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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 611 mal aufgerufen
 Filmbewertungen
Georg Offline




Beiträge: 3.263

15.12.2012 16:59
Bewertet: "Clue of the New Pin" (1961, Merton Park) Zitat · Antworten

Clue of the New Pin
Großbritannien 1961
Regie: Allan Davis, Drehbuch: Philip Mackie
mit Paul Daneman, Bernard Archard, James Villiers, Catherine Woodville, Clive Morton, Wolfe Morris u. a.

Der Millionär Trasmere hat in seinem Schloss eine Geheimkammer samt Tresorraum, indem er seinen Schmuck aufbewahrt. Da wundert es nicht, dass er eines Tages ermordet aufgefunden wird - doch wie kam der Mörder aus dem abgesperrten Raum? Der Schlüssel lag nämlich mitten auf dem Tisch. Scotland Yard veranlässt dies sogar dazu, an Selbstmord zu glauben. Ein Reporter belehrt die Ermittler aber eines Besseren ...

Das Geheimnis der Stecknadel ist mir als einer der wenigen wirklich von Anfang bis Ende spannenden bzw. überragenden Romane von Edgar Wallace in Erinnerung geblieben, auch wenn es nunmehr schon fast 20 Jahre her ist, seitdem ich den Krimi gelesen habe. Mit großem Interesse habe ich mir deshalb zum Start der "The Edgar Wallace Mysteries"-DVD-Sichtung diesen Film herausgeholt. Interessanter Weise ist die Schlüsselszene relativ werkgetreu umgesetzt, wie überhaupt der gesamte Film ein typischer 60er-Briten-Krimi ist. Nicht unspannend, gute Darsteller, einige Londonaufnahmen. Der Täter wird (und das ist - so habe ich es zumindest in Erinnerung - anders als im Buch) relativ früh verraten, so dass die finale Szene keine Überraschung mehr bieten kann. Dennoch, die Umsetzung gefällt und es ist mal eine gänzlich andere Wallace-Atmosphäre ohne Irre, maskierte Mörder & Co.
Die Bildqualität der DVD ist übrigens auch toll!

Janek Offline




Beiträge: 1.852

15.12.2012 21:32
#2 RE: Bewertet: "Clue of the New Pin" (1961, Merton Park) Zitat · Antworten

Eine Frage zur verfilmung, du schreibst ohne Irre Maskierte Mörder und Co. Im Buch wird aber von einem Maskierten Mörder, mit Hut, Mantel und Schwarzen Handschuhen geschrieben, wurde das in der Verfilmung nicht übernommen ? Das ist nämlich das einzige, was man bei dem "Geheimnis der grünen Stecknadel 1971" vermutlich unbewusst aus dem Buch übernommen hat.

Zum Buch, ich fand das Buch an sich spannend, ein schönes Who done it ? Allerdings gab es viel zu wenig Verdächtige und wenn man viele Filme gesehen und Bücher gelesen hat, die ähnlich vom Aufbau sind, kommt man auch im Buch schnell auf den Täter, das einzig mysteriöse ist im Buch nur das Schlüsselrätsel.

Gruß,

Janek

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

16.12.2012 07:48
#3 RE: Bewertet: "Clue of the New Pin" (1961, Merton Park) Zitat · Antworten

Ich würde es ja eher als Locked-Room-Mystery einordnen und weniger als Who-done-it. Dafür hat das Buch wie du schon sagst zu wenig Verdächtige.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

16.12.2012 11:26
#4 RE: Bewertet: "Clue of the New Pin" (1961, Merton Park) Zitat · Antworten

Ich kann mich nach so langer Zeit wie gesagt kaum mehr an den Roman erinnern. Im Film wird der reiche Mann einfach tot aufgefunden, man sieht nicht, wie er stirbt.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

12.07.2013 14:17
#5 RE: Bewertet: "Clue of the New Pin" (1961, Merton Park) Zitat · Antworten



The Edgar Wallace Mysteries: Clue of the New Pin
Kriminalfilm, GB 1961. Regie: Allan Davis. Drehbuch: Philip Mackie (Buchvorlage „The Clue of the New Pin“, 1923: Edgar Wallace). Mit: Paul Daneman (Rex Lander), James Villiers (Tab Holland), Catherine Woodville (Jane Adfern), Bernard Archard (Superintendent Calver), Clive Morton (Ramsey Brown), Wolfe Morris (Yeh Ling), David Horne (John Trasmere), Leslie Sands (Sergeant Harris), Ruth Kettlewell (Mrs. Rushby), Maudie Edwards (Bardame) u.a.

Zitat von The Edgar Wallace Mysteries: Clue of the New Pin
Wie kommt ein Toter hinter eine Tresortür, wenn der Schlüssel auf der Innenseite liegt? Und wie floh sein Mörder? Superintendent Calver zermartert sich über diese Fragen den Kopf, während der smarte TV-Journalist Tab Holland das Rätsel auf spielerische Weise angeht. Neben der Methode, den Schlüssel auf den Tisch neben der Leiche zu befördern, hat er sich auch zum Ziel gesetzt, dem Neffen des getöteten Millionärs Trasmere die hübsche Freundin auszuspannen. Da geschieht plötzlich ein zweiter Mord!


In vielerlei Hinsicht gestaltet sich „Clue of the New Pin“ ähnlich wie „Clue of the Twisted Candle“. Der Roman definiert sich als locked room mystery, was der Film voll und ganz auskostet. Seine besten Momente hat er, als der Zuschauer en détail mitverfolgen kann, auf welche raffinierte Weise der Täter sein Werk vollendet. Man nimmt es dem Krimi deshalb nicht übel, dass die Frage nach der Identität des Schuldigen von Anfang an recht offen gestaltet ist und der Ansatz damit von der Vorlage abweicht, die erst am Ende mit der großen Auflösung auftrumpft. Das liegt auch daran, dass der betreffende Schauspieler seine Biedermannfassade schnell und effektiv gegen eine kaltblütige Fratze austauscht.
Ich würde nicht soweit gehen, diesen Stoff als einen von Wallace’ besten einzuordnen, doch für eine kurzweilige Filmadaption taugt er zweifelsohne. Der Cast wirkt stimmig, weil keiner der Darsteller einen unbedachten Führungsanspruch erhebt – vielmehr ergänzen sich Paul Daneman, James Villiers und Catherine Woodville recht gut, auch wenn Woodville gern mehr Szenen hätte haben dürfen (gerade wenn ich mich an einige spannende Stellen mit Ursula Adfern im Roman zurückerinnere). Als Ermittler taucht Bernard Archard auf, dessen französisch klingender Name schwer mit seinem unscheinbaren, urbritischen Erscheinungsbild in Einklang zu bringen ist. Der gebürtige Londoner gehörte mit insgesamt vier Auftritten bei den „Merton Parks“, darunter dreimal als Polizist, ebenso wie Lee zu den verlässlichen Größen. Später wird man auch in „Man Detained“, „Flat Two“ und „Face of a Stranger“ auf ihn stoßen.
Ein Wermutstropfen der Produktion besteht darin, dass einige Fäden am Ende sozusagen lose durch den Ventilationsschacht baumeln. Durch den knapp bemessenen Umfang steht keine Zeit mehr zur Verfügung, die Spur des Erpressers Brown zu verfolgen. Nach dessen Tod wird folglich nicht mehr darauf eingegangen, ob es nun noch einen anderen Trasmere-Nachkommen gibt und um wen es sich handelt. Ebenso bleibt ungeklärt, welche Beweggründe Trasmere dazu veranlassten, Jane Ardfern den Schmuck zu überlassen. In beiden Punkten hätte das Drehbuch von Routinier Philip Mackie sorgfältiger ausfallen und gern mit einer zusätzlichen Überraschung aufwarten dürfen.


Diesem soliden Serienprodukt eilt ein latent überlebensgroßer Ruf voraus. Dass es trotzdem keine Enttäuschungen provoziert, liegt an der sauberen Inszenierung und den sympathischen Darstellern. Abzüge in der B-Note fürs etwas holprige Drehbuch. 4 von 5 Edgars.

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