Beim Blättern im neuen Wallace-Album ist mir bei den Bildern, die Einblick "hinter die Kamera" geben, etwas aufgefallen. So werden sehr viele unterschiedliche filmtechnische Geräte eingesetzt.
So setzt man beispielsweise innerhalb der BANDE DES SCHRECKENS scheinbar sowohl recht mobile Arriflex Kameras o.ä. ein (Seite 66), als auch größere Kameras der Firma Fink tlw. auf Podestalen (S. 64, S.67). Die Fink Kameras müssten zum Studio Bendestorf gehört haben, sind aber scheinbar auch draußen genutzt worden. Selbst eine Sortierung nach Außen- und Innendreh führt also zu keinem befriedigenden Ergebnis.
Bei anderen Filmen kann man ähnliche Beobachtungen machen...
Ich glaube, dass das zwar eine gute Frage ist, aber hier für die Runde doch sehr speziell. Auch wenn ich selber z.B. für den Offenen Kanal (Bürgerfernsehen) viel mit verschiedenen Kameras gearbeitet habe, so wird dieses Thema doch zu komplex.
Bin gerade zufällig auf diesen Thread gestoßen und muss ebenfalls zustimmen, dass das Thema zu komplex ist. Die Auswahl der zu verwendenden Kameratechnik obliegt dem Kameramann. Und wenn ein Film größenteils im Studio produziert wird, bietet es sich an auf die dicken Studiopumpen zurückzugreifen, was bei den Edgar Wallace-Filmen die meiste Zeit der Fall gewesen sein dürfte. Für Actionszenen, wo die Kamera nah am Geschehen sein muss, griff man dann dementsprechend auf handliche Arriflex-Kameras zurück. Auch heute wird bei Hollywood-Blockbustern teilweise noch auf die Eyemo von Bell & Howell zurückgegriffen, die zwar in den 20er Jahren gebaut wurde, aber ebenso wie die großen Exemplare von Arri oder Panavision 35mm-Film verarbeitet, aber eben klein, handlich und vorallem im Schadensfall nicht zu teuer ist und somit in Actionszenen eingesetzt werden kann, wo eine komplette Zerstörung der Kamera nicht ausgeschlossen werden kann. Ebenso habe ich es bei einem Tatort erlebt, dass neben der modernen digitalen Arri Alexa, die aber nun einmal schwer ist, zeitweise die 5d Mark II von Canon, also eine Spiegelreflexkamera zum Einsatz kam, um extrem mobile Aufnahmen, sowie "schnell aus der Hüfte geschossene" Aufnahmen aus einem fahrenden Zug auf die Landschaft zu realisieren. Jede Kamera hat seine Vorteile und natürlich ist es zum Erreichen eines einheitlichen Stils immer wünschenswert nicht verschiedenste Kameras zu nutzen, aber in Zeiten von 35mm-Film war es an sich egal, welche Kamera man nutzte, abgesehen vom unterschiedlichen Handling.