Christiane Nielsen war nur in einem einzigen Wallace-Film dabei: "Das Rätsel der roten Orchidee" (1961/62) (Auch Regisseur Helmut Ashley war nur an diesem einen Wallace-Streifen beteiligt)
Christiane Nielsen spielt Cora, die Frau des Gangsterchefs Minelli (Eric Pohlmann). Ihr wäre es nur recht, wenn er sich aus dem Geschäft zurückziehen würde, da man ja durchaus "finanziell in geordneten Verhältnissen" lebt.
"Ich möchte die Frau eines resepektablen Millionärs sein und nicht immer um dich zittern müssen."
Sie träumt von einem Haus in Ascona, möchte Golf spielen und zu den "feinen Leuten" gehören. Doch damit geht sie ihrem Mann, den sie "Kerkieschnäuzchen" nennt, nur auf die Nerven. Teilweise erweckt sie den Eindruck eines naiven Dummchens. Als ihr Mann dann aber später umgebracht wird, greift sie zur Waffe und erweist sich als Rache-Engel. So sorgt sie für einen gelungenen Schluss-Effekt des Films.
Ein weiteres Wallace-Gastspiel von ihr gab es leider nicht, da sie 1963 ihre Karriere beendete. Sie heiratete einen Algerier und ging mit ihm nach Nordafrika. Ein Entschluss, den sie bitter bereuen sollte.
Weißt du was, ich wollte vorhin auch einen Thread zu Christiane Nielsen erstellen! Sowas aber auch.
Sie hat mir in „Das Rätsel der roten Orchidee“ sehr gut gefallen. Außerdem spielte sie noch in dem Francis-Durbridge-Mehrteiler „Ein Mann namens Harry Brent“ mit.
"Harry Brent" stammt ja aus dem Jahr 1968. Christiane Nielsen hatte in ihrer Ehe sehr viel durchmachen müssen und floh, ich glaub 1966, mit ihren beiden Töchtern nach Deutschland. Hier suchte sie wieder Anschluss an das Filmgeschäft und spielte eine kleine Rolle in "Liebesnächte in der Taiga". Anschließend holte Peter Beauvais, mit dem sie schon früher zusammen- gearbeitet hatte, sie für den Durbridge-Krimi vor die Kamera. Letztendlich schaffte sie aber nie ein wirkliches Comeback und arbeitete später als Putzfrau.
Christiane Nielsen Ein paar Notizen zu ihrem Leben und zu ihrer Arbeit als Schauspielerin.
Mit 14 Jahren sieht sie im Kino die tragische Love-Story "Königsliebe". Der Film erweckt in ihr den Wunsch Schauspielerin zu werden. Ihre Mutter, eine Studienrätin, ist jedoch dagegen. Als Christiane später in München als Assistentin bei einem Zahnarzt tätig ist, nimmt sie heimlich Schauspielunterricht. Ihre erste Rolle spielt sie dort im "Theater unter den Arkaden" in dem Stück "Rendezvous in Wien". Der Schritt von der Bühne vor die Filmkamera folgt schnell. Im Sommer 1957 wird sie für 3 Kinofilme engagiert, die im Herbst nacheinander an den Start gehen: # Nachts, wenn der Teufel kam # Das Schloss in Tirol # Heimweh - dort wo die Blumen blühn Weil sie blond und gut gebaut ist und auch einige offenherzige Rollen spielt (in Filmen wie "Nackt wie Gott sie schuf", "Frau Warren´s Gewerbe" oder "Flitterwochen in der Hölle") gilt sie bald als Busenstar und Sex-Symbol. "Die deutsche Monroe" wird sie genannt. Sich von diesem Etikett zu befreien, wird schwierig für sie. Auch privat läuft nicht alles rund bei ihr. Verheiratet ist sie zunächst mit einem Münchener Barbesitzer, von dem sie sich aber scheiden lässt, um ihn anschließend noch einmal zu ehelichen. Dann verliebt sie sich in einen Algerier. Sie gibt ihre Karriere auf, verkauft ihre Wohnung und ihr Auto und folgt ihm in seine Heimat. Ende 1963 findet dort die Hochzeit statt. Sie wird Mutter von zwei Töchtern. Allerdings währt das Eheglück nicht lange. Während ihr Mann ein ausschweifendes Leben führt, wird sie von ihm fast wie eine Gefangene behandelt. Unter großen Schwierigkeiten gelingt ihr schließlich die Flucht. Sie kann ihre kleinen Töchter aus Afrika herausschmuggeln und kehrt zurück nach Deutschland. Doch aus der selbstbewußten und erfolgreichen Schauspielerin, die in mehr als 20 Kinofilmen mitwirkte, ist eine verschüchterte und verarmte Frau geworden. Vergeblich versucht sie an ihre frühere Karriere anzuknüpfen. Ein einziges Filmangebot und ein paar Fernsehrollen - mehr gibt es nicht für sie. So muss sie sich mit diversen Jobs über Wasser halten und arbeitet später u.a. auch als Putzfrau, was ihr nochmal zu einem Auftritt in einer Talkshow verhilft.
Christiane Nielsen starb 2007 in Frankfurt im Alter von 70 Jahren.
Christiane Nielsen in "Nachts, wenn der Teufel kam" (1957) Erstaufführung: 19.9.1957 (TV-Premiere: 17.8.1970, ZDF) Produktion: Divina Film, München Verleih: Gloria FSK: 16 Regie: Robert Siodmak Darsteller: Claus Holm, Mario Adorf, Hans Messemer, Werner Peters, Annemarie Düringer, Peter Carsten Christiane Nielsen (als "Schlampilein" bzw. "Blondine")
Deutschland 1944. Kriminalkommissar Axel Kersten kommt einem debilenMassenmörder auf die Spur und kann ihn schließlich überführen. Doch von höchster Stelle wird Stillschweigen angeordnet, da man einen Skandal befürchtet, weil die grausame Mordserie jahrelang unentdeckt blieb. Doch Kersten verweigert den Gehorsam.
Christiane Nielsen (die in den Credits als "Christa Nielsen" auftaucht) gehört hier zu einer privaten Partygesellschaft des SS-Gruppenführers Rossdorf (H.Messemer). Offensichtlich ist sie eine engere Bekannte oder Freundin von ihm. In ihrer ersten Szene platzt sie - schon reichlich angetrunken - in eine Unterhaltung zwischen Rossdorf und dem Kommissar (Claus Holm), der unangemeldet vorbeikam. Das Filmprogramm gibt ihren Rollennamen als "Schlampilein" an, was aber nicht korrekt ist, da sie mit den an Rossdorf gerichteten Worten "Schlampilein, wo bleibst Du denn ?"die Szene betritt. In den Credits einiger Filmarchive wird ihre Rollenfigur als "Blondine" angegeben.
Die Schauspielerin hat hier nur 2 kleine Auftritte, doch allein die Mitwirkung in einer qualitativ hochwertigen und vieldekorierten Produktion wie dieser, konnte als gelungener Einstieg ins Filmgeschäft verbucht werden. Der Film, der nach einem Tatsachenbericht der "Münchener Illustrierten" entstand, wurde im Juni/Juli 1957 gedreht und später mit Preisen und Auszeichnungen überhäuft. Er erhielt das Prädikat "Besonders wertvoll" und sogar eine Oscar-Nominierung. Unter den insgesamt 251 Titeln der Erfolgsrangliste 1958 landete er auf Platz 114 und somit im oberen Mittelfeld.
Der deutsche Regisseur Robert Siodmak emigrierte während der Nazi-Zeit zunächst nach Paris, dann nach Hollywood. Erst in den 1950er Jahren kehrte er nach Europa zurück und drehte 1955 erstmals wieder in Deutschland. Damals verfilmte er "Die Ratten" nach einer Vorlage von Gerhard Hauptmann.
Die Münchener Produktionsfirma "Divina" gehörte Ilse Kubaschewski, der Chefin des Gloria-Filmverleihs, der damals marktführend war. Die Divina stellte 3 der erfolgreichsten Filme der Fünfziger Jahre her: 08/15 (mit Fuchsberger) Die Trapp-Familie (mit Leuwerik) Der Arzt von Stalingrad (nach dem Konsalik-Roman)
Christiane Nielsen in "Ein Schloß in Tirol" (1957) Erstaufführung: 10.10.1957 (TV-Premiere: RTL) Produktion: Rhombus-Film, München Verleih: Herzog FSK: 12 Regie: Geza von Radvany Darsteller: Karlheinz Böhm, Erika Remberg, Gustav Knuth Christiane Nielsen (als Gloria)
Hubschrauber-Konstrukteur Thomas Stegmann (Böhm) möchte einem reichen Amerikaner eine Erfindung verkaufen. Zu diesem Zweck mietet er für einige Tage ein Schloss, das der verschuldeten Komtesse Resi (Erika Remberg) gehört und gibt sich dem Amerikaner gegenüber als Besitzer aus. Die Dienerschaft besteht aus Freunden und Gläubigern der Komtesse, die selbst als Dienstmädchen auftritt. Dieser Schwindel führt natürlich zu Verwicklungen.
"Harmlos-gefälliges Lustspiel im Heimatfilmstil" (Lexikon des internationalen Films) "Trotz vieler Klischees unterhaltend" (Westf. Post)
Christiane Nielsen ist Gloria, Stegmanns Braut. Sie soll an seiner Seite die Schlossherrin spielen und den Amerikaner bei Laune halten. Gloria, die soeben zum schönsten Fotomodell von ganz Österreich gekürt wurde, fühlt sich von dieser Aufgabe überfordert. Als dann auch noch ihr Fotograf und Manager auftaucht und ihr die Einladung zu einer wichtigen Schönheitskonkurrenz in St. Moritz überbringt, gerät sie in einen Zwiespalt, da sie ihren Bräutigam nicht im Stich lassen will. Weil ihr aber nicht entgangen ist, dass er und Resi Gefühle füreinander entwickeln, schreibt sie Stegmann, während der den Amerikaner abholt, einen Abschiedsbrief und macht sich aus dem Staub.
1957 ging es der Filmwirtschaft und besonders dem deutschen Film blendend. Zwar war erstmals ein leichter Besucherrückgang zu verzeichnen, doch das schien kein Anlass zur Besorgnis zu sein, denn die Anzahl der Kinos nahm weiterhin zu. Heitere Heimatkomödien wie "Das Schloss in Tirol" fanden damals großen Anklang beim Kinopublikum und so konnte Christiane Nielsen ihren Bekanntheitsgrad deutlich steigern. An der Seite von Karlheinz Böhm zu spielen - der als Kaiser Franz Joseph in den "Sissi"-Filmen zum Publikumsliebling aufgestiegen war - konnte ohnehin nur vorteilhaft für ihre Karriere sein. Außerdem hatte sie hier mit ihm ihre erste Kuss-Szene auf der Leinwand.
Regisseur Geza von Radvany (Jahrgang 1907) hatte bis dahin erst 2 Filme in Deutschland inszeniert. Nach "Das Schloss in Tirol" drehte er "Der Arzt von Stalingrad", der ein Kassenschlager wurde. Weitere Erfolgsfilme von ihm waren: "Mädchen in Uniform" (1958) mit Romy Schneider "Es muß nicht immer Kaviar sein" (1961) mit O.W.Fischer
Christiane Nielsen in "Heimweh... dort wo die Blumen blüh´n (Österreich 1957) Deutsche Premiere: 31.10.1957 Filmpalast Augsburg Deutscher Kinostart: 22.11.1957 Produktion: Hope-Film, Wien Verleih: Gloria Regie: Franz Antel FSK: 16 Darsteller: Rudolf Prack, Sabine Bethmann, Hans Holt, Paul Hörbiger, Oskar Sima Christiane Nielsen (als Erika Schürmann) O.Sima, Chr.Nielsen, R.Prack Aufregung beim Firmenjubiläum
Pater Benedikt und seine Sängerknaben retten das arme Flüchtlingsmädchen Renate, das sich aus Liebeskummer und Verzweiflung das Leben nehmen will. Man bringt sie im Kloster unter und die tatkräftige Hilfe des Abts sorgt für ein Happy-end.
Heimatfilm voller Rührseligkeit und aufdringlich-unechter Religiosität(Filmdienst)
In der Tat gibt es hier einige gefühlstriefende Szenen und schwülstige Dialoge, die kaum erträglich sind. Sabine Bethmann als brave Unschuld vom Lande scheint alles Leid der Welt auf ihren schwachen Schultern zu tragen. Dagegen wirkt Christiane Nielsen modern und erfrischend und ist ein kleiner Lichtblick in dieser verstaubten Schmonzette. Sie spielt Erika, die kapriziöse und verwöhnte Tochter des Fabrikanten Schürmann (Oskar Sima). Ein junger Mann namens Teddy wäre gern mehr als nur ihr ständiger Begleiter, doch sie hat ein Auge auf den Chefingenieur Wegner (Rudolf Prack) geworfen. Ihrem Vater wäre diese Verbindung mehr als recht, käme er doch so zu einem vernünftigen Schwiegersohn, der später die Fabrik übernehmen könnte. Doch Wegner entscheidet sich für Renate. Erika reagiert erstaunlich gelassen und findet sich ohne Groll und Gezicke mit dieser Niederlage ab.
"Heimweh ..." war ein weiterer publikumswirksamer Film, in dem die Christiane Nielsen 1957 mitwirkte. Schauspielkunst war hier nicht gefragt, aber immerhin durfte sie hier den damaligen Frauenschwarm Rudolf Prack anflirten und sich beim Tanzen an ihn schmiegen. Ein Kuß stand diesmal nicht im Drehbuch.
Der Filmtitel beruht auf dem gleichnamigen Millionenhit von Freddy Quinn, der 1956 veröffentlicht wurde und wochenlang an der Spitze der deutschen Charts stand. (Original: Dean Martin - Memories are made of this)
Viel-Filmer Franz Antel, 1913 in Wien geboren, war als Regisseur in den unterschiedlichsten Genres aktiv, überwigend aber im Heimat- und Komödienfach. Sein Film "Die große Kür" (1964) mit dem Eislaufpaar Kilius/Bäumler erhielt die "Goldene Leinwand". Später drehte er die erfolgreiche Erotik-Lustspielreihe um die "Frau Wirtin von der Lahn". Rolf Olsen, den viele Fans heute als Kult-Regisseur verehren ("Rasthaus der grausamen Puppen", "Blutiger Freitag") schrieb gemeinsam mit Kurt Nachmann das Drehbuch. Es sei ihm verziehen.
Was die FSK dazu bewogen haben mag, den Film erst ab 16 Jahren freizugeben (was den kommerziellen Erfolg möglicherweise etwas geschmälert hat) ist nicht ganz nachvollziehbar. Die Videofassung erhielt später eine Freigabe ab 6 Jahren.
Christiane Nielsen in "Blitzmädels an die Front" (1958 Italienisches Plakatmotiv
Deutsche Erstaufführung: 22.8.1958 Produktion: H.K.-Film, München (Johann A. Hübler-Kahla) FSK: 16 Verleih: Prisma Regie: Werner Klingler Darsteller: Antje Geerk, Bert Fortell, Klausjürgen Wussow, Horst Frank, EVa-Ingeborg Scholz, Werner Peters Christiane Nielsen (als Margarethe Sanden)
Sommer 1944.Kurz vor der Landung der Amerikaner kommt eine Gruppe junger Frauen an die Front nach Frankreich, um als Nachrichtenhelferinnen für die Wehrmacht zu arbeiten. Unvorbereitet geraten sie bald in den Hexenkessel der Invasion.
Schwacher Versuch, die Sinnlosigkeit des Krieges mit dem Einsatz hübscher Damen zu problematisieren.(Lexikon: Filme im Fernsehen)
Die eigentlichen Probleme des Krieges werden nur an der Oberfläche gestreift. (Filmbeobachter)
"Blitzmädels" nannte man im 2.Weltkrieg jene Mädchen und jungen Frauen, die als Wehrmachtshelferinnen herangezogen wurden. Das Drehbuch stammt von Hans-Hellmut Kirst, der auch die "08/15"-Romane schrieb.
Margarethe Sanden (Chr. Nielsen) trifft bei ihrem Einsatz in Frankreich auf ihren Verlobten, einen Fliegerhauptmann. Tragischerweise ist sie es, die ihm jenen Einsatzbefehl gibt, der ihm den Tod bringt. Als dann später die Nachrichtenzentrale angegriffen und durch einen Volltreffer zerstört wird, kommt auch sie ums Leben.
Christiane Nielsen - diemal nicht tiefdekolletiert sondern in grauer Uniform und hochgeschlossener Bluse - ist hier nur in einer Nebenrolle zu sehen, kann aber erstmals ihr schauspielerisches Können unter Beweis stellen.
In den späten 1950er Jahren entstanden in Deutschland etliche Filme, die sich mit den Geschehnissen des zweiten Weltkriegs beschäftigten und auseinandersetzten. Mal oberflächlich und eher spekulativ, mal ernsthaft und um Authentizität bemüht. Es entstanden Filme wie "Der Stern von Afrika", "Rommel ruft Kairo", "Hunde, wollt ihr ewig leben" "Die grünen Teufel von Monte Cassino" - um nur ein paar aufzuzählen - die beachtliche Leinwanderfolge waren. Das gilt auch für "Blitzmädels an die Front", der die Film-Echo-Note 2,9 erhielt ( 2,0 = sehr gut, 3,0 = gut) Auch in Frankreich fanden diese deutschen Kriegsfilme großen Publikumszuspruch. Die "Blitzmädels" lockten dort unter dem Titel "Les souris grises" fast 800.000 Zuschauer in die Kinos.
Regisseur Werner Klingler hatte sich durch Filmerfolge wie "Spion für Deutschland"(1956) oder "Banktresor 713" (1957) damals bereits einen guten Namen gemacht. In Anlehnung an die erfolgreiche Edgar-Wallace-Serie drehte er später auch ein paar Krimis: "Das Geheimnis der schwarzen Koffer" (1962) (nach Bryan E. Wallace) "Das Testament des Dr. Mabuse" (1962) (Neu-Inszenierung des Klassikers) "Das Haus auf dem Hügel" (1964) ( nach der Allan-Wilton Romanserie)
Um Deine Frage kurz und bündig zu beantworten: Nein. Ich verfolge Cora-Anns Beiträge immer mit Interesse, aber ich denke, man kann das nicht vergleichen. Im Gegensatz zu Heinz Drache ist Christiane Nielsen ja relativ unbekannt, besonders wohl auch hier im Forum. Da ich fast alle Ihre Filme kenne, kam mir die Idee, diese hier mal chronologisch aufzulisten. Letztendlich wird damit ja auch ein Stück deutscher Filmgeschichte dokumentiert. Zumal ich mich ja bei den jeweiligen Filmen nicht nur mit Christiane Nielsen als Schauspielerin befasse, sondern auch andere Informationen mit einfließen lasse.
Ich finde es sehr schön, dass Du Dich mit der Schauspielerin Christiane Nielsen beschäftigst, und sie dadurch ein gutes Stück näher bringst! Mir geht es komischerweise so, dass die Darstellerin mir wie eine gute, alte Bekannte vorkommt, aber nur weil sie einen so prägnanten Gastauftritt in "Das Rätsel der roten Orchidee" hatte. Wenn ich das allerdings mal genauer unter die Lupe nehme, kenne ich keine Handvoll Filme mit ihr und es handelt sich bei Nielsen tatsächlich noch um ein unbeschriebenes Blatt. Daher umso besser über Filme unter ihrer Beteiligung zu lesen, die mir vollkommen unbekannt sind. Ich lese hier jedenfalls sehr gerne und interessiert mit, und da ich ja ohnehin derartigen Threads gut vertraut bin, fällt einem auch wieder ein, was man selbst noch alles zu tun hat. Wenn Du die Filme mit ihr abgehandelt hast, würde mich Deine persönliche Einschätzung zu Christiane Nielsen auch noch sehr interessieren, Giacco!
Vielen Dank für die Rückmeldung! Freut mich sehr, dass Du mit Interesse hier mitliest. Mir geht es ja bei Marisa Mell ähnlich. Was sie in den 70ern gemacht hat, ist mir relativ unbekannt und so erfahre ich auch immer viel neues. Meine persönliche Einschätzung zu Christiane Nielsen kommt ganz sicher, aber die Liste ihrer Filme ist ja relativ lang und so wird es noch ein bißchen dauern.
Da bin ich schon richtig gespannt drauf! Gibt es denn eigentlich viele Filme mit ihr, die bereits eine Veröffentlichung hatten, oder auf welche Quellen greifst Du zurück? Ich kann mir nämlich vorstellen, dass es bei Christiane Nielsen Filmen nicht gerade vor Verfügbarkeit wimmelt.
Da hast Du leider recht. Die meisten wurden in den 80/90er Jahren von den Privatsendern ausgestrahlt. Ein paar sind auf VHS erschienen. DVD-Veröffentlichungen gibt es abgesehen von Wallace und einem Heinz-Rühmann-Film wohl nicht. Es gibt 3 Filme von ihr, die ich bislang nicht kenne. Einer davon ist eine italienische Produktion ("Il Moralista"), die bei uns nicht im Kino lief. Ein anderer ("Frau Warrens Gewerbe") wurde nun aber angekündigt (Fernsehjuwelen). Warten wir´s mal ab.
Christiane Nielsen in "Nackt, wie Gott sie schuf" (D/I 1958) Chr.Nielsen, Ellen Schwiers, M. Allasio Betretene Minen beim Trauergottesdienst
Deutsche Erstaufführung: 28.11.1958 Produktion: Defir (Deutscher Filmring), München/ Oboro, Rom Verleih: Defir Drehbuch: Johannes Mario Simmel FSK: 18 Regie: Hans Schott-Schöbinger Darsteller: Marisa Allasio, Rik Battaglia, Carl Wery, Ellen Schwiers, Jan Hendriks, Edgar Wenzel Christiane Nielsen (als Sexy-Girl)
Ein Barackendorf für Straßenarbeiter in den Dolomiten. Das Wasser, das die Männer aus dem Reservoir eines nahegelegenen Klosters erhalten, wird von den Mönchen streng rationiert. Das führt zu Konflikten, bei dem ein Klosterbruder durch einen tragischen Unglücksfall den Tod findet. Das dient als Rahmen für die problematische Lovestory zwischen der tugendhaften Gina und dem leichtsinnigen Bauführer Joschi.
"Der Titel, der einen Sittenfilm erwarten lässt, täuscht: es handelt sich um religiöse Kolportage. Vor einem Hintergrund aus Dolomitenfelsen in Agfacolor agieren abwechselnd ehrwürdige, besinnliche Bergmönche und johlende, fluchende, mit billigen Mädchen behaftete Bauarbeiter ... wenig erträglicher Glaubenskitsch" Der Spiegel (1958)
Ein weiterer Film, in dem Christiane Nielsen keinen Rollen-Namen hat. Im Filmprogramm wird sie als "Sexy-Girl" aufgeführt. Die einzige Verbindung der Bauarbeiter zur Außenwelt ist der Bus, der neue Arbeitskräfte, aber auch leichte Mädchen in das abgelegene Nest bringt. Diesem Bus entsteigt eines Tages eine gutgebaute Blondine, die sofort die Blicke der Männer auf sich zieht. Wer ist die Neue? will man vom Busfahrer wissen. Sie hat mich ausgefragt, ob hier was zu holen ist. In einem Monat will sie heiraten und sich vorher das Geld für eine Einbauküche verdienen antwortet er. Sexy-Girl macht den Männern schöne Augen, tanzt und flirtet mit ihnen in der Kneipe. Die Chefin (Ellen Schwiers) muß da schon mal deutlich werden:"Immer langsam, Kleines! Nimm mir hier nicht die Gäste weg!" Doch Sexy-Girl hat Prinzipien: als einer der Männer (Jan Hendriks) mehr von ihr will und sie fragt: "Was wird nun aus und beiden?", lächelt sie nur:"Was soll schon aus uns werden? Ich heirate!" Damit lässt sie ihn stehen. Für Geld ist sie allerdings zum Strip auf einem Bartisch bereit. Dazu trällert sie ein frivoles Liedchen. Am Schluß lässt sie ihr Oberteil fallen. 1958 war die FSK natürlich noch sehr streng und deshalb wurde die Szene so gefilmt, dass nur für den Bruchteil einer Sekunde in einem Spiegel im Hintergrund ihr blanker Busen zu sehen ist. Fotos von diesem Strip-tease wurden allerdings später in Illustrierten veröffentlicht, natürlich mit dem damals üblichen schwarzen Balken. Dabei tauchte der Name der Schauspielerin meist in Verbindung mit Begriffen wie "schamlos", "skandalös" oder "unsittlich" auf. So prüde und muffig ging es damals in der Adenauer-Republik nun mal zu.
Hans Schott-Schöbinger war Chef der Münchener Produktions- und Verleihfirma "Defir". Als Regisseur hatte er bis dahin überwiegend Heimatkomödien gedreht. Ende der 60er Jahre trat er unter dem Pseudonym "John Scott" als Erotik-Filmer in Erscheinung. Es entstanden Filme wie "Von Haut zu Haut" oder "Die nackte Bovary" mit Dagmar Lassander bzw. Edwige Fenech in den Hauptrollen. Beide Damen machten sich ja einen Namen innerhalb dieses Genres.