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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Filmbewertungen
Georg Online




Beiträge: 3.263

16.12.2012 15:08
Bewertet: "Clue of the Silver Key" (1961, Merton Park) Zitat · Antworten

Clue of the Silver Key
Großbritannien 1961
Regie: Gerald Glaister, Drehbuch: Philip Mackie
Darsteller: Bernard Lee, Lyndon Brook, Finlay Currie, Jennifer Daniel, Patrick Cargill u. a.

Der Ganove Tickler wird in London auf offener Straße erschossen. Die Ermittlungen von Superintendent Meredith führen in das Haus eines obskuren Geldverleihers, der im Rollstuhl sitzt und mehrere Feinde hat. Doch bevor der Polizeibeamte herausfinden kann, was der alte Mann mit dem Fall zu tun hat, wird Letztgenannter erschossen. Eine weitere Leiche ist notwendig, damit Meredith ein Licht aufgeht und damit er versteht, welche Bewandtnis der Schlüssel in der Tasche des Geldverleihers hatte...

Obwohl ich den Roman Der leuchtende Schlüssel gelesen habe, konnte ich mich an so gut wie gar nichts mehr erinnern (zumal die Lektüre auch so um 1994 war). Da ich diesen Wallace-Stoff damals aber durchaus spannend empfand, habe ich mich entschlossen, Clue of the Silver Key als zweite Merton-Park-Produktion zu sichten und siehe da: der Film entpuppt sich als Volltreffer, ein großartiger Whodunit mit vielen Überraschungen, tollen Darstellern, Schauplätzen und einer sehr guten Szenenmusik. An einzelne Szenen aus dem Roman konnte ich mich dabei sogar wieder erinnern. "M" Bernard Lee als Ermittler Superintendent Meredith ist eine gelungene Wahl für den Kriminalbeamten und das Ensemble rund um ihn, allen voran die Darsteller des Geldverleihers und des Butlers. Sogar an Humor in Form eines etwas unterbelichteten Sergeants hat man diesmal gedacht. Wieder kommt der Film ohne brutale Mordszenen aus, ohne den Täter zu zeigen, was ihn vermutlich auch interessanter macht und bei einer Szene sogar dramaturgisch nicht unwichtig ist. Die kleineren Schwächen und etwaige Durchhänger werden aber durch die großartige finale Szene samt zahlreicher Rückblenden wett gemacht, in denen einem nicht nur ein Licht aufgeht, sondern bei denen man neben der überraschenden Entlarvung des Täters auch noch einige schöne Überraschungen serviert bekommt. Insgesamt ein "leuchtendes" Paradebeispiel für einen schönen 60er-Jahre-Krimi aus Großbritannien, in dem die Außenaufnahmen das ihre zur schönen britischen Atmosphäre beitragen. Ich vergebe zwar nie Punkte bei meinen Bewertungen, in Anlehnung an Gubanovs System würde ich der Adaption dieses Wallace-Romans aber die volle Punktzahl (5 von 5 Punkten) geben. Ein idealer Einstieg in die Wallace-Merton-Park-Welt!

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

10.07.2013 17:01
#2 RE: Bewertet: "Clue of the Silver Key" (1961, Merton Park) Zitat · Antworten



The Edgar Wallace Mysteries: Clue of the Silver Key
Kriminalfilm, GB 1961. Regie: Gerard Glaister. Drehbuch: Philip Mackie (Buchvorlage „The Clue of the Silver Key“, 1930: Edgar Wallace). Mit: Bernard Lee (Superintendent Meredith), Lyndon Brook (Gerry Dornford), Finlay Currie (Harvey Lane), Jennifer Daniel (Mary Lane), Patrick Cargill (Binny), Derrick Sherwin (Quigley), Anthony Sharp (Mike Hennessey), Stanley Morgan (Sergeant Anson), Sam Kydd (Tickler), Harold Scott (Crow) u.a.

Zitat von The Edgar Wallace Mysteries: Clue of the Silver Key
Am selben Abend, als der Aushilfskellner und Schwerenöter Tickler mit frisch verdientem Geld prahlt, wird er erschossen aufgefunden. Der Sergeant, der kurz vor seinem Tod mit ihm sprach, stolpert von nun an förmlich über Leichen. Die nächste ist die des unbeliebten Geldverleihers Harvey Lane. Superintendent Meredith von Scotland Yard ist sich sicher: Da besteht ein Zusammenhang! Doch wo ist er zu suchen? Und welchen Hinweis kann ihm der silberne Safeschlüssel Lanes geben?


Auf Georgs Empfehlung hin habe ich meine Sichtungsreihe der „Edgar Wallace Mysteries“ mit dem Film „Clue of the Silver Key“ aus dem Jahr 1961 begonnen. Zum Zeitpunkt, als diese Produktion in die Kinos kam, lief die Serie nach Wallace’schen Vorlagen bereits ein Jahr lang erfolgreich auf hoher Flamme. Für heutige Verhältnisse mag man die Merton-Park-Produktionen als überraschend kurz bezeichnen, denn sie besitzen jeweils nur eine Laufzeit von knapp unter einer Stunde, weshalb sie häufig für Fernsehproduktionen gehalten werden. Darin steckt insofern ein Körnchen Wahrheit, als die Filme über Jahrzehnte nach ihren Erstauswertungen im britischen Fernsehen hoch und runter liefen und durch häufige Ausstrahlungen einen Kultstatus erreichten, der vielleicht nicht ganz mit dem der Rialto-Filme in Deutschland vergleichbar, aber dennoch enorm ist. Damit ist es den „Merton Parks“, die in den Lichtspielhäusern seinerzeit nur als eine Art Vorprogramm liefen, zu verdanken, dass der Name Edgar Wallace in Großbritannien doch nicht so vergessen ist, wie manchmal angenommen wird.

Tatsächlich bietet der vorliegende Film einen gelungenen Einstieg in die Reihe (die mir allerdings bereits durch ältere Sichtungen der Outings „Solo for Sparrow“ und „Partners in Crime“ bekannt war). Die Geschichte verläuft in den klassischen Bahnen eines Mörderrätsels, für das eine Reihe Verdächtiger zur Verfügung steht. Diese wird im Laufe der Zeit gelichtet, denn „Clue of the Silver Key“ scheut sich nicht davor, wichtige Zeugen immer dann aus dem Weg zu räumen, wenn sie der Polizei relevante Informationen geben könnten. Dadurch erhält die Geschichte einen hohen Suspensefaktor – sie wird nicht von endlosen Gesprächen geprägt, sondern immer wieder durch dezente Schreckmomente aufgelockert.
„Clue of the Silver Key“ eröffnet einige Parallelen zu Wallace’ berühmtem „Hexer“, denn auch in der vorliegenden Produktion tritt der Hauptschurke in Maskierung und unter falschem Namen auf. Man ahnt daher bald, was es mit den Perücken auf sich haben wird, wenn man sich vor Augen führt, dass der große Mr. Worthy nicht zu fassen ist.
Trotz des hohen Tempos lebt dieses „Edgar Wallace Mystery“ in erster Linie von den Leistungen seiner Schauspieler, die gerade bei Lyndon Brook, Finlay Currie und Patrick Cargill sehr engagiert ausfallen. Während Cargill mehrere Seiten zeigen darf, ergeht sich Currie überzeugend in einer jener typischen Wallace-Figuren des grantelnden, misstrauischen alten Mannes, der zwei Dinge im Überfluss besitzt: Geld und Geheimnisse. So liegt die Lösung zum Fall letztlich auch in auch in dem Schlüssel zu seinem Tresor, der dem Roman und dem Film gleichermaßen den Titel verlieh.


Dieser Mörderjagd merkt man noch an, dass sie sich an ihrer Buchvorlage orientierte und dabei typische Motive aufgriff, die uns an Wallace-Krimis noch heute begeistern. Spannung, eine Handvoll Morde, das Spiel mit Identitäten, Verschlossenheit, Erpressung und eine Prise Humor, gemischt mit der tüchtigen Ermittlungsarbeit der Beamten des Scotland Yard. 4,5 von 5 Edgars.

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