Zitat von brutus im Beitrag #134Bei den 'Köchen' wärs halt noch stimmiger gewesen, wenn z.B. bei der Zugfahrt die Landschaft am Fenster vorbeigezogen wäre, so waren die Vorhänge immer zugezogen, auch eine Ankunftsszene am Bahnhof hätte gepasst, bei der man noch weitere Teilnehmer hätte kennegelernen können.
Sagen wir es einfach so: Ich hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn alle diese TV-Mehrteiler mit der Technik von 50 Jahren später gedreht worden wären.
Zitat von brutus im Beitrag #134Bei den 'Köchen' wärs halt noch stimmiger gewesen, wenn z.B. bei der Zugfahrt die Landschaft am Fenster vorbeigezogen wäre, so waren die Vorhänge immer zugezogen, auch eine Ankunftsszene am Bahnhof hätte gepasst, bei der man noch weitere Teilnehmer hätte kennegelernen können
Das war damals aber unmöglich, zumal für Fernsehspiele nur wenig Budget da war. Das sieht man auch bei "Es ist soweit": nachdem man hier erstmals groß im Ausland gedreht hatte, musste der Etat für "Das Halstuch" wieder enorm runter gekürzt werden. Unter den zahlreichen Nero-Wolfe-Romanen kam "Zu viele Köche" nicht zuletzt wegen des Schauplatzes zum Zug.
Zitat von Gubanov im Beitrag #136[quote=brutus|p7328299]Sagen wir es einfach so: Ich hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn alle diese TV-Mehrteiler mit der Technik von 50 Jahren später gedreht worden wären.
Ich sage da: bitte nicht!! Gerade die einfache Technik, Studioatmosphäre usw. macht den Charme dieser Produktionen, die fast ihr gesamtes Potential auf großartige Schauspielkunst legten, aus.
Gubanov
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26.12.2012 21:18
#138 RE: Zum 100.: Francis-Durbridge-Grandprix, Romanveröffentlichung und Gewinnspiel
Und das ist eben genau der Unterschied zwischen unseren Betrachtungsweisen, Georg. Du gehst völlig in der alten Fernsehatmosphäre auf und ich sehe mir die Mehrteiler eher trotz als wegen ihrer Machart an. Dazu haben wir uns ja schon einige Male ausgetauscht (z.B. im TV-Regisseure-Thema), aber ich bin generell der Meinung, dass sich Fernsehinszenierungen, wenn sie ernsthaft und stilsicher gemacht sind, im Laufe der Jahre immer weiter zum Positiven entwickelt haben. (Oh Gott, hoffentlich habe ich damit keine Grundsatzdiskussion angestoßen!)
Wieder zusammen kommen wir in dem Wunsch, dass auch ich am liebsten den letzten verbleibenden Durbridge auf Platz 1 sehen möchte. Ob es so kommt, werden wir morgen sehen. Hat vielleicht jemand Tipps für die Top-3?
Zitat von brutus im Beitrag #134Bei den 'Köchen' wärs halt noch stimmiger gewesen, wenn z.B. bei der Zugfahrt die Landschaft am Fenster vorbeigezogen wäre, so waren die Vorhänge immer zugezogen, auch eine Ankunftsszene am Bahnhof hätte gepasst, bei der man noch weitere Teilnehmer hätte kennegelernen können
Das war damals aber unmöglich, zumal für Fernsehspiele nur wenig Budget da war. Das sieht man auch bei "Es ist soweit": nachdem man hier erstmals groß im Ausland gedreht hatte, musste der Etat für "Das Halstuch" wieder enorm runter gekürzt werden. Unter den zahlreichen Nero-Wolfe-Romanen kam "Zu viele Köche" nicht zuletzt wegen des Schauplatzes zum Zug.
Aber selbst beim Halstuch gab es ne Menge Aussenszenen im Ort und drumherum, gerade das betont ja die Diskrepanz zwischen ländlichem Idyll und brutalem Verbrechen. Und ich gebe zu, ich bin ein Fan von Zug- und Bahnhofszenen.
Zitat von Gubanov im Beitrag #138 ich sehe mir die Mehrteiler eher trotz als wegen ihrer Machart an. [...] (Oh Gott, hoffentlich habe ich damit keine Grundsatzdiskussion angestoßen!)
Wieso Grundsatzdiskussion? Es sind doch zwei legitime Sichtweisen :-).
Was habt ihr gegen Grundsatzdiskussionen ? (Solange keine Dogmatiker mitmischen)
Bei den Durbridge-Klassikern fällt mir auf, daß die Vorderplätze von den Krimis mit klassischen Krimi-Tätern (Mörder, Erpresser) die Vorderplätze belegen (Melissa, Das Halstuch, Wie ein Blitz), während die Filme mit Geheimdiensthintergrund eher die hinteren Plätzen belegen (Der Andere, Tim Frazer, Das Messer). Hatten wir das beim letzten Mal auch schon so gewertet ?
Zumindest habe ich nicht bewußt nach Genre abgestimmt, bewußt würde ich sage, ist es mir egal, ob es um Geheimdienst geht oder nicht.
Der Unterhaltungswert, der sich oft daran gezeigt hat, ob ich 1. die Filme behalten, 2. in der Zwischenzeit nochmal gesehen und 3. beim Anschauen zum Granprix nochmal interessant oder sogar spannend fand, war maßgeblich. Darin floß die Leistung der Schauspieler (in der Rolle, eingagiert, aber nicht penetrant), des Drehbuchs, des Regisseurs etc. immer mit ein, auch wenn es mal darstellerische Leistungen gab, die eine Freude waren, auch wenn in anderen Punkten klare Defizite herrschten.
Gubanov
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27.12.2012 12:50
#144 RE: Zum 100.: Francis-Durbridge-Grandprix, Romanveröffentlichung und Gewinnspiel
Georg, brutus und ich können weitgehend beruhigt aufatmen – das Ergebnis stimmt doch mit dem Namen der Veranstaltung überein: Zwar ist Reinecker gleich zweimal in die Top-3 gerutscht, die Spitzenposition aber belegt ein Durbridge nach bester englischer Manier. „Melissa“ geht als der ultimative Straßenfeger durch, was sich auch haargenau mit meinem eigenen Seheindruck deckt. Ohne Frage war es dieser Durbridge, den ich mir bisher mit der meisten Spannung und auch insgesamt am häufigsten angesehen habe. Geht es euch auch so?
Platz 3 (4,48 von 5 Punkten): Babeck (1968) abgestimmt haben 15 von 18 Wertern Teilwertung Spannung: 4,50 von 5 Punkten (Platz 1, + 2) Teilwertung Darsteller: 4,57 von 5 Punkten (Platz 3, +– 0) Teilwertung freie Wertung: 4,37 von 5 Punkten (Platz 3, +– 0)
Platz 2 (4,51 von 5 Punkten): Der Tod läuft hinterher (1967) abgestimmt haben 18 von 18 Wertern Teilwertung Spannung: 4,31 von 5 Punkten (Platz 3, – 1) Teilwertung Darsteller: 4,81 von 5 Punkten (Platz 1, + 1) Teilwertung freie Wertung: 4,42 von 5 Punkten (Platz 2, +– 0)
Platz 1 (4,52 von 5 Punkten): Melissa (1966, Francis Durbridge) abgestimmt haben 18 von 18 Wertern Teilwertung Spannung: 4,50 von 5 Punkten (Platz 1, +– 0) Teilwertung Darsteller: 4,42 von 5 Punkten (Platz 4, – 3) Teilwertung freie Wertung: 4,64 von 5 Punkten (Platz 1, +– 0)
Vielen Dank für die Teilnahme am Grandprix und die vielen interessanten Kommentare. Ich hoffe, Georg und ich konnten euch damit ein wenig die Adventszeit versüßen. Nachdem ihr heute auch den letzten Teil des Fortsetzungsromans „Sie wussten zuviel“ erhalten habt, wünsche ich euch viel Spaß bei der Lektüre und drücke jedem Teilnehmer die Daumen für den Hauptgewinn im Täterraten.
Sehr schön, dass der Durbridge-Grand-Prix auch mit einem Durbridge-Film durch die Ziellinie geht. Ein Ergebnis, mit dem man zufrieden sein kann, Melissa ist sicherlich einer der besten Stoffe des Autors und nicht umsonst der meistverfilmte. Auch wenn mein persönlicher Favorit immer noch Wie ein Blitz ist (aufgrund der vielfältigen und originellen Verwicklungen aber auch wegen der in meinen Augen besten Szenenbilder und Inszenierung), erfreut das Ergebnis. Man muss ja auch bedenken, dass da lauter hervorragende Filme im Rennen waren und persönlich tut man sich bei so vielen Klassikern schon schwer, eine Reihenfolge zu finden.
Ich danke Gubanov nochmals herzlich für die technische Abwicklung des Grand-Prixs und den Teilnehmern am Rätselkrimi für die Tipps.
Leider stieß der Roman auf wenige Anhänger und maues Interesse, schade, nur vier User haben ihre Tipps abgegeben, wovon LEIDER niemand den richtigen Täter erriet. Als ich den Roman übrigens las, tippte ich auch auf die Person, die drei von vier Usern mir im Mail genannt hatten, die sich dann aber als Mitarbeiter des Geheimdiensts entpuppte. Sehr schade, dass ich nun niemand eine kleine Freude mit einer Straßenfeger-Box machen kann.
Im Prinzip wäre aber ein weiterer Rätselkrimi durchaus nochmals möglich, zumal Jack_the_Ripper in einer Zeitschrift von 1965 den Fortsetzungsroman "Die gelbe Windmühle", ebenfalls von Durbridge und bisher von mir auf der Homepage noch nicht erfasst, aufgetan hat. Mal sehen, falls Interesse besteht, wäre das ja wieder ein Aufhänger für den nächsten Grand Prix ;-)
Ich hab einfach vergessen, rechtzeitig einen Tipp abzugeben, es wäre aber doch der Falsche gewesen.
Beim Grandprix freut es mich hingegen, daß mit Melissa ein Durbridge vorne liegt, noch dazu einer meiner Favoriten, den ich auch voll gepunktet habe. Aber der Vorsprung war nur hauchdünn, beide Reineckers geben sich nur knapp geschlagen. Der Tod läuft also nur knapp hinterher (bei den Darstellern immerhin mit 86,5 von 90 möglichen Punkten)
Ich möchte mich lich bei Georg und Gubanov bedanken für diesen kurzweiligen Advent. Gab es mir doch den nötigen Anschub, endlich mal die, bisher etwas vernachlässigten, Mehrteiler endlich (noch)einmal anzuschauen.
Dass Der Tod läuft hinterher auf Platz 2 liegt, unterstreicht doch auch seine Affinität zu den Durbridge-Mehrteilern, die von Reinecker und Ringelmann abgestritten wurde, weil ihre Mehrteiler "etwas völlig Anderes" als die Durbridge-Krimis der ARD seien. Ringelmann hat sogar in einem Interview unterstrichen: "Ich habe in meinem ganzen Leben nie etwas kopiert". Mag sein, aber in Bezug auf die (vorzügliche) Krimitrilogie ist das wohl etwas überzogen ;-). Vor allem Tod lehnt sich stark an das Durbridgesche Muster an, eine Figur heisst sogar Harry Brenton! Wie dem auch sei, der Grandprix war spannend wie die Mehrteiler ;-) und ich freue mich jetzt schon auf die nächste dieser Veranstaltungen ...
Ich als Reinecker-Dreiteiler-Fan kann mit der Bewertung gut leben. "Babeck" ist damit der spannendste Straßenfeger, "Der Tod läuft hinterher" wird in der Kategorie Darsteller am besten bewertet und Melissa gewinnt den Grandprix insgesamt. Und ich bin erfreut, dass hier im Durbridge-Forum trotz der Affinität zu Durbridge die Reinecker-Dreiteiler nicht abgestraft wurden, sondern offenbar fair bewertet wurden.
Leider komme ich selten zum Lesen außerhalb der Ferien und dann verschlinge ich Krimis meist in sehr kurzer Zeit, weniger in kleinen Häppchen mit großen Abständen, werde sicher bald den sehr schön aufbereiteten 10-Teiler lesen.
Während beim Mittelfeld ein paar Filme nach meinem Geschmack deutlich zu hoch bewertet sind und mich die insgesamt sehr hohen Punktzahlen überraschend finde - ständig die Höchstwertung geben heißt auch, dass es keine Unterschiede gibt! Differenzierung tut vielleicht bei dem einen oder anderen Juror Not? - so ist zeigt das Spitzenfeld ein amtliches Ergebnis.
Es war eine gute Aktion, gerne wieder in ein, zwei Jahren. Vielen Dank an die Organisatoren!