexiko und Chinatown sein.
... da könnt man vor Freude in die Luft springen!



Wo "hört man", dass noch auch noch eine sechste Box folgen soll? Ich konnte bislang keine Quellen hierfür entdecken. Oder vielleicht wagt sich Pidax wieder an eigene Neu-Synchros?
Von den Fox-Filmen mit Sidney Toler wurde einzig "City in Darkness" (USA 1939) noch nie synchronisiert, das wäre doch ein wirklich schönes Projekt für Pidax! Oder vielleicht "Charlie Chan in Paris" (US 1935), der einzige unverschollene Fox-Film mit Warner Oland ohne Synchro? Von den unsynchronisierten Monogram-Filme mit Sidney Toler ganz zu schweigen!

Lord Peter Offline




Beiträge: 621

18.03.2019 17:08
#110 RE: Charlie Chan DVDs Zitat · Antworten

Laut dem Hoergruselspiele-Forum geht es (wider Erwarten) auch mit den Hörspielen weiter:

https://www.hoergruselspiele.de/index.ph...9086#post539086

Und was die Filme angeht - mehr als die beiden noch unveröffentlichten Monogram-Filme mit Toler würde ich für eine eventuelle 6. DVD (eine einzelne DVD ist keine Box, auch wenn zwei Filme drauf sind) nicht erwarten.

TV-1967 Offline



Beiträge: 652

25.03.2019 23:38
#111 RE: Charlie Chan DVDs Zitat · Antworten

Vielleicht machts ja auch "Alan-Film"...! Lief eigentlich damals die Reihe "Bulldog Drummond" irgendwo im Fernsehen? Mir sagt die leider überhaupt nix...Seit 1978 lief die doch nirgendwo im Fernsehen oder doch...? 2 Filme sind wirklich keine Box!

Georg Offline




Beiträge: 3.263

26.03.2019 15:52
#112 RE: Charlie Chan DVDs Zitat · Antworten

Ja, "Bulldog" lief in den 90ern mal im Fernsehen, ich habe noch Überspielungen von VHS-Aufnahmen mit dem alten BR-Logo.

TV-1967 Offline



Beiträge: 652

26.03.2019 19:39
#113 RE: Charlie Chan DVDs Zitat · Antworten

Aha. Interessant. Danke Georg für die Info. Anscheinend ging diese Reihe an mir komplett vorbei. Wer hatte das eigentlich synchronisiert?

Lord Peter Offline




Beiträge: 621

25.04.2019 14:35
#114 RE: Charlie Chan DVDs Zitat · Antworten

Ich hab nur mal einen Teil mit Ronald Colman gesehen, "Bulldog Drummond schlägt zurück" (Bulldog Drummond Strikes Back) von 1934. Aber der ist ja nicht Bestandteil dieser Box.

michaelchan Offline



Beiträge: 23

26.04.2019 15:55
#115 RE: Charlie Chan DVDs Zitat · Antworten

Bulldog Drummond strikes back ist der mit Warner "Charlie Chan" Oland als Fiesling, oder?
Wäre schön, den mal wieder zu sehen. War in den 90ern mal im WDR glaub ich.

Und Tusch!! Jetzt ist es raus - DVD Nummero sechs
Ob man es nun Box nennt (weil mehr als 1 Film drin ist) oder nicht, weil es nur 1 DVD ist ...
https://www.pidax-film.de/Film-Klassiker...town::1588.html
PIDAX machts möglich.

Keine Ahnung was eine Synchronfassung kostet. Die Zielgruppe dürfte vermutlich zu klein sein, dass es sich rentiert, die übrigen Original-Chans in D rauszubringen. Tja, schade, ...
Aber jetzt erstmal feiern

Lord Peter Offline




Beiträge: 621

26.04.2019 16:39
#116 RE: Charlie Chan DVDs Zitat · Antworten

Zitat von michaelchan im Beitrag #115
Bulldog Drummond strikes back ist der mit Warner "Charlie Chan" Oland als Fiesling, oder?
Wäre schön, den mal wieder zu sehen. War in den 90ern mal im WDR glaub ich.


Genau, der war es. Lief damals zu nachtschlafener Zeit mal im WDR und dann nie wieder. Hatte ich zwar aufgezeichnet, aber wie so viele VHS-Kassetten war auch diese irgendwann weg/kaputt/überspielt...

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

10.10.2019 17:39
#117 RE: Charlie Chan DVDs Zitat · Antworten

Die Charlie-Chan-Filme mit Warner Oland

Anfang der dreißiger Jahre begann in den USA eine Filmserie, die ihren Hintergrund in den sechs Kriminalromanen von Earl Derr Biggers über den gewitzten chinesisch-stämmigen Polizeidetektiv Charlie Chan hat. Chans Heimat ist Honolulu auf Hawaii, seine Fälle führen ihn auch mal in den Büchern und dann erst recht in den Verfilmungen über die ganze Welt. Die zahlenmäßig ohnehin nur beschränkten literarischen Vorlagen wurden recht schnell schon durch eigene Drehbücher ersetzt bzw. ergänzt.
Charlie Chan hat eine sehr vielköpfige Familie, recht bald schon wird ihm als «helfender» Sidekick stets einer seiner ältesten Söhne zur Seite gestellt, wobei sich Sohn Nummer 1, 2 oder 3 abwechseln (das waren dann, damals ein ziemliches Novum in Hollywood, echte Boys aus dem Reich der Mitte).
In den ersten Dutzend Folgen spielte der in Schweden geborene Warner Oland den berühmten Ermittler. Er wurde hier äußerlich ein wenig auf Asiate «getrimmt», das Ergebnis war aber recht ordentlich. Den stets höflichen und bescheidenen, aber unbeirrbaren Detektiv mit einem Hang zu allerlei fernöstlichen Weisheiten (allein seine Sprüche lohnen schon die Sichtung der Filme) verkörperte Oland wirklich sehr überzeugend. Leider sprach der Schauspieler entgegen den Grundsätzen seiner verkörperten Detektivfigur dem Alkohol und Tabak sehr stark zu, so dass seine Gesundheit sehr litt und er dann auch 1938 plötzlich verstarb. Die Reihe wurde dann mit anderen Darstellern bis in die ersten Jahre nach dem zweiten Weltkrieg fortgesetzt. Die sehr angenehme deutsche Synchronstimme wurde zumindest bei den Filmen mit Sidney Toler beibehalten.
Der Ablauf der Geschichten ist meist nach dem gleichen Muster verfertigt: Charlie Chan befindet sich gerade irgendwo auf der Welt in einer bekannten Stadt oder an einem exotischen Ort, als dort ein raffinierter Mord geschieht. Selbstverständlich ist die örtliche Polizei mit der Auflösung komplett überlastet, so dass Chan unbedingt einspringen muss. Er beginnt mit seinen Nachforschungen, deckt ein Geflecht mehr oder weniger komplexer Beziehungen zwischen den Beteiligten auf, dann geschieht noch ein zweites Verbrechen, und regelmäßig geht ein Mordanschlag des mittlerweile in die Enge getriebenen Täters auf den unfehlbaren Spürhund daneben. Die Auflösung am Ende erfolgt dann oft genreüblich im Kreis der Verdächtigen. Auf ihre Art sind die gut einstündigen Filmchen sicher genausoweit von der Realität entfernt wie dreißig Jahre später die Edgar-Wallace-Reihe. Macht aber gar nichts, es sind so richtige Wohlfühl-Krimis aus dem «goldenen Zeitalter» der Detektive.


Charlie Chan – Der Tod ist ein schwarzes Kamel (1931)

Dieser Film ist in mehrfacher Hinsicht ein Unikat in der Reihe. Es ist der älteste erhalten gebliebene Film, sein Vorgänger und einige Nachfolger gelten leider als verschollen. Außerdem ist es der einzige Streifen, dessen Handlung sich noch an eine Buchvorlage hält. Als Helfer hat hier Chan statt eines Sohnes noch einen tatsächlichen Untergebenen, ebenfalls einen Chinesen, der sich aber gleichwohl sehr tölpelhaft anstellt. Schließlich spielt in einer der Hauptrollen ein damals sehr bekannter Filmkünstler mit, der als Dracula weltbekannt werden sollte – Bela Lugosi. Einige Jahre später mimte er auch in dem Wallace-Film Der Würger (nach Die toten Augen von London) den aus eigentlich zwei Brüdern zusammengesetzten Hauptschurken.
Außerdem spielt das Geschehen in Chans Wohnort Honolulu.

1931 war der Tonfilm noch recht jung. Sogar Edgar Wallace lebte noch und machte sich gerade Gedanken über eine Karriere als Drehbuchschreiber in Hollywood.
Die Darsteller in diesem Film sind manchmal noch etwas theaterhaft geschminkt und agieren auch ein wenig stummfilmartig. Faszinierend die Automobile - die normalen Autos wirken noch sehr oldtimermäßig, die Luxuskarossen sehen schon moderner aus. Man merkt dem Streifen sein Alter im Vergleich zu den späteren Folgen aber nicht unbedingt an. Charlie Chan betritt hier die Bühne erst relativ spät, ist dann aber gut präsent.
Worum geht es? Die bekannte Schauspielerin Shelah Fane dreht gerade wieder einen Film, diesmal auf Hawaii. Sie möchte gerne einen attraktiven jungen Mann, Alan Jaynes, heiraten. Doch vorher will sie unbedingt ihren Wahrsager, einen gewissen Tarneverro, um Rat fragen. Der Blick in die Kristallkugel verheißt nicht Gutes, es gibt einen dunklen Punkt in der Vergangenheit der unsicheren Frau, den ihr Tarneverro auf den Kopf zusagt. Der Schauspieler Denny Mayo, ein Kollege von ihr und offenbar auch mehr, war vor drei Jahren ermordet worden, der Täter ist immer noch unbekannt. Letztendlich entscheidet sich Fane, ihren aktuellen Verehrer abblitzen zu lassen, was diesen sehr in Rage bringt. Als Mrs. Fane dann am Abend von einer Freundin samt ihrem Begleiter erstochen in ihrem Strandhaus aufgefunden wird, kommt Charlie Chans großer Auftritt. Schnell stellt er fest, dass es neben dem eifersüchtigen Verehrer und dem undurchsichtigen Wahrsager noch jede Menge anderer Verdächtiger gibt: aufgeregte Bekannte, ein neidisches Dienstmädchen, deren heißblütiger Bewunderer, sogar ein auf dem letzten Loch pfeifender Maler verhalten sich allesamt sehr zwielichtig. Sie legen ihm alle bei seinen Ermittlungen jede Menge Steine in den Weg, er wird sogar inmitten der versammelten Gesellschaft überfallen und später beinahe Opfer eines Wurfmessers. Ein erpresserischer Tatzeuge wird aus dem Weg geräumt, doch am Ende kann Chan alle Fäden miteinander verknüpfen und die Schuldigen ausfindig machen.
Ein gelungener Einstieg in die Serie.


Charlie Chan in London (1934)

Die junge Pamela Gray ist verzweifelt. Ihr Bruder Paul soll in drei Tagen wegen eines Mordes hingerichtet werden, den er ihrer Überzeugung nach nicht begangen hat. Alle ihre diesbezüglichen Interventionen laufen ins Leere (sogar ihr Verlobter und Pauls Rechtsanwalt glaubt nicht an die Unschuld seines Mandanten), hier kann nur noch ein Mann helfen, der sich zufällig gerade in London aufhält: Charlie Chan. Der hat gerade einen aufsehenerregenden Mordfall gelöst und möchte die Stadt eigentlich verlassen, doch auf Pamelas Drängen nimmt er eigene Ermittlungen auf. Die führen ihn in das Landhaus des befreundeten Geoffrey Richmond, der gerade eine elegante Party mit allerlei in das Geschehen verstrickten Bekannten gibt. Dort wurde das Mordopfer, Hauptmann Hamilton, im naheliegenden Pferdestall gefunden, mit einer an einen Gurkhadolch erinnernden Tatwaffe in der Nähe. Schnell bemerkt der nur unwillig in die Gesellschaft aufgenommene Chan Unstimmigkeiten in der offiziellen Tatversion, die inzwischen erkaltete Spur wird wieder heiß. Bald gibt es ein neues Opfer, der von Charlie Chan mit bohrenden Fragen bedrängte Stallmeister begeht angeblich Selbstmord, oder ? Indes verrinnt die Zeit, der arme Verurteilte droht völlig die Nerven zu verlieren. Der chinesische Meisterermittler forscht in der glamourösen Gesellschaft weiter und deckt allerlei Eifersüchteleien auf. Er beginnt mit einer systematischen Durchsuchung der Gegend, und dass er auf dem richtigen Weg ist, stellt er fest, als ihn um ein Haar das bizarre Geschoss aus einer Luftpistole verfehlt. Doch der Attentäter wurde auch diesmal von einer Zeugin gesehen, der Verlobten von Chans Gastgeber Richmond. Die gerät nun auch wieder während ihrer Teilnahme auf einer Fuchsjagd in große Lebensgefahr, während der systematisch arbeitende Chinese mit den konfuzianischen Weisheiten inzwischen ganz nahe an das Tatmotiv herankommt. Der ermordete Hamilton war, wie einige Verdächtige auch, Luftwaffenoffizier auf einem nahen Stützpunkt und dort mit geheimen Arbeiten beschäftigt. Am Schluss gelingt es Charlie Chan, dem Mörder eine Falle zu stellen, der Justizmord an Paul Gray wurde gerade so noch einmal verhindert und er schafft es sogar, Pamela mit ihrem zwischenzeitlich verstoßenen Verlobten restlos zu versöhnen. Eine reife Leistung.

Charlie Chan in London ist ein wirklich gelungener Beitrag der Serie, die Folge versprüht einen netten Agatha-Christie-England-Charme, mit hochnäsigen adligen Briten, ihren nicht weniger seltsamen Dienstboten, polterigen Militärs sowie Landsitzen, Pferden, einer unvermeidlichen Fuchsjagd, Lauschern an der Wand sowie einem kauzigen Polizeiinspektor namens Thacker. Der ist zusammen mit einem dauerbetrunkenen Partygast der einzige lustig gemeinte Darsteller, der Albernheitsfaktor ist gottlob sehr begrenzt. Die Szenen in der Todeszelle mit dem verzweifelten Angeklagten und seiner nicht weniger verzweifelten Schwester sind ungewöhnlich ernst und fast schon ein kleines Plädoyer gegen die Todesstrafe.
Aber natürlich ist der Film nur pure Unterhaltung, erinnert ein klein wenig an die Miss-Marple-Verfilmung Der Wachsblumenstrauß mit Margaret Rutherford.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

16.10.2019 12:02
#118 RE: Charlie Chan DVDs Zitat · Antworten

Charlie Chan in Paris (1935)

Der große Detektiv landet in einem Passagierflugzeug in Paris. In der Ankunftshalle bemerkt er einen seltsamen Bettler mit Krücken, wenig später bekommt er eine unmissverständliche Warnung zugestellt. Denn Chan ist beruflich in die «Stadt der Liebe» im Auftrag von Bankiers, die mit Fälschungen von Wertpapieren der dort ansässigen Lamartine-Bank konfrontiert worden waren. Chan begibt sich zu Victor Descartes, der als Angestellter in der bewussten Bank arbeitet und der Sohn eines der Direktoren ist. Zusammen mit dessen Verlobter Yvette Lamartine und einem befreundeten Paar (darunter der Künstler Max Corday) fahren sie zu einem Nachtlokal, wo die hübsche Tänzerin Nardi auftritt, die eine geheime Mitarbeiterin von Chan ist und ihm eine wichtige Mitteilung machen will. Bevor sie ihr Vorhaben ausführen kann, wird sie im Nebenraum ungesehen von dem ominösen Bettler ermordet, der schon vor der Vergnügungsstätte auf dem Trottoir aufgefallen war. Bei der Durchsuchung von Nardis Wohnung noch vor der Polizei fallen Chan einige Dinge ins Auge.
In seinem Hotelzimmer trifft er hier das erste Mal auf seinen erstgeborenen Sohn mit Namen Lee, der von dem tatsächlichen Chinesen Key Luke verkörpert wird und auch in den folgenden Filmen noch oft von der Partie sein wird. Lee will seinem Vater helfen, den Fall zu klären.
Immer wieder trifft Charlie Chan auf den unheimlichen Bettler, der ihm äußerst suspekt zu sein scheint – zu Recht, denn der versucht sogar, Chan aus dem Hinterhalt zu töten. Der Ermittler begibt sich zur Lamartine-Bank und konfrontiert den fassungslosen Bankdirektor mit den Fälschungen, redet mit einigen Bankangestellten, darunter einem gewissen Albert Dufresne und Henri Latouche, speist zusammen mit dem sehr von sich überzeugten Polizeichef und instruiert seinen Sohnemann für die gemeinsame Verbrecherjagd.
Am Abend trifft sich Yvette Lamartine mit ihrem ehemaligen Verehrer Dufresne, einem Erpresser, der dann auch prompt in seiner Wohnung vor den Augen der jungen Dame ermordet wird. Aller Verdacht fällt jetzt auf die arme Yvette, nur Chan ist fest von deren Unschuld überzeugt. Der scheinbare Bettler mit Namen Xavier wurde von Lee in der Nähe des Tatortes gesichtet und gerat nun in den Fokus, es wird noch einmal richtig spannend, bevor der Detektiv aus Hawaii die überraschende Aufklärung geben und alles wieder richten kann.

Die Abenteuer von Charlie Chan in Paris liegen nur in der unsynchronisierten Version mit deutschen Untertiteln vor. Macht eigentlich wenig aus, man ist mal gezwungen, die Originalstimmen der Darsteller anzuhören, die im übrigen mit ein wenig Englischkenntnissen durchaus übersetzbar sind.
Fast wäre auch dieser Film verschollen, was schade gewesen wäre, da es sich um eine sehr spannende und gut durchdachte Story handelt. Die stete Bedrohung durch den merkwürdigen bettelnden Veteranen, der natürlich nicht das ist, für was er sich ausgibt, ist regelrecht spürbar. Hier muss Charlie auch mal zur Waffe greifen, wenngleich er den Gebrauch dann doch anderen überlässt. Der befreundete Polizist ist diesmal nicht so ein Riesentölpel wie in anderen Geschichten, auch Chans spektakelnder Sohn Lee steht nicht zu sehr im Vordergrund. Gruselelemente werden dezent, aber wirkungsvoll eingesetzt. Zum Schluss gibt es sogar noch einen Ausflug in die tatsächliche Unterwelt, die Pariser Kanalisation, wo der Rückzugsort des bekämpften Übels zu finden ist. Der gewiefte Ermittler ist in diesem Fall auch körperlich recht aktiv, aber natürlich sind es seine «kleinen grauen Zellen», welche die Zusammenhänge zwischen Xavier und den Fälschungen und Morden herstellen können. Nach der raffinierten Auflösung hat Chan auch wieder mal die drohenden Schatten über dem Glück zweier liebender Seelen verjagt, worauf er sich wohlgemut neuen Fällen widmen kann.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

18.10.2019 19:32
#119 RE: Charlie Chan DVDs Zitat · Antworten

Charlie Chan in Ägypten (1935)

Ein Team von Archäologen und ihren Mitarbeitern unter Leitung von Professor Arnold öffnet ein Grab eines hohen Würdenträgers aus der Pharaonenzeit. Dabei fällt schon einer der eingeborenen Helfer plötzlich tot um – kein gutes Omen !
Einige Zeit später kommt Charlie Chan in diese Gegend. Er ist im Auftrag der französischen Grabungsgesellschaft unterwegs, welche festgestellt hat, dass viele der Artefakte aus der Grabkammer plötzlich in europäischen Sammlungen aufgetaucht sind, was einen Verstoß gegen die abgeschlossenen Vertragsbedingungen darstellt.
Arnolds Tochter Carol und ihr Verlobter Tom Evans teilen dem Ermittler mit, dass der Ausgrabungsleiter schon seit über einem Monat verschwunden ist und nur einige nichtssagende Briefe geschickt hat. Auch der Onkel John Thurston weiß nichts über Professor Arnolds Verbleib, genauso wenig wie Carols seit einem Unfall verkrüppelter Bruder Barry.
Charlie Chan stößt mit seinen Aussagen über die heimlich verkauften Grabbeigaben auf Unglauben und Ablehnung. Auf seine Anregung wird der Sarkophag eines Hohepriesters geröntgt. Er entdeckt eine Kugel in der Brust der vermeintlichen Mumie, nachdem man sie dann ausgepackt hat, stellt man zum allgemeinen Entsetzen fest, das statt der jahrtausendealten Leiche aus dem alten Ägypten diejenige des einbalsamierten Professors Arnold gefunden wurde. Da geht plötzlich das Licht aus, die Augen einer Statue der Göttin Sachmet beginnen zu leuchten, und aus dem oberen Stockwerk ertönt ein Schrei. Carol Arnold liegt bewusstlos auf dem Boden und behauptet nach ihrem erwachen, die Göttin Sachmet gesehen und gespürt zu haben. Chan vermutet den Einfluss einer schon von den Pharaonen verwendeten Droge.
Der abweisende Arzt Dr. Francine macht sich nun auch verdächtig, ebenso andere Männer in der Umgebung der Forscher. Charlie entdeckt auch, wo die angeblichen Briefe Arnolds geschrieben wurden.
Chan unternimmt zusammen mit Tom Evans und dessem schwarzen Diener „Schneeschuh“ einen Ausflug in die Grabkammer, der in einem unheimlichen Auftauchen der leuchtäugigen Göttin und einem Anschlag auf das Leben der Männer endet. Aber es geht weiter – Barry Arnold bricht mitten beim Geigenspiel tot zusammen, kurz bevor er von Chan zu einigen mysteriösen Andeutungen befragt werden sollte, die er verschiedentlich geäußert hatte. Was wusste Barry ? Der chinesische Detektiv begibt sich mit seinen Getreuen noch einmal in die gruselige Grabkammer, wo sie eine faszinierende Entdeckung machen, die aber wieder mit einem Mordanschlag endet…
Doch zu guter Letzt kann der gewitzte Charlie Chan dem Mörder wieder mal eine Falle stellen, die mysteriösen Vorgänge werden aufgeklärt, auch ein glückliches Pärchen kann sich nach allen bestandenen Schrecken in die Arme sinken.

Spätestens seit den seltsamen Vorgängen bei der Graböffnung der letzten Ruhestätte von Tutenchamun Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts sind angebliche Flüche, unglaubliche Todesfälle, wandelnde Mumien etc. ein unverzichtbarer Bestandteil auch von Kriminalromanen oder -filmen, die in Ägypten spielen. Hiervon bedient sich auch der vorliegende Film reichlich. Wenngleich die scheinbar übersinnlichen Geschehnisse natürlich einen realen, verbrecherischen Charakter haben, wird auch nicht alles aufgedeckt. Woran starb der Mann bei der Graböffnung, warum leuchteten die Augen der Göttin so, war der Stromausfall ein Zufall (eine klare Anspielung auf den Ausfall der Elektrizität beim Tod von Lord Carnavon ein Jahrzehnt vorher) ? Die eingebauten Gruselelemente sind gut inszeniert, doch leider lässt der Streifen dafür eine stringente Handlung eher vermissen, ein klarer Rückschritt zum Vorgängerfilm.
Negativ fällt auch die Figur des Schwarzen „Schneeschuh“ auf. Dessen dauerndes sinnloses Herumgebrabbel ist schwer erträglich, zumal sich die Synchro offenbar Mühe gegeben hat, eine besonders nervtötende Stimme zu finden. Da wünscht man sich doch lieber wieder Sohn Nummer Eins zurück, der diesmal fehlt.
Auch die junge weibliche Heldin fällt irgendwie zu oft in hysterische Heulkrämpfe, wobei sie sich abwechselnd an der Brust der beteiligten Herren ausweinen darf, doch schließlich stellt Charlie ja fest, dass sie unter Drogen gesetzt wurde. Der ägyptische Polizeichef und der chinesische Detektiv reagieren mit viel orientalischer Höflichkeit und vielen Verbeugungen aufeinander, doch was sie wirklich voneinander denken, bleibt verborgen.
Die Mordfalle für den geigenspielenden Barry Arnold ist geradezu teuflisch und die Aufdeckung durch Chan genial, doch man fragt sich, warum das Opfer die Manipulation an seinem Musikinstrument nicht mitbekommen hat. Mit der Logik ist es diesmal sowieso etwas schwächer bestellt. Doch die unheimlichen Begebenheiten in der Grabkammer entschädigen dafür. Dem chinesischen Ermittler gelingt es sogar, durch Vermengung von altägyptischen Mythen mit konfuzianischen Weisheiten quasi en passant eine geheime Tür zu öffnen. Das ist halt Kintopp.
So ist das Abenteuer von Charlie Chan im Lande der Pharaonen keine herausragende Folge, doch immer noch sehr unterhaltsam und sehenswert mit einem gewissen übersinnlichen Flair.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

21.10.2019 17:04
#120 RE: Charlie Chan DVDs Zitat · Antworten

Charlie Chan in Shanghai (1935)

Der eigentlich auf Hawaii lebende Charlie Chan reist in seine alte Heimat China nach Shanghai. Schon auf dem Schiff wird ihm eine Warnung zugesteckt, die ihn selbstredend nicht abschreckend, sondern neugierig macht. Er wird von Philip Nash, dem Sekretär seines alten Bekannten Stanley Woodland samt dessen Tochter und Verlobter Diana Woodland empfangen. Zusätzliche Freude bringt ihm auch ein Wiedersehen mit seinem ersten Sohn Lee. Auf einem zu seinen Ehren ausgerichteten Festbankett raunt ihm Woodland zu, dass er wichtige Informationen über kriminelle Umtriebe besäße. Bevor er jedoch mit Chan in Ruhe darüber sprechen kann, wird er durch eine heimtückische Schussvorrichtung getötet. Nun ist Charlies Ehrgeiz, dem Verbrecher auf die Schliche zu kommen, selbstverständlich geweckt. Er bespricht sich mit dem Polizeipräsidenten Watkins und beginnt die Ermittlungen. Bald schon wird in seinem mit seinem Sohn gemeinsam genutzten Hotelzimmer ein Revolverattentat auf ihn verübt, doch Charlie hat das natürlich vorausgeahnt und sich geschützt. Er wird kurz darauf entführt und zum Stadthaus eines gewissen Iwan Marloff gebracht, wohin ihm auch Sohn Lee folgt. Marloff bedroht die beiden mit dem Tod, doch dank einer List gelingt es ihnen, den Gangstern in einer halsbrecherischen Aktion zu entkommen.
Weitere Ermittlungen führen zu einem gewissen Andrews – einem amerikanischen Spezialagenten, welcher Chan mit zusätzlichen Informationen versorgt. Alles dreht sich um einen Ring von Opiumschmugglern. Offenbar hatte Woodland belastendes Material darüber zusammengetragen und wurde deshalb zum Schweigen gebracht. In Andrews Räumen wird ein weiterer Mordanschlag versucht, doch Charlie übersteht auch diesen. Nun gerät Philip Nash durch Aussagen von Andrews’ Diener Dakin in starken Verdacht, später setzt er sich gänzlich ab, obwohl der chinesische Detektiv Zweifel an seiner Schuld anbringt.
Doch es geht weiter, Chan und Andrews durchsuchen Marloffs zwischenzeitlich geräumtes Haus, ein Mitglied von dessen Bande fällt in ihre Hände, wird verhört, und zum Schluss begegnen sich alle wieder in einem halbseidenen Lokal am Wasser, wo die eigentlichen Drahtzieher entlarvt werden.

Der Film über Charlie Chans Erlebnisse am Ursprungsort seiner ehrenwerten Ahnen bietet im Prinzip wenig Lokalatmosphäre und könnte auch genauso gut irgendwo anders spielen, doch er setzt auf mehr Action als die vorigen Beiträge zur Reihe. Sohn Lee fällt hier die Rolle desjenigen zu, der die beiden ungleichen Schnüffler mit körperlichem Einsatz aus der Bredouille bringt, während Papa Charlie wie gewohnt fürs Denken zuständig ist und bestenfalls mal seine Pistole zückt, um eine Verhaftung vorzunehmen. Fängt die Reihe schon an, in Routine zu verfallen ? Möglicherweise, doch es gibt noch genügend Originelles, Briefe mit unsichtbarer Tinte etwa und sogar ein wenig Locked-Room-Rätselei. Die finale Dingfestmachung der Rauschgiftbande mit zünftiger Schießerei samt anschließender Entlarvung des Oberschurken ist typisch für diese Art Filme, man bekommt, was man erwartet.
Irgendwie erinnert die Folge ein bisschen an Mr. Motos erstes drei Jahre später gedrehtes Abenteuer mit der Schmugglerbande, was vielleicht daran liegt, dass es vom selben Regisseur in Szene gesetzt wurde.
Der Streifen bietet wieder gute und spannende Unterhaltung, der deduktive Anteil ist etwas verringert, der aktionsreichere Part etwas vergrößert worden.

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